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Veröffentlicht am 16.12.2024

Kurzweiliger Krimi - unterhaltsam und kompakt

Der Schwimmer
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Helen Beamish ist pensionierte Lehrerin und hat sich ein Haus an der irischen Küste gekauft. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei als sich ihre Schwester Margaret dort dauerhaft einquartiert. Margaret ...

Helen Beamish ist pensionierte Lehrerin und hat sich ein Haus an der irischen Küste gekauft. Mit der Ruhe ist es allerdings vorbei als sich ihre Schwester Margaret dort dauerhaft einquartiert. Margaret ist stets schlecht gelaunt und zu Beginn der Geschichte zu ihrer Tochter gefahren. Helen kann es sich also alleine im Garten mit Blick auf das Meer gemütlich machen. Sie beobachtet einen Mann, der in das Wasser geht, aber nicht zurück kommt. Sie nickt ein, aber als sie aufwacht, liegt seine Kleidung noch genauso am Strand wie einige Stunden zuvor. Sie verständigt die Polizei, die mit Booten nach dem Mann sucht, aber er bleibt verschwunden. Der Fall wird als tragisches Unglück zu den Akten gelegt - nur Helen glaubt nicht daran und begibt sich auf die Suche nach dem Mann.

Von Graham Norton hatte ich bereits begeistert "Heimweh" gelesen und war nun auf einen Krimi von ihm gespannt. Das Buch ist mit knapp 110 Seiten überschaubar und an einem Nachmittag durch gelesen. Der Erzählstil passt zum Inhalt und man kann dem Geschehen gut folgen. Die Charaktere bleiben eher oberflächlich gezeichnet aufgrund der Kürze der Geschichte, hier hätte ich mir eventuell ein paar mehr Details gewünscht.
Die Handlung ist für einen Krimi nicht neu, aber man folgt Helen gerne bei der Suche nach dem vermissten Mann, die sich als spannend erweist. An einigen Stellen war die Handlung etwas vorhersehbar und auch das Ende hat mich nicht umgehauen.

"Der Schwimmer" ist ein leichter, unterhaltsamer Kurzkrimi, der auf wenigen Seiten alles für kurzweilige Unterhaltung bietet.

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Veröffentlicht am 12.12.2024

Beziehungs- und Gesellschaftsroman über geplatzte Träume über Erwartungen

Das leise Platzen unserer Träume
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Jule und David sind bereits einige Jahre verheiratet als sie von der Stadt aufs Land ziehen. Sie kauften dort ein renovierungsbedürftiges Bauernhaus und haben sich damit einen Traum erfüllt. Jule besaß ...

Jule und David sind bereits einige Jahre verheiratet als sie von der Stadt aufs Land ziehen. Sie kauften dort ein renovierungsbedürftiges Bauernhaus und haben sich damit einen Traum erfüllt. Jule besaß in der Stadt eine sehr gut laufende Eisdiele, die sie verkaufte und nun bei einem Caterer im Dorf arbeitet und Veranstaltungen organisiert und kocht. Trotz allem fühlt Jule sich auch nach einigen Jahren immer noch fremd und nicht wirklich zugehörig zur Dorfgemeinschaft. Da ihr Mann jeden Tag in die Stadt pendeln muss, haben sich die beiden merklich auseinander gelebt und sehen sich noch zu den Mahlzeiten und abends auf dem Sofa. Jule weiß nicht, dass David in der Stadt eine Affäre mit Hellen hat. Hellen ist alleinerziehende Mutter von Zwillingen und erfolgreich bei Instagram tätig. Sie ist neugierig auf die Frau, mit der David verheiratet ist und arrangiert heimlich ein Treffen mit Jule.

Das Cover und der Titel haben mich direkt angesprochen, auch der Klappentext verspricht eine interessante Ausgangslage. Wer kennt nicht das Gefühl, wenn sich ein Traum, den man bereits lange hat, langsam verabschiedet, platzt und nichts übrig bleibt als die Erinnerung daran? Oft passiert das schleichend und ohne etwas zu merken.

