Cover-Bild Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 05.09.2024
  • ISBN: 9783462000696
Marta Barone

Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand

Roman
Jan Schönherr (Übersetzer)

Eine junge Frau begibt sich auf die Spuren ihres verstorbenen Vaters, der ein geheimes zweites Leben geführt hat, von dem die Tochter nicht das Geringste wusste. Schreibend nähert sie sich diesem Fremden an und beleuchtet zugleich die dunklen Ecken der italienischen Geschichte.

Als ihr Vater stirbt, ist Marta Barone keine dreißig Jahre alt. Ihre Mutter findet eine Akte mit Dokumenten zu einem Prozess, in dem er angeklagt wurde, Mitglied einer linksradikalen Bewegung zu sein. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war: Wer war ihr Vater wirklich? Dieser fremde junge Mann, Leonardo, der immer auf der Seite der Besiegten stand, der Arzt aus der Arbeiterklasse, der dort kämpfte, wo es jemanden zu retten galt, und der als Mitglied einer linksextremen Gruppe zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde?

Warum hatte er nie mit ihr, seiner Tochter, darüber gesprochen? Zeugnisse, Erinnerungen und Enthüllungen fügen sich langsam zu dem zarten Porträt eines widersprüchlichen Menschen zusammen, der in einer aufwühlenden Zeit lebte. Dabei sind die Straßen Turins der Schauplatz des täglichen politischen Kampfes.

Marta Barones Roman ist der dringliche Versuch, zu verstehen: Wer waren diese militanten Kommunisten? Woran glaubten sie? Und was ist eine Generation später von ihrem Kampf geblieben? Dieses autofiktionale Debüt ist ein außergewöhnliches Zeitzeugnis und die bewegende Auseinandersetzung mit dem geheimen Leben des Vaters.

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Lesejury-Facts

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  • Vonny hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.10.2024

Wer war er?

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Die Autorin ist Ende Zwanzig, als ihr Vater stirbt. In dem Versuch zu verstehen, wer er war, erinnert sie sich. Sie spricht mit Weggefährten, besucht Museen und Archive und muss sich schließlich auch fragen, ...

Die Autorin ist Ende Zwanzig, als ihr Vater stirbt. In dem Versuch zu verstehen, wer er war, erinnert sie sich. Sie spricht mit Weggefährten, besucht Museen und Archive und muss sich schließlich auch fragen, wie Erinnerung sich verändern kann im Laufe der Zeit. Denn nicht alles, was man ihr erzählt, deckt sich mit ihrer eigenen Erinnerung an den Vater. Vieles passt gar nicht dazu.
Die Geschichte führt zurück in das Italien der siebziger und achtziger Jahre, zu italienischen Kommunisten, ihren Parteien und ihren Aktionen. In Deutschland gab es zur gleichen Zeit die RAF, die ähnliche Fragestellungen und Ansichten hatte. Der Vater der Erzählerin war Arzt und scherte sich nicht darum, welche politischen Ansichten ein Mensch hatte, der seine Hilfe brauchte. Er war kein Terrorist. Oder etwa doch?
Sehr persönlich und sinnlich erfahrbar rollt die Tochter die Geschichte ihres Vaters auf. Es ist eine recht komplexe Familiengeschichte, die sich teilweise eher kompliziert als unterhaltsam liest. Das Ganze ist wie ein Mosaik. Mir fehlten dabei die Spannung und der rote Faden. Zum Schluss ist es erstaunlich und traurig, wie fremd einem jemand sein kann, den man für nahestehend gehalten und geliebt hat.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Beim Anblick des Vulkans

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Marta Barones autobiografisches Buch fällt durch das spektakuläre Cover auf und natürlich durch den langen Titel: Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand.
Die Italienerin erzählt dabei die Lebensgeschichte ...

Marta Barones autobiografisches Buch fällt durch das spektakuläre Cover auf und natürlich durch den langen Titel: Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand.
Die Italienerin erzählt dabei die Lebensgeschichte ihre Vaters, von dessen linksradikaler Vergangenheit sie erst nach seinem Tod erfuhr.
Sie verarbeitet das durch viel Recherche, z.B. Prozessakten, aber auch durch viele Gespräche mit Leuten, die ihren Vater kannten.
Sprachlich waren meine Eindrücke gemischt. Lange Passagen sind nicht sehr literarisch, doch bei einer Biografie muss man das auch nicht unbedingt erwarten. Dann gibt es aber auch viele Abschnitte, die gut verfasst sind.
Vor allen macht die Autorin ihre Gefühlslage deutlich. Sie hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrem Vater und wusste vieles nicht von ihm. Es sind aber auch so einige liebevolle Erinnerungen dabei.

Veröffentlicht am 28.10.2024

Vater Tochter Geschichte

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„Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand" ist ein außergewöhnlicher Vater Tochter Roman. Marta Barone macht sich nach dem Tod ihres Vaters auf Spurensuche.
Die Beziehung der beiden war sehr ...

„Als mein Vater in den Straßen von Turin verschwand" ist ein außergewöhnlicher Vater Tochter Roman. Marta Barone macht sich nach dem Tod ihres Vaters auf Spurensuche.
Die Beziehung der beiden war sehr schwierig und die Verbindung teilweise abgerissen. In den Unterlagen des Vaters entdeckt sie etwas sehr interessantes über ihn. Sie sammelt nun Puzzlestucke aus seinem Leben, spricht mit alten Freunden und Bekannten und setzt so ein Bild von ihm zusammen. Gleichzeitig wird die linksradikale Strömung im Italien der 70ger Jahre beleuchtet. Was hat dieser Mann wirklich getan? Warum hat er so gehandelt?
Bei allen Recherchen bekommt die Tochter auch einen neuen Blick auf ihr eigenes Leben. @martabaronehat hier einen sehr außergewöhnlichen Roman geschrieben.
Die nicht ganz intakte Beziehung der beiden hat mich sehr an meine eigene Beziehung zu meinen Vater erinnert. Auch wenn bei uns ganz andere Gründe vorliegen, die uns uber Jahre getrennt haben, konnte ich Martas Empfinden teilweise sehr gut nachvollziehen. Und auch das Suchen in der Vergangenheit und vor allem nach Antworten, ist mir nicht fremd. Ein sehr interessanter Roman, nur den linksradikalen Teil fand ich ab und an sehr erdrückend und befremdlich. Vermutlich ging es Marta nicht anders, deshalb eine dicke Empfehlung für dieses Buch von mir.

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