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Morlin

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Veröffentlicht am 07.11.2024

Von Müttern und Töchtern

Wenn nachts die Kampfhunde spazieren gehen
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Der Titel des Buches ist mir ins Auge gesprungen. Kampfhunde? Was mag es damit auf sich haben? Letztendlich ist es eine Familiengeschichte, in der insbesondere die drei Frauen der Familie im Fokus stehen. ...

Der Titel des Buches ist mir ins Auge gesprungen. Kampfhunde? Was mag es damit auf sich haben? Letztendlich ist es eine Familiengeschichte, in der insbesondere die drei Frauen der Familie im Fokus stehen. Die Mutter Regina mit ihren beiden Töchtern Antonia und Wanda. Antonia hat gerade ihr Abitur gemacht und beginnt ein Pharmaziestudium. Wanda ist die jüngere der beiden. Für sie steht der Schlussabschluss im nächsten Jahr an. Wir lernen die drei Frauen Ende der 90er kennen.

Die Beziehung untereinander ist schwierig. Es fehlt oft an Akzeptanz; vor allem der Mutter gegenüber ihren Töchtern. Aus Sicht von Regina ist Antonia nie gut genug, strengt sich nicht genug an, macht nichts aus ihrem Leben. Wanda ist aus Sicht der Mutter die Bessere der beiden Töchter, doch dieses perfektionistische Leben hat seinen Preis. Wanda rutscht in die Magersucht, fühlt sich ständig ausgelaugt und müde.

Regina wünscht sich manchmal keine Kinder bekommen zu haben. Sie wäre auch gut ohne sie zurechtgekommen. Sie hat das Gefühl als Mutter versagt und ihre beruflichen Ambitionen nicht ausgeschöpft zu haben. Da hätte doch noch so viel mehr kommen müssen.

Ich brauchte ein paar Kapitel, um mich mit der Geschichte und dem Schreibstil anzufreunden. Doch dann war ich begeistert. Viele der beschriebenen Emotionen konnte ich gut nachempfinden. Die Figuren waren mir sehr nahe.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, ist die recht große Zeitspanne, die wir die drei Frauen begleiten. Ich fand es sehr spannend, wie das Leben von Regina, Antonia und Wanda weiter verlaufen ist.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Unsere Natur vor der Haustür

Moments in Nature
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Die beiden Geschwister Una und Gamander López zeigen uns, wie schön unsere Natur vor der Haustür ist. Ob Vögel, Eichhörnchen, Mäuse oder gar Füchse. Sie sind ganz nah bei uns. Im Garten, im Wald, im Stadtpark ...

Die beiden Geschwister Una und Gamander López zeigen uns, wie schön unsere Natur vor der Haustür ist. Ob Vögel, Eichhörnchen, Mäuse oder gar Füchse. Sie sind ganz nah bei uns. Im Garten, im Wald, im Stadtpark oder auch auf kleinen Balkonflächen. Es gibt viel zu sehen und zu erleben.

In wunderschönen Fotografien, privaten Erfahrungsberichten und abwechslungsreichen Informationen taucht der Leser in die Vielfalt der Tierwelt ein. Mir hat es großen Spaß gemacht, die beiden Autoren durch Wald und Feld zu begleiten.

Ganz besonders hat es mir die Geschichte des kleines Fuchses angetan. Einfach nur zuckersüß! Mein Lieblingskapitel war gleich das erste über die Gartenvögel. Wahrscheinlich weil Blau- und Kohlmeisen, Amseln und Rotkelchen ständige Begleiter sind, sobald man auch nur einen Schritt in die Natur wagt.

Mir hat das Buch auf jeden Fall Lust gemacht nach draußen zu gehen und es auch mal mit dem fotografieren zu versuchen.

Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, wäre es ein Kapitel über Insekten. Da gibt es bestimmt auch spannende Geschichten und beeindruckende Fotos dazu.

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Veröffentlicht am 03.10.2024

Die Suche nach der großen Katze

Earhart
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In den Höhlen unter einem Gemüsegarten lebt eine große Gruppe von Wühlmäusen. Entsprechend ihrem Namen ist es ihre Berufung, sich durch die Erde zu wühlen, um nach Nahrung zu suchen. Aber eine Maus will ...

In den Höhlen unter einem Gemüsegarten lebt eine große Gruppe von Wühlmäusen. Entsprechend ihrem Namen ist es ihre Berufung, sich durch die Erde zu wühlen, um nach Nahrung zu suchen. Aber eine Maus will mehr. Sie ist eine erfolgreiche Erfinderin und stößt per Zufall auf eine Briefmarke mit einer sehr großen Katze darauf. Gibt es solch große Katzen wirklich? Und wenn ja wo? Um das Herauszufinden wagt sich die kleine Wühlmaus in ein Abenteuer, welches sie am Ende um die ganze Welt führen wird.

