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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2024

Spannend mit dichter Atmosphäre

Blutbuße
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Ich habe schon viele Bücher von Viveca Sten gelesen, zuletzt auch die beiden ersten Bände um Hanna Ahlander, und ja, natürlich auch die "guten", die "echten" Folgen von "Mord im Mittsommer" als Film alle ...

Ich habe schon viele Bücher von Viveca Sten gelesen, zuletzt auch die beiden ersten Bände um Hanna Ahlander, und ja, natürlich auch die "guten", die "echten" Folgen von "Mord im Mittsommer" als Film alle gesehen.

Bereits das Cover, da vom Stil her nahtlos an Teil 1 und 2 anschließt, führt den Leser in eisige Kälte. Die Farben Weiß und Rot dominieren, Eis und Schnee, kahle Bäume, ein kleines Haus - es fröstelt einen schon beim Hingucken.

Diese Stimmung zieht sich durch das ganze Buch. Ich finde, dass die Atmosphäre im winterlichen Schweden sehr gut eingefangen ist, auch Hannas Erschöpfung und stellenweise Verzweiflung über den neuen Mordfall.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben, flüssig zu lesen mit guten Dialogen, treffenden Landschaftsbeschreibungen und mit Charakteren, die mit ihren Ecken, Kanten, Fehlern, Liebenswürdig- und Eigentümlichkeiten sehr lebendig werden.

Zur Handlung verrate ich natürlich nichts.

Aber ich gebe eine unbedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Berührend, köstlich, und auch traurig

Wohnverwandtschaften
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Ich liebe die Bücher von Isabel Bogdan, habe bisher alle mit Begeisterung gelesen, und von "Laufen " immer noch die wunderbare Hörbuch-Stimme von Johanna Wokalek im Ohr.

Witzigerweise hatte ich auch bei ...

Ich liebe die Bücher von Isabel Bogdan, habe bisher alle mit Begeisterung gelesen, und von "Laufen " immer noch die wunderbare Hörbuch-Stimme von Johanna Wokalek im Ohr.

Witzigerweise hatte ich auch bei diesem Buch Johanna Wokalek lesen "gehört" im Kopf... Nun hab ich gesehen, dass es das Buch auch als Hörbuch geben wird, aber mit anderen Sprechern, sehr schade.....

Natürlich assoziiert man beim Titel sofort Goethes "Wahlverwandtschaften", das ist ein schönes Wortspiel und passt auch gut. Das Cover lehnt sich an die bisherigen Bücher "Der Pfau" und "Laufen" in der Aufmachung an, strenge geometrische Formen, die ein Bild ergeben, wenige klare Farben auf weißem Grund.

Den Text und die Geschichte, finde ich einfach wunderbar. Isabel Bogdan versteht es einfach, leicht und emotional und tiefsinnig zugleich zu schreiben.

Ich war sofort mitten in der Geschichte drin, die sich schnell und gut nachvollziehbar entwickelt und durchgehend spannend bleibt. Auch die Charaktere machen Entwicklungen durch, verändern sich, einzeln für sich betrachtet und auch im Zusammenspiel der WG.

Sehr gut hat mir auch die Erzählung aus unterschiedlichen Perspektiven gefallen - dabei sind die einzelnen Erzähler durch ihre Sprache gut voneinander abgegrenzt, sehr gut gelungen, finde ich.

Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 13.09.2024

Spannende Familiengeschichte mit vielen Geheimnissen und Verwicklungen

Bevor es geschah
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Ich finde das Cover ein wenig beklemmend, trotz der eigentlich fröhlich bunten Farben, die Rutschbahn in intensivem Türkisblau, der Boden darunter in Lavendel, dazu frisches Weiß und Grau... Auf jeden ...

Ich finde das Cover ein wenig beklemmend, trotz der eigentlich fröhlich bunten Farben, die Rutschbahn in intensivem Türkisblau, der Boden darunter in Lavendel, dazu frisches Weiß und Grau... Auf jeden Fall ist es rätselhaft. Ich musste an einen Spielplatz denken, von dem gerade ein Kind verschwunden ist...

Am Anfang habe ich mich von der Geschichte etwas überfordert gefühlt, weil so viele Personen auf einmal eingeführt wurden, aber sie liessen sich dann doch recht schnell voneinander abgrenzen und unterscheiden.

Jede trägt ihr Geheimnis oder auch mehrere, und von Anfang an tauchen viele Fragen auf, die erst sukzessive beantwortet werden, teils auch erst ganz am Schluss, oder gar nicht. Erstaunlich, was alles nach und nach ans Licht kommt.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend, und ich konnte das Buch immer kaum aus der Hand legen; ich habe es zum Teil regelrecht verschlungen.

Die Problematik zwischen den einzelnen Geschwistern und zwischen Eltern und Kindern ist gut geschildert.

