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Veröffentlicht am 12.08.2018

Wie aus einer anderen Zeit

Die Baumwollfarmerin
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Inhalt:
1875: Perla Rosenzweig ist fünfzehn, als Zvi in der ukrainischen Einöde auftaucht und sie unter den Baldachin führt. Ihre Hoffnung auf ein besseres, glückliches Leben in Übersee wird zerstört, ...

Inhalt:
1875: Perla Rosenzweig ist fünfzehn, als Zvi in der ukrainischen Einöde auftaucht und sie unter den Baldachin führt. Ihre Hoffnung auf ein besseres, glückliches Leben in Übersee wird zerstört, als sich der Ehemann als Mädchenhändler entpuppt. Er zwingt Perla in einem Bordell zunächst in Montevideo, später in Rio Grande do Sul zur Prostitution.
Um überleben zu können, muss sie ihre Gefühle ausblenden.
Frühjahr 1900: Nach vielen Jahren gelingt Perla die Flucht nach Texas, wo Bruder und Cousine eine neue Heimat gefunden haben. Doch die Erwartungen ihrer jüdisch-konservativen Familie in Austin vermag Perla nicht zu erfüllen. Sie bringt ihren Bruder dazu, ihr die Leitung seiner Baumwollfarm im Galveston County anzuvertrauen.
Perla wird zur erfolgreichen Farmerin. In einer von Männern dominierten Welt erobert sie sich Anerkennung, aber ihr Liebesglück steht unter keinem guten Stern.

Meine Meinung:
Eine gut geschriebene Geschichte über eine starke Frau, ein Volk und über eine Zeit, die nicht allzu weit entfernt ist. Hier verbinden sich Tradition und neues freies Denken, dass immer anecken muss – in jeder Zeit. Die Autorin findet schön geschriebene Bilder für die Landschaften der Umgebung und auch die der Seele der Charaktere. Die historischen Hintergründe fügen sich gut in die individuelle Geschichte der Perla Rosenzweig ein. Ich hätte mir ein nicht ganz so abruptes Ende gewünscht, denn ich denke, die Geschichte gibt da durchaus noch mehr her.

Fazit:
Ich empfehle das Buch gerne weiter und hoffe auf eine Fortsetzung der Geschichte.

Veröffentlicht am 12.08.2018

Elitewahn - beängstigend aktuell

Elitewahn
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Inhaltsangabe:
Im Eliteinternat Schloss Waldesruh stirbt ein junger Lehrer angeblich eines natürlichen Todes. Malie, die ihn kannte, hegt Zweifel, da er ihr kurz zuvor von seltsamen Vorgängen im Internat ...

Inhaltsangabe:
Im Eliteinternat Schloss Waldesruh stirbt ein junger Lehrer angeblich eines natürlichen Todes. Malie, die ihn kannte, hegt Zweifel, da er ihr kurz zuvor von seltsamen Vorgängen im Internat berichtete. Tage später findet ihre Freundin Lioba die Leiche eines Professors, der sich für die Geschichte des Schlosses interessierte. Gemeinsam versuchen die Frauen das Geheimnis, welches sich hinter den Schlossmauern verbirgt, aufzuspüren. Malie kommt ihrem Gegner gefährlich nahe und gerät in Lebensgefahr …

Meine Meinung:
Auch wenn man den Vorgängerband nicht kennt, erschließen sich einem die beiden Protagonisten, Malie und Lioba, auch so sehr gut. Die Autorin legt Wert auf Details, so dass man sich die Orte und Personen gut vorstellen kann. Der rechte Hintergrund ist leider nur zu gut recherchiert und beängstigend aktuell. Die Sprache ist flüssig und auch wenn ich mich zu Anfang an die ‚Kapitelsprünge‘ gewöhnen musste, habe ich das Buch doch fast in einem Rutsch durchgelesen. Das Ende kam für mich allerdings zu schnell und löste nicht jedes Rätsel auf, daher nur 4 Sterne.

Fazit:
Sehr spannend geschrieben und auch vom Thema her gut umgesetzt, so dass ich das Buch in jedem Fall gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 07.08.2018

Ein langsames Buch in einer hektischen Zeit

Die wundersame Erkundung der Farbe Moll
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Inhalt:

In “Die wundersame Erkundung der Farbe Moll“ begegnen sich eines Nachts Berufsberaterin Mona und ihr Nachbar, Consultant Ben. Beide können nicht schlafen, habe seltsame Träume und stecken beruflich ...

