Ein psychologischer Kriminalroman mit Wortwitz und Schmäh.
Wien, Resselpark, Samstagabend. Eben noch hat Bezirksinspektor Grohsman ein Klavierkonzert genossen, als er zum Salon Rettenbach zurückgerufen wird. Im Kofferraum der Pianistin befindet sich die Leiche ihres Freundes. Grohsman nimmt zusammen mit Kriminalpsychologin Nicky Witt die Ermittlungen auf. Mit jeder neuen Spur, die sie verfolgen, beginnt die glitzernde Wiener Kulturszene weiter zu bröckeln. Als dann ein mysteriöses Manuskript von Franz Liszt auftaucht, ergibt sich langsam ein erschütterndes Bild . . .
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Die Autorin entführt uns tief in die Wiener Kulturszene. Bezirksinspektor Grohsman, der noch eben einen Konzertabend im Musiksalon der Gräfin Rettenbach genossen hat, wird von genau dieser zurück gerufen, ...
Die Autorin entführt uns tief in die Wiener Kulturszene. Bezirksinspektor Grohsman, der noch eben einen Konzertabend im Musiksalon der Gräfin Rettenbach genossen hat, wird von genau dieser zurück gerufen, denn man hat im Auto der Pianistin deren Freund tot im Kofferraum aufgefunden. Die Ermittlungen führen Grohsman und sein Team in viele verschiedene Richtungen. Es gibt viele Spuren und Verdächtige bis hin zur polnischen Botschaft und einem illegalen Medikamentenhandel. Doch nichts davon führt zu einem wirklichen Ergebnis. Als dann auch noch ein bisher unbekanntes Manuskript von Franz Liszt auftaucht wird alles noch verworrener. Wo sind hier die Parallelen und welche Verbindungen gibt es zu dem Toten?
Kriminalpsychologin Nicky Witt wird hinzugezogen um Licht ins Dunkel zu bringen und gerät dabei selbst in höchste Gefahr.
Ein spannungsgeladener Wiener Krimi dem mit dem Wiener Dialekt ein ganz besonderer Charakter verliehen wird. Für mich war es das erste Buch der Autorin und es hat mich von Beginn an gefesselt. Die Protagonisten absolut authentisch und man begleitet sie auf Schritt und Tritt. Das Ende habe ich so definitiv nicht kommen sehen. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und ich freue mich schon riesig auf Grohsman´s nächsten Fall.
„...Steckte doch mehr hinter dem Taschentuch mit den Blutspuren? Er drehte im Stand um...“
Bezirksinspektor Grohsman hatte im Salon von Frau Rettenbach einem Klavierkonzert gelauscht. Es gab eine kurze ...
„...Steckte doch mehr hinter dem Taschentuch mit den Blutspuren? Er drehte im Stand um...“
Bezirksinspektor Grohsman hatte im Salon von Frau Rettenbach einem Klavierkonzert gelauscht. Es gab eine kurze Unterbrechung, als ein Taschentuch aus dem Klavierkorpus entfernt werden musste. Grohsman waren die roten Punkte daraus aufgefallen.
Die Autorin hat einen fesselnden Krimi geschrieben. Nicht nur die Wiener Mundart gibt de Geschichte eine gehörige Portion lokalen Flairs. Ich lerne gleichzeitig etliche Sehenswürdigkeiten und Kaffeehäuser von Wien kennen. Nicht unerwähnt möchte ich die neuen Wortkreationen der Autorin lassen, die den Schriftstil gekonnt beleben.
Als Grohsman zurück zum Palais kommt, wird ihm eine männliche Leiche im Kofferraum der Pianist Dorothea präsentiert. Der Tote war ihr Freund, Pole und ebenfalls Pianist.
Bei den Ermittlungen wird Grohsman nicht nur von seiner jungen Kollegin Joe unterstützt, die sich als begabte und taffe Polizistin erweist, auch wenn manchmal über das Ziel hinausschießt. Grohsmann bindet außerdem die Kriminalpsychologin Nicky Witt mit ein.
Der Roman besticht durch die vielen fein ausgearbeiteten kleinen Szenen, in denen mal mehr oder weniger nützliche Informationen enthalten sind. So stellt Nick beim Betrachten des Tatortfotos fest:
„...Embryonalstellung, Hm, deutet darauf hin, dass der Täter sich wünscht, dass das Opfer gar nicht tot ist. Das Verbrechen aus einem Gefühl der Reue ungeschehen machen.
Die Geschichte beschäftigt sich nicht nur mit den Ermittlungen. Sie spielt mitten im Leben. Das bedeutet, dass auch das Privatleben des Oberinspektors mit eingebunden ist. Gleichzeitig werden die Lebensverhältnisse der wichtigsten Protagonisten und ihre Einstellung gekonnt vermittelt, sie es der polnische Diplomat Bosko oder Frau Rettenberg, die den Ermittlern Champagner kredenzt und sie wissen lässt:
„“...Ja, ja, Champagner trinkt man aus Schalen, weil die Kohlensäure die Gesichtshaut belebt. Fanden die Herren damals schon aufregend, Damen mir roten Bäckchen...“
Einen weiten Raum nimmt die Musik ein. Der Tote war einer der besten Pianisten für die Werke von Liszt. So erfahre ich wie nebenbei, was sich in den vergangenen Jahrhunderten bei Bau von Klavieren und damit auch bei ihrem Klang verändert hat.
Als plötzlich ein Notenblatt auftaucht, dass ein bisher unbekanntes Werk von Liszt sein könnte, nehmen die Ermittlungen Fahrt auf. Könnte im Besitz dieses Dokuments das Motiv für den Mord liegen? Warum aber hat sich ein Schmierblatt auf Dorothea, die Freundin des Toten, eingeschossen? Das sind nicht die einzigen Fragen, die Grohsman bewegen.
Im Nachwort trennt die Autorin Realität von Fiktion.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Das liegt nicht zuletzt an der geschickten Einbettung des Falles in den historischen und den kunstgeschichtlichen Kontext.
Dieser zweite Kriminalfall für Felix Grohsmann und sein Team beginnt, wie es sich für einen Musik-Krimi gehört, mit einem Paukenschlag.
Grohsmann besucht ein Klavierkonzert im Stadtpalais der Kunstmäzenin ...
Dieser zweite Kriminalfall für Felix Grohsmann und sein Team beginnt, wie es sich für einen Musik-Krimi gehört, mit einem Paukenschlag.
Grohsmann besucht ein Klavierkonzert im Stadtpalais der Kunstmäzenin Marie Rettenbach. Kaum hat er das Konzert verlassen, wird er auch schon wieder zurückgerufen. Im Kofferraum der jungen Konzertpianistin Dorothea Zauner, deren Klavierspiel noch eben gelauscht wurde, wird eine Leiche entdeckt. Schnell wird sie als ihr Freund Mariusz Lión identifiziert. Der junge Mann ist ein besonders begabter Pianist, dem eine große Karriere vorgesagt worden ist.
Er sei auch, vor allem bei der Damenwelt, sehr beliebt und ein virtuoser und begnadeter Franz-Liszt-Interpret gewesen.
Felix Grohsmann und sein Team, zu dem mit Ursula Manz eine neue Kollegin stößt, ermitteln fieberhaft in alle Richtungen. Mit der angehenden Kriminalpsychologin Nicky Witt hat Grohsmann ein weiteres Atout im Ärmel. Doch die Ermittlungen gestalten sich als schwierig. Nicht nur weil Dorothea Zauner eine eigenwillige Persönlichkeit ist, sondern vor allem deswegen, weil ihre Mutter die Tochter von der Welt abschottet. Daher beginnt Joe Kettler, Felix‘ Mitarbeiterin, wie schon im ersten Fall („Mexikoplatz“) auf eigene Faust zu recherchieren.
