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Veröffentlicht am 24.11.2017

Brauchen wir alle ein Happy End?

Wir sehen uns beim Happy End
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Wir sehen uns beim Happy End von Charlotte Lucas
erschienen bei Bastei Entertainment

Zum Inhalt

Stell dir vor, Romeo und Julia erleben wunderbare Flitterwochen, die kleine Meerjungfrau bekommt ihren ...

Wir sehen uns beim Happy End von Charlotte Lucas
erschienen bei Bastei Entertainment

Zum Inhalt

Stell dir vor, Romeo und Julia erleben wunderbare Flitterwochen, die kleine Meerjungfrau bekommt ihren Prinzen und Hannibal Lecter wird zum kinderfreundlichen Veganer … Wie könnte die Welt aussehen, wenn jede Geschichte das Recht auf ein glückliches Ende hätte? Und was würdest du tun, wenn dir das Leben die Verantwortung für einen anderen Menschen gibt? Schenkst du ihm ein Happy End? Selbst wenn du nicht weißt, ob er das will?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Dieses Buch fällt ja mal nicht in den Jugendbuchbereich, aber der Klappentext hörte sich für mich einfach unwiderstehlich an. Ob es für dieses Buch und mich ein Happy End gab? Lest selbst:

Die Story spielt im wunderschönen regnerischen Hamburg. Für jedes Buch ein ganz tolles Setting!
Der Leser trifft in dieser Story auf Ella, eine 32-jährige Alltagsmanagerin, die sich gerne von Bio-Produkten ernährt und deren Leben wahnsinnig organisiert ist. Man könnte Ella auch als sehr penibel bezeichnen. Sie wollte sogar schon einmal eine „Gute Fee-Agentur“ mit einer Freundin gründen und damit die Alltagsorganisation anderer Leute übernehmen. Was für eine Idee. In ihrer Freizeit betreibt Ella einen Blog, auf dem sie von ihrem Leben mit ihrem Verlobten Philip berichtet und bereits veröffentlichte Bücher umschreibt. Sie schreibt allerdings nur die Enden um, so dass jede Geschichte auch ihr Happy End erhält. Eine ziemlich krasse Idee, mit der sie sich nicht nur Freunde im Netz macht. Dissende Kommentare sind hier ebenfalls zu finden. Die Blogbeiträge werden übrigens immer mal wieder mit eingestreut, was mir gut gefiel. Ebenso die Kommentare darauf.
Mir persönlich war Ella nicht richtig sympathisch. Sie übertreibt es einfach mit allem ein wenig und nimmt vieles eigenmächtig in die Hand. Sie hat durchaus gute Motive, aber ihre Herangehensweise sagte mir nicht zu. Stellenweise war diese auch überaus penetrant und übertrieben.
Es ist zwar ganz natürlich, dass nicht jedes Buch oder jeder Film gut ausgeht. Doch Ella kann dies ganz und gar nicht akzeptieren. Ihre Beweggründe konnte ich zwar nachvollziehen, aber trotzdem hatte Ella bei mir bald einen Punkt erreicht, wo sie einfach nur noch sehr nervtötend war…
Oscar wirkt wesentlich älter als Ende Dreißig. Was ihm passierte und wie er Ella kennenlernte, möchte ich hier jetzt nicht verraten. Denn dies ist der Bestandteil, auf den sich die Geschichte der beiden aufbaut. Sympathisch war Oscar mir schon, aber seine Rolle weist in keine klare Richtung.
Zu Philip möchte ich mich gar nicht weiter äußern, denn dieser Mann und ich sollten lieber nicht zusammen in einem Raum sein… Gerade hier merkt der Leser, wie sehr die Story auf Halbwahrheiten und Lügen basiert. Einige Offenbarungen wirkten mit der Zeit einfach nur etwas lächerlich. Ein stetes Hin und Her, was mich dann doch mit den Augen rollen ließ…
Manche Dialoge wurden von einer gewissen Situationskomik unterstützt, bei der ich mich oft fragte, ob es unfreiwillig geschah oder wirklich so gewollt wurde.

Aber so war die Welt, sie blickte auf Frauen, die „nur“ Hausfrau – und vielleicht dazu „nur“ Mutter – waren, herab, als wäre das nichts.
40% des E-Books

Charlotte Lucas konnte mich mit ihren Charakteren nicht wirklich überzeugen. Sie wirkten zeitweise nicht sehr authentisch, manchmal sogar eher überzogen. Doch die Grundidee von Wir sehen uns beim Happy End und auch die Verbindung zum Titel innerhalb der Geschichte waren toll. Einiges fand ich zwar auch hier vorhersehbar oder zu einfach für den Leser dargestellt, aber im Großen und Ganzen hat uns die Autorin viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Braucht alles und jeder ein Happy End? Und wenn ja, wie sieht dieses individuell aus? Gibt es eine „Norm“ dafür? Wie sieht es in einem Menschen wirklich aus? Muss man sich verstecken, wenn man nicht so ist, wie die Gesellschaft es von einem erwartet? Muss man sogar lügen? All diese Dinge werden hier in die Geschichte eingebracht, was ich super fand. Außerdem kommt das „Project Semicolon“ von Amy Bleuel hier zur Sprache und wird von der Autorin auch in der Danksagung erwähnt. Sehr bewegend war eine letzte Geschichte auf Ellas Blog, bei der mir die Tränen kamen. Die Idee war super, die Charaktere eher nicht, aber es gibt von mir noch 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

„Wie es in Wahrheit in einem aussieht, geht eben nicht jeden etwas an.“
85% des E-Books

Zum Autor

Charlotte Lucas ist das Pseudonym von Wiebke Lorenz. Geboren und aufgewachsen in Düsseldorf, studierte sie in Trier Germanistik, Anglistik und Medienwissenschaft und lebt heute in Hamburg. Gemeinsam mit ihrer Schwester schreibt sie unter dem Pseudonym Anne Hertz Bestseller mit Millionenauflage. Auch ihre Psychothriller „Allerliebste Schwester“, „Alles muss versteckt sein“ und „Bald ruhest du auch“ sind bei Kritik und Publikum höchst erfolgreich. Mit „Dein perfektes Jahr“ begibt sie sich auf die Suche nach den Antworten auf die großen und kleinen Fragen des Lebens.


557 Seiten
ISBN 978-3-7857-2599-3
Preis: 18 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 17.11.2017

Mir hat leider die emotionale Tiefe gefehlt

Zehn Wünsche bis zum Horizont
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Zehn Wünsche bis zum Horizont von Emma Heatherington
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Zur größten Brücke der Welt reisen, sich ein Tattoo stechen lassen, die Flügel ausbreiten und losfliegen ...

Zehn Wünsche bis zum Horizont von Emma Heatherington
erschienen bei Harper Collins

Zum Inhalt

Zur größten Brücke der Welt reisen, sich ein Tattoo stechen lassen, die Flügel ausbreiten und losfliegen …
Eine Schachtel voller Träume hält Maggie in den Händen. Doch es sind nicht ihre eigenen. Sie gehören Lucy, dem Mädchen, dessen Herz in Maggies Brust schlägt. Als Trägerin eines Spenderherzens weiß sie, dass Zeit ihr kostbarstes Gut ist. Und so macht sie sich daran, Lucys Träume zu erfüllen. Womit sie nicht gerechnet hat: Lucy macht ihr ein weiteres Geschenk: den Mut, jeden Tag wie den letzten zu leben.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Buch startet mit einem emotionalen Prolog, der mich auf die restliche Geschichte sehr neugierig machte. Doch leider wurde ich mit der Protagonistin gar nicht warm.
Maggie ist 33 Jahre alt und steht vor den Trümmern ihrer Ehe. Sie macht viele Fehler in ihrem Job, ist nicht bei der Sache, versinkt im Selbstmitleid und trinkt eindeutig zu viel Alkohol. Gerade mit den letzten beiden Punkten wird der Leser ständig konfrontiert – das war nicht das, womit ich gerechnet hatte. Ich kann sehr gut nachvollziehen, wie sich Maggie nach der Trennung fühlt, was sie durchmacht. Dies wird auch authentisch dargestellt, keine Frage. Was die Trinkerei angeht – das muss jeder für sich selbst entscheiden, aber bei dem medizinischen Hintergrund fand ich es sehr unangebracht. Das Augenmerk der Geschichte sollte doch eigentlich mehr auf dem Leben nach der Transplantation und der Verwirklichung der Träume von Lucy liegen, oder nicht? Doch stattdessen verfolgt man Maggies Weg zur Alkoholikerin und ihre tränenreichen Momente im Zusammenhang mit ihrem Ex. Da konnte auch der personale Erzählstil nichts mehr raus reißen…
Die Eltern von Maggie fand ich ganz sympathisch. Vor allem gefiel mir ihr Vater, dem man die Liebe zu seiner Tochter in jedem Satz anmerkt. Die Mutter ist eher „alte Schule“, sie gibt am Scheitern der Ehe als erstes ihrer Tochter die Schuld und ist oftmals zu besorgt.
Simon gefiel mir auch recht gut. Zwischen ihm und Maggie stellte sich sofort eine Vertrautheit ein, die man nicht oft erlebt.
Lucy lernt der Leser auch kennen – auf eine besondere Art und Weise. Dies gefiel mir sehr gut und brachte wenigstens noch etwas Emotionalität in die Story.