Kapitelweise wird abwechselnd aus der Sicht von Jule und Hellen erzählt, David kommt als "Bindeglied" der beiden nicht zu Wort. Jules Sicht wird von einem allwissenden Erzähler beschrieben, ihre Kapitel nehmen den größeren Raum ein. Interessant sind die Kapitel aus Hellens Sicht, in denen sie Jule direkt anspricht. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es dem Leser Hellens Sicht nochmal näher bringt und auch eine Verbindung zu Jule aufbaut.
Diese Art von Beziehungsgeschichten sprechen mich normalerweise eher weniger an, aber hier fand ich die Ausgangslage sehr spannend. Es wird viel aus Jules Alltag erzählt: ihre Aufgaben beim Caterer im Dorf, ihre Routinen und auch die Beziehung zu David ist oft ein Thema. Für mich war es an manchen Stellen etwas viel und langatmig, gerade Jules Vorbereitungen im Cateringunternehmen nehmen viel Platz ein.
Auf der anderen Seite ist Hellen, deren Leben sich komplett von Jules unterscheidet. Sie ist nicht unglücklich und möchte David nicht für sich alleine haben. Es scheint vielmehr, als hätte sie sich gut in die Rolle der Geliebten eingefunden.
Beim Lesen merkt man schnell, dass Jules und Davids Ehe stellvertretend für viele Ehen (ohne Kinder) steht: man lebt sich auseinander und lebt nebeneinander her. Dabei wird gar nicht der Grund dafür gesucht sondern es wird vielmehr erzählt, wie sich die Protagonisten darin sehen und fühlen. Gerade das Ende hatte noch eine unerwartete Wendung, nachdem die vorherige Geschichte an manchen Stellen eher dahin geplätschert ist.

Nichtsdestotrotz ist der Roman ein toll geschriebener Roman, der zeigt, was aus geplatzten Träumen entstehen kann (nicht immer nur Schlechtes).

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Im Kopf einer Serienmörderin - ungewöhnlich, spannend und düster

Du kennst sie
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Sophie Braam ist Barkeepern in einem Restaurant der gehobeneren Klasse. Als Frau muss sie sich immer wieder mit betrunkenen und übergriffigen Männern herumschlagen. Mit der Zeit verdichtet sich ihr Hass ...

Sophie Braam ist Barkeepern in einem Restaurant der gehobeneren Klasse. Als Frau muss sie sich immer wieder mit betrunkenen und übergriffigen Männern herumschlagen. Mit der Zeit verdichtet sich ihr Hass gegen die Männer im Allgemeinen und eines Abends brennen bei ihr alle Sicherungen durch, nachdem sich ein Freund ihres Chefs wieder einmal daneben benommen hat. Nora Winter ist Polizistin, die sich langsam die Karriereleiter hinaufarbeitet, was allerdings als schwarze Frau mehr als schwierig ist. Immer wieder muss sie um den Respekt und die Akzeptanz der ausschließlich männlichen Kollegen kämpfen. Sophie und Nora lernen sich in der Bar kennen und werden schließlich Freundinnen. Direkt zu Beginn merkt Nora, dass irgendetwas mit Sophie nicht stimmt. Als dann noch immer mehr Männer im Ort tot aufgefunden werden, beginnt Nora an Sophie zu zweifeln - nichtsahnend, dass auch ihr Mann in Sophies Visier geraten ist...

Das Cover und der Klappentext haben mich direkt angesprochen. Nach Beenden des Buches ergibt das übergroße Glas auf dem Cover noch mehr Sinn. Die Ausgangslage ist sehr vielversprechend, weil die Täter in den allermeisten Thrillern zumeist männlich sind. Wie auch im realen Leben ist eine weibliche Serienmörderin sehr selten. Umso spannender ist es, darüber etwas zu lesen.
Kapitelweise abwechselnd wird aus Noras und Sophies Sicht erzählt. Damit kann man sich in beide Frauen gut hineinversetzen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Zu Beginn wird ein Prolog erzählt, der bei mir erstmal Fragen aufgeworfen hat, weil er seltsam anmutet und man das Geschehen nicht wirklich einordnen kann. Im Verlauf der Geschichte wird aber immer klarer, was in dem Prolog erzählt wurde.

Der Schreibstil von Meagen Jennett ist direkt und verständlich. Man taucht sowohl ein in das Leben als schwarze Polizistin als auch in das einer Barkeeperin ein. Als Leserin habe ich mit beiden Frauen sympathisiert, weil man mit beiden mitfühlt und ihre Beweggründe nachvollziehen kann. Meagan Jennett greift hier das wichtige Thema der Misogynie auf und was es heißt, sich als Frau in männerdominierten Berufen zu behaupten.

Ein großer Minuspunkt sind für mich allerdings die Längen, die das Buch hat und die oft vorhersehbare Story. In der Mitte des Buchs flacht die Handlung etwas zu sehr ab. Das Ende hat das aber nochmals aufgewertet und mich versöhnlicher gestimmt, auch wenn noch die ein oder andere Frage offen geblieben ist.

Alles in allem gibt es von mir eine Empfehlung für diesen Thriller, der ein ungewöhnliches Thema beschreibt und trotz allem gut konstruiert und spannend ist.