Die Geschichte ist schön gemacht und hat letztendlich auch einen wahren Hintergrund. Dabei geht es um Freundschaft und den Mut etwas Neues zu wagen und auch mal gegen den Strom zu schwimmen.

Das besondere an dem Buch sind aber die Illustrationen. Einfach umwerfend! Das gefällt Kindern und Erwachsenen gleichermaßen. Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Berührend und einfach wunderbar

Wohnverwandtschaften
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Constanze zieht in eine WG – mitsamt einem Klavier, dass sie nicht spielen kann. Sie flieht vor der endgültigen Bindung mit ihrem Freund Flo, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Denn dafür ist sie ...

Constanze zieht in eine WG – mitsamt einem Klavier, dass sie nicht spielen kann. Sie flieht vor der endgültigen Bindung mit ihrem Freund Flo, der ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Denn dafür ist sie noch nicht bereit.

Die Notlösung erweist sich als sehr gute Entscheidung. Denn die Bewohner der WG passen, obwohl sie so unterschiedlich sind, sehr gut zusammen. Da ist Murat, der es liebt für alle zu kochen und für jeden da ist und an den man sich anlehnen kann. Das ist genau dass, was die Schauspielerin Anke gerade braucht, einen Menschen der an sie glaubt und für sie da ist. Denn sie bekommt mit Anfang 50 einfach keine Rollen mehr angeboten und weiß nicht mehr weiter. Und es gibt noch Jörg, dem die Wohnung gehört und diese, als seine Frau verstarb, untervermietet hat. Eigentlich plant Jörg eine große Reise, doch das wird leider nur ein Traum bleiben.

Aus diesen vier zusammengewürfelten Menschen, unterschiedlichen Alters mit unterschiedlichen Zielen und Lebenswegen, wird eine regelrechte Wohnverwandtschaft. Sie sind eine Familie und erleben zusammen Höhen und Tiefen.

Mir hat der Roman wirklich sehr gut gefallen. Es war eine berührende Geschichte, einfach nur wunderbar.

Auch stilistisch war es voll meins. Es gibt Perspektivwechsel der vier Personen und dazwischen Dialoge in Theaterform. Gerade die Kapitel der einzelnen WG-Bewohnern mit ihren inneren Monologen hat mich ihnen sehr nahe gebracht.

Isabel Bogdan hat mich nun schon das dritte Mal mal begeistert. So langsam mausert sich Frau Bogdan zu einer meiner Lieblingsautorinnen. Volle fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 11.06.2024

Am Ende wirklich überraschend

Cascadia
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Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um eine ...

Bei diesem Buch ist mir zunächst das Cover ins Auge gesprungen. Die Farbgebung, die Bäume am Wasser, einfach traumhaft schön. Der Titel aber gab mir Rätsel auf. Mittlerweile weiß ich, dass es sich um eine Region in den USA handelt. Tatsächlich passt meiner Meinung nach der Originaltitel Bear deutlich besser.

Denn ein Bär spielt in diesem Buch eine wichtige Rolle. Aber fangen wir von vorne an. Auf einer Insel in Kaskadien leben Sam und ihre Schwester Elena, mit ihrer todkranken Mutter in einem kleinen, renovierungsbedürftigem Haus. Die Diagnose zur Krankheit ihrer Mutter liegt schon ein paar Jahre zurück. Seit diesem Zeitpunkt ist den beiden Schwestern klar, dass sie bis zum Ende bei ihrer Mutter bleiben und sich um die kümmern werden. Doch das gestaltet sich als äußerst schwierig. Geldsorgen sind ihr ständiger Begleiter, da die Jobs als Kellnerin im Golfclub und als Servicekraft auf einer Fähre alles andere als sicher und gut bezahlt sind.

Dabei wollen Sam und Elena nur eines, nämlich fort von hier. Die anfänglich glückliche Kindheit, hatte sich mit einem Freund ihrer Mutter zu einem Albtraum entwickelt. Und ihr Hilferuf wurde nur spät erkannt. Seitdem misstrauen sie jeglicher Institution, sei es die Schule oder die Polizei. Eigentlich misstrauen sie jedem Menschen, der nicht zu ihrer kleinen Familie gehört.

Sie halten einfach durch. Viel Freude haben sie nicht. Doch dann begegnen sie einem Bären und das freudlose Leben wandelt sich in etwas wie ein Wunder. Zumindest für Elena. Sam selber ist eher hin und hergerissen, was sie von dem Bär und dessen Auswirkungen auf ihr Leben halten soll.

Es ist eine ruhige Erzählweise, die mir wirklich gut gefallen hat und ich hatte erwartet, dass es auch so ruhig enden würde. Doch die letzten 50 Seiten haben mich dann völlig überrumpelt. Damit hatte ich nicht gerechnet.

Ein toller Roman, für den ich eine klare Leseempfehlung aussprechen kann.

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