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Veröffentlicht am 04.10.2024

Ade Mexiko, Hallo Drachen, Hexen und Feen

Flowers & Bones, Band 1: Tag der Seelen | Knisternde New Adult Romantasy
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Ein Buch das in Mexiko spielt? Rund um den Día de los Muertos? Das ist anders, neu. Wie spannend! Ich musste es also einfach kaufen. (Und lasst mich gar nicht erst von dem wunderschönen Cover anfangen)

Darum ...

Ein Buch das in Mexiko spielt? Rund um den Día de los Muertos? Das ist anders, neu. Wie spannend! Ich musste es also einfach kaufen. (Und lasst mich gar nicht erst von dem wunderschönen Cover anfangen)

Darum geht es:

Valentina weiß schon seit einigen Jahren, dass die Frauen in ihrer Familie echte Catrinas sind – jene sagenumwobene Wesen, die in mexikanischer Folklore Verstorbenen helfen, ins Reich der toten überzugehen. Auch Valentina selbst wird mit ihrer Volljährigkeit zu einer Totengöttin. Doch für Valentina entwickelt sich die Reise zu ihrer Bestimmung ganz anders als geplant. Für den Leser ebenfalls.

Meine Meinung:

Sandra Grauer entführt den Leser auf den ersten wenigen Seiten nach Mexiko und lässt ihn detailliert an den Traditionen rund um den Dia de los Muertos teilhaben. Ich kann die engen mexikanischen Gassen vor meinem inneren Auge sehen: farbenfroh und bunt geschmückt. Glückliche Menschen, die sich darauf vorbereiten, bald ihre verstorbenen Ahnen begrüßen zu dürfen. Nur wenige Seiten später finde ich mich plötzlich in Irland wieder. Catrinas und Todesgötter? Fehlanzeige. Magische Wesen gibt es dennoch: Drachen, (VoodHexen & Feen.

Wow, das ist anders. Und zwar ganz anders als erwartet.

Kurz war ich versucht abzubrechen. Enttäuscht von dieser Wendung, das war immerhin nicht das, was ich lesen wollte. Sandra Grauers Schreibstil hat mich aber animiert weiter zu machen. Denn dieser gefällt mir wirklich richtig gut. Die Geschichte geht in einem ordentlichen Tempo voran, die Charaktere sind schön beschrieben und mir gefallen die Beziehungen untereinander wirklich sehr. Ich musste beim lesen das ein oder andere Mal schmunzeln, sodass ich gut meine falschen Erwartungen hinweg blicken konnte.

Spannend, finde ich außerdem das Flowers & Bones Teil eines eigenen Universums ist. Alle Charaktere spielen auch in anderen Büchern von Sandra Grauer eine Rolle, dennoch kann das Buch auch allein und für sich gelesen werden. Interessiert man sich für Ereignisse, die in diesem Buch erwähnt werden, wie der Große Krieg gegen die Feen, ließt man einfach ein anderes Buch von ihr. Ich selbst kannte die Autorin nicht und wurde ausreichend in die Geschichte geholt, um die Zusammenhänge zu verstehen, auch ohne die anderen Bücher gelesen zu haben.

Insgesamt würde ich dem Buch 2.5 Sterne geben (da das nicht möglich ist, vergebe ich nur zwei). Ich bin schnell durch die Seiten geflogen und konnte mich mit der Handlung anfreunden – dennoch, wenn ich vorher gewusst hätte das es hauptsächlich um Drachen geht, hätte ich mir das Buch nicht gekauft.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Wilde Sex-Dämonin trifft auf das typische Mädchen von nebenan.

A Whispered Curse
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Ein Fluch bestimmt sein Leben. Ein Wunsch verändert ihr Schicksal. Klingt das nicht absolut vielversprechend? Okay, zugegeben »a whispered curse« liegt schon extrem lange auf meinem Stapel ungelesener ...

Ein Fluch bestimmt sein Leben. Ein Wunsch verändert ihr Schicksal. Klingt das nicht absolut vielversprechend? Okay, zugegeben »a whispered curse« liegt schon extrem lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Nicht zuletzt wegen diesem traumhaften Cover. So richtig durchringen es zu lesen konnte ich mich aber nicht. Bis jetzt.

Die Autorin entführt uns an ein Collage: Madison stößt an ihrem ersten Tag am neuen Collage ausgerechnet mit dem heißesten Kerl der gesamten Schule zusammen. Nackt. Als wäre das nicht schon unangenehm genug, trifft sie Darien immer wieder in den peinlichsten Situationen. Und dennoch nimmt er es mit Humor und steigt Madison damit ziemlich zu Kopf. Wären da nur nicht seine seltsamen Regeln an die Darien sich krampfhaft zu halten versucht. Keine Küsse. Keine Berührungen. Keine Gefühle. Denn das könnte sie anziehen. Die Frau in Flammen. Ein Succubus.

