Profilbild von TochterAlice

TochterAlice

Lesejury Star
offline

TochterAlice ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit TochterAlice über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

Thank you for the days

Unsere Tage am Ende des Sees
0

hose endless days, those sacred days you gave me
I'm thinking of the days, I won't forget a single day, believe me!

An diesen alten und aus meiner Sicht wunderschönen Kinks-Song musste ich ganz oft denken, ...

hose endless days, those sacred days you gave me
I'm thinking of the days, I won't forget a single day, believe me!

An diesen alten und aus meiner Sicht wunderschönen Kinks-Song musste ich ganz oft denken, während ich die Liebesgeschichte von Hanna und Alex las - dass es eine bittersüße wird, das war schon bald klar, ebenso, dass dies nicht das einzige große Thema des Buches ist.

Denn Hanna hatte ihre bayerische Heimat und damit ihre Mutter früh verlassen und war nach Hamburg übergesiedelt, was es damit auf sich hatte, das dröselt Autorin Linda Winterberg peu á peu in ihrem neuen Roman auf. Also sind es gleich mehrere Beziehungsgeschichten um Hanna, deren Entwicklung hier aufgedeckt wird.

Sie hat nämlich gerade ihren Mann bei einem Unfall verloren und begibt sich nun auf die Spuren ihrer Jugend - wahrlich kein unkompliziertes Unterfangen, gibt es darin doch so einige dunkle Stellen!

Linda Winterberg schreibt warmherzig und ergreifend, doch leider auch ziemlich voraussehbar - am Ende fügte sich alles ganz genau so zusammen, wie ich es bereits vor der Mitte des Romans zu erahnen begann. Dennoch habe ich das Buch - das vor allem in der Mitte auch die ein oder andere Länge aufweist - wirklich gern gelesen, auch wenn ich gestehen muss, dass es stellenweise ein kleines bisschen langweilig wurde.

Ein Buch für einen Ferientag oder gar für den Strand, einfach aufgrund der Wärme, die es trotz der Problematik, die stellenweise transportiert wird, ausstrahlt.

Veröffentlicht am 01.11.2024

Geheimnisvoll

Das Haus der Bücher und Schatten
0

Es war nicht nur das Geheimnisvolle, das mich zu diesem Buch zog. Nein, vor allem war es das Baltikum, eine Region, die in meinem Leben eine große Rolle spielt, die mein Interesse weckte.

Doch ...

Es war nicht nur das Geheimnisvolle, das mich zu diesem Buch zog. Nein, vor allem war es das Baltikum, eine Region, die in meinem Leben eine große Rolle spielt, die mein Interesse weckte.

Doch leider konnten die Schilderungen der Ereignisse in Livland - das ist die Landschaft im Baltikum, in der die Handlungen spielte - nicht mit denen im Leipziger Graphischen Viertel mithalten. Auch die Charaktere, die dort agierten, nicht: ab der Mitte des Buches war die dortige Entwicklung der Handlung für mich mehr oder weniger absehbar, was mir leider die Lust am Lesen nahm.

Ich gebe zu, dass mein Interesse an diesem Roman längst nicht so fair und so bedingungslos ist, wie es sein sollte, aber so ist es mit der Lektüre: wie auch der Autor seinen ureigenen Weg zum Stoff hat, ist dies auch beim Leser der Fall - man kann eben nicht raus aus seiner Haut!

Veröffentlicht am 10.10.2024

Unter Kumpels

Genug gegrübelt, lieber Kopf!
0

ist man hier, denn die Autorin Dr. Katharina Tempel spricht ihre Leser auf lockere, kumpelhafte Weise an, indem sie diese duzt - da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Ansonsten sind ihre ...

ist man hier, denn die Autorin Dr. Katharina Tempel spricht ihre Leser auf lockere, kumpelhafte Weise an, indem sie diese duzt - da musste ich mich erstmal dran gewöhnen. Ansonsten sind ihre Vorschläge vielseitig und durchaus kreativ.

Nur leider gehen sie nicht allzusehr - ich würde sagen, eigentlich gar nicht - in die Tiefe. Es werden auch keine Hintergründe erläutert, so dass es als Leser:in schwerfällt (mir zumindest), die gesamte Vorgehensweise zu hinterfragen und damit auch in Gänze zu verstehen.