Meine Meinung:
Auch dieser Krimi beginnt rasant, doch bald nimmt die Autorin etwas Tempo heraus, um den Lesern die Charaktere vorzustellen. Alle jene, die „Mexikoplatz“ gelesen haben, sind Felix Grohsmann, Johanna „Joe“ Kettler, Nicky Witt und der ewig maulende Gregor Kienzle sowie Felix‘ Hund Sally geläufig. Das Team der Ermittler erhält mit Ursula Manz eine neue Kollegin, die sich nach anfänglicher Zurückhaltung recht gut einfügt. Ob sie für weitere Ermittlungen im Team bleiben wird? Felix Grohsmann ist ein guter Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter dem Vorgesetzten gegenüber in Schutz nimmt, wenn dieser die Kollegen ungerechtfertigt zusammenstaucht. Dabei erinnert er sich immer wieder an seine Anfänge bei der Polizei, wo er ebenso wie Joe den einen oder anderen nicht ganz ungefährlichen Alleingang unternommen hat.
Neben den Ermittlungen, bei denen wenig zusammenpasst und immer wieder neue Verdächtige auftauchen, muss sich Felix noch um seinen Neffen Lukas kümmern, der aufgrund der Ehekrise seiner Eltern, kurz entschlossen bei ihm einzieht. Auch Joes und Nickys Privatleben darf eine wohl dosierte Rolle spielen.
Mina Albichs Schreibstil ist fesselnd und lebendig. Dafür sorgen wienerische Ausdrücke und einige Szenen, die zum Schmunzeln einladen. Zahlreiche, vermeintlich viel versprechende Spuren erweisen sich als Sackgassen. Ein Hinweis auf ein mögliches Mordmotiv findet sich gleich zu Beginn des Krimis. Die Leser haben hier einen kleinen Wissensvorsprung. Doch wie das manchmal mit Prologen ist, wird er erst einmal ignoriert. So auch bei mir. Allerdings hat es dann doch recht bald geklingelt.
Als Wienerin gefällt es mir natürlich besonders, wenn Straßen und Plätze, die ich kenne, in Büchern eine Rolle spielen. Geschickt wird den Lesern der Unterschied zwischen modernen und alten Klavieren erklärt. Dies völlig unaufgeregt als interessanter Dialog, um den Ermittlern einen Einblick in die Welt der Klassik zu geben.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem komplexen Krimi, der zahlreiche Verdächtige und mögliche Motive enthält, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.
"Wiener Todesmelodie“ ist der zweite Kriminalroman von Autorin Mina Albich mit dem Bezirksinspektor Felix Grohsman. Näher beschrieben als ein psychologischer Wien-Krimi mit Wortwitz und Schmäh. Gerade ...
"Wiener Todesmelodie“ ist der zweite Kriminalroman von Autorin Mina Albich mit dem Bezirksinspektor Felix Grohsman. Näher beschrieben als ein psychologischer Wien-Krimi mit Wortwitz und Schmäh. Gerade hat Grohsman noch ein Klavierkonzert besucht, als er wieder zurückgerufen wird, da sich im Kofferraum der Pianistin die Leiche ihres Freundes befindet. Gemeinsam mit Kriminalpsychologin Nicky Witt nimmt er die Ermittlungen auf. Mit jeder neuen Spur beginnt die Fassade der glitzernde Wiener Kulturszene immer weiter zu bröckeln. Die 320 Seiten sind in 13 Kapitel aufgeteilt, die jeweils mit der Datumsangabe versehen sind, sodass der Leser einen guten zeitlichen Überblick behält. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und äußerst bildhaft. Mit viel Lokalkolorit beschreibt sie den Flair, die Gebäude, Gassen und Plätze der österreichischen Metropole. Darüber hinaus gibt es zahlreiche mögliche Motive und Verdächtige, sowie einige Fakten über die klassische Musik. Erst am Ende wird alles plausibel aufgeklärt und eine logische Auflösung präsentiert. Man darf gespannt auf den dritten Band der Reihe warten.
„Wiener Todesmelodie“ von Mina Albich besticht nicht nur durch das charmante Wiener Flair und ein sympathisches Ermittlerteam, sondern vor allem durch eine vom Anfang bis zum Ende spannende Handlung voller ...
„Wiener Todesmelodie“ von Mina Albich besticht nicht nur durch das charmante Wiener Flair und ein sympathisches Ermittlerteam, sondern vor allem durch eine vom Anfang bis zum Ende spannende Handlung voller Rätsel.
