Die etwas andere Selbsthilfegruppe
Ein Mann zum VergrabenZum Inhalt:
Sally weiß selbst nicht, wie es passieren konnte. In der einen Minute hatte sie noch Angst davor, wie ihr Mann mal wieder seine Wut an ihr auslassen würde. Im nächsten liegt er tot auf dem ...
Zum Inhalt:
Sally weiß selbst nicht, wie es passieren konnte. In der einen Minute hatte sie noch Angst davor, wie ihr Mann mal wieder seine Wut an ihr auslassen würde. Im nächsten liegt er tot auf dem Küchenboden und sie hat die blutbeschmierte, gusseiserne Pfanne ihrer Oma in der Hand. Doch was soll Sally jetzt machen? Im Grunde müsste sie die Polizei holen. Doch befürchtet sie von einem Gefängnis in das nächste zu kommen. Da genehmigt sie sich doch lieber erst mal ein ordentliches Stück Kuchen. Schließlich hat ihr Mann ihr nie eins gegönnt. Noch immer nicht schlüssig, wie sie ihren Mann am besten loswerden soll, trifft sie zufällig auf Ruth, die ein ähnliches Probleme zu haben scheint. Ebenso wie Samira und Janey. So beschließen die Frauen, sich zusammenzutun und ihre Probleme gemeinsam zu lösen.
Meine Meinung:
In diesem Buch begegnen wir den vier Frauen Sally, Ruth, Samira und Janey, die alle unter ihren tyrannischen Ehemännern leiden und nun nach Ideen suchen, wie sie ihre Leichname entsorgen können. Dies stellt sich gerade mitten im Lockdown als schwierig heraus.
Die Handlung wird größtenteils aus der Sicht von Sally erzählt, aber auch die anderen drei Frauen bekommen in den meist kurzen Kapiteln zu Wort. So erfahren wir nach und nach wie das Leben der vier Frauen unter ihren tyrannischen Ehemännern, die sie physisch und psychisch über viele Jahre hinweg fertiggemacht haben, für sie war. Ich fand es erschreckend, was die Männer ihren Frauen angetan haben. Ebenso hat es mich sehr berührt, dass Sally, Ruth, Samira und Janey trotz allem nicht aufgegeben haben. Sie sind alle vier starke Frauen, auch wenn sie dies nicht sehen wollen. Zudem merkt man ihnen an, wie gut ihnen allen die gemeinsame Freundschaft und der Zusammenhalt tun.
Mit Sally, Ruth, Samira und Janey sind der Autorin vier wunderbare Frauen mit individuellen Charaktereigenschaften gelungen, die ich alle gleich in mein Herz geschlossen habe. Natürlich ist das, was sie tun, nicht richtig. Dennoch fand ich die Beweggründe der vier Frauen aus ihrer Sicht nachvollziehbar, ebenso wie ihre Ängste und Sorgen. Deswegen habe ich die ganze Zeit mit ihnen mitgefiebert, war gespannt, was ihnen so alles einfällt und wie sich die Geschichte für sie entwickelt.
Die Autorin hat es zwar immer wieder geschafft, Themen wie häusliche Gewalt, die Probleme, die durch den Lockdown entstanden und das Bild der Frau in anderen Kulturen durch lustige Stellen aufzulockern. Denn natürlich läuft vieles nicht so glatt, wie es sich die vier Frauen vorstellen und so müssen die vier Frauen einige Male improvisieren. Dadurch entstehen lustige Situationen. Ebenso habe ich einige Male über die Gedankengänge der vier Frauen während ihrer Planung geschmunzelt. Dennoch empfand ich die Atmosphäre der Geschichte größtenteils schon als ernst und stellenweise sogar als bedrückend, was natürlich auch an den ernsten Themen und was den Frauen widerfahren ist, lag.
Fazit:
Eine gelungene Geschichte mit ernsten Themen, die aber durch die Probleme der vier Frauen ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen und ihre Gedankengänge während der Planung immer wieder aufgelockert wurde. Dennoch empfand ich die Atmosphäre der Geschichte größtenteils schon als ernst und stellenweise sogar bedrückend. Ich habe die vier sympathischen und starken Frauen aber dennoch gern auf ihrem Weg begleitet und war gespannt, wie dieser aussehen wird.