An dieser Stelle sollte ich wohl erwähnen, dass ich ein echtes Händchen dafür habe, mir Filme und Bücher auszusuchen die sich um seltsame Sex-Dämonen drehen. A whispered curse ist dahingehend keine Ausnahme.

Gut, ein bisschen schambehaftet und irritiert lese ich also weiter.

Aber jedes Mal wenn es um sie geht. Setzt mein Gehirn eine Sekunde lang aus. Kann man einem Dämon keinen Namen geben? In einem Satz fünfzehn mal sie, sie, sie zu lesen ist wirklich befremdlich. Dabei gibt die Frau in Flammen wirklich alles, um für Darien eben genau das nicht zu sein: eine Fremde.

Mit dem Succubus, Madison und Darien schafft die Autorin drei Charaktere, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Und zugegeben, ich mag sie alle ein kleines bisschen. Vor allem Darien finde ich super gut ausgearbeitet, nachvollziehbar in seinen Handlungen und einen echt tollen Charakter – besonders wenn er und Madison sich wieder mal einen verbalen Schlagabtausch liefern, komm ich nicht umhin, beim lesen zu schmunzeln. Der Humor in dem Buch ist wirklich spitze.

Obwohl mir das Tempo, die Handlung und der Schreibstil gut gefällt, habe ich hier und da das Gefühl die Autorin verliert sich in ihrem eigenen Plot. Viele Details und zwischenmenschliche Beziehungen sind unglaublich tiefgreifend ausgearbeitet und nehmen unnötig viele Seiten ein – und Szenen die unabdingbar sind, um die Handlung voranzutreiben sind schon in 2-3 Seiten auserzählt. Schade. Auch die beiden weiblichen Protagonistinnen agieren hin und wieder unerwartet naiv und tendieren zu dummen Entscheidungen. Bei einem typischen Teenager-Girl von nebenan ist das vielleicht noch nachvollziehbar – aber das Verhalten einer mehrere hunderte Jahre alten Dämonin wirft in dem Buch für mich nicht nur einmal Fragen und Unverständnis auf.

Insgesamt ist a whispered curse für mich ein nettes Buch gewesen, welches mich jedoch nicht ganz erreichen konnte. 2 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.10.2024

Spannender Plot, unangenehm umgesetzt

All of Me
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K.L.Kreig schafft es in "All of Me" einen absolut spannenden Plot zu schaffen, um ihn dann nach den ersten paar Seiten komplett liegen zu lassen.

Der anfangs angeteaserte Plot ist so, so verdammt gut. ...

K.L.Kreig schafft es in "All of Me" einen absolut spannenden Plot zu schaffen, um ihn dann nach den ersten paar Seiten komplett liegen zu lassen.

Der anfangs angeteaserte Plot ist so, so verdammt gut. Willow, deren Mutter an Alzheimer erkrankt ist, Vater & Schwester auf mysteriöse Weise gestorben sind und Shaw, der grade eine Firma aufgekauft hat, die an Heilmitteln für u.a. Alzheimer forscht.

Und doch die angeteaserte Story spielt keine Rolle. Die Protagonistinen Willow und Shaw haben nur Sex. Immer. Wieder. Und wenn sie grade nicht ineinander verschlungen sind, denken sie äußerst detailliert daran, dem anderen die Klamotten vom Leib zu reißen oder lassen die vergangene Nach Review passieren. Ich lese gerne SMUT aber das war, schon eine ganz andere Hausnummer. Die Art wie diese Szenen beschrieben werden, einfach obszön. Erinnert ihr euch noch, als ihr mit 16 mit den Eltern einen Film gesehen habt und plötzlich kommt eine endlos lange, detaillierte Sexszene? So! Genauso habe ich mich beim lesen gefühlt. Einfach unangenehm.

Ich kann mit den beiden Protagonisten daher nicht warm werden, ihre Gefühle nicht nachvollziehen. Eigentlich kann ich sie sogar wirklich nicht leiden. Die Art wie Shaw darauf versessen ist eine wildfremde Frau zu dominieren und zu besitzen, wie er ständig unangemeldet vor ihrer Tür steht oder sie von irgendwelchen Dunklen, abgeschirmten Ecken aus beobachtet ist wirklich besorgniserregend.

Anstelle schreiend wegzurennen findet Willow das auch noch anziehend. Sorgen wirft sie genauso über Bord wie all ihre Prinzipien.

