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Veröffentlicht am 17.11.2024

Wahrhaft abenteuerliche Waldreise

Wächter des Wyrdwood
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In der ersten Hälfte des ersten Teil dieser Trilogie machen wir Bekanntschaft mit wirklich originellen ProtagonistInnen. Da ist Cahan, der desillusionierte Kämpfer, der zwar ein gutes Herz, aber aufgrund ...

In der ersten Hälfte des ersten Teil dieser Trilogie machen wir Bekanntschaft mit wirklich originellen ProtagonistInnen. Da ist Cahan, der desillusionierte Kämpfer, der zwar ein gutes Herz, aber aufgrund seiner geheimnisvollen Vergangenheit eine sehr harte Schale entwickelt hat. Dann Udinny, eine geschwätzige, neugierige, impulsive „Geistliche“ , einzige Anhängerin einer unpopulären Göttin. Und Venn, ein Trion, ein Mensch ohne Geschlecht oder gar ein drittes Geschlecht? Er ist der universelle Teenager, der so gar nicht dem Pfad folgen möchte, den seine Mutter Kirven für ihn vorgesehen hat. Und dann ist da noch der Wald, der sagenumwobene, lebensgefährliche Wyrwood mit seinen unfassbar hohen Himmelsbäumen und Bewohnern, denen man lieber nicht begegnen möchte. Die Menschenwelt außerhalb des Waldes lebt geknechtet unter den Rai, Menschen, die einen Parasiten beherbergen, der grausame Opfer verlangt und ihnen dafür eine schreckliche Macht verleiht.

Großartiges Worldbuilding, interessante Charakter und ein schöner Schreibstil machen das Werk zum Lesegenuss. Dass der Paniniverag das Epos übersetzen ließ ist schön, dass er den 1. Teil unangekündigt in zwei Teile zerschnitten hat, fand ich weniger gut. Aber auch das tut letztlich meiner Begeisterung keinen Abbruch. Da die Übersetzung mir nicht in allen Teilen geglückt scheint, überlege ich, mir die Fortsetzung eher im Original zuzulegen. Weiterlesen möchte ich in jedem Fall.

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Veröffentlicht am 10.10.2024

Gutes Zeitportrait

Tage mit Milena
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Annika ist in der Mitte des Lebens, in Lübeck, Mittelstand, mittelzufrieden, mittelglücklich mit Henrik, singt im Chor und mag ihren Papeterieladen in der Altstadt. Ihr „kleines“ Glück wird jäh herausgefordert ...

Annika ist in der Mitte des Lebens, in Lübeck, Mittelstand, mittelzufrieden, mittelglücklich mit Henrik, singt im Chor und mag ihren Papeterieladen in der Altstadt. Ihr „kleines“ Glück wird jäh herausgefordert durch eine Begegnung mit einer Klimakleberin, die eine Saite in Annika zum Schwingen bringt, die lange stumm war. Sie versteht selbst nicht so ganz, was mit ihr los ist, aber begleitet die zornige Luzie zur Klimademo nach Hamburg, wo noch mehr Steine in ihr ins Rollen kommen. Denn es gibt ein Geheimnis in Annikas Vergangenheit und sie muss bis nach Venedig, um es zu lüften. Dass auch Luzie Schmerz in sich trägt ist sowieso nicht zu übersehen.
Ein gut geschriebener Rückblick in eine Jugend der Achtziger, mit Hausbesetzung, Hafenstrasse, Träumen vom Aussteigen, von einer Parallelwelt. Nicht so sehr viel anders als heute möchte man meinen. Auch damals wurde demonstriert, die Jungen gegen die Alten. Und sie haben tatsächlich etwas erreicht, wurden gesehen und gehört. Die Autorin ergreift keine Partei, hat aber viel Verständnis und Mitgefühl. Ein schönes Buch, das zum Nach-Denken anregt

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Vom Hund zum Wolf

Winterwölfe
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Die Essex Dogs, die nun wahrlich schon genug Krieg und Blut gerochen haben für mehrere Leben, bekommen nicht einmal ihren Sold für geleistete Frondienste. Und natürlich machen sie weiter, sie kennen nichts ...

