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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2024

Kein leichter Tobak, doch sehr empfehlenswert

All die funkelnden Sterne
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In diesem Buch führt der Autor den Leser nach Uganda in die 1990er Jahre. Joseph Konys lässt seine Soldaten Dörfer überfallen, um die darin lebenden Kinder zu entführen. Sie sollen zu Kindersoldaten ausgebildet ...

In diesem Buch führt der Autor den Leser nach Uganda in die 1990er Jahre. Joseph Konys lässt seine Soldaten Dörfer überfallen, um die darin lebenden Kinder zu entführen. Sie sollen zu Kindersoldaten ausgebildet und an die Front geschickt werden. Kony hat sich in den Kopf gesetzt, ein Herrschaftssystem einzuführen, das auf den "Zehn Geboten" basieren soll.
Auch Anthony Opoka und Florence Okori werden von den Fanatikern verschleppt. Als sie sich durch Zufall begegnen, keimt Hoffnung bei beiden auf, eines Tages ihrer Gefangenschaft zu entkommen und in Freiheit leben zu können. Doch dieser Weg scheint unmöglich zu sein.
Mark Sullivan erzählt anhand von Berichten der beiden Hauptprotagonisten eine Geschichte, die für tausende von entführten und versklavten Kindern steht. Es ist eine Geschichte von unvorstellbarer Gewalt, Demütigungen, Erpressungen und Züchtigungen. Von Ermordungen in den eigenen Reihen. Denn, war jemand nicht mehr von Nutzen für den Führer der LRA (Lord's Resistance Army), wurde er eiskalt eliminiert. Ziel war es, die jungen Menschen zu eiskalten Killermaschinen auszubilden. Und dazu war keine Grausamkeit grausam genug. Ebenso wurden sehr junge Mädchen mit alten Männern der LRA zwangsverheiratet oder als Sexsklavinnen missbraucht.
Dieses Buch ist keine leichte Kost und für sensible Gemüter weniger geeignet. Trotzdem ist es absolut lesenswert. 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.10.2024

Die verlorene Kindheit

Im Namen der Barmherzigkeit
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In ihrem neuen Buch erzählt die Autorin die Geschichte der kleinen Steffi, die vom Jugendamt einem Bergbauernhof zugewiesen wird. Regelmässig nimmt das Ehepaar Kellerknecht ein Pflegekind auf, dass, im ...

In ihrem neuen Buch erzählt die Autorin die Geschichte der kleinen Steffi, die vom Jugendamt einem Bergbauernhof zugewiesen wird. Regelmässig nimmt das Ehepaar Kellerknecht ein Pflegekind auf, dass, im Gegensatz zu den leiblichen Kindern der Familie, versklavt, erniedrigt und bis aufs Blut ausgebeutet wird. So auch die kleine Steffi. Ab einem Alter von 12 Jahren vergeht sich der Bauer immer wieder auf brutalste Weise an ihr.
Im Alter von 15 Jahren wird das Mädchen schwanger und kommt zu Nonnen, die sich um sie kümmern. Steffi freut sich auf ihr Kind und beschließt alles dafür zu tun, um ihm eine glücklichere Kindheit zu bieten. Doch immr wieder werden ihr Steine in den Weg gelegt.
Fassungslos habe ich dieses Buch gelesen und Steffis Lebensweg verfolgt. Es ist unvorstellbar, was sich noch in den 1970er Jahren vor den wissenden Augen des Jugendamtes zutragen konnte. Der Fokus dieser düsteren Handlung liegt bei der kleinen Steffi, beschreibt ihre unerträglich gausame Kindheit und begleitet sie detailliert bis zu ihrer Schwangerschaft. Die anschließenden Leiden der jungen Frau, die auf dem Erlebten basieren, werden zum Teil nur angedeutet. Nachworte von Hera Lind, Steffi und ihrer Psychologin Dr. Karin Winkler runden diesen Roman ab.
Diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, ist voller Dramatik, aufwühlend, reich an Wendungen und doch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig. Der audrucksvolle und bildgewaltige Schreibstil führte dazu, dass mir beim Lesen die Haare zu Berge standen.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 17.10.2024

Ein historischer Roman voller Abenteuer

Tausend Meilen weites Land. Ein früher Western
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Erzählt wird die Geschichte des jungen Gregor Schoenheit, der Anfang des 19. Jahrhunderts nach einem von ihm verübten Racheakt überstürzt und ohne viel nachzudenken auf einem Frachtsegler aus seiner Heimat ...

