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Veröffentlicht am 12.11.2024

Gelungenes Finale mit dunklem Geheimnis

Season Sisters – Winterhoffnung
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Nachdem ich die ersten drei Schwestern nunmehr kannte, war ich auf Winter besonders neugierig. Von ihr wusste ich im Vorfeld nur, dass sie die Familie früh verlassen hat und in New York eine erfolgreiche ...

Nachdem ich die ersten drei Schwestern nunmehr kannte, war ich auf Winter besonders neugierig. Von ihr wusste ich im Vorfeld nur, dass sie die Familie früh verlassen hat und in New York eine erfolgreiche Anwältin ist. Es schaut tatsächlich, so aus, dass sich alle ihre Träume erfüllen. Die Hochzeit ist bereits geplant und die Junior-Partnerschaft in Aussicht. Perfekt eigentlich, bis zu der Nachricht eines Anwaltes aus Wales, Winter habe ein Anwesen im Exmoor geerbt. Was hat es mit der Familie ihres Vaters auf sich? Auf Whiteball Hall stößt sie gemeinsam mit dem Anwalt Mr. Owen und Handwerker Dylan auf ein erschreckendes Geheimnis der Baronets of Glenbury.

Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe reise ich im zweiten Erzählstrang in die Vergangenheit in die Jahre 1878/1879. Ich lerne die schwer kranke Lady Viola sowie ihre Zofe Rosalie kennen, welche auf dem geheimnisumwobenen Whiteball Hall eine erschreckende Entdeckung machen. Doch wie groß die Gefahr ist, zeigt sich erst nach und nach.

Mit dem Finale ihrer Schwesternreihe konnte mich Anna Helford wieder absolut begeistern. Sowohl der gegenwärtige als auch der historische Erzählstrang hatten für mich einen fesselnden Spannungsaufbau. Geschickt wurden die Puzzlestückchen während der Erzählung freigesetzt, um sich zu einem aufwendigen Bild zusammenzusetzen. Die bildhaften Beschreibungen versetzten mich in die herrliche Landschaft des Exmoors. Große Emotionen wie Angst, Hoffnung, Liebe und Schicksal beherrschten das Buch und ließen mich mitfiebern. Winter, die harte Karrierefrau entpuppte sich als feinfühlig und verletzlich. Rosalie empfand ich als eine starke und fürsorgliche Person. Die männlichen Charaktere fand ich ebenfalls authentisch und gut gestaltet.

Die Geschehnisse in der Vergangenheit haben mir oft Gänsehaut bereitet. Auch in der Gegenwart musste ich an manchen Stellen scharf die Luft einziehen. Beide Erzählstränge empfand ich als fesselnd und interessant. Immer wieder schön, wie die Autorin die Fäden zu einem runden Ende zusammen laufen lässt.

Vielen Dank Anna Helford, wie schade, dass ich jetzt Abschied nehmen musste.

Mein Fazit:
Season Sisters ist eine wunderbare Reihe über vier Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Gemeinsam decken sie ihre Familiengeschichte auf, die einige Geheimnisse verbirgt. Ein Hauch von Dramatik und ganz viele Emotionen.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Wiegt Korpsgeist schwerer als ein Verbrechen?

Wer mit den Wölfen heult
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Bereits mit ihrem Debütroman in der Spannungsszene WER DAS VERGESSEN STÖRT hat mich Tessa Duncan begeistern können. Das Format psychologischer Krimi hat für mich einen besonderen Reiz, da es mir sowohl ...

Bereits mit ihrem Debütroman in der Spannungsszene WER DAS VERGESSEN STÖRT hat mich Tessa Duncan begeistern können. Das Format psychologischer Krimi hat für mich einen besonderen Reiz, da es mir sowohl die Täter als auch die Opfer näherbringt. Mir gefällt besonders die Kombination aus klassischer Ermittlung mit psychologischer Herangehensweise. Therapeutin Lily Brown vereint dies perfekt.

Im vorliegenden Band 2 hat sie es mit zwei Fällen zu tun. Der Haupterzählstrang beschäftigt sich mit der Aufklärung eines riesigen Komplotts bei der Metropolitan Police. Wie weit geht man innerhalb der Polizei, um den Kodex des Korpsgeistes zu wahren? Was wenn auch höhere Stellen an der Vertuschung beteiligt sind? Sergeant Martin Gordon erfährt am eigenen Leib, was passiert, wenn man gegen den Strom schwimmt. Dies veranlasst ihn zu einer ausweglosen Handlung. Geschickt stellt Lily Brown ihre Fragen und startet Recherchen und kommt so auf die richtige Spur. Doch je mehr sie erfährt, umso gefährlicher wird es auch für sie.

