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Josephinebeta

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Phyllida Bright auf Spurensuche

Die Dreitagemordgesellschaft
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Phyllida Bright, die clevere Haushälterin von Agatha Christie, entdeckt eine Leiche in der Bibliothek des Anwesens. Als sie merkt, dass die Polizei ihre Arbeit nicht gut genug macht, nimmt sie die Ermittlungen ...

Phyllida Bright, die clevere Haushälterin von Agatha Christie, entdeckt eine Leiche in der Bibliothek des Anwesens. Als sie merkt, dass die Polizei ihre Arbeit nicht gut genug macht, nimmt sie die Ermittlungen selbst in die Hand.

Besonders gefallen haben mir die vielen Anspielungen auf Bücher und Figuren von Christie. Ansonsten ist das Buch ein klassischer Whodunit. Die Handlung gibt hier und da genug Hinweise, dass man als Leser seine eigenen Theorien spinnen kann, aber nicht so viele, dass die Lösung zu offensichtlich ist.

Phyllida sticht sehr positiv hervor. Sie ist eine sehr interessante Person, streng, wahnsinnig intelligent, bissig und trotzdem immer fair. Es macht einfach großen Spaß, sie zu begleiten und an ihrer Seite den Mord (oder die Morde) zu untersuchen, um den Täter zu finden.

Der Autorin ist ein wirklich gut durchdachter und charmanter Krimi gelungen, der von seinen charismatischen Figuren und geschickten Wendungen lebt. Wer ein Wohlfühlbuch für den Herbst und Winter sucht, dem kann ich diesen Cozy-Krimi nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Sehr okay

Okaye Tage
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Luc und Sam lernen sich in London kennen und lieben, wissen aber schon, dass sie sich bald wieder trennen müssen. Das Buch erzählt beide Seiten dieser Romanze auf Zeit.

Ich würde nicht sagen, dass das ...

Luc und Sam lernen sich in London kennen und lieben, wissen aber schon, dass sie sich bald wieder trennen müssen. Das Buch erzählt beide Seiten dieser Romanze auf Zeit.

Ich würde nicht sagen, dass das Buch mit meinem Leben übereinstimmt, aber ich bin im gleichen Alter und war auch schon einmal in London. Und irgendwann hatte ich auch mal eine Verbindung mit Ablaufdatum. Von daher konnte ich mich ganz gut in die Geschichte hineinversetzen und ungefähr verstehen, was in den beiden vorgeht. Es ist immer spannend, die Dinge aus den beiden Perspektiven von Luc und Sam zu sehen. Außerdem werden viele sehr relevante und auch kritische Themen unserer Zeit angesprochen, wie zum Beispiel der Klimaschutz.

Ich fand es sehr interessant zu sehen, wie sehr Selbst- und Fremdwahrnehmung manchmal voneinander abweichen. Außerdem war es total spannend zu sehen, welche Rolle die eigene Identität und die unterschiedliche Sozialisation der beiden gespielt haben. Manchmal war die ganze Beziehungsarbeit aber auch etwas anstrengend zu lesen. Manchmal wusste ich nicht, ob ich die beiden zusammen haben wollte oder nicht. Alles in allem kann ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.07.2024

Die Gefahr lauert überall

Das Baumhaus
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Tief im Wald wird das Skelett eines Kindes gefunden. So beginnt das Buch und verspricht von der ersten Seite an Spannung. Weder erfährt der Leser, wer das Kind ist, noch gibt es einen Hinweis darauf, was ...

Tief im Wald wird das Skelett eines Kindes gefunden. So beginnt das Buch und verspricht von der ersten Seite an Spannung. Weder erfährt der Leser, wer das Kind ist, noch gibt es einen Hinweis darauf, was passiert sein könnte. Erst nach und nach entwickeln sich verschiedene Handlungsstränge, die in unterschiedliche Richtungen laufen. Das Bild ergibt sich erst später, wenn die Fäden zusammengeführt werden. Hinter jeder Ecke lauert ein Twist und eine geschickte Täuschung. Dadurch bleibt das Buch die ganze Zeit furchtbar spannend und man will unbedingt wissen, was hinter den schrecklichen Ereignissen steckt.