Erzählt wird die Geschichte des jungen Gregor Schoenheit, der Anfang des 19. Jahrhunderts nach einem von ihm verübten Racheakt überstürzt und ohne viel nachzudenken auf einem Frachtsegler aus seiner Heimat flieht, um in Amerika ein neues Leben zu beginnen. Doch bis er das Ziel seiner Träume erreicht, muss er viele Wege gehen und etliche Abenteuer bestehen.
Ich muss zugeben, dass mich anfangs der Erzählstil des Autors etwas erstaunt hat. Er war für mich zuerst etwas gewöhnungsbedürftig. Doch rasch, nach nur ein paar Seiten, empfand ich die Schreibweise als mitreißend und wurde regelrecht davon gefesselt. Begriffe, die der damaligen Zeit entsprechen und auch zum Sprachgebrauch gehörten, werden im Anhang anschaulich und verständlich erklärt.
Meinrad Braun hat die realhistorischen Gegebenheiten und Personen gekonnt mit fiktiven Charakteren und Ereignissen verwoben und bringt sie anschaulich auf den Leser herüber.
Dieser Roman ist voller Abenteuer und unvorhersehbarer, überraschender Wendungen. Dadurch steigt die Spannung kontinuierlich an und hält den Leser in Atem. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, denn schließlich musste ich ja unbedingt wissen, wie es mit Gregor weitergeht.
Es ist ein ungewöhnliches historisches Buch mit einem subtilen und wunderbaren Schreibstil, welches mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Anders als in den gängigen Wild-West-Filmen wird die raue Wirklichkeit der ersten Siedler nachvollziehbar und authentisch in Szene gesetzt. Sehr gerne vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Blaire

Sturmjahre
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In diesem vierten Band der Reihe, der mir persönlich am besten gefallen hat, ist die Hauptperson Blaire Dennon. Während des Krieges hat sie ihre eigene Whiskey-Destillerie aufgebaut, die schon sehr bald ...

In diesem vierten Band der Reihe, der mir persönlich am besten gefallen hat, ist die Hauptperson Blaire Dennon. Während des Krieges hat sie ihre eigene Whiskey-Destillerie aufgebaut, die schon sehr bald florierte. Jetzt nimmt sie einen Auftrag des Bosses der Edinburgh Lads an, um in Hilmore Manor einen ganz erlesenen Gin zu kreieren.
Auch in diesem Buch lässt die Autorin wieder die schottische Landschaft bildgewaltig vor meinen Augen entstehen. Die verschiedenen Charaktere sind eindrucksvoll und nachvollziehbar beschrieben. Die Handlung ist auch dieses Mal wieder voller Spannung und ein stetes Wechselbad der Gefühle. Mit einem flotten und lebendigen Schreibstil führt Lia Scott durch die Geschichte.
Wie schon die Vorgängerbände hat mich auch diese Fortsetzung der Familien-Saga von Anfang an mitgerissen und fasziniert. Jetzt fiebere ich dem letzten Teil entgegen, der im Februar 2025 erscheinen soll.
5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Hapes unglaubliche Reise in die Welt seiner Ahnen

Gebt mir etwas Zeit
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In diesem Buch entführt Hape Kerkeling den Leser in seine Welt der Ahnen. Allem voran ging die Frage: "Woher komme ich?" Also musste ein DNA-Test her, der Dank hochmoderner Forschung Unglaubliches zutage ...

In diesem Buch entführt Hape Kerkeling den Leser in seine Welt der Ahnen. Allem voran ging die Frage: "Woher komme ich?" Also musste ein DNA-Test her, der Dank hochmoderner Forschung Unglaubliches zutage brachte. Und was dabei heraus kam, beschreibt der Autor mit Scharfsinn und Humor in seiner wunderbaren Teilbiografie.
Gepaart mit fiktiven Geschehen und Ereignissen führt er den Leser bis zurück in das 17. Jahrhundert. Doch auch Erlebnisse seiner eigenen Vergangenheit kommen zur Sprache. Dabei nimmt er sich kein Blatt vor den Mund.
Mit seiner ihm eigenen amüsanten und sehr flüssigen Schreibweise führt der beliebte Entertainer durch ein Stück seines bewegten Lebensweges und gibt Einblick auf die Existenz seiner Vorfahren in der frühen Neuzeit mit Fokus auf die Niederlande.
Mir hat dieses Buch unterhaltsame und erheiternde Lesestunden bereitet. Sehr gerne empfehle ich es weiter. 5 Sterne.

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