Daher muss ich leider feststellen, dass ich nicht das bekomme, was ich erwartet habe. In diese Richtung drängen auch die Abbildungen, die leider ähnlich nichtssagend und teilweise wie Werbefotos daher kommen. Auch das trägt nicht gerade zu einer besonders eindringlichen, tiefgehenden, nachhaltigen und verbindlichen Präsentation des Themas bei, die lange in mir nachhallt. Eher ist es für mich eine erste Bekanntschaft mit dem Thema.

Veröffentlicht am 05.10.2024

Etwas schwer nachzuvollziehen

Das Wohlbefinden
0

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, es kam mir von der Thematik her so unglaublich spannend vor. Als ich es in den Händen hielt, brannte ich förmlich darauf, zu beginnen und überlegte bereits, wie ...

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, es kam mir von der Thematik her so unglaublich spannend vor. Als ich es in den Händen hielt, brannte ich förmlich darauf, zu beginnen und überlegte bereits, wie ich mich denn soweit zurückhalten könnte, um wirklich nur den jeweils vorgegebenen Abschnitt - ich las es im Rahmen einer Leserunde - zu genießen.

Nun, diese Befürchtung war vollkommen grundlos - leider, muss ich sagen, denn bereits der Einstieg bedeutete für mich den Start in ein ziemliches Wirrwarr und das, obwohl ich einst - zugegeben vor sehr langer Zeit - Geschichte studiert habe und leidenschaftlich gerne Romane über historische Themen lese. So war ich auch auf diesen gekommen: Er handelt von der Autorin Johanna,, die Anfang des 20. Jahrhunderts ein Buch über eine Heilanstalt schreiben wollte und nicht ihren Gatten, einen Arzt, sondern eine ehemalige Insassin dieser Einrichtung, die dem Vernehmen nach hellsichtige Anna zu Rate zog, die zum Verdruss des Gatten bei ihnen einzog.

Die zweite Erzählebene widmet sich Vanessa, der Urenkelin Johannas, die sich auf die Spuren ihrer Ahnin begibt.Und eigentlich gibt es auch noch eine dritte, nämlich Johanna selbst als alte Frau in den 1960er Jahren zur Zeit der Studentenunruhen. Was für tolle Themen!

Doch ach, wie verzwickt wird das alles dargestellt, ich fühlte mich von Beginn an nicht zum Weiterlesen ermuntert, sondern fand mich häufig verwirrt oder gelangweilt mitten in einem Leseabschnitt, von dem ich hoffte, er wäre doch bitte schon längst vorbei. Es fällt mir schwer, es zu beschreiben, aber ich konnte der Handlung oft nicht recht folgen, verlor den Faden , das Interesse oder gar beides.

Nun, ich bin enttäuscht, wobei ich nicht so recht sagen kann, ob von dem Buch oder von mir selbst. Kannte und mochte ich doch bereits einen Roman der Autorin Ulla Lenze, "Der Empfänger", den ich vollkommen anders empfunden habe als diesen hier. Aber es hilft alles nichts, besser kann ich ihn einfach nicht bewerten!

Veröffentlicht am 20.09.2024

Zieht sich wahnsinnig

Im Unterholz
0

Ich mag generell lieber Krimis als Thriller, Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder mal. Eine der Krimi-Eigenschaften, die ich neben der klaren Auflösung von bisher Geheimnisvollem am Ende besonders ...

Ich mag generell lieber Krimis als Thriller, Ausnahmen gibt es natürlich immer wieder mal. Eine der Krimi-Eigenschaften, die ich neben der klaren Auflösung von bisher Geheimnisvollem am Ende besonders schätze, ist, dass es nicht unbedingt flott zugehen muss: ein Krimi darf gemütlich, ja sogar behäbig daher kommen, wenn er immer wieder auf Spannungselemente zurückgreift und diese beibehält.

Das ist hier leider nicht der Fall. Ich verliere ständig den Faden und muss zurückblättern - ab der Mitte war ich wirklich dankbar, dass die Protagonistin nicht mehr auf jeder Seite an ihren langjährigen, inzwischen ehemaligen Mann, der sie wegen einer Jüngeren verlassen hatte, dachte und zwar in aller Ausgiebigkeit. Jedoch erwies sich das leider nur als temporäres Phänomen.

Der Fall an sich ist eigentlich interessant: das Opfer ist eine Frau, deren Anwesenheit an dem Ort ihres Auffindens nicht zu begründen ist und mit deren besonders grausamen Tod auch weitere Rätsel verbunden sind. Aber meiner Ansicht nach konnte diese Spannung aufgrund der sehr langsamen Entwicklung mit vielen Abweichungen vom Thema nicht aufrecht erhalten werden.

Schade!