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Veröffentlicht am 22.11.2024

Toller Titel und großartige Geschichte über Erika Freeman

«Mir geht's gut, wenn nicht heute, dann morgen.»
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Erika Freeman, mittlerweile 97 Jahre alt, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Mit zwölf Jahren floh sie war den Nazis um alleine in die USA zu emigrieren. Sie ist gut in der Schule, studiert Psychologie ...

Erika Freeman, mittlerweile 97 Jahre alt, hat ein bewegtes Leben hinter sich. Mit zwölf Jahren floh sie war den Nazis um alleine in die USA zu emigrieren. Sie ist gut in der Schule, studiert Psychologie und promoviert. Anlässlich ihres 95. Geburtstags wird ihr in Österreich die österreichische Staatsbürgerschaft verliehen. Dirk Stermann trifft sich zuerst für einige Male, danach wöchentlich mit ihr im Hotel Imperial in Wien, wo sie mittlerweile lebt, unterhält sich mit ihr über Gott und die Welt und erzählt ihre beeindruckende Lebensgeschichte.

Ich wurde auf das Buch durch einen Buchtipp von Christine Westermann aufmerksam und je mehr ich über Erika Freeman gelesen hatte, desto mehr wollte ich auch dieses Buch lesen. Sowohl Freeman als auch Stermann waren mir zuvor kein Begriff, deshalb habe ich etwas gebraucht um mich in die Geschichte hineinzufinden. Es tauchen zu Beginn sehr viele Namen auf, die später nicht mehr von viel Bedeutung sind und ich hatte Mühe, den Überblick zu behalten.
Die Treffen der beiden werden toll beschrieben, Erika Freeman hat eine ganz eigene Weise zu erzählen und auch ihr Gegenüber mit einzubeziehen. Stermann gelingt es hervorragend, das beeindruckende Leben Erika Freemans zu porträtieren und auch schwierige Themen mit der nötigen Prise Humor anzugehen.

Ein tolles Buch über die wichtige, sympathische und beeindruckende Persönlichkeit Erika Freeman!

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Unterhaltsamer und kurzweiliger Krimi auf Mallorca

Der Mallorca Mord Club - Tödliche Hitze
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Marie ist nach Mallorca ausgewandert um sich dort ihren großen Traum einer eigenen Strandbar zu erfüllen. Um dies zu erreichen, arbeitet sie in einem Hotel an der Rezeption. Bei einem morgendlichen Kontrollrundgang ...

Marie ist nach Mallorca ausgewandert um sich dort ihren großen Traum einer eigenen Strandbar zu erfüllen. Um dies zu erreichen, arbeitet sie in einem Hotel an der Rezeption. Bei einem morgendlichen Kontrollrundgang findet sie eine Leiche in der hoteleigenen Sauna. Schon auf den ersten Blick erkennt sie, dass die Tote keines natürlichen Todes gestorben ist, da es einige Ungereimtheiten gibt. Die örtliche Polizei legt den Fall allerdings schnell beiseite, sie glauben nicht an einen Mord. Marie beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln und wird von Christian Munker, Langzeitgast im Hotel und ehemaliger Polizeikommissar, dabei unterstützt. Wer könnte die Tote auf dem Gewissen haben und welches Motiv gibt es dafür?

Das Cover finde ich schön gestaltet, auch wenn auf den ersten Blick nicht viel auf einen Krimi verweist. Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht: es gibt eine Personenübersicht zu Beginn und man befindet sich sofort mit Marie im Geschehen.
Der Erzählstil ist detailliert und leicht und locker zu lesen. Die Atmosphäre der Urlaubsinsel wird gut beschrieben, an manchen Stellen auch zu genau, weil man sich als Leser schnell darin verliert. Die Personen werden allesamt ebenfalls gut beschrieben, Marie ist einem direkt sympathisch und sie wird als neugierig und freundlich umschrieben. Die Autorin versteht es, Mallorca in all seinen Facetten und mit seinen Bewohnern zu beschreiben.

Durch den Klatsch der Einheimischen und der Hotelgäste wird eine gute Spannung aufgebaut, da immer mehr Verdächtige in den Fokus rücken. Das Buch besticht nicht durch seine hervorragende Polizeiarbeit sondern vielmehr durch die Ermittlungen, die Marie und Christian betreiben.
Es ist ein lockeres Buch, das schnell gelesen ist und einem einige Stunden kurzweiligen Krimispaß beschert. Zu empfehlen für alle, die sich gerne in die Sonne träumen möchten und vor diesem Hintergrund einen kurzweiligen Krimi lesen möchten.

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