Die Essex Dogs, die nun wahrlich schon genug Krieg und Blut gerochen haben für mehrere Leben, bekommen nicht einmal ihren Sold für geleistete Frondienste. Und natürlich machen sie weiter, sie kennen nichts anderes. Diesmal wird Calais belagert und auch dabei geht es nicht gerade zimperlich zu. Wie schon im ersten Teil, müssen die Dogs wieder viel leiden. Schlimmer als der eigentliche Kampf sind die Entbehrungen, die Grausamkeiten, die Warterei und der Hunger. Krieg wird von Dan Jones völlig seines Pathos beraubt. Und bei aller Grausamkeit schimmern doch hier und da Freundschaft, Loyalität und Integrität als ganz zartes Licht am Horizont. Ich bin auch beim zweiten Teil wieder hin und hergerissen. Möchte ich mich wirklich an derart finstere Zeiten erinnern? Wahrscheinlich ist es gut, das zu tun, denn das, was aktuell gerade passiert, ist mindestens genauso schlimm, obwohl wir es doch eigentlich viel besser wissen müssten. Ich kann die Essex Dogs und die Winterwölfe allen empfehlen, die sich für historische Romane, fernab aller Feelgoodspitzenklöppelei interessieren. Geschichtsunterricht, der gar nicht trocken ist. Aber manchmal schwer zu ertragen. Ob es im dritten Teil, so etwas wie ein Happy End geben wird? Ich befürchte nein.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Spannender Noir

Bis in alle Endlichkeit
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Lee Crowe, ehemaliger Jurist, vom Anwaltsberuf ausgeschlossen, arbeitet jetzt als Privatdetektiv und vor allem an „schmutzigen“ Fällen. Er ist einsam, sarkastisch und natürlich hat er ein gutes Herz und ...

Lee Crowe, ehemaliger Jurist, vom Anwaltsberuf ausgeschlossen, arbeitet jetzt als Privatdetektiv und vor allem an „schmutzigen“ Fällen. Er ist einsam, sarkastisch und natürlich hat er ein gutes Herz und eine Doppeldosis Moral.
Olivia Gravesend, der Name ist Programm für diesen Auftrag, hat ihre Tochter Claire verloren und bittet nun Crowe, herauszufinden, wie sie gestorben ist.
Der mit allen Ermittlungswassern gewaschene Detektiv muss nun alles aufbieten, was er hat, um einen stinkreichen, völlig skrupellosen Multimilliardär zur Strecke zu bringen. Wie er das macht, ist spannend, spektakulär und sehr unterhaltsam. Es geht um Macht, ewiges Leben und Gentechnik. Schon mit „Fünf Winter“, das mir sogar noch einen Tick besser gefallen hat, zeigte der Autor gezeigt, dass er ein Händchen für tiefschwarzen Noir hat. Im Klappentext steht, er sei der würdige Nachfolger von Raymond Chandler. Ja, das kann ich unterschreiben.

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Veröffentlicht am 26.03.2024

Fluffig, spritzig, anregend

Schreiben lieben Schreiben leben
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Endlich ein Schreibratgeber, der spielerisch ist. Mich stört bei solchen Büchern oft der schulmeisterliche Ton. Mach es so, das muss so sein! Struktur, Regeln, Backrezepte. Hier ist das ganz anders. Es ...

Endlich ein Schreibratgeber, der spielerisch ist. Mich stört bei solchen Büchern oft der schulmeisterliche Ton. Mach es so, das muss so sein! Struktur, Regeln, Backrezepte. Hier ist das ganz anders. Es geht darum, die Freude am Tun und den Akt des Schreibens selbst, zu beleben. Kreativ sein heißt, das Unbewusste anzapfen. Dazu gehört auch Leichtigkeit. Ich mag das.

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