Inhalt:

In “Die wundersame Erkundung der Farbe Moll“ begegnen sich eines Nachts Berufsberaterin Mona und ihr Nachbar, Consultant Ben. Beide können nicht schlafen, habe seltsame Träume und stecken beruflich fest. Ben steht kurz vor dem Burnout und auch Mona benötigt einen Ausbruch aus dem Alltag.
So verschlägt es die beiden per Roadtrip zu Gemälden von Ferdinand Hodler und schließlich in die Schweiz.
“Ein Roman über den Mut zum Aufbruch, den Zauber der Kunst und die Magie neuer Wege.“

Meine Meinung:
Eine kleine feine Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die sich schlaflos des Nachts finden, tagsüber verlieren und über die Kunst aus ihrer derzeitigen Situation hinaus wachsen. Ich durfte das Buch im Rahmen einer Leserunde genießen und war fasziniert von der sehr bildhaften Sprache, durch die ich ein ums andere Mal beim Lesen grinsen musste, auch wenn die Situation nicht zum Lachen war. Die Geschichte der beiden Protagonisten regt zum Nachdenken und zum Hinterfragen des eigenen Lebensentwurfes an. Auch wenn das Ende etwas offen bleibt, ist die Geschichte in sich rund.

Fazit:
Ein lesenswertes Kleinod für alle, die sich auf eine vielschichtige Geschichte einlassen können.

Veröffentlicht am 20.12.2017

Guter historischer Krimi

Tod einer Hofdame
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Ein gut recherchierter Krimi um 1193, der durch die Hauptperson - die Hofdame Aleydis - den Leser in die Geschichte um den Tod ihrer Schwester hinein zieht.

Vom Schreibstil her läßt es sich flüssig lesen ...

Ein gut recherchierter Krimi um 1193, der durch die Hauptperson - die Hofdame Aleydis - den Leser in die Geschichte um den Tod ihrer Schwester hinein zieht.

Vom Schreibstil her läßt es sich flüssig lesen und hält die Spannung bis zum unerwarteten Ende. Der Kniff, der recht ungestümen Hofdame als weiteren Ermittler Richard Löwenherz an die Seite zu stellen, war sehr interessant und historisch gut eingebunden.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn das Motiv des Mörders für mich am Schluß nicht überzeugend war.

Autor: Isabella Benz

Veröffentlicht am 03.10.2024

Interessante Geschichte

Rungholt
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Eine untergegangene Stadt, eine alte Legende, eine reisende Händlerin mit einem Tagebuch, ein auf See gebliebener Bruder, die Gewalten der Nordsee - alles gute Zutaten für einen spannenden 'Romaneintopf'. ...

Eine untergegangene Stadt, eine alte Legende, eine reisende Händlerin mit einem Tagebuch, ein auf See gebliebener Bruder, die Gewalten der Nordsee - alles gute Zutaten für einen spannenden 'Romaneintopf'.
Die Geschichte wird auf zwei Erzählebenen geschildert, 1907 erzählt die Geschichte von Jana in dem kleinen Dorf Ording, die um ihren auf See gebliebenen Bruder trauert und 1360 spielt die Geschichte von Leonore in Rungholt. Beide Zeitstränge sind gut recherchiert und die gesellschaftlichen Verhältnisse werden plastisch wiedergegeben. Die Geschichte von Leonore, die im Tagebuch der Händlerin Sigal geschildert wird, hat mich sofort gefesselt. Janas Geschichte hätte ich mir an einigen Stellen weniger ausführlich gewünscht - z. B. wenn es um die Beziehung zu Therese geht - dafür hätte ich gerne mehr über den 'Freund' Hans erfahren und auch über ihren Bruder Nils. Auch hatte ich hier das Gefühl, dass in vielen Absätzen 'Jana' in fast jedem Satz geschrieben wurde, statt Synonyme zu verwenden, was mich immer wieder aus dem Lesefluss heraus brachte.
Die Auflösung der ganzen Geschichte erfolgte dann auf den letzten 30 Seiten, wobei hier auch noch Fäden nicht verknüpft wurden, und das kam mir dann doch zu hopplahopp. Da hätte ich mir auf den vorhergegangenen fast 400 Seiten schon mehr Schnipsel gewünscht.
Insgesamt ein netter historischer Roman über Rungholt, den man als 'Rungholtliebhaber' lesen sollte. Wer gerne historische Romane liest, ist hiermit gut beraten.

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