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MayaB

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2024

Guter Thriller, der leider (außer von der Autorin) nicht als solcher beworben wird!

Der Kuss des Raben
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Als Thriller: 3,5 bis 4 Sterne
Als YA-Romance-Buch (als das ich es ursprünglich gelesen habe): 1,5 Sterne

Es tut mir wirklich leid, dass ich diesem Buch nicht mehr als 2,5 Sterne geben kann, und wäre ...

Als Thriller: 3,5 bis 4 Sterne
Als YA-Romance-Buch (als das ich es ursprünglich gelesen habe): 1,5 Sterne

Es tut mir wirklich leid, dass ich diesem Buch nicht mehr als 2,5 Sterne geben kann, und wäre ich mit den richtigen Erwartungen an das Buch herangegangen, hätten es bestimmt einige mehr sein können, nur leider war dem nicht so. Überall wird das Buch als Romance und YA betitelt, teilweise auch als Fantasy, und Cover und Klappentext bestärken in dieser Annahme nur. Das stimmt nicht. Es handelt sich auf keinen Fall um eine Liebesgeschichte, und Fantasy spielt auch nicht wirklich eine Rolle, weshalb ich beinahe sofort enttäuscht war, denn die Liebesgeschichte kam wirklich kurz. Innerhalb weniger Seiten wird aus zwei Leuten, die kaum miteinander zu tun haben eine angeblich tiefgehende Beziehung, die dann einfach da ist und besteht, und von der nie klar wird, woher genau die Gefühle von egal wem kommen, weil die Beziehung so aus dem Nichts entsteht, und auch danach nie deutlich wird, dass irgendjemand tatsächliche Gefühle hätte. Ebenso verhält es sich mit allen anderen Beziehungen und Freundschaften, die großteils oberflächlich zu bestehen scheinen, wenn überhaupt, und vermutlich hätte ich das Buch da sehr schnell abgebrochen, wenn ich nicht in einer Rezension gesehen hätte, dass das Buch als Thriller sehr wohl etwas taugt. Und das tut es. Dieses Buch ist ein Thriller, kein Romance-Buch, und wäre ich mit diesem Wissen an die Geschichte herangegangen, dann hätte ich mich ganz sicher darauf einlassen können und es hätte mir gefallen, so konnte ich leider bis zum Ende die Erwartung an eine Liebesgeschichte nicht abschütteln, was meine Freude an dem Buch eindeutig gemindert hat.
Babendererde greift in diesem Buch verdammt ernste Themen auf, die auch eindeutig nichts für schwache Nerven sind (Rassismus und Vorurteile mal um das in meinen Augen im Buch harmloseste zu nennen), und einige davon sind ganz gut aufgearbeitet, andere eindeutig zu harmlos, um für ein Kinder- und Jugendbuch zu funktionieren. Rassismus und Vorurteile zum Beispiel werden ganz gut auf- und eingearbeitet, und man merkt beim Lesen absolut, warum das falsch ist und das Buch lädt dazu ein, sich zu hinterfragen, und das auf eine Art, die vermutlich für Jugendliche in Ordnung ist (ich habe trotzdem das Gefühl, es wird zu schnell abgehandelt, aber es ist in Ordnung), aber andere Themen kommen vor und gehen im Drama von allem anderen unter, und insgesamt hat das Buch zu viele Themen und wird auch teilweise zu düster, als dass ich sagen würde, es würde sich für Jugendliche tatsächlich eignen.
Als ernsten Thriller würde das Buch von mir vermutlich dennoch 3,5 oder vielleicht sogar 4 Sterne bekommen, da ich denke, dass es in der Hinsicht wirklich spannend und ziemlich gut gemacht ist, und auch wenn ich von Anfang an wusste, worauf es hinaus läuft (nachdem mir klar war, dass es ein Thriller ist), habe ich das eher als Positiv wahrgenommen, da von Anfang an die Hinweise für alles eindeutig da sind, und man schon in den ersten Kapiteln ein unwohles Gefühl beim Lesen bekommt, und die Figuren durchaus so handeln, dass man am Ende nicht überrascht von irgendwas ist. Da koommen trotzdem Themen zu kurz und manche Figuren sind fragwürdig und an einigen Stellen hätte es zweifellos mehr auf Dinge eingehen können, aber das Buch funktioniert als Thriller wirklich gut, auch mit den eher moralisch grauen Figuren.
Als Liebesgeschichte oder Jugendbuch eignet es sich in meinen Augen allerdings wirklich wenig, Fantasy ist es auch nicht wirklich, und in der Hinsicht würde ich der Geschichte eher 2 Sterne oder weniger geben. Was mir wirklich leidtut, weil die Autorin die geringe Bewertung eindeutig nicht verdient hat, denn sie hat das Buch nicht als Liebesgeschichte sondern tatsächlich als Thriller bezeichnet (wie ich im Nachhinein herausgefunden habe), aber leider waren meine Erwartungen an der Stelle von anderen Seiten so fehlgeleitet, dass das Buch mich trotzdem nicht ganz überzeugen konnte, auch wenn ich es inzwischen besser weiß.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Hat mich nicht wirklich abgeholt

Drachenglut
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Nachdem ich von Stroud erst kürzlich den ersten Band von Lockwood & Co. gelesen habe, und ich begeistert war, hatte ich richtig Lust, noch ein anderes Buch von ihm zu lesen, und habe mit Drachenglut begonnen. ...

Nachdem ich von Stroud erst kürzlich den ersten Band von Lockwood & Co. gelesen habe, und ich begeistert war, hatte ich richtig Lust, noch ein anderes Buch von ihm zu lesen, und habe mit Drachenglut begonnen. Leider habe ich im Nachhinein das Gefühl, dass ich vielleicht doch eher Lockwood hätte weiterlesen oder die Bartimäus-Reihe hätte beginnen sollen (von der ich mich erinnere, dass mir Band 1 mal gut gefallen hat), denn ich fürchte, Drachenglut kam an Lockwood nicht heran.
Die Idee fand ich wirklich gut und spannend, und zu lesen, wie ein Drache seine Umgebung beeinflusst/beeinflussen könnte/verschiedene Leute jeweils auf die Umstände reagieren, war ziemlich gut gemacht. Auch waren die Figuren durchaus realistisch geschrieben, mit jeweils ihren Fehlern und Herangehensweisen, und ich hatte durchaus das Gefühl, dass Stroud sich etwas dabei gedacht hat, nur leider habe ich über eigentlich keine Figur gerne gelesen. Handlung und Idee waren spannend, dagegen kann ich wirklich nichts sagen, aber beinahe alle Figuren sind mir wirklich auf die Nerven gegangen, und außerdem brauchte das Buch wirklich lange, um an einen Punkt zu kommen, an dem ich das Gefühl hatte, dass sich langsam ein Zusammenhang entwickelt, was es mir noch mal mehr erschwert hat, in die Geschichte reinzukommen, und so bin ich am Ende zwar mit der Idee ziemlich zufrieden, die Umsetzung hat für mich aber leider gar nicht funktioniert, besonders im Vergleich zu Lockwood (und dem, an was ich mich von Bartimäus erinnere).
Insgesamt würde ich es nicht als schlechtes Buch bezeichnen, und gerade wenn man mit den Figuren etwas mehr anfangen kann, sagt einem vielleicht auch die Geschichte mehr zu, nur für mich war's leider auch nicht zwingend ein gutes Buch, fürchte ich.

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Veröffentlicht am 08.08.2024

Vielversprechender Anfang ... und mehr dann leider nicht

Florance Bell und die Melodie der Maschinen
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Das wirklich tolle Cover hat mich gemeinsam mit dem doch sehr spannenden Klappentext sofort zum Kauf des Buches gebracht, und für die ersten paar Kapitel war es tatsächlich ziemlich genau das, was ich ...

