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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2024

Ein nachdenklicher, verinnerlichter Text

Auch Fische können ertrinken
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Ein nachdenklicher, verinnerlichter Text. Man ist als Leser immer dicht bei den Gedanken der Protagonistin Katharina, die Ärztin ist, aber selbst an Atembeschwerden leidet und daher nach Davos zur Erholung ...

Ein nachdenklicher, verinnerlichter Text. Man ist als Leser immer dicht bei den Gedanken der Protagonistin Katharina, die Ärztin ist, aber selbst an Atembeschwerden leidet und daher nach Davos zur Erholung reist. Davos, da liegt der Gedanke an Thomas Manns Zauberberg nahe.
Katharina hat den Eindruck, dass ihr leidender Zustand psychologische Ursachen hat, zum Beispiel ihre harte Kindheit. Ihre Erinnerungen daran sind teils schwer erträglich. Beschädigungen aus der Kinderzeit kann man nicht heilen, nur lindern.

Überraschenderweise verlegt die Autorin die zweite Hälfte des Romans nach New York, dadurch wechselt auch die Stimmung.

Stilistisch kommt mir der Roman ein wenig altmodisch vor. Das liegt vielleicht aber auch an einigen zeitlich weiter zurückliegenden Bezügen und Verweisen. Aber die Emotionen der Protagonistin werden sichtbar gemacht.

Veröffentlicht am 01.12.2024

Loretta Darling

Not your Darling
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Es sind die fünfzigern Jahre. Margaret aus England will unbedingt in die USA, nach Hollywood und sie ist entschlossen sich durchzusetzen. Als Maskenbildnerin für die Stars.
Das Cover gefällt mir gut und ...

Es sind die fünfzigern Jahre. Margaret aus England will unbedingt in die USA, nach Hollywood und sie ist entschlossen sich durchzusetzen. Als Maskenbildnerin für die Stars.
Das Cover gefällt mir gut und genau so, wie die Frau mit Hut und dem spöttischen Blick darauf aussieht, habe ich mir die Protagonistin beim Lesen vorgestellt.
Margarete nennt sich schließlich Loretta Darling.
Ihre originelle, schlagfertige Erzählstimme dominiert den Text. Sie nimmt die Umgebung mit kritischen Blick wahr, hat immer auch ihren Vorteil im Blick.
Das Erzähltempo ist recht hoch, das passt zur Handlung.
Katherine Blake hat einen filmreifen Stil. Man glaubt beim lesen, die Szenen direkt vor sich zu haben.
Mutig, so eine egozentrische Hauptfigur einzusetzen, das erinnert mich an Emma Clines Protagonistin aus Die Einladung.
Doch Loretta hat auch eine weiche Seite, die sich darin zeigt, dass immer wieder Briefe an ihre Schwester nachhause schreibt.Erst am Ende erfährt man dazu noch etwas entscheidendes.

Veröffentlicht am 31.10.2024

Nature writing mit viel Gefühl

Das Geschenk des Kolibris
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Das Geschenk des Kolibris hat zwar nichts direkt romanhaftes, ist aber dennoch ein bemerkenswertes Stück Nature Writing.
Und es gelingt dem Buch, bei dem Leser eine Empathie und Begeisterung für diese ...

Das Geschenk des Kolibris hat zwar nichts direkt romanhaftes, ist aber dennoch ein bemerkenswertes Stück Nature Writing.
Und es gelingt dem Buch, bei dem Leser eine Empathie und Begeisterung für diese Vögel in all ihrer Zartheit zu finden.
Sy Montgomery ist hauptsächlich in der Rolle der Beobachterin. So ist es die Vogelexpertin Brenda, die aktiv dabei wird, junge und schwache verwaiste Kolibris zu pflegen.
Viel Illustrationen der Kolibris durchziehen den Text und verleihen dem Buch etwas stimmungsvolles.

Veröffentlicht am 14.10.2024

Monolog

Spargel in Afrika
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Spargel in Afrika ist eine intensive Erzählung eines Mannes über den Besuch des sterbenden Vaters im Altersheim. Die Erzählung ist gekennzeichnet durch seine Erzählart, dem Monolog. Da es den Stoff auch ...

Spargel in Afrika ist eine intensive Erzählung eines Mannes über den Besuch des sterbenden Vaters im Altersheim. Die Erzählung ist gekennzeichnet durch seine Erzählart, dem Monolog. Da es den Stoff auch als Theaterstück gibt, liest man den Text auch so und er entfaltet seine Stärken.
Ein wenig überraschend ist ie Überbetonung des kulinarischen. Immer wieder geht es um die Essvorlieben des Vaters, der ein Genußmensch war.
Corinna Antelmann hat eine Erzählung geschaffen, die man nicht so schnell vergisst.

Veröffentlicht am 04.10.2024

Wichtige Themen, aber man hätte mehr daraus machen können

Ich komme nicht zurück
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Ich komme nicht zurück hat eine ganze Reihe relevanter Themen, vor allen erzählt es aber von der Problematik von Migranten in einer Umgebung zu leben, die von äußeren Bedingungen verändert werden.

Es ...

Ich komme nicht zurück hat eine ganze Reihe relevanter Themen, vor allen erzählt es aber von der Problematik von Migranten in einer Umgebung zu leben, die von äußeren Bedingungen verändert werden.

Es sind die Achtziger Jahre in Deutschland.
Erzählerin des Buches ist Hanna, die zusammen mit ihren Freund Cem als Kind ein Mädchen kennen lernt: Zeyna, die mit ihren Vater aus dem Libanon flüchten musste. Ihre Mutter starb. Fehlende Mütter ist eins der Themen, die Einfluss nehmen, sowohl auf Zeyna als auch auf Hanna.

Zwischen den Kindern entsteht eine tiefe Freundschaft. Diese wird aber schließlich belastet. Durch rechtsextreme Anschläge, dem Terrorangriffe 9/11 und wie arabischstämmige Migranten unter einen Generalverdacht gerieten.

Nebenfiguren wie Zeynas Vater oder Hannas Großmutter sind sehr wichtig für die Hauptfiguren.
Zeyna ist die interessanteste Figur des Romans. Schade, dass sie dann den Großteil komplett fehlt.
Wäre sie Erzählerin des Buches, hätte es noch erhellender werden können. Aus den Themen hätte man teilweise auch noch mehr machen. Dennoch ein gutes Buch.