Cover-Bild Ensel & Krete
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 28.12.2020
  • ISBN: 9783328602064
Walter Moers

Ensel & Krete

Roman
Moers meets Grimm: ein geniales Match!

Angeln, Imkern, Beeren sammeln – ein aufregender Familienurlaub sieht anders aus. Auf der Suche nach einem handfesten Abenteuer verlässt das Geschwisterpaar Ensel und Krete den zivilisierten Bereich von Bauming. Tiefer und tiefer dringen die zwei jungen Halbzwerge in den Großen Wald vor: zu tanzenden Bäumen, Pflanzen mit Tiergesichtern und Wesen mit Tausend Stimmen. Da treibt sie der Hunger in ein drolliges kleines Haus… Mit dieser hintergründigen Parodie auf das berühmte grimmsche Märchen, erzählt von Großdichter Hildegunst von Mythenmetz, entführt Walter Moers in sein legendäres Zauberreich Zamonien, wo Fantasie und Humor gehörig außer Kontrolle geraten.

Dies ist ein Roman, der im legendären Bücherreich Zamonien spielt. Folgende weitere Zamonienromane sind bislang erschienen:

Die 13 1/2 Leben des Käptn Blaubär

Rumo & die Wunder im Dunkeln

Die Stadt der Träumenden Bücher

Der Schrecksenmeister

Das Labyrinth der Träumenden Bücher

Prinzessin Insomnia & der alptraumfarbene Nachtmahr

Weihnachten auf der Lindwurmfeste

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2023

Ich bin begeistert

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Ensel und Krete erleben von dem Moment an in dem sie sich im Wald verlaufen nur noch Abenteuer. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Geschöpfe wie zum Beispiel einen Laubwolf und die unsterblichen Sternenstauner ...

Ensel und Krete erleben von dem Moment an in dem sie sich im Wald verlaufen nur noch Abenteuer. Sie treffen auf die unterschiedlichsten Geschöpfe wie zum Beispiel einen Laubwolf und die unsterblichen Sternenstauner und geraten in die unmöglichsten Situationen. "Zum Glück" erlöst der Erzähler Hildegunst von Mythenmetz die Leser ab und zu an den spannendsten Stellen durch seine neueste stilistische Erfindung, die "Mythenmetzsche Abschweifung", in welcher er den Lesern seinen Schreibtisch näher erläutert, über seinen ärgsten Feind herzieht und eben alles erzählt was ihm gerade so durch den Kopf geht, sprich: er schweift ab.
Mehr wird an dieser Stelle aber nicht verraten.Der Titel von Walter Moers' Buch lässt schnell eine Verbindung zu einen Bekannten Märchen erahnen und es lässt sich nicht abstreiten dass das Grundmotiv Ähnlichkeiten aufweist. Aber Walter Moers wäre nicht Walter Moers wenn er dem Ganzen nicht seinen ganz eigenen Stempel aufdrücken könnte.
Und so folgen wir Ensel und Krete in eine Welt, die voller Wunder und Absonderheiten ist und hier und dort auch gerne allen Naturgesetzen trotzt.
Fhernhachen, Laubwölfe, Sternenstauner, Buntbären und vieles mehr bevölkert diese Welt und manchmal geben auch Pflanzen ihren Kommentar zu den Ereignissen ab.
Und auch alte Bekannte kann man treffen.
Und natürlich darf man den Zamonischen Autoren Hildegunst von Mythenmetz nicht vergessen, der sich auf seine ganz eigene Art und Weise in die Geschichte einbringt.
Wieder ein herrlicher Lesespaß.

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Ein atmosphärisch dichter, wendungsreicher und erzählerisch raffinierter Gruselroman!

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"Ensel und Krete" ist nach "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär" Walter Moers´ zweiter Ausflug nach Zamonien. Da es sich bei seinen Zamonien-Romanen aber mehr um alleinstehende Geschichten in einem zusammengehörigen ...

"Ensel und Krete" ist nach "Die 13 1/2 Leben des Käpt´n Blaubär" Walter Moers´ zweiter Ausflug nach Zamonien. Da es sich bei seinen Zamonien-Romanen aber mehr um alleinstehende Geschichten in einem zusammengehörigen Kosmos als um eine tatsächlich Reihe handelt, kann man das Kunstmärchen an beliebiger Stelle und völlig unabhängig von den anderen Büchern lesen. Das trifft sich gut, denn "Ensel und Krete" ist schon mein sechstes Zamonien-Abenteuer und auch wenn ich in komplett wirrer Reihenfolge in das Universum einsteige, werde ich mit jedem Buch ein größerer Moers-Fan!