Das wirklich tolle Cover hat mich gemeinsam mit dem doch sehr spannenden Klappentext sofort zum Kauf des Buches gebracht, und für die ersten paar Kapitel war es tatsächlich ziemlich genau das, was ich mir erhofft hatte. Ich fand die Welt sehr interessant, und Florance ist eine ziemlich coole Protagonistin in meinen Augen gewesen. Leider nahm es danach in meinen Augen stark ab. Die wenigsten Leute im Buch sind so richtig sympathisch, und die, die es sind, kommen viel zu kurz. Auch ist Florance zwar die Protagonistin, ihre Perspektive teilt sich das Buch allerdings mit den Perspektiven von insgesamt drei weiteren Personen, wodurch sie sehr kurz kommt, und alle anderen in meinen Augen ein wenig zu lang. Hauptsächlich, weil ich alle anderen Personen, die ihre eigene Perspektive bekommen, eher sehr anstrengend fand. Diese haben zwar irgendwann eine gewisse Charakterentwicklung, genau wie es auch mit Florance der Fall ist, diese Entwicklung wirkte für mich allerdings nicht sehr glaubwürdig. Nicht, weil ich ihnen das nicht zutraue, das tue ich schon, sondern eher, weil die Figuren grundsätzlich alle sehr stur sind, sich in ihren Ansichten und Meinungen kaum vom Fleck bewegen, und dann irgendwann kommt ein Moment, und plötzlich ist die Entwicklung da. So wirkt an sich der neue Charakterzug zwar durchaus wie ein logisches Resultat des erlebten, dadurch wie schnell er nach so viel Sturheit auftaucht war es für mich allerdings trotzdem überhaupt nicht überzeugend und ich habe mich mehrfach gefragt "aber warum jetzt, und warum alles auf einmal, wo vorher gar nichts ging?"
Auch verstehe ich vollkommen, warum Florance als Protagonistin mehr zu meistern hat als andere, allerdings fand ich es geradezu lächerlich, dass sie wirklich für alles verantwortlich ist. Sie muss Pignon helfen, für Edward Sachen reparieren, und Victoria in die Stadt fahren soll sie auch. Hat die Familie keine anderen Angestellten, oder warum wollen Leute wirklich nur von ihr was? Und dass dann gleichzeitig alle so auf sie herabsehen, und sie sich nie dagegen wehrt, hat mich leider auch nicht glücklich gemacht. Dabei merkt sie ja sogar, dass es ungerecht ist, gleichzeitig scheint sie aber die Meinung zu vertreten, dass es richtig ist, dass sie als Engländerin weniger darf, und die Tatsache, dass Victoria sie regelmäßig als sehr viele sehr unpassende Dinge beschimpft, weil sie angeblich Edward nachstellen würde, während sie nichts lieber tun würde, als Edward zu entkommen, und dass dass dann irgendwann in der Mitte des Buches einfach vergessen und nie wieder erwähnt wird, war wirklich frustrierend für mich. Generell passieren in dem Buch eine Menge unfaire Dinge, die allerdings nie wirklich behandelt werden, bzw. auf die nie so richtig eingegangen wirkt. Es wirkt in der Geschichte eher wie Kulisse, aber gleichzeitig, als würde es alles seine Richtigkeit haben. Dabei gibt es durchaus Leute, die sich dagegen wehren, aber im Buch wirkt es eher so, als hätten die Franzosen ein Recht darauf, die Engländer zu unterdrücken, oder Männer das Recht, auf Frauen hinabzublicken, und während die Geschichte natürlich in der Vergangenheit spielt, und ich weiß, dass Frauen noch nicht lange (angebliche) Gleichberechtigung erfahren, wäre gerade in einer alternativen Wirklichkeit ja die perfekte Gelegenheit gewesen, etwas daran zu ändern. Nicht unbedingt zu beginn der Geschichte, ich verstehe es, dass das Buch als Dystopie startet, aber ich hätte doch wirklich gerne gesehen, dass wenigstens zur Mitte hin ein paar mehr Leute begonnen hätten, das Bestehende zu hinterfragen.
Leider gab es auch noch weitere Kleinigkeiten, die mich eher unglücklich gemacht haben, obwohl ich die Grundidee wirklich toll fand, und das Setting bestimmt auch super hätte werden können, aber das sind so die größten Dinge, die mir aufgefallen sind: Dass Leute einfach plötzlich anders waren (was mich gerade mit dem Ende dann auch eher unglücklich gemacht hat, denn wenn die Entwicklungen nicht ganz so plötzlich gewesen wären, sondern über's ganze Buch verteilt, dann wäre es vermutlich besser gewesen als in meinen Augen nur akzeptabel), und dass niemand von den Perspektiv-Figuren sich je mehr damit beschäftigt hat, ob/was/inwiefern etwas falsch lief in der Gesellschaft, und dabei hat das Setting wirklich mehr als nur eine Gelegenheit dazu gegeben. Aber irgendwie ließ es mich am Ende eher mit einem Gefühl von "eigentlich tut das Buch so, als wären alle unterdrückten im Unrecht, wenn sie sich wehren" zurück, und ich bin mir sehr sicher, dass das eigentlich nicht das Ziel war. (Womit ich nicht einmal meine, dass es anders hätte ausgehen müssen, aber der Ton, in dem es geschrieben war, hätte anders sein müssen, in meinen Augen.)
Insgesamt trotz allem kein grauenhaftes Buch, und es war (großteils) gut geschrieben, fand ich, aber inhaltlich hat es mich leider wirklich sehr enttäuscht, und das obwohl ich Florance eigentlich sogar ganz gerne mochte.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Interessante Ideen, Charaktere lange nicht überzeugend