Der Nebenerzählstrang handelt von einer jungen Frau, die Ängste planen, dass auch ihr zweites, noch ungeborenes Baby den Kindstod erleidet. Schnell wird klar, dass die Frau aus einfachen Verhältnissen es mit der Wahrheit nicht immer genau nimmt. Doch die ganze Wahrheit hinter dem Ganzen machte mich sprachlos.

Auch Lilys Privatleben ist immer wieder Thema. In ihrer Beziehung mit dem früheren Kollegen Dan läuft es nicht immer rund, da seine Ex-Frau starken Druck auf diesen ausübt. Auch Lilys Kollege und Mentor Matt spielt eine interessante Rolle. Kater Mick und der alte Nachbar o´Brian runden Lilys soziales Umfeld ab.

Ich hatte wieder spannende Stunden mit Lilys Ermittlungsarbeit und war einfach fasziniert, wie sie aus dem Durcheinander von Puzzlesteinchen ein komplettes Bild erstellen konnte in beiden Fällen. Nicht nur einmal blieb mir vor Schrecken und Abscheu der Mund offenstehen.

Herzlichen Dank liebe Tessa Duncan, DIE CANTERBURY-FÄLLE sind meine neue Lieblings-Krimi-Reihe. Ich freue mich schon jetzt auf ein baldiges Wiedersehen und bin schon gespant auf Dans Reaktion nach dem kleinen Cliffhanger am Ende des Buches.

Mein Fazit:
Ein spannender psychologischer Krimi mit einer einzigartigen und cleveren Protagonistin. Das Besondere ist, dass echte Fälle zugrunde liegen. Dramatisch, erschreckend und manchmal unfassbar. Doch Lily Brown versteht es die Beweggründe aller Beteiligten plausibel darzulegen.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Spannung mit Suchtfaktor

Fourth Wing – Flammengeküsst
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Was für eine bildgewaltige Fantasygeschichte. Ich frage mich immer noch, warum es über ein Jahr gedauert hat, bis ich dieses Buch gelesen habe. Hat mich der Hype zu diesem Buch zurückgehalten? Hatte ich ...

Was für eine bildgewaltige Fantasygeschichte. Ich frage mich immer noch, warum es über ein Jahr gedauert hat, bis ich dieses Buch gelesen habe. Hat mich der Hype zu diesem Buch zurückgehalten? Hatte ich Angst, dass es meine Erwartungen nicht erfüllt? Oder die hohe Seitenzahl? Sinnlos jetzt darüber zu spekulieren.
Auf jeden Fall bin ich hin und weg von 768 Seiten geballter Spannung, dem Nervenkitzel und den facettenreichen Charakteren. Und natürlich den Drachen. Ich sag Euch, auch in mir, einer 100%-igen Schriftgelehrten, steckt im Herzen eine Drachenreiterin.
Violet Sorrengail – zur Schriftgelehrten erzogen – muss sich dem Willen ihrer Mutter, der Generalin des Basgiath War College, fügen und der Familientradition entsprechend die Ausbildung zur Drachenreiterin absolvieren. Dass die Überlebenschancen für die kleine, zarte und schwache Violet gering sind, interessiert nicht. Weder Schwester Mira noch Jugendfreund Dain Aitos, Staffelführer im 2. Jahr, glauben an sie. Das mangelnde Vertrauen weckt Violets Ehrgeiz und sie kämpft sich mit allen erdenklichen Mitteln durch die Prüfungen. Ihr messerscharfer Verstand ist ihre Waffe. Neben den gefährlichen Aufgaben sieht sich Violet auch Angriffen von Mitkadetten ausgesetzt, allen voran dem Geschwaderführer Xaden Riorson, der den Tod seines Vaters rächen möchte. Dann geschieht etwas Unvorhersehbares, dem sich sowohl Violet als auch Xaden unterordnen müssen.
Rebecca Yarros hat mit diesem Reihenauftakt eine epische Welt sowie eine Story mit Suchtpotential geschaffen. Der Schreibstil ist fesselnd, die spritzigen Dialoge reichen von knallhart bis humorvoll. Die von der Autorin ausgearbeiteten Charaktere sind authentisch und vielschichtig. Ihr Handeln, Denken und Fühlen war für mich plausibel, je mehr ich über die Personen erfuhr. Die sich anbahnende Liebesbeziehung passte gut zur gewaltgeladenen Geschichte. Eine sanfte Romanze wäre hier nicht stimmig gewesen. Ein Charakter war bereits von Beginn an widerlich und bliebe es auch, ein ursprünglich Guter verlor mein Vertrauen.
Violet macht im Laufe des ersten Ausbildungsjahres eine wahnsinnige Entwicklung durch und wächst über sich hinaus. Mir hat dabei gut der Zusammenhalt mit ihren Freunden gefallen. Xaden, der älteste der gezeichneten Separatistenkinder ist knallhart, aber gerecht. Er hat hohes Ansehen unter den Gezeichneten, da er sich seinerzeit für sie eingesetzt hat.
Die Drachen sind die großen Stars der Geschichte. Stark, gerissen und schlau. Wer schwach ist wird zu einem Aschehäufchen. Drache und Reiter haben eine einzigartige tiefe Verbindung. Die mentalen Zwiesprachen unter ihnen haben mich des Öfteren zum Schmunzeln gebracht. Natürlich wusste ich, dass Violet von einem Drachen erwählt wird, sonst würde es ja keine weiteren Teile geben, doch die Art und Weise wie es dazu kommt hat mir sehr gefallen.
Die Geschichte hat einige Überraschungen und Wendungen auf Lager und das Ende hat so einen fiesen Cliffhanger, dass ich es mir schwer verkneifen musste, gleich zu Band 2 zu greifen.
Einziger Kritikpunkt des Buches sind einige Textfehler. Mal fehlten Wörter, mal war eines zu viel oder der Satz verdreht. Die Qualität der Geschichte hat aber eindeutig überwogen, so dass ich das Buch gerne als Monatshighlight bewerten möchte.
Vielen Dank Rebecca Yarros für den rasanten Ritt durch das Königreich Navarre.

Fazit:
Absolut spannender und epischer Serienauftakt mit Suchtpotential. Die erschaffenen Charaktere, sei es Mensch oder Drache sind facettenreich und tiefgehend. Die Geschichte zieht einem in den Bann und man wird einTeil dieser. Ein großartiges Highlight.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Molly hat den Blick fürs Detail

Ein mysteriöser Gast
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Bereits im ersten Band der Cosy Crime-Reihe hat sich Molly gleich in mein Herz geschlichen. Auch wenn sie mit ihrer ganz speziellen Art oft aneckt und die Menschen nicht immer versteht, so hat sie doch ...

Bereits im ersten Band der Cosy Crime-Reihe hat sich Molly gleich in mein Herz geschlichen. Auch wenn sie mit ihrer ganz speziellen Art oft aneckt und die Menschen nicht immer versteht, so hat sie doch ihr Herz am rechten Fleck. In schwierigen Situationen helfen ihr die zahlreichen Lehrsprüche ihrer verstorbenen Großmutter, die sie alle im Kopf gespeichert hat.

Molly ist nunmehr zum Chefzimmermädchen aufgestiegen, nichts macht sie zufriedener, als die Zimmer des Regency Grand Hotels in den Zustand absoluter Perfektion zu versetzen. Unordnung und Schmutz sind ihr zuwider. Verständlich, dass der tote Autor im neu eröffneten Teesalon ihre Ordnung völlig auf den Kopf stellt. Wieder sieht sie sich mit einer Mordermittlung konfrontiert. Doch nicht nur der verstorbene Krimi-Autor J.D. Grimthorpe hat Dreck am Stecken, oh nein, es kommen noch mehr schmutzige Geschichten zu Tage. Um Detective Stark bei den Ermittlungen zu unterstützen, muss Molly ihre Kindheitserinnerungen abrufen, denn der Tote ist für sie kein Unbekannter.

Ich muss sagen, Molly gefiel mir in diesem Band sogar noch besser. Sie ist selbstsicherer geworden, was einerseits bestimmt an ihrer neuen Position liegt, aber gewiss auch am Zusammenleben mit ihrer großen Liebe Juan. Auch wenn sie bei sozialen Kontakten noch oft Schwierigkeiten hat, so hat sie einen einzigartigen Blick für Details, die jedem anderen nicht auffallen. Diese Fähigkeit stößt erstaunlicherweise auch bei Detective Stark auf Anerkennung. Hilfreich zur Seite stehen Molly bei diesem Fall ihr Lehrmädchen Lilly, der Portier Mr. Preston und Barfrau Angela. Gemeinsam sind sie unschlagbares Team.

Dieses Mal hat sich Molly zu meiner Freude aktiv an den Ermittlungen beteiligt, denn der Ruf de Regency Grand Hotel ist ihr sehr wichtig. Todesfälle sind kein gutes Aushängeschild, also gilt es die Weste des Hotels vom Schmutz zu beseitigen.

Am Ende des Buches gibt es ein ganz besonders lukratives Angebot für Molly, doch das erfahrt Ihr nur, wenn Ihr das Buch selbst lest.

Vielen Dank Nita Prose für dieses absolute Highlight, welches ich gerne weiterempfehle.

Mein Fazit:
Molly ist einfach einzigartig. Jeden Morgen schlüpft sieh in ihre frisch gereinigte Zimmermädchen-Uniform und sorgt für Sauberkeit und Perfektion. Mord und schmutzige Vorkommnisse stören ihr Gleichgewicht und werden schnellstmöglich beseitigt. Molly Gray muss man einfach lieben.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

BewegendeFamiliengeheimnisse

Season Sisters – Herbstschatten
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Nach Springs und Summers Geschichte habe ich mich sehr auf diesem dritten Band gefreut. Gerade die stille und schüchterne Autumn berührte mich von Anfang an, hatte sie doch am meisten unter dem desolaten ...

Nach Springs und Summers Geschichte habe ich mich sehr auf diesem dritten Band gefreut. Gerade die stille und schüchterne Autumn berührte mich von Anfang an, hatte sie doch am meisten unter dem desolaten Zustand der Farm und der mangelnden Verantwortung der Eltern zu leiden. Erstaunlicherweise sieht Autumn die Situation ganz anders. Die Farm ist ihr Zuhause und die Tiere versorgt sie gerne. Sofern es ihre Zeit zulässt, spaziert sie durch den Park von Daffodil Castle und verbringt Zeit mit den Pferden. Hier liegt ihr großes Talent, denn selbst die ungestümen Junghengste folgen ihr aufs Wort.

Unerwartet begegnet ihr die erste große Liebe, sie kann ihr Glück kaum fassen. Auch die Arbeit als Aushilfe bei der Pferdepflege auf Daffodil Castle macht ihr zunehmend Spaß. Als sie verletzt und von Zukunftsängsten geplagt wird, macht sie sich allein auf nach Deutschland zu den Wurzeln ihrer Mutter. Was hat Leah seinerzeit bewogen ihrer Familie den Rücken zu kehren? Mit Hilfe der Tagebücher ihrer Urgroßmutter Mathilda reist sie in die Vergangenheit und erfährt von einem dunklen Familiengeheimnis, welches mit ein Grund für die Entscheidung ihrer Eltern war, weg zu gehen.

Ich habe mich sehr gefreut, welche Entwicklung Autumn im Verlauf der Geschichte gemacht, denn tief in ihr drin versteckt sich eine mutige und starke junge Frau, die gewillt ist ihren Weg zu gehen.

Durch die Rückblicke in die Mitte des 19. Jahrhunderts anhand der hinterlassenen Tagebücher erfahre ich die ergreifende Geschichte von Mathilda, die von Schicksalsschlägen, Gewalttätigkeiten und einer kurzen ehrlichen Liebe handelt. Aus der Not heraus wächst sie über sich hinaus und setzt ihrer Qual ein Ende. Ich finde, sie hat genau das Richtige getan und sollte nicht als Schandfleck der Familiengeschichte betrachtet werden.

Anna Helford schafft es immer wieder die unterschiedlichen Zeitstränge mit einer spannenden und emotional mitreißenden Geschichte zu füllen, die sich Stück für Stück miteinander verwebt. Der bildhafte Schreibstil lässt die Handlungsorte lebendig werden und die erschaffenen Charaktere zu realen Begegnungen werden. Ich konnte sowohl Autumns als auch Mathildas Empfindungen mit durchleben und auf und ab durch das Buch getragen.

Es waren wieder wundervolle Lesestunden, die viel zu schnell vorbei waren. Wie schön, dass ich schon bald ein weiteres Mal zu den Season Sisters zurückkehren darf, um Winter kennenzulernen.

Mein Fazit:
Auch die dritte Schwester hat mein Herz im Sturm erobert. Sie sind tatsächlich unterschiedlich wie die Jahreszeiten, doch jede auf ihre Art einzigartig und besonders. Die Herkunft der Eltern birgt viele Geheimnisse, die tiefer gehen, als erwartet und überraschende Momente bereiten. Eine großartige Buchreihe.

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