„Das Leben ist zu kurz für hätte, wäre und könnte“, unterbricht er mich.
Seite 230

Durch Lucys Träume lernt Maggie, das Leben von einer anderen Seite zu sehen. Sie flirtet wieder mehr, geht kleine Risiken ein. Dies gefiel mir wesentlich besser als die ständigen „Saufgelage“… Worüber ich allerdings noch etwas gestolpert bin und was die Story in meinen Augen nicht ganz rund macht, ist das „befristete“ Leben nach einer Herztransplantation. Ich bin kein Arzt, aber laut Recherchen ist es durchaus möglich, dass ein Mensch nicht nur eine Transplantation erhalten kann. Hier wird Maggies Lebenszeit einfach auf gewisse Jahre begrenzt, und selbst das kommt ganz plötzlich und unerwartet zur Sprache. Vorher war nie die Rede davon. Es hatte etwas Endgültiges, was für das Ende in dieser Form aber anscheinend besser passte.

Emma Heatherington hat mir in Zehn Wünsche bis zum Horizont leider nicht die emotionale Tiefe geboten, die ich erwartet hatte. Doch stattdessen fand ich die Message der Geschichte einfach super! Die Story handelt vom sich wiederfinden, etwas riskieren, Spaß am Leben haben und nicht alles immer so eng sehen. Sich nicht zu viele Gedanken machen und anderen verzeihen können. Obwohl ich die Protagonistin relativ unsympathisch fand, wurde sie authentisch dargestellt und hat sicherlich auch ihre guten Seiten. Das Ende wird noch einmal richtig aufwühlend, der gesetzte Schnitt wurde perfekt gewählt. Trotz meiner Kritikpunkte kann ich das Buch empfehlen und vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

Im Leben geht es um Zeit. Schenkt anderen mehr Zeit, statt Geld für sie auszugeben. Zeit ist das größte Geschenk von allen. Manchmal ist die Zeit alles, was uns mit den Menschen, die wir am meisten lieben, bleibt.
Seite 390


Zum Autor

Emma Heatherington liebt: - romantische Komödien - Rotwein - gemütliche Abende vor dem Kamin - Musicals - Nashville. Sie schreibt nicht nur Bücher, sondern auch Drehbücher, Songs und Theaterstücke und lebt mit ihrem Mann, dem Künstler und Singersongwriter Jim McKee, und ihren fünf Kindern in Donaghmore, Irland.


400 Seiten
übersetzt von Claudia Geng
ISBN 978-3-9596-7151-4
Preis: 14 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 17.11.2017

Kurzweilige Unterhaltung für agentenbegeisterte Kids

Agentin Abby
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Agentin Abby von Beth McMullen
erschienen bei Piper you & ivi

Zum Inhalt

Abby hat überhaupt keine Lust, auf die neue Schule zu gehen, die ihre Mutter für sie ausgesucht hat. Was soll an der Smith School ...

