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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2017

Spiel mit den Realitäten

Der Brief
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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Marie lebt mit ihrer Freundin Johanna ein glückliches Leben – bis zu dem Tag, an dem sie einen vermeintlich falsch adressierten Brief erhält. Im Brief wird sie auf einen Ehemann ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Marie lebt mit ihrer Freundin Johanna ein glückliches Leben – bis zu dem Tag, an dem sie einen vermeintlich falsch adressierten Brief erhält. Im Brief wird sie auf einen Ehemann namens Victor und ihr Leben in Paris angesprochen obwohl sie nie dort gelebt hat. Auch ihre ehemalige Schulfreundin Christine bekommt einen Brief, in dem nach der Tochter, die sie nie geboren hat, gefragt wird. Wer kann darüber Bescheid wissen? Marie und Christine beschuldigen sich gegenseitig bis sich Marie auf die Suche macht um mehr über ihr angebliches Leben in Paris herauszufinden.

Meine Meinung zum Buch:
Mir gefällt die Schreibweise der Autorin sehr gut. Indem sie abwechselnd die Erzählperspektive aus Maries Sichtweise und die Briefform wählte, lässt sich das Buch sehr rasch lesen. Die Spannung bleibt auch bis zum Schluss aufrecht, ich konnte nie vorhersagen, welche Realität der Wirklichkeit entspricht. Gerade dieses Spiel mit den unterschiedlichen Realitäten macht das Buch bis zum Schluss spannend. Marie und Johanne passen als Paar und auch als gegensätzliche Charaktere sehr gut zusammen und auch Christine und André fand ich als Charaktere eine Bereicherung aufgrund ihrer Unterschiedlichkeit. Besonders gefallen hat mir die Zeit, die Marie aus Paris schildert. Auch am Ende bleiben Fragen offen und sind die Realitäten nicht wirklich geklärt, was ich als spannend empfunden habe. Auch im Nachhinein hat mich das Buch noch nicht ganz losgelassen.

Titel und Cover:
Der Titel klingt recht simpel und schlicht, dafür finde ich das Cover umso schöner. Die Farbgestaltung und die Spiegelung haben mich sofort angesprochen.

Mein Fazit:
„Der Brief“ spielt mit den Realitäten von Menschen und lässt mich als Leser auch nach dem Ende des Buches noch nicht ganz los.

Veröffentlicht am 17.10.2024

aussagekräftige Zeichnungen

Schlafenszeit – Albträume erwachen, wenn diese Tür sich schließt
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Der Titel ist etwas irreführend, da es nicht um Albträume im klassischen Sinn geht, hier hätte man einen kreativeren wählen können. Sehr gut gefallen haben mir die vielen Kohlezeichnungen, sowohl die einfachen ...

Der Titel ist etwas irreführend, da es nicht um Albträume im klassischen Sinn geht, hier hätte man einen kreativeren wählen können. Sehr gut gefallen haben mir die vielen Kohlezeichnungen, sowohl die einfachen mit Strichmännchen, die auch wahnsinnig aussagekräftig sind und auch die kunstvollen Zeichnungen. Somit wird der Inhalt nochmals verdeutlicht und durch die Zeichnungen bleibt es einprägsam. Die Charaktere Teddy und Mallory finde ich sehr gut gelungen, vor allem Mallory ist vielschichtig, mit einer tragischen Vergangenheit, die sie bis heute beschäftigt und gerade erst seit 18 Monaten clean.
Der Schluss hat mich dann nochmals selbst überrascht. Ich habe schon mit einer Wendung gerechnet, aber nicht mit dieser. Mehr möchte ich auch nicht verraten an dieser Stelle.
Albträume hat mir das Buch keine beschert, für meinen Geschmack hätte es durchaus noch gruseliger werden können, aber ich hatte ein paar schöne Lesestunden und unerwartete Momente.

Veröffentlicht am 10.10.2024

kreative Ideen zur Verdunkelung

Signum
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Der zweite Teil der Mittsommer-Trilogie setzt inhaltlich genau da an, wo der erste Teil geendet hat und widerholz zu Beginn bedeutende Szenen, die für den zweiten Teil relevant sind, sodass man sich als ...

Der zweite Teil der Mittsommer-Trilogie setzt inhaltlich genau da an, wo der erste Teil geendet hat und widerholz zu Beginn bedeutende Szenen, die für den zweiten Teil relevant sind, sodass man sich als Leser*in sehr schnell einfindet. Die beiden Charaktere Julia und Kim waren schon im ersten Teil gut bekannt, im zweiten Teil erhält Astrid eine weitere tragende Rolle und man kann sie nun charakterlich besser einschätzen, auch wenn mir nicht alle Seiten von ihr gefallen. Irma mag ich auch sehr gerne, in diesem Teil hat sie aber zu sehr über ihren Tod geredet und vorbereitet, dies hat sich einige Male wiederholt. Mir hat sie im ersten Teil besser gefallen. Auch Julia hat mir im ersten Teil als Charakter tougher und selbstbewusster gewirkt, nun hat sie sich so stark von Kim und seinen Launen abhängig gemacht, dass sie ihr gesamtes Leben nach ihm richtet, kaum bis gar nicht mehr schreibt und sich von ihm in unangenehme Situationen bringen lässt. Ich hoffe, dass sie im nächsten Teil wieder als die starke, unabhängige Frau wahrgenommen wird, die sie eigentlich ist.
Die Recherchen über die Gruppe der „Wahren Schweden“ wurden von Julia und Irma zwischenzeitlich intensiv durchgeführt, sind dann aber komplett in den Hintergrund gerückt und waren für die Aufklärung des Falles plötzlich nicht mehr relevant, das finde ich schade.
Mir hat der zweite Teil gut gefallen, allerdings konnte er nicht mit dem ersten mithalten. Die Handlung war spannend, wenn auch nicht immer ganz realistisch, die Szenen wurden am Ende nicht alle aufgeklärt und Julia kam mir als Charakter etwas zu kurz.
Auf den dritten Teil muss ich mich jetzt leider noch etwas länger gedulden, schade, ich hätte gerne gleich weitergelesen.

Veröffentlicht am 06.10.2024

Rache verjährt nicht

Seele voll Zorn
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Der Krimi überzeugt mit charismatischen, authentischen Ermittler*innen und einem interessanten Fall, der mit Geschehnissen aus der Vergangenheit eng verbunden ist. Mik ist als Ermittler ein Einzelgänger ...

Der Krimi überzeugt mit charismatischen, authentischen Ermittler*innen und einem interessanten Fall, der mit Geschehnissen aus der Vergangenheit eng verbunden ist. Mik ist als Ermittler ein Einzelgänger und trägt auch ein großes Päckchen an Problemen mit sich herum, trotzdem schafft er es, sich voll und ganz auf den Fall einzulassen und auch unerwartete Denkrichtungen einzuschlagen. Mit seinem Team arbeitet er mal mehr mal weniger gut zusammen, das Soziale ist nicht ganz sein Metier, das merkt man, aber die Sitzungen mit seiner Therapeutin würden ihm bestimmt gut tun.
Warum gerade Pärchen mit großem Altersunterschied von der Tatperson ausgewählt wurden, hat sich mir bis zum Schluss nicht ganz erschlossen. Ansonsten wurden am Ende alle losen Fäden verknüpft und alle Ungereimtheiten beseitigt. Besonders grausam finde ich zwischendurch und vor allem am Ende den Rückblick und die Erzählungen, was damals passiert ist, vor allem, da sie nüchtern und in voller Deutlichkeit geschildert werden.
Den nächsten Teil werde ich mir mit Sicherheit auch besorgen!

Veröffentlicht am 05.10.2024

emotionale Geschichten direkt aus dem Leben

Fremder Champagner
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Die einzelnen Erzählungen sind unterschiedlich lang, aber allesamt sehr intensiv und voller Emotionen. Sie handeln von alltäglichen Situationen, von unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichen Problemen. ...

Die einzelnen Erzählungen sind unterschiedlich lang, aber allesamt sehr intensiv und voller Emotionen. Sie handeln von alltäglichen Situationen, von unterschiedlichen Personen mit unterschiedlichen Problemen. Gemeinsam haben sie, dass es Geschichten, direkt aus dem Leben sind, und man sich auch so als Leser*in sehr gut in die Situationen hineinversetzen kann. Ausführlich geschildert werden die Gedanken und Gefühle, es passiert weniger an Handlungen, es spielt sich um so mehr auf der emotionalen Ebene ab. Die Gedankengänge sind persönlich und die eine oder andere Erzählung ging direkt ins Herz. Bei manchen Erzählungen hätte ich mir gewünscht, dass sie noch ausführlicher wären, denn kaum hatte man sich hineinversetzt und eingelesen, war sie auch schon vorbei, dabei hätte es möglicherweise noch vieles zu erzählen gegeben.