Zunächst wie immer ein paar kurze Worte zur Gestaltung. "Ensel und Krete" hat zeigt einen großen braunen Baum mit Jahresringen und einem Astloch, aus dem die zwei Fhernhachenzwerge mit gelb leuchtenden Augen neugierig hervorblicken. Mit dem großflächig gemusterten Hintergrund und dem großen gelben Titel ist es mal wieder ein typisches Zamonien-Cover, das wunderbar zu den Gestaltungen der anderen Romane passt. Hervorheben möchte ich auch wieder die Gestaltung Inneren des Buches, die neben zahlreichen Illustrationen von Flora und Fauna auch mehrere Karten des Großen Waldes und Baumings beinhaltet.

Erster Satz: "Wenn man in Zamonien das Bedürfnis nach vollkommener Harmonie hatte, dann machte man Ferien im Großen Wald."

An welches Märchen der Gebrüder Grimm Walter Moers "Ensel und Krete" angelehnt hat, ist schon nach einem kurzen Blick auf den Titel ersichtlich. Allerdings sind die Parallelen zu "Hänsel und Gretel" über den Namen hinaus nur grob angedeutet und es erwartet uns keine schnöde Nacherzählung. Zwar gibt es wie im Original ein Geschwisterpaar, das sich im Wald verirrt und auf eine Hexe trifft, aber ansonsten sind alle anderen Aspekte und Details der Geschichte so anders, wie sie nur sein könnten. Beginnend beim Setting, über die Figuren, die Atmosphäre der Geschichte bis hin zum Showdown mit der Hexe hat Walter Moers hier wieder eine Fest an Originalität produziert, das mit grandiosen Naturbeschreibungen, schrillen Figuren und abrupten Wendungen überzeugt.

Der Beginn der Geschichte setzt inhaltlich und zeitlich recht nah am Blaubär an und entführt in den Großen Wald, der nach der Besiedlung der Buntbären zu einem Touristenort geworden ist. Während die Gemeinde Bauming als heiteres Ferienidyll bekannt ist, ranken sich um den Rest des Waldes allerdings viele unheilvolle Legenden. Kaum sind die beiden Kinder vom Weg abgekommen, treffen sie alle Nase lang auf gefährliche Wesen und Orte, die nach ihrem Leben trachten. Von singenden Buntbären geraten sie an hungrige Laubwölfe, sprechende Orchideen, verschlingendes Gras, altkluge Sternenstauner, einnehmende Meteoritenseen, einen gehässigen Stollentroll und natürlich ... die Hexe! So ist es kaum überraschend, dass sich die Geschichte vom gemütlichen Märchen recht bald zum Gruselroman entwickelt und sogar das ein oder andere Horrorelement einbezieht. Den beiden Zwergenkindern und uns LeserInnen wird im Laufe der 257 Seiten ganz schön viel zugemutet. Damit ist "Ensel und Krete" deutlich düsterer als die humorvollen Abenteuer des Käpt´n Blaubär.

"Der Natur sind die Tragödien, die sich in ihr abspielen, egal. Noch kein Galgenbaum hat sich darüber aufgeregt, dass Unschuldige an ihm aufgeknüpft wurden. Kein Grashalm eines Schlachtfeldes trauert den Gefallenen nach."


Einen spannende Kontrapunkt zum spannenden Märchen bieten die erzähltechnischen Kniffe, die Walter Moers - oder entschuldige, natürlich Zamonien-Autor Hildegunst von Mythenmetz - dem Roman durch Intertextualität und Autorfiktion hinzugefügt hat. So wird auf dieser Metaebene Moers nicht nur erneut zum Übersetzer degradiert und gibt die Autorenschaft an Hildegunst ab, dieser führt hier auch noch die "Mythenmetzschen Ausschweifungen" als literarisches Stilmittel ein. Dies bedeutet im Endeffekt, dass er die Erzählung an jeder beliebigen Stelle für einen Einschub zu jeglichem Thema unterbrechen kann, um beispielsweise ausschweifend seinen Schreibtisch zu beschreiben, seinen Erzfeind den zamonischen Literaturkritiker herunterzumachen, wahlweise das Wort "Brummli" seitenweise zu wiederholen, prahlerisch für seine früheren Erfolge zu werben oder anderweitig auf gedankliche Streifzüge zu gehen. Dabei strapaziert er die Macht des Erzählers immer wieder bis an die Grenze des Erträglichen, wenn er sich wirklich ausschließlich die aller spannendste Stelle herausgreift, um die Geschichte für selbstverliebtes Geschwafel zu unterbrechen.

"Wenngleich in monströser Zahl verlegt und gelesen, sprechen die Prinz-Kaltbluth-Romane nur die niedrigsten Bedürfnisse an, als da sind: Romantik, Spannungssucht und wirklichkeitsfremder Eskapismus."

Trotz der strapaziösen Unterbrechungen ist dies allerdings eine großartige Art und Weise, Mythenmetz als überschwänglicher Erzähler und handelnde Figur für die späteren Zamonien-Romane einzuführen! Passend dazu ist nach dem Ende des Märchens (das doch recht abrupt eintrifft und einige Fragen offen lässt) ein "halber Lebenslauf" des Autors eingefügt, der sich mit Fußnoten mit Quellenverweisen auf andere zamonische Werke und Sachbücher als wissenschaftliche Annäherung an das Leben des "großen zamonischen Dichters" versucht. Für mich, die schon einige andere Abenteuer und spätere Werke von Mythenmetz gelesen hat, war dies eine wunderbare Ergänzung seiner Charakterisierung, die sich in den späteren Büchern weiterentwickelt. Ich freue mich riesig auf das nächste Abenteuer!


Fazit


"Ensel und Krete" ist ein atmosphärisch dichter, wendungsreicher und erzählerisch raffinierter Gruselroman, der besonders durch die Metaebene der Mythenmetzschen Ausschweifungen viel mehr bietet als eine einfache Märchennacherzählung!

Veröffentlicht am 08.03.2024

Märchen mal anders

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Eine sehr absurde und doch irgendwie einzigartige Märchen Adaption, mit der ich so nicht gerechnet habe. Ja der Schreibstil ist anders, gewöhnungsbedürftig und nichts mal eben für zwischendurch. Aber irgendwie ...

Eine sehr absurde und doch irgendwie einzigartige Märchen Adaption, mit der ich so nicht gerechnet habe. Ja der Schreibstil ist anders, gewöhnungsbedürftig und nichts mal eben für zwischendurch. Aber irgendwie hat der Autor total meinen Humor getroffen. Und wer denkt, es handelt sich hier um eine Kindergeschichte, der liegt sowas von daneben. Das war teilweiße sogar ziemlich brutal. Ich fand's großartig und werde mir die anderen Geschichten definitiv auch reinziehen.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Tolle neue Geschichte zu Hänsel und Gretel

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Zuvor habe ich bereits zwei Bücher des Reiches Zamonien gelesen, die mir auch gut gefallen haben, aber besonders "Die 13 1/2 Leben des Kapt'n Blaubär" von Walter Moers. Dementsprechend war ich total gespannt ...

Zuvor habe ich bereits zwei Bücher des Reiches Zamonien gelesen, die mir auch gut gefallen haben, aber besonders "Die 13 1/2 Leben des Kapt'n Blaubär" von Walter Moers. Dementsprechend war ich total gespannt auf das Buch, auch weil sich Walter Moers sich Inspiration von Märchen "Erfinder" der beiden Brüder Grimm genommen hat.
Das Cover von Ensel und Krete ist wieder passend zu der Zamonien Reihe, sowie passend zum Inhalt des Buches.

Im Buch geht es um Ensel und Krete die aus Walter Moers entsprungen sind, wie die eigentliche Geschichte Hänsel und Gretel aus den Brüdern Grimm. Dementsprechend sollen auch auf dem Cover die Zwergenkinder Ensel und Krete abgebildet sein.

Die Geschichte wird schnell erzählt, da das Buch auch mit nur ca. 225 Seiten Story und unzähligen Illustrationen, meiner Meinung nach relativ kurz gehalten ist. Die verschiedenen Skizzen und Schriftarten machen die Geschichte zu etwas besonderen und langweilen den Leser keiner Wegs.
Das Buch führt einige Anspielungen auf den Käpt'n Blaubär, was mir total gut gefallen hat, da finde ich es tatsächlich wichtig, wenn man das bekannteste Werk von Walter Moers zuvor gelesen hat. Aber wir bekommen auch weitere Dinge bzw. Hintergrund Wissen in Erfahrung, wodurch wir die Welt von Zamonien besser kennen lernen können.
Der Spannungsbogen ist allerdings überschaubar und wird kurz gehalten, dennoch konnte ich das BUhc nicht aus der Hand legen, weswegen ich noch zu "Rumo & die Wunder im Dunkeln" griff, welches bei mir auch noch wartete.
Abschließend muss ich noch sagen, dass ich die Geschichte keines falls komplizierter als die Originale Hänsel und Gretel Geschichte fand.