Agentin Abby von Beth McMullen
erschienen bei Piper you & ivi

Zum Inhalt

Abby hat überhaupt keine Lust, auf die neue Schule zu gehen, die ihre Mutter für sie ausgesucht hat. Was soll an der Smith School schon so besonders sein? Doch schnell fällt Abby auf, dass hier so einiges merkwürdig läuft. Warum hört die strenge Schulleiterin Mrs. Smith auf unterschiedliche Namen? Und warum trifft sie sich mitten in der Nacht mit unheimlichen Gestalten? Abby und ihre Freundinnen gehen der Sache auf den Grund. Sie finden heraus, dass die Smith School eine geheime Ausbildungsstätte für Nachwuchsagenten ist. Und Abby muss eine neue Spionin werden. Denn ihre Mutter ist plötzlich verschwunden und befindet sich in größter Gefahr - kann Agentin Abby ihren ersten Fall lösen?
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Die Geschichte ist in der ersten Person geschrieben, was mir ja prinzipiell immer gut gefällt. Auch hier war ich dadurch wieder ganz nah am Geschehen dran und kam kaum zum Luft holen. Die Story ist nämlich sehr rasant angelegt, die Spannungskurve relativ hoch.
Das Buch startet mit einem Rückblick, indem kurz beschrieben wird, warum die 12-jährige Abby auf dieses spezielle Internat wechseln soll. Dann wird auch gleich schon der Schnitt gemacht und der Leser befindet sich acht Monate später in der Gegenwart.
Das Innenleben des Buches ist schön gestaltet worden und gefiel mir sehr gut.
Die Personen blieben allerdings für meinen Geschmack etwas zu blass, doch ich denke, dass genau das die ausgewählte Zielgruppe anspricht. Ebenso der lockere und flüssige Schreibstil, der die Seiten nur so durch die Finger gleiten lässt. Zu viele Informationen können bei einer spannenden Geschichte ja auch lästig sein;)
Die Aufklärung über die Schule gibt es schon relativ bald, was ich passend fand. Ebenso die Rolle von Abbys Mutter. Abby zeigte mir durch die Offenbarung ein bisschen zu wenig an Emotion.
Abby ist ein wirklich nettes Mädchen, das aber sehr tollpatschig ist. Sie flüchtet sich oft in Ohnmachten oder befindet sich gerne mal in Bodennähe. Dies fand ich anfangs noch ganz lustig, aber dann war´s mir stellenweise einfach zu viel des Guten. Gleiches gilt für die Erfindungen eines Dreizehnjährigen – für meinen Geschmack wurde hier zu dick aufgetragen. Ich fühlte mich wie in einem James Bond-Film – nur ohne Martini und Liebeleien;)

Beth McMullen hat mit Agentin Abby eine kurzweilige Unterhaltung für Kinder im entsprechenden Alter kreiert. Der junge Leser wird in eine Welt mit Geheimgängen, Erkennungszeichen, Codewörtern und vielen, vielen Geheimnissen versetzt. Die Story ist durchaus spannend angelegt, der Schreibstil sehr gut zu lesen. Der Wortwitz zündete bei mir persönlich nun nicht so sehr und Offensichtliches wurde von der Protagonistin einfach nicht bemerkt. Das angeeignete Kampftraining wendete diese schon nach wenigen Übungsstunden sehr eindrucksvoll an, und Spione gibt es hier an jeder Ecke. Das Ende kam etwas zu abrupt und wird sehr offengehalten. Eine Fortsetzung ist hier wohl nicht auszuschließen. Ich spreche eine Leseempfehlung für die jüngeren Leser unter uns aus, die sich gerne in einer Welt aus Geheimnissen und Spionen aufhalten mögen und vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Zum Autor

Beth McMullen arbeitete jahrelang für Reader's Digest, bevor sie beschloss, lieber selbst Bücher zu schreiben, als sie nur zu kürzen. Wenn sie nicht in ihrem Haus an der kalifornischen Küste am neuen Roman arbeitet, reist sie gemeinsam mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern um die Welt.

WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

ab 10 Jahren
272 Seiten
übersetzt von Henriette Zeltner
ISBN 978-3- 492-70447-2
Preis: 12,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

Veröffentlicht am 10.11.2017

Skulduggery ist zurück!

Skulduggery Pleasant - Auferstehung
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Skulduggery Pleasant - Auferstehung von Derek Landy
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Omen Darkly ist nur ein mittelmäßiger Schüler an der Corrival-Akademie in Roarhaven. Anders als sein Zwillingsbruder ...

Skulduggery Pleasant - Auferstehung von Derek Landy
erschienen bei Loewe

Zum Inhalt

Omen Darkly ist nur ein mittelmäßiger Schüler an der Corrival-Akademie in Roarhaven. Anders als sein Zwillingsbruder Auger, der Auserwählte, der schon fast genauso viele spannende Abenteuer erlebt hat wie einst die Toten Männer. Dennoch ist es Omen, der von Skulduggery Pleasant einen Auftrag erhält. Einer seiner Lehrer hat einen Geheimbund gegründet. Und da soll Omen sich mal umhören. Nur kurz! Und ganz unauffällig, versteht sich. Und anschließend soll er schön brav weiter zur Schule gehen. Na, wenn Skulduggery seinen neuen Schüler da mal nicht unterschätzt hat!
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 10. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin! Aber laut Verlag kann dieses Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Schon gleich zu Anfang ist mir aufgefallen, dass sich Walküre Unruh massiv verändert hat. Sie ist natürlich kein 12-jähriges Mädchen mehr, sondern eine gestandene Frau von 24 Jahren. Ganz schön viel Zeit ist seit dem ersten Zusammentreffen mit Skulduggery Pleasant vergangen. Und diese anscheinend nicht ganz spurlos. Walküre wirkt wesentlich ruhiger und in sich gekehrter als am Anfang. Sie schottet sich sehr ab und hängt ihren Gedanken nach. Für die einen in Roarhaven ist sie eine lebende Legende, für die anderen auf Grund der vorangegangenen Ereignisse eher ein Hassobjekt. Durch das Auftauchen des Knochenmannes kommt vieles wieder an die Oberfläche – leider nicht nur Gutes…
Skulduggery ist einfach Skulduggery. Ein Mann bzw. eher ein Skelett, das einiges an Charme und Witz versprühen kann. Durch seine trockene Art war er mir wieder sehr sympathisch. Der Leser erfährt aber zusätzlich noch etwas über seine Vergangenheit und lernt außerdem noch eine ganz andere Seite an ihm kennen…
Der 14-jährige Omen gefiel mir auch sehr gut. Er ist total verpeilt und mag absolut keine Mathematik, hält diese auch für eher unwichtig. Omen steht massiv im Schatten seines Zwillingsbruders Auger, aber es macht ihm augenscheinlich nicht viel aus. Er lebt damit. Omen kennt keinen Neid, freut sich aber wahnsinnig über den Auftrag von Skulduggery Pleasant. Denn hier kann auch er endlich mal glänzen und von seiner Umwelt wahrgenommen werden.
Die Story startet relativ ruhig, auch wenn schon ein wenig Brutalität an die Oberfläche schwappt. Es dauert längere Zeit, bis sich ein neues Team zusammenfindet und als solches auch agieren kann.
Im Laufe der Geschichte gibt es eine unerwartete Wendung, die den Protagonisten einiges abverlangt… Mehr mag ich zu der eigentlichen Story nicht verraten – das sollte jeder selbst lesen.

Schlimme Dinge passieren einfach, und gewöhnlich passieren sie guten Menschen.
30% des E-Books

Derek Landy konnte mir mit der Auferstehung seines skelettierten Detektivs schöne Lesestunden bereiten. Die Story ist spannend und abwechslungsreich gestaltet, wenn auch anfangs bedeutend ruhiger als die vorherigen Bände. Die Figur der Walküre Unruh erlangt in diesem Band wesentlich mehr Tiefe. Einige Szenen waren wirklich erschreckend mit an zu sehen und ich hatte einen Kloß im Hals… Es schießen wieder unheimlich viele Blitze durch die Gegend, die Charaktere liefern sich eine Verfolgungsjagd nach der anderen. Die Kämpfe sind teilweise recht brutal angelegt, aber das ist man ja bei den Büchern des Autors gewohnt. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und ohne Stolpersteine zu lesen. Die Story endet in einem Showdown der besonderen Art. Am Ende des Buches hat Derek Landy ein kurzes Glossar und ein nettes Personenverzeichnis angehängt, was mir gut gefiel. Mit Skulduggery Pleasant – Auferstehung sind tolle Charaktere zurückgekehrt und ich denke, dass die Story noch lange nicht am Ende ist… Ich vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.

