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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2024

Absolut fesselnd und herrlich düster

Die Sonnenfeuer-Ballade 1: A Song to Raise a Storm
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Seit dem großen Friedensabkommen herrschen im Lande Talbeth klare Regeln und Strukturen. Wähend in den Städten und Dörfern die Menschen das Sagen haben, gehören den magischen Wesen, den Qidhe die Wälder. ...

Seit dem großen Friedensabkommen herrschen im Lande Talbeth klare Regeln und Strukturen. Wähend in den Städten und Dörfern die Menschen das Sagen haben, gehören den magischen Wesen, den Qidhe die Wälder. Doch gerade die Halb-Qidhe, halb Mensch, halb Magische, haben in beiden Welten mit Vorurteilen zu kämpfen. Eine von ihnen ist Sintha, doch diese gibt nichts auf Regeln, denn sie hat ganz andere Sorgen. Als sie für ihren kranken Vater in der Stadt Medizin besorgt hat, wird sie auf dem Rückweg von einem Sturm überrascht und sie muss in einem Gasthaus der Menschen übernachten. Allerdings geschah kurz bevor Sin dort ankam ein Mord im Ort und dieser soll von den Vakár aufgeklärt werden. Schnell bemerkt deren Anführer, der furchteinflößende Alezander, dass Sin über ganz besondere Fähigkeiten verfügt und durch einen Trick gelingt es ihm, Sin zu überwältigen, so dass sie ihm helfen muss, den Täter zu finden.
Julia Dippel ist für mich die deutsche Fantasyqueen und ich weiß gar nicht, warum ich diesen ersten Band so lange auf dem Sub liegen hatte, denn auch der erste Band der Sonnenfeuer-Ballade ist ein absolutes Highlight für mich gewesen.
Der Einstieg gelingt sehr leicht, denn die Autorin erzