toller historischer Roman!
Die Tochter der DrachenkroneWales im Jahr 1197. Gwenllian ist die Tochter eines walisischen Fürsten und wächst wohlbehütet an seiner Seite auf. Doch eines Tages stirbt er unerwartet und alles was sie kennt, steht plötzlich auf der ...
Wales im Jahr 1197. Gwenllian ist die Tochter eines walisischen Fürsten und wächst wohlbehütet an seiner Seite auf. Doch eines Tages stirbt er unerwartet und alles was sie kennt, steht plötzlich auf der Kippe. Ihre Brüder streiten um das Erbe und sie ist als Heiratskandidatin wichtig für Bündnisse. Doch Gwenllian hat ihren eigenen Kopf und möchte diesen Punkt mitentscheiden. Doch es ist nicht einfach dabei ihr eigenes Glück zu finden und trotzdem das Land zu unterstützen.
Wir begleiten Gwenllian mehr oder weniger durch ihr gesamtes Leben. Anfangs ist sie 12 Jahre alt und sich ihrer Stellung schon sehr bewusst. Doch als ihr Vater stirbt muss sie schnell erwachsen werden um auch in den interfamilären Intrigen bestehen zu können. Ich hatte Anfangs meine Probleme mit ihr, weil sie schon sehr aufmüpfig ist und alles besser zu wissen scheint. Doch ihre Entwicklung hat mich total überzeugt. Sie wuchs mir dann im Laufe des Buches immer mehr ans Herz. Das Leben war damals nicht einfach und Freundinnen hatte sie wohl nicht so wirklich, da im Zweifel die Politik manch harte Entscheidungen forderte.
Sabrina Qunaj lässt in diesem Buch das England und Wales der Zeit König Johns wiedererwachen. Der Kampf der Waliser gegen die Engländer bestimmt Gwenllians Leben und das ihrer Familie durchgehend. Ich fand es einfach toll, in diese Welt eintauchen zu können. Natürlich ist es immer nicht einfach mit den walisischen Namen zurecht zu kommen, allerdings wird dem Leser eine kurze Auspracheregelung voran gestellt. Und auch ein Personenverzeichnis fehlt nicht.
Mir hat das Buch richtig gut gefallen, ich konnte so richtig gut darin versinken, habe mitgelitten und teilweise auch einige Tränen verdrückt. Die Charaktere sind toll geschildert und man bekommt einen guten Einblick in die walisische Geschichte. Dabei sind die Charaktere durchgehend sehr vielschichtig beschrieben, nur wenige sind einfach nur schlecht und diese treten selbst auch kaum auf. Gerade unter den Walisern wird schnell klar, herrscht eigentlich Uneinigkeit wie man das Ziel der walisischen Unabhängigkeit von England am besten erreichen kann.
Ich kann diesen Roman einfach nur empfehlen. Das ist ein historischer Roman ganz nach meinem Geschmack, man hat das Gefühl, ja, so könnte es gewesen sein.