Am schlimmsten finde ich, dass das Buch wirklich verdammt gut hätte sein können. Der Plot klingt so, so spannend, das letzte (!) Kapitel greift ihn dann auch endlich wieder auf - für mich leider zu spät. Wie kann man das nur so vermasseln? Hätte die Autorin sich mehr auf die Story konzentriert, statt auf diesen ständigen Sex, hätte das Buch ganz schnell zu einem absoluten Jahreshighlight werden können. So sind es für mich leider nur 0 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.10.2024

Und schon wieder wird die Frau allein gelassen

The Woman in Me
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Ein schlechtes Buch war für mich auch immer eine Erfahrung. irgendwas kann man immer mitnehmen. So ging es mir zumindest bis ich »The Women in me« gelesen haben. Das Buch war mein größter Flop 2023. Und ...

Ein schlechtes Buch war für mich auch immer eine Erfahrung. irgendwas kann man immer mitnehmen. So ging es mir zumindest bis ich »The Women in me« gelesen haben. Das Buch war mein größter Flop 2023. Und das liegt nicht an der Autorin.

Das Buch hat mir mein lesen mehrfach das Herz gebrochen, das muss ich einfach so sagen. Nicht, weil Britneys Geschichte so herzzerreißend ist (und das ist sie) sondern, weil jemand damit wirbt einer Frau endlich Gehör verschaffen zu wollen, endlich die Chance geben zu wollen, ihre Perspektive zu erläutern und zeitgleich wird auf fast jeder einzelnen Seite ganz klar deutlich, dass es den an dem Buch Mitwirkenden Personen eigentlich völlig egal ist, was Britney zu sagen hat. Es scheint, als hätte keiner der Beteiligten Bock auf dieses Buch gehabt.

Ich habe noch nie ein Buch gelesen, was so nachlässig erstellt wurde. Ich habe wirklich immer wieder beim lesen, das Gefühl, dass sie mit Britney Spears Namen auf dem Cover einfach nur schnelles Geld machen wollten.

Es gibt immer wieder plötzlich zeitliche Sprünge, die in keinem Zusammenhang zueinander stehen und beim lesen absolut keinen Sinn ergeben. Das geht soweit, dass in einzelnen Absätzen von Erlebnis A im alter von 6 und dann völlig random Erlebnis B mit 14 Jahren gesprochen wird, um dann wieder mit Erlebnis A weiterzumachen. Was fehlt ist also ein grundlegender roten Pfaden. Das stört wirklich beim lesen. An der Stelle weiß ich ehrlich gesagt nichtmal, wenn man dafür verantwortlich machen sollte. Wenn es wirklich genauso niedergeschrieben wurde wie Britney es wollte, dann ist die Kritik bei ihr an der richtigen Stelle. Auf der anderen Seite ist sie aber eben auch keine Autorin. Sie ist auf entsprechende Expertise angewiesen. Genau dafür hat sie immerhin Ghostwriter. Ich hätte mir gewünscht, dass der Verlag und die Ghostwriter hier mehr versucht hätten zumindest ein bisschen Logik und einen kleinen roten Faden zu erstellen. Da ich die vertraglichen Details hierzu nicht kenne, ist das ein Punkt der mich beim lesen gestört hat, über den ich aber irgendwie noch hinwegsehen kann.

Am schlimmsten finde ich aber die Nachlässigkeit mit der das Buch lektoriert und korrigiert wurde. Auf etlichen Seiten sind Rechtschreibfehler, Grammatik- und Übersetzungsfehler. Das geht soweit, dass teilweise Passagen aus dem Buch so gestrichen wurden, dass Teile anderer Sätze versehentlich mit gelöscht wurden. Wirklich nur Teile. Manche Sätze hören mitten im Wort auf. Dazu sei gesagt, das Buch wurde zeitgleich in mehreren Ländern erstveröffentlicht und musste laut Presse oft angefasst und korrigiert werden. Aber dennoch sowas kann und darf nicht passieren. Als Leserin erwarte ich mehr von so einem Buch, insbesondere wenn es in der Öffentlichkeit heißt, dass es sich hierbei um ein Millionen-Projekt handelt. Nochmal, wir reden hier nicht von einem Selfpublisher, der zu motiviert und nachlässig war. Es geht hier um eine Maschinerie, an der etliche Menschen beteiligt sind und etliche Menschen gleichermaßen ihren Job nicht ordentlich gemacht haben. Sowas macht mich wütend.

Auch Inhaltlich erfährt man aus dem Buch nichts, was man nicht ohnehin schon damals durch die Medien mitbekommen hätte. Britney betont immer und immer wieder wie allein gelassen sie sich ihr Leben lang gefühlt hat. Von ihrer Familie, von ihren Freunden und von der Öffentlichkeit. Das so viele Fehler in diesem Buch sind zeigt mir, dass sie auch bei diesem Projekt wieder allein gelassen wurde.

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