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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2017

Liebknechts 1. Fall

Celeste bedeutet Himmelblau
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Inhalt:
Mitten auf einem Feld wird eine Leiche entdeckt: ein Bauer aus der Nachbarschaft, den keiner so recht zu kennen scheint. Die Behörden gehen von einem Unfall aus und wollen den Fall zu den Akten ...

Inhalt:
Mitten auf einem Feld wird eine Leiche entdeckt: ein Bauer aus der Nachbarschaft, den keiner so recht zu kennen scheint. Die Behörden gehen von einem Unfall aus und wollen den Fall zu den Akten legen. Nur Frank Liebknecht, noch nicht lange Polizist in Vielbrunn im Odenwald, glaubt nicht daran und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei kommt er der Wahrheit auf die Spur, die tief in der Vergangenheit verborgen liegt und bringt dadurch nicht nur sein eigenes Leben in Gefahr…

Meine Meinung:

Ich habe mich auf den 1. Blick in das schöne Cover verliebt und nachdem ich auch den Klappentext gelesen hatte, stand für mich fest: Das Buch MUSS ich lesen! Und ich wurde nicht enttäuscht:
Der Schreibstil gefällt mir sehr, das Buch lässt sich flüssig lesen und schon nach wenigen Seiten war ich absolut gefesselt. Hauptsächlich wird aus Sicht der Polizisten Frank Liebknecht berichtet, nur einige Kapitel sind aus Sicht anderer Personen, wodurch der Leser einiges mehr in Erfahrung bringen kann und einen leichten Wissensvorsprung erhält.
Durch die Beschreibung der Umgebung von Vielbrunn, zusammen mit den Dorfbewohnern und dessen Lebensweise, wird eine authentische, ländliche Atmosphäre geschaffen. Dennoch hat man nicht das Gefühl, einen typischen Regionalkrimi zu lesen. Es ist vIelmehr ein spannender Krimi, der halt mal nicht in einer Großstadt spielt und genau das macht seinen Charme aus.

Der Protagonist Frank Liebknecht ist noch nicht sehr lange bei der Polizei in Vielbrunn im Odenwald und hat daher auch im Dorf noch nicht den rechten Anschluss gefunden. Er ist Anfang 30 und leidenschaftlicher Fahrradfahrer. Nach einem Vorfall hat er sich aufs Land versetzen lassen. Von seinen ehemaligen Kollegen von der Kripo wird er belächelt und verspottet und keiner nimmt ihn und seinen Verdacht, dass es sich nicht bloß um einen Unfall handelt, Ernst. Doch Frank ist ein wirklich sympathischer und fähiger Ermittler, hartnäckig und nicht auf den Kopf gefallen, und nimmt die Ermittlungen selbst in die Hand. Er findet Hinweise, die seine ehemaligen Kollegen übersehen und schafft es so, der wirklich Wahrheit und den Geheimnissen einer religiösen Sekte auf die Spur zu kommen.

Die Story ist gut durchdacht. Von den ersten Seiten an wirklich spannend, wird es vor allem zum Ende hin richtig brenzlig und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zwar kann man sich einiges selbst zusammenreimen und durchschauen, dennoch hält das Buch das ein oder andere Überraschungsmoment für den Leser bereit. Auch der Prolog fügt sich im Nachhinein perfekt in die Handlung ein.

Fazit:
Ein gelungener Serienauftakt mit viel Spannung, einem tollen Plot und einem sympathischen Polizisten. Ich bin absolut überzeugt und freu mich bereits auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 21.11.2017

ein Lesehighlight 2017

Kleine Stadt der großen Träume
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Björnstadt - eine Kleinstadt mitten im Wald, einsam und abgeschieden. Doch die Bewohner halten zusammen - zumindest wenn es um ihre eigene Eishockeymannschaft geht. All ihre Hoffnungem und Träume liegen ...

Björnstadt - eine Kleinstadt mitten im Wald, einsam und abgeschieden. Doch die Bewohner halten zusammen - zumindest wenn es um ihre eigene Eishockeymannschaft geht. All ihre Hoffnungem und Träume liegen auf den Spielern, die Björnstadt zu neuem Ruhm und Ehre verhelfen sollen. Doch Träume zerplatze manchmal schneller, als einem lieb ist...

Meine Meinung:
Fredrik Backman hat seinen eigenen, sehr markanten Schreibstil. Sehr bildreich aber dennoch nicht ausschweifend. Sehr nüchtern aber dennoch voller Emotionen. Er verweilt nie lange bei einer Person, sondern springt von einem zum anderen, und dennoch hat man als Leser das Gefühl, die Charaktere zu begleiten und ihnen nahe zu kommen.

Die Björnstädter sind absolut nicht beneidenswert. So ziemlich jeder hat sein Päckchen zu tragen, ist in irgendeiner Hinsicht sympathisch und gleichzeitig zu bemitleiden. Fredrik Backman schafft es wie kaum jemand anderes, den Personen Tiefe, Charakter und Menschlichkeit zu verleihen.

Von Beginn an ist klar, dass etwas Schlimmes passieren wird. Aber erst nach und nach erfährt der Leser, wie es dazu kam und was überhaupt geschieht. Es bleibt dauerhaft spannend, nicht zuletzt dank einiger überraschender Wendungen, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

Eishockey - bis dato keine Sportart, für die ich mich begeistern konnte. Doch der Autor schafft es, den Leser für die Sportart und die Björnstädter Mannschaft zu gewinnen. Man wird regelrecht von der Welle der Begeisterung mitgerissen.
Doch auch wenn Eishockey eine zentrale Rolle spielt, so geht es in diesem Buch um sehr viel mehr als nur Sport...

Mein Fazit:
Ein sehr tiefsinniges, emotionales Buch. Ich habe mitgelacht, - gefühlt und - gelitten. Definitiv ein Highlight des Jahres 2017.

Veröffentlicht am 20.11.2017

Agentur Lockwood & Co.

Lockwood & Co. - Die Seufzende Wendeltreppe
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Inhalt:
In Großbritannien treiben immer mehr Geistererscheinungen ihr Unwesen. Deshalb werden immer mehr Agenturen aufgemacht, die diese bannen und leidgeplagte Hausbesitzer von den ungewollten Gästen ...

Inhalt:
In Großbritannien treiben immer mehr Geistererscheinungen ihr Unwesen. Deshalb werden immer mehr Agenturen aufgemacht, die diese bannen und leidgeplagte Hausbesitzer von den ungewollten Gästen befreien. Eine von ihnen ist Lockwood & Co.. Nach einem gescheiterten Auftrag, bei dem das halbe Haus in Flammen aufgegangen ist, müssen sie einen dubiosen Auftrag annehmen, um den entstandenen Schaden zu begleichen, der für die Agenten mehr als gefährlich wird..

Meine Meinung:
Der Schreibstil von Jonathan Stroud hat mir auf Anhieb gefallen. Er schreibt mit viel Witz und Humor, gleichzeitig aber auch sehr spannend. Zudem sind die Beschreibungen der Geistererscheinungen sehr bildhaft und die Begegnungen sorgen nicht nur bei den Agenten für Gänsehaut.

Die drei Agenten von Lockwood & Co. sind sehr spezielle Typen, jeder auf seine eigene Art sympathisch, kauzig oder verrückt. Im Bezug auf Geistererscheinungen sind sie mit unterschiedlichen Gaben ausgestattet und ergeben zu dritt ein starkes Team. Ich mochte alle drei auf Anhieb - besonders Lucy, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird und über die man als Leser dementsprechend am meisten erfährt.

Der Plot ist gleichermaßen spannend wie unterhaltsam. Es macht Spaß, die drei bei der Jagd nach Geistererscheinungen zu begleiten. Und es wird definitiv nie langweilig mit ihnen...

Fazit:
Ein spannendes, unterhaltsames und gruseliges Jugendbuch mit sympathischen Charakteren und schaurigen Geistererscheinungen, dass mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 17.11.2017

Eine verbotene Liebe

Granny, ein Mord und ich
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Inhalt:

Als Sabrina eines Morgens aufwacht, sitzt eine fremde Person an ihrem Bett. Sabrina hält sie zunächst für eine Einbrecherin, doch ›Granny‹ stellt sich als ihre Ururgroßmutter vor, die eigentlich ...

Inhalt:

Als Sabrina eines Morgens aufwacht, sitzt eine fremde Person an ihrem Bett. Sabrina hält sie zunächst für eine Einbrecherin, doch ›Granny‹ stellt sich als ihre Ururgroßmutter vor, die eigentlich längst verstorben ist, und bittet sie um ihre Hilfe bei der Aufklärung des bereits 120 Jahre zurückliegenden Mordes an ihren geliebten Otto, den damaligen Kabinettministers. Nach und nach beginnt sie Sabrina ihre Geschichte zu erzählen und die beiden machen sich zusammen auf die Suche nach der Wahrheit…

Meine Meinung:

Der Schreibstil gefiel mir von Beginn an sehr. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch wenn das Buch kein Krimi ist, sondern eine historische Liebesgeschichte, bei der der Mord erst auf den 50 Seiten eine wirkliche Rolle spielt, ist es dennoch spannend und fesselnd. Die Erzählungen von Granny und das Tagebuch von ihrem Otto, dem späteren angeblichen Mordopfer, sind gut eingebunden in die heutigen Geschehnisse und geben den Leser einen tollen Einblick in das Leben vor ca. 120 Jahren. Es gibt – wenn man Grannys Bericht und Ottos Tagebuch mit einbezieht – insgesamt 3 verschiedene Erzählperspektiven.

Die heutigen Ereignisse werden aus Sicht von Sabrina erzählt. Sabrina ist 34, Journalistin, alleinerziehende Mutter zweier sehr anstrengender Kinder und Besitzerin eines noch anstrengenderen Katers. Daher ist ihr Tag meistens sehr streßig und nervenaufreibend. Das plötzliche Auftauchen ihrer Ururgroßmutter, die nur sie sehen kann, sorgt für Abwechslung in ihrem Leben und ehe sie sich versieht hat sie sich an die Anwesenheit von Granny bereits gewöhnt.
Ich persönlich fand Sabrina sympathisch. Sie ist eigenständig, modern und hat immer einen unterhaltsamen (zynischen) Spruch auf den Lippen, wodurch sie ihre Ururgroßmutter des Öfteren entrüstet.

Granny nämlich ist eigentlich schon seit vielen Jahren tot und in der Zeit, in der sie gelebt hat, wäre solch ein Benehmen, wie Sabrina es an den Tag legt, alles andere als angebracht bzw. untadelig gewesen. Außerdem gab es damals beispielsweise weder Kaffeemaschinen noch Autos und sie ist verängstigt, geschockt und erstaunt von der modernen Welt von heute, die ihr nicht so recht zusagt. Die beiden Frauen haben sehr unterschiedliche Ansichten und (Moral-)Vorstellungen und geraten dadurch – sehr zur Unterhaltung des Lesers – des Öfteren aneinander. Sie zeigen, wie verschieden das Leben vor 100 Jahren war im Vergleich zu dem, was wir heute kennen.
Auch Granny (die Sabrina zu Folge penetrant nach Mottenpulver riecht) ist sehr sympathisch, lieb, ein wenig naiv und ich habe sie direkt in mein Herz geschlossen. Ihre Liebe zu Otto war und ist noch immer unerschütterlich und sie ist fest davon überzeugt, dass er ermordet wurde.

Die Grannys Schilderungen und Ottos Tagebuch erzählen die berührende Liebesgeschichte zweier Menschen, die sich auf Grund ihrer unterschiedlichen Herkunft/Schicht nicht lieben durften. Leider endet ihre Liebe für Otto am Ende tödlich… War es wirklich Mord und könnnen Granny und Sabrina zusammen den Täter finden? Das müsst ihr schon selbst herausfinden…

Fazit:
Eine wunderschöne, berührende und zugleich unendlich tragische Liebesgeschichte. Granny nimmt den Leser mit auf eine spannende und aufregende Reise in ihre Vergangenheit...

Veröffentlicht am 17.11.2017

Granny ist wieder da

Granny und die Tote im Wald
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Inhalt:

Granny ist zurück und hat einen neuen Fall zu lösen, bei dem sie die Hilfe ihrer Ururenkelin Sabrina benötigt. Das Kindermädchen von Kohlehändler Blancke, bei dem auch Granny früher einmal in ...