„Nichts geht über ein gutes Buch und ein Sofa.“
13% des E-Books

Die Reihe

Skulduggery Pleasant 1 – Der Gentleman mit der Feuerhand
Skulduggery Pleasant 2 – Das Groteskerium kehrt zurück
Skulduggery Pleasant 3 – Die Diablerie bittet zum Sterben
Skulduggery Pleasant 4 – Sabotage im Sanktuarium
Skulduggery Pleasant 5 – Rebellion der Restanten
Skulduggery Pleasant 6 – Passage der Totenbeschwörer
Skulduggery Pleasant 7 – Duell der Dimensionen
Skulduggery Pleasant 7 ½ - Tanith Low: Die ruchlosen Sieben
Skulduggery Pleasant 8 – Die Rückkehr der Toten Männer
Skulduggery Pleasant – Apokalypse, Wow!
Skulduggery Pleasant 9 – Das Sterben des Lichts
Skulduggery Pleasant 10 - Auferstehung

Zum Autor

Derek Landy, geboren 1974, arbeitete als Karatelehrer und Drehbuchautor, bevor er die Idee zu seinen erfolgreichen Skulduggery-Pleasant-Büchern hatte. Die Reihe wurde in 35 Sprachen übersetzt, mehrfach mit Preisen ausgezeichnet und stürmte weltweit die Bestsellerlisten. Derek Landy lebt in der Nähe von Dublin in einem Haus, das vollgestopft ist mit Filmrequisiten. Besonders stolz ist er auf sein Original-Supermankostüm.



ab 14 Jahren
512 Seiten
übersetzt von Ursula Höfker
ISBN 978-3-7855-8887-1
Preis: 19,95 Euro
erscheint am 13.11.2017

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!


Veröffentlicht am 04.11.2017

Überzeugender als Band 1

House of Ghosts - Der aus der Kälte kam
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House of Ghosts – Der aus der Kälte kam von Frank M. Reifenberg
erschienen bei arsEdition

Zum Inhalt

Viel Zeit, sich über ihr Erbe zu freuen und in der Villa der Urgroßschwiegercousine Emilie anzukommen, ...

House of Ghosts – Der aus der Kälte kam von Frank M. Reifenberg
erschienen bei arsEdition