Artemis Fowl (Ein Artemis-Fowl-Roman 1)
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Ich hatte an dieses Buch sehr große Erwartungen, weil eine Freundin es vor (wirklich sehr vielen) Jahren gelesen hatte und begeistert davon war, und als ich es nun selbst in die Finger bekommen habe, musste ...

Ich hatte an dieses Buch sehr große Erwartungen, weil eine Freundin es vor (wirklich sehr vielen) Jahren gelesen hatte und begeistert davon war, und als ich es nun selbst in die Finger bekommen habe, musste ich mich auch davon überzeugen, und leider sind meine Erwartungen eher mäßig erfüllt worden, fürchte ich.
Ich war sehr überrascht davon, dass es sich bei Artemis eher um einen Bösewicht handelt, da der Klappentext wirklich keinen Hinweis darauf geliefert hat und ich auch nie mehr als den Titel über das Buch wusste (und dass es um irgendein Genie geht, aber die gibt's ja auch in gut), fand es aber tatsächlich ziemlich interessant, dass man so viel aus Sicht der "Bösen" miterlebt, und man da ein wenig hinter die Kulissen blicken kann. Leider war Artemis aber kein Charakter, den ich wirklich mochte. Vielleicht lag es am Schreibstil, vielleicht daran, dass er von Anfang an sehr distanziert und eher arrogant wirkt, ich weiß es nicht, aber ich bin mit ihm die längste Zeit einfach nicht warm geworden. Und obwohl ich wissen wollte, wie es weitergeht, hätte ich beim Lesen vermutlich eine ganze Weile gebraucht, wenn ich nicht auf YouTube ein englisches Hörbuch gefunden hätte, wodurch ich sehr viele Dinge nicht selbst lesen musste, was mir persönlich sehr geholfen hat. Ich habe trotzdem auch immer ein wenig gelesen, fand es als Englisches Hörbuch aber wesentlich leichte zu ertragen, als wenn ich selbst gelesen habe.
Tatsächlich hat sich das die letzten 30 Seiten oder so tatsächlich geändert, und diese habe ich nur gelesen und das Hörbuch dann ganz abgeschaltet, es hat aber tatsächlich bis dahin gebraucht, dass die Figuren für mich irgendwie doch ganz gut wurden. Und tatsächlich hat mir das Ende auch generell ziemlich gut gefallen und mich sehr zufrieden gemacht. Bis dahin hatte ich aber so einiges zu kämpfen.
Leider ist Artemis auch so geschrieben, dass er einerseits sehr Herzlos wirkt, andererseits doch so, als hätte er Mitgefühl, und während das wirklich gut funktionieren kann, und ich es auch schon öfter gut gelesen habe, hat es in diesem Buch für mich so gar nicht funktioniert, weil es für mich nie so richtig rüberkam, dass es beides ist, sondern eher so, als würde Colfer ab und an einwerfen, dass Artemis ein Herz hat, damit man es nicht vergisst.
Die Geschichte des Buches war gut genug, dass ich auf jeden Fall meine Freude daran hatte, das Ende fand ich ziemlich stark, und die Figuren vom Konzept her fand ich ziemlich interessant, gerade auf Artemis Seite, nur so richtig gerne gelesen habe ich von ihnen die längste Zeit leider nicht. Ich habe aber noch irgendwo einen weiteren Band herumliegen, glaube ich, und auf jeden Fall noch mehr Bücher von Colfer, und dieses Buch hat mich keineswegs so abgeschreckt, dass ich Colfer nicht noch eine Chance geben würde, also mal sehen, was ich beim nächsten Versuch denke. (Vielleicht bin ich auch hauptsächlich so enttäuscht, weil meine Erwartungen eher hoch waren, also wer weiß, wie es sich mit den eher vorsichtigen Erwartungen dann auf meinen Lesespaß auswirkt...)