Klappentext:
Wien, Resselpark, Samstagabend. Eben noch hat Bezirksinspektor Grohsman ein Klavierkonzert genossen, als er zum Salon Rettenbach zurückgerufen wird. Im Kofferraum der Pianistin befindet sich die Leiche ihres Freundes. Grohsman nimmt zusammen mit Kriminalpsychologin Nicky Witt die Ermittlungen auf. Mit jeder neuen Spur, die sie verfolgen, beginnt die glitzernde Wiener Kulturszene weiter zu bröckeln. Als dann ein mysteriöses Manuskript von Franz Liszt auftaucht, ergibt sich langsam ein erschütterndes Bild.
Das Cover zeigt die Karlskirche, abends hell beleuchtet, samt Spiegelbild im davor befindlichen Teich. Ein wunderbares, auf Wien einstimmendes Motiv; zudem harmoniert es auch mit dem Cover des Vorgängerbandes. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt in der nicht exakt festgelegten Gegenwart. Die 13 Kapitel sind - was ich persönlich immer besonders schätze - mit Datumsangaben versehen, sodass man chronologisch einen guten Überblick bewahren kann. Sie umfassen jeweils die Ereignisse pro Ermittlungstag, sind demgemäß unterschiedlich lang, und sind in sich wiederum in Abschnitte, bedingt durch Szenenwechsel, unterteilt. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft. Insbesondere als Wienerin fühlte ich mich sprachlich sehr wohl und heimisch, denn das Wienerische schimmert immer wieder durch. Abgesehen vom Lokalkolorit durchzieht den Roman auch viel (nicht nur) klassische Musik, was Kenner vermutlich begeistern wird und weniger Bewanderte (wie mich) anregt, sich das eine oder andere Stück einmal anzuhören.
Ich kannte Band 1 "Mexikoplatz" bereits und fühlte mich sofort wieder heimisch mit Felix, Joe und Nicky. Meiner Meinung nach kommt auch ein Quereinsteiger in die Geschichte problemlos hinein, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Soweit erforderlich, gibt es Hinweise auf das frühere Geschehen bzw. den Background der Protagonisten.
Nach dem kryptischen Prolog dauert es nur wenige Seiten, in denen man die Protagonisten kennenlernt, bis zum Leichenfund. Der Fokus liegt auf der Ermittlungstätigkeit der Polizei; dieser wird durch die parallel recherchierende Psychologin Nicky Witt und den Einblick in ihren Alltag und ihre Arbeit mit psychisch kranken Menschen bereichert. Die Orts- bzw. Perspektivenwechsel sowie etliche Cliffhanger gestalten die Handlung abwechslungsreich und spannend. Durch den großen Kreis an Verdächtigen, das stetige Auftauchen neuer Erkenntnisse und infolge unerwarteter Wendungen, hat man als Leser reichlich Gelegenheit zum Mitraten. Der Fall ist extrem undurchsichtig und vielschichtig. Insbesondere umgibt das Opfer allerlei Geheimnisvolles und Unerklärbares. Wie die Ermittler tappt man bis zuletzt im Dunkeln, bis letztlich in einem dramatischen Showdown der Täter gefasst wird. Es klärt sich alles, unerwartet, aber schlüssig.
Felix Grohsman, der routinierte Kriminalbeamte, und Joe (Johanna) Kettler, jung, strebsam und engagiert, bilden ein zwar konträres, aber sich gut ergänzendes und harmonisch zusammenarbeitendes, sympathisches Ermittler-Duo. Die Protagonisten zeigen Emotionen, Stärken und Schwächen, Vorlieben und Interessen. Ein gut dosierter Einblick in ihr Privatleben, ihre Vorgeschichte und ihre Beziehungen rundet das Charakterbild ab. Nicky stellt mit ihrem psychologischen Fachwissen eine gute Ergänzung des Teams dar. Auch die Nebenfiguren, sowohl im polizeilichen Team, im privaten Umfeld als auch im Kreis der Verdächtigen sind gut vorstellbar und lebendig gezeichnet.
„Wiener Todesmelodie“ hat mir wiederum packende Wohlfühl-Lesestunden beschert. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung dieser Reihe. Gerne empfehle ich das Buch weiter!