Ich finde auch sehr gelungen, wie die Autorin mit den unterschiedlichen Zeitebenen und teilweise auch abwechselnden Erzählperspektiven jongliert.

Diese doch wirklich sehr "dramatische" Familie wird mit gekonnter Distanz betrachtet, ich mag diesen Stil.

Der Unfall des kleinen Thomas, mit dem das Buch beginnt, erscheint nach und nach mehr als Nebenhandlung.
Es geht innerhalb einer Familie um Schuld oder vermeintliche Schuld, um große und kleine Geheimnisse, um Manipulation und Unterdrückung, um Liebe und Verzweiflung. Am Schluss bleibt vieles im Dunklen, im Unklaren, auch wenn die Weichen gestellt zu sein scheinen.

Hat mir sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

Einfach wundervoll zu lesen

Altern
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Ich bin seit Jahrzehnten ein riesengroßer Fan von Elke Heidenreich, wobei dieses abgenutzte Wort eigentlich weder ihren Texten noch ihrer Person gerecht wird.

Diese Frau spricht und schreibt mir einfach ...

Ich bin seit Jahrzehnten ein riesengroßer Fan von Elke Heidenreich, wobei dieses abgenutzte Wort eigentlich weder ihren Texten noch ihrer Person gerecht wird.

Diese Frau spricht und schreibt mir einfach immer wieder aus der Seele, und ich schätze und bewundere ihre Geradlinigkeit, ihre Furchtlosigkeit, ihren Mut zum Anecken, ihre Intelligenz und ihre Lebensfreude, ihre Tierliebe, ihre Begeisterung für die Oper. Und so vieles mehr.

Ach, ist alles schon tausendmal von anderen und viel besser gesagt worden.

Das neue kleine Buch, dessen Preis ich übrigens sehr (zu) hoch finde, - aber ich habe das Geld trotzdem gerne ausgegeben - besticht schon durch das wunderschöne Cover, Blumen, Blüten, Insekten, nostalgisch, aber nicht allzu romantisch, farbig, aber nicht zu bunt - und damit sehr passend zum Text.

Die Gedanken des Buches - in einem Zug geschrieben, also nicht in Kapitel unterteilt - habe ich mir voller Genuss zu Gemüte geführt, jeden Tag einen kleinen Happen von 5 bis 10 Seiten, wie bei einer Schachtel ganz feiner Pralinen.

Sehr gut zu lesen, klug, viele gute Zitate, durchaus dialektisch gestaltet - Mut machend.

Ich bin vom Alter von Elke Heidenreich zwar noch ein Stückchen entfernt, aber auch nicht mehr ZU weit, und ich würde mir wünschen, auch nur halb oder viertel so gute Sachen zu denken wie sie, wenn ich mal achtzig bin.

Ein herrliches Geschenk und eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Informativ, kurzweilig, gut gegliedert

111 Orte, die von deutscher Geschichte erzählen
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Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen, es entspricht ja in der Aufmachung den anderen Büchern aus der Reihe "111 Orte...", und die Farbstellung ist dezent und trotzdem frisch. Ich finde, dass die Symbole ...

Mir hat schon das Cover sehr gut gefallen, es entspricht ja in der Aufmachung den anderen Büchern aus der Reihe "111 Orte...", und die Farbstellung ist dezent und trotzdem frisch. Ich finde, dass die Symbole gut ausgewählt sind, aus jedem Bereich ist etwas dabei. nicht nur Gebäude, sondern auch Fahrzeuge, das Lebkuchenherz, der Fussball. Besonders schön finde ich auch, dass auf der Rückseite viele kleine Fotos sind.

Mir gefällt gut, dass spektakuläre Orte und Ereignisse dabei sind, wie Berlin z.B. natürlich, aber auch völlig Unbekanntes wie Mödlareuth. Und sogar meine Heimatstadt Coburg ist dabei, wenn auch sehr unrühmlich...

Der Schreibstil, den ich von Ralf Nestmeyer bereits aus anderen Reiseführern des Michael Müller Verlages kenne, ist sachlich und dennoch nicht trocken zu lesen, sondern lebendig und mit einem subtilen Hauch Emotionalität - genau richtig für mich!

Ich finde es sehr erfrischend zu lesen und schön die kurzen Kapitel. Das Buch regt an, sich mit geschichtsträchtigen Orten neu zu befassen oder etwas, das man schon kennt, sich unter historischem Gesichtspunkt neu anzusehen. Habe ich bereits in zwei Fällen praktiziert.

Gut ausgewogen sind meiner Meinung nach auch die Relation Text und Fotos - und gut ausgewählt sind die Bilder auch.

Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre eine "Landkarte", auf der man sieht, wo die einzelnen Orte liegen. Um z.B. in einer bestimmten Region mehrere Sachen anzupeilen.

Fazit: ein schönes, interessantes Buch zum Verschenken an Reiselustige und / oder historisch Interessierte, aber natürlich auch eine angenehme Lektüre für einen selbst!

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