Mir hat sehr gut gefallen, dass die Geschichte weit in die Vergangenheit der Protagonisten zurückreicht und viele verschiedene Traumata miteinander verwoben werden. Am Ende ergibt sich ein sehr stimmiges Gesamtbild, das mich als Leser zufrieden gestellt hat. Nicht alles war perfekt und mit einigen Charakteren konnte ich mich nicht anfreunden, aber unterm Strich hat mir das Buch sehr gut gefallen. Hervorzuheben ist auch die bedrohliche Stimmung, die das ganze Buch über anhält.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Queerer Ratgeber, der Mut macht

Endlich frei! Der queere Coming-out-Ratgeber
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„Endlich frei“ ist ein Coming-out-Ratgeber für queere Menschen, Angehörige und Allys. Geschrieben wurde er von Marco Schättin, den man vielleicht schon als Podcaster kennt. Sein Podcast behandelt im Wesentlichen ...

„Endlich frei“ ist ein Coming-out-Ratgeber für queere Menschen, Angehörige und Allys. Geschrieben wurde er von Marco Schättin, den man vielleicht schon als Podcaster kennt. Sein Podcast behandelt im Wesentlichen das gleiche Thema.

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt. Nach einer Einführung in das Thema gibt es viele Erfahrungsberichte, die fast die Hälfte des Buches ausmachen. Einige der Personen kannte ich bereits aus der Community von Instagram und Co. und mir gefielen die doch sehr individuellen Geschichten.

Dann gibt es noch ein paar Seiten über die Geschichte der LGBT-Rechte und die queere Bewegung an sich. Hier habe ich viel gelernt, was ich noch nicht wusste. Außerdem werden die wichtigsten Begriffe (LGTBQIA) und die Regenbogenflagge erklärt. Diese Infos gehören natürlich in so ein Buch. Die Aufmachung gefällt mir hier sehr gut. Es ist alles verständlich und übersichtlich.

Das letzte große Kapitel beschäftigt sich mit dem eigentlichen Kern dieses Ratgebers, nämlich der Planung eines Coming-outs. Hier werden einzelne mögliche Schritte kurz erläutert, die dann mit Hilfe von Übungen sofort umgesetzt werden können. Das Buch lässt Raum für die Ausführung der Übungen in schriftlicher Form, was meiner Meinung nach nicht nötig gewesen wäre, da man in ein Buch nicht so gut schreiben kann und jeder ein Notizbuch oder einen Computer zu Hause hat. Außerdem bestehen die Erklärungen zu den Schritten nur aus wenigen Zeilen, hier hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht. Trotzdem fand ich viele Ansätze und Gedankengänge schön und sinnvoll.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der Angst vor seinem Outing hat und sich Unterstützung holen möchte. Der Ratgeber macht Mut und gibt viele Informationen, besonders schön für junge queere Menschen, die Probleme haben, sich jemandem anzuvertrauen.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Eine britische Familiengeschichte über mehrere Generationen

Bournville
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Die Geschichte der Familie Lamb aus Birmingham beginnt in den 1940er Jahren und endet in der Neuzeit. Sie wird aus den verschiedenen Perspektiven mehrerer Personen aller Generationen dieser Familie erzählt. ...

Die Geschichte der Familie Lamb aus Birmingham beginnt in den 1940er Jahren und endet in der Neuzeit. Sie wird aus den verschiedenen Perspektiven mehrerer Personen aller Generationen dieser Familie erzählt. Zur besseren Übersicht ist am Anfang des Buches ein Stammbaum abgebildet. Sieben große (wenn nicht die größten) Ereignisse der britischen Geschichte bilden den Rahmen: Das Ende des Zweiten Weltkriegs, die Krönung von Queen Elizabeth, die Fußball-Weltmeisterschaft 1966, die Amtseinführung von Prinz Charles, die Hochzeit von Charles und Diana, Dianas Beerdigung und schließlich Covid.
Die Familie lebt in Bornville, der „Schokoladenhauptstadt“. Im Mittelpunkt der Familie steht Mary, die wir im Laufe der Jahre als Tochter, Mutter und Großmutter kennenlernen. Es geht darum, wie die verschiedenen Familienmitglieder die Ereignisse in Großbritannien erlebt haben und welchen Einfluss diese auf ihre Leben hatten.

Der Roman liest sich sehr unterhaltsam und interessant, besonders für Menschen wie mich, die die meisten der beschriebenen Zeiten nicht selbst erlebt haben. Besonders gefallen hat mir die Einbeziehung verschiedener Erzählstile, wie Radioaufnahmen, Tagebucheinträge und so weiter. Leider konnte ich keinen richtigen Zugang zu den Familienmitgliedern finden.

Alles in allem sehr lesenswert und lehrreich!

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