Zum Inhalt

Viel Zeit, sich über ihr Erbe zu freuen und in der Villa der Urgroßschwiegercousine Emilie anzukommen, bleibt Melli nicht. Die raffgierige Adelheid Wiesendübel macht nämlich ernst. Die Bürgermeisterin setzt alles daran, sich das Grundstück unter den Nagel zu reißen. Auf Recht und Gesetz pfeift sie dabei. Die Villa ist ihr piepschnurzegal, die soll möglichst bald abgerissen werden. Was sollen die armen Geister und Gespenster bloß machen, wenn mit der Villa auch die Pforte ins Jenseits verschwindet? Die nächste Spukgestalt ersehnt sich nämlich schon die Erlösung von ihrem Dasein zwischen den Welten. Aldwyn Murray hat sich allerdings ein wenig verirrt. Der Geist des Jungen, der auf einer Forschungsreise zum Nordpol im ewigen Eis erfror, hockt in der einzigen Metzgerei von Kohlfincken im Kühlhaus und versetzt den halben Ort in Angst und Schrecken. Jedenfalls diejenigen, die ihren Sonntagsbraten in der Metzgerei Rackermann & Söhne kaufen wollen. Melli und Hotte haben also jede Menge zu tun, den verirrten Geist wieder auf Spur zu bringen!
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Nachdem meine Kids und ich nicht wirklich von Band 1 begeistert waren, hatte ich nicht geplant, diesen Teil überhaupt noch zu lesen. Über eine andere Bloggerin bin ich dann allerdings doch hier gelandet und habe es keineswegs bereut! Danke dafür :D
Das Buch geht schon gleich gut los und macht ordentlich Tempo. Wo sich der Autor im ersten Teil noch an unendlich langen Erklärungen versuchte und die Sätze umständlich gestaltete, begegnet dem Leser hier ein wirklich kinderfreundlicher Schreibstil. Die Sätze sind gut verständlich, aber keineswegs zu platt. Das Augenmerk liegt mehr auf der Hilfe für den aktuellen Geist, was mir gut gefiel.
Melli und Hotte sind sympathische Protagonisten, denen gerne mal das ein oder andere Missgeschick passiert. Diese Passagen oder auch der erste Metzgerbesuch leben von Situationskomik. Zu keiner Zeit wirkt dies aufgesetzt oder übertrieben. Metzgerin Frau Rackermann benimmt sich äußerst seltsam und hat auch einen gewöhnungsbedürftigen Kleidungsstil. Dieser wird sehr gut durch die Vignetten von Fréderic Bertrand zum Ausdruck gebracht. Überhaupt wirkt die Metzgergeschichte etwas schräg, denn hier stellt sich außerdem eine Vegetarierin als Verkäuferin vor - sicherlich auch nicht alltäglich…
Wieder mit dabei sind auch Erasmus und Lodovico, die Melli zur Seite stehen sollen. Aber stattdessen sind sie des Öfteren mit ihren kleinen Streitigkeiten beschäftigt…
Den Geist Aldwyn fand ich auch sympathisch und etwas bemitleidenswert. Zum Glück hat der Autor aber hier nicht so eine tiefe Traurigkeit in die Story gebracht. Einige kurze Kapitel werden aus Aldwyns Sicht geschildert.
Mellis Familie fand ich auch toll, weil sie eben nicht die Familie aus dem Bilderbuch ist. Und ihr verwilderter Garten genauso wenig.

Frank M. Reifenberg konnte mich mit seinem zweiten Band wesentlich mehr überzeugen als noch mit dem Vorgänger. House of Ghosts – Der aus der Kälte kam ist bedeutend kindgerechter gestaltet worden, der eingesetzte Humor lockert die ganze Geschichte noch einmal unheimlich auf. Die Schwere und Traurigkeit aus Band 1 sind komplett verschwunden, ebenso die umständlichen Sätze und schwierigen Fremdwörter. Die Seiten sind nur so durch meine Finger geglitten und ich freue mich bereits darauf, meinen Kids dieses Buch vorzulesen. Jetzt fungierte ich erst einmal als „Vortester“;) Einzig das Ende kam mir etwas zu plötzlich, zu überhastet vor. Da hätte ich gerne noch ein paar Seiten mehr gehabt. Ansonsten bin ich sehr zufrieden und vergebe 4 von 5 möglichen schwarzen Katzen.


Die Reihe

House of Ghosts – Das verflixte Vermächtnis http://claudiasbuecherhoehle.blogspot.de/2017/02/house-of-ghosts-das-verflixte.html
House of Ghosts – Der aus der Kälte kam
Houst of Ghosts – Pension des Grauens (erscheint voraussichtlich im März 2018)

Zum Autor

Frank M. Reifenberg absolvierte eine Ausbildung zum Buchhändler und arbeitete danach als Presse- und Öffentlichkeitsreferent. Er besuchte die Internationale Filmschule Köln und schreibt seit dem Jahr 2000 Romane und Drehbücher. Seit 2008 engagiert er sich in der Leseförderung von Jungen, veranstaltet zu diesem Thema Seminare, Vorträge für Multiplikatoren und Workshops. Die Universität zu Köln berief ihn als Lehrbeauftragten für die Leseanimation von Jungen. 2012 wurde er vom Luxemburger „Centre national de littérature“ mit einem Stipendium ausgezeichnet.


ab 10 Jahren
176 Seiten
ISBN 978-3-8458-1715-6
Preis: 12,99 Euro


© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!