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Veröffentlicht am 15.07.2024

Schwache Beziehungen, von denen leider auch das schöne Setting nicht ablenken kann

Rulantica (Bd. 2)
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Das Buch ist relativ flink zu lesen gewesen, auch weil es ein wenig kürzer war als Band 1, und ist wieder richtig schön aufgebaut (auch wenn die farbigen Seiten diesmal um einiges schwerer zu lesen sind, ...

Das Buch ist relativ flink zu lesen gewesen, auch weil es ein wenig kürzer war als Band 1, und ist wieder richtig schön aufgebaut (auch wenn die farbigen Seiten diesmal um einiges schwerer zu lesen sind, weil grüne Schrift auf dunkelgrünem Papier sich nicht so gut macht wie weiß auf blau), aber leider hat mir der Stil wieder nicht so richtig gefallen, obwohl ich ihn tatsächlich etwas besser fand als beim ersten Band, und die Geschichte war wieder simpel und vom Aufbau her vielleicht sogar etwas weniger meins, als in Band 1. Oder nicht die Geschichte an sich, die fand ich sogar in Ordnung, mit den Göttern (auch wenn sie auf mich weiterhin eher wie Kinder als Götter wirken, was der Geschichte in Meinen Augen leider einiges an Wirkung nimmt), aber alles zwischenmenschliche ließ für mich noch mehr zu wünschen übrig als je zuvor.
Ich kann Mats Einstellung total gut nachvollziehen, und ich hätte mir gewünscht, dass es tatsächlich eine Rolle spielt, wie wenig er sich zugehörig fühlt, aber irgendwie ist das nur ein Aufhänger, um den Rest der Geschichte einzuleiten, und es ändert sich bis zum Ende nichts daran. Oder es ändern sich Dinge daran, aber leider wie in Band 1 eher aus dem nichts, und nicht, weil sich tatsächlich etwas entwickelt hätte. Was das angeht ist das Buch leider sehr schnell dabei, einfach Fakten zu nennen oder Dinge zu erklären, statt zu beschreiben, wie Sachen sich entwickeln, was ich unglaublich schade fand. Dadurch haben jegliche Streitigkeiten leider sehr an Wirkung verloren.
Auch hatte ich das Gefühl, dass das Buch an einigen Stellen nicht ganz mit Band 1 zusammenpasst (Finja verschwindet hier und ihre Mutter rastet aus, in Band 1 war sie nur besorgt und die Auswirkung war nicht ansatzweise so groß, obwohl die Situation ja an sich für die Mutter identisch ist), und viele Handlungen wirkten auf mich nicht sonderlich logisch, was ich bei den Kindern total in Ordnung finde, aber gerade von den Erwachsenen hätte ich wirklich mehr erwartet. Das Problem gab es in Band 1 auch schon, aber hier fiel es mir jetzt noch mal mehr auf, weil in einem Wettrennen sehr am Anfang zum Beispiel alles erlaubt ist, auch andere zu verletzen, und warum sollte man das so machen? Es gab Quellwächter, die mit Spitzen Waffen aufeinander losgegangen sind, was wenn da jemand wirklich ernsthaft verletzt worden oder sogar gestorben wäre? Es kann doch nicht das Ziel sein, seine eigenen Reihen zu schwächen ...
Also wieder total schönes Buch, aber inhaltlich hat es mich doch eher unzufrieden zurückgelassen, und die Figuren (gerade alle, aus deren Sicht nichts geschrieben ist), sind wirklich sehr flach diesmal. Vermutlich auch, weil es alles aus Mats Sicht ist, und er nicht so viele Verbindungen hat, aber irgendwie wird das dann auch nie richtig aufgegriffen, sondern nur erwähnt, und leider war es mir insgesamt einfach wieder zu oberflächlich. Was nichts daran ändert, dass ich sicher bin, dass es anderen Leuten gefallen könnte, vielleicht gerade Kindern, aber meine Ansprüche an Kinderbücher sind gerade zwischenmenschlich bei solchen Geschichten etwas höher, fürchte ich.

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