Inhalt:

Granny ist zurück und hat einen neuen Fall zu lösen, bei dem sie die Hilfe ihrer Ururenkelin Sabrina benötigt. Das Kindermädchen von Kohlehändler Blancke, bei dem auch Granny früher einmal in Stellung war, ist spurlos verschwunden. Granny verdächtigt ihn des Mordes und glaubt, dass die Leiche im Teutoburger Wald vergraben liegt, kann es aber nicht beweisen. Sie reist erneut in die Zukunft, zu ihrer Ururenkelin Sabrina, und bittet sie um Mithilfe. Können die beiden gemeinsam Licht ins Dunkel bringen und Kohlehändler Blancke überführen?

Meine Meinung:

Die liebenswürdige Granny ist zurück und hat natürlich wieder einen neuen Fall im Gepäck. Wer den ersten Band („Granny, ein Mord und ich“) kennt, weiß, dass Granny die Ururoma von Sabrina ist. Sie ist jedoch keine 150 Jahre alt, sondern um die dreißig und kann durch die Zeit reisen. Wie, das weiß sie selber nicht genau, aber so kommt es, dass sie hin und wieder bei ihrer Ururenkelin Sabrina auftaucht und sie um Hilfe bittet. So auch dieses Mal. Der Kohlehändler Blancke soll sein Kindermädchen vergewaltigt, geschwängert und anschließend ermordet haben. Sabrina, die im hier und jetzt lebt, soll ihr bei der Aufklärung des Falles, der nun schon über hundert Jahre zurück liegt, helfen. Kein leichtes Unterfangen…

Der Schreibstil ist herrlich angenehm. Die Autorin Angelika Godau schafft es mit Granny und Sabrina zwei vollkommen verschiedene Welten unterhaltsam und mit viel Witz aufeinanderprallen zu lassen. Das Leben und die Erfindungen des 21. Jahrhunderts sind für Granny sehr gewöhnungsbedürftig und Sabrinas behelfsmäßige Erklärungen und Grannys zaghaftes, naives Rantasten (vergleichbar mit dem eines neugierigen Welpen) sind amüsant.

Die Charaktere, allen voran die beiden Protagonistinnen, sind sehr detailreich und liebevoll gezeichnet.
Sabrina ist Mitte Dreißig und alleinerziehende Mutter zweier vorlauter Kids. Sie ist emanzipiert, arbeitet als Journalistin und ist fast immer im Stress. Trotzdem hat sie in jeder Situation einen lockeren Spruch auf den Lippen, womit sie regelmäßig zur Unterhaltung des Lesers beiträgt.
Granny hingegen, die in einem ganz anderen Jahrhundert zuhause ist und in der heutigen Zeit lediglich von ihrer Ururenkelin gesehen werden kann, findet so einiges im 21. Jahrhundert sehr befremdlich. Beispielsweise Sabrinas „lockere“ und emanzipierte Art, ihre modernen, in Grannys Augen zu laschen Erziehungsmethoden oder auch einfach die Tatsache, dass Frauen Hosen bzw. „Dschens“ (= Jeans) tragen dürfen. So kommt es regelmäßig (zur Freude des Lesers) zu kleineren Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden.

Die Ermittlungen von Granny und Sabrina finden parallel sowohl in der heutigen als auch in Grannys Zeit statt. Jedoch kann nur Granny durch die Zeit reisen und ihre Ururenkelin muss sich daher mit Erzählungen „von damals“ begnügen.
Neben den Ermittlungen im Mordfall des Kindermädchens spielt aber auch das Leben der beiden Frauen eine große Rolle: Sabrinas Alltag als alleinerziehende Mutter und Journalistin auf der einen, Grannys interessanten Berichte über ihr Leben und den Alltag vor 150 Jahren auf der anderen Seite. Einen Großteil dieser Berichte nimmt ihre neue Liebe ein, sodass die Krimihandlung in manchen Situationen ein wenig in den Hintergrund gerät. Leser, die einen von der ersten bis zur letzten Seite spannenden und actionreichen Krimi erwarten, werden hier wohl enttäuscht. Ich persönlich finde die Mischung aus Krimi/Spannung, Historik und Liebe/Romantik jedoch sehr gelungen und durchaus fesselnd.

Fazit:
Eine romantische, unterhaltsame, spannende und kriminelle Zeitreise der besonderen Art.