Gibt es nur dieses eine Leben?
„Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“
Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig
Da ich über dieses Buch einige geteilte Meinungen gehört habe, war ich gespannt darauf, wie es mir ...
„Du musst das Leben nicht begreifen. Du musst es nur leben.“
Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig
Da ich über dieses Buch einige geteilte Meinungen gehört habe, war ich gespannt darauf, wie es mir gefallen wird. Werde ich es lieben oder doch eher langweilig finden? Turns out - ich fand’s toll!! Diese Geschichte hat mich so berührt und zum Nachdenken und z.T. auch Handeln angeregt, wie es lange kein Buch mehr geschafft hat. Einen halben Stern Abzug gibt es allerdings doch, da sich die Geschichte in der Mitte des Buches doch etwas gezogen hat. Ca. 30 Seiten und evtl. „ein Leben“ weniger hätten auch ausgereicht.
Handlung:
Nora fühlt sich in ihrem Leben nicht wohl und beschließt es zu beenden… Doch es gelingt ihr (glücklicherweise) nicht zu sterben, stattdessen landet sie in einer Art Zwischenwelt, der Mitternachtsbibliothek. Dort trifft sie auf ihre alte Schulbibliothekarin, zu welcher sie immer ein sehr enges Verhältnis hatte und welche ihr nun dabei hilft Schritt für Schritt die Vorgänge der Mitternachtsbibliothek zu verstehen. Nora erhält nun einen Einblick in die Leben, die sie hätte Leben können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte. Für sie bestimmt sogar die Möglichkeit eines jener Leben zu adaptieren und darin alt zu werden, wenn es sie denn glücklich macht.
Protagonistin:
Nora ist ein unglaublich authentischer Charakter, bei dem es Freude macht zu lesen, welche Fortschritte er macht und wie er sich weiterentwickelt. Auch wenn es ihr zu Beginn der Geschichte nicht bewusst ist, ist sie extrem stark!
Besonders schön zu lesen fand ich die Beziehung zu Mrs. Ems, der Schulbibliothekarin. Sie hatte damals sowie heute stets ein offenes Ohr für Nora und war immer für sie da, auch wenn es sonst keiner war. Daher war es nur passend, dass sie ihr in der Mitternachtsbibliothek behilflich ist.
Ebenfalls fand ich es toll zu lesen, wie einzelne Charaktere immer wieder auftauchen. Sie geraten so einfach nicht in Vergessenheit!
Cover:
Das Cover ist jetzt nicht das Schönste im Bücherregal, allerdings passend zum Inhalt und der Thematik der Geschichte. Dunkelblau symbolisiert die Mitternacht und das kleine Gebäude im Zentrum die dazugehörige Bibliothek.
Erzählstil:
Der Erzählstil von Matt Haig ist unglaublich fesselnd! Besonders der Aspekt, dass eine akademisch hochwertige Sprache verwendet wurde, hat das Buch für mich einfach besonders gemacht! Ich bin wirklich durch die Seiten geflogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel hab all das nur noch positiv unterstützt. Ich werde definitiv weitere Bücher des Autors lesen!!
Fazit:
Dieses Buch ist für jeden etwas, der sich auch ab und zu darüber ärgert, warum er sich nicht doch anders entschieden hat. Es regt (auf eine positive Weise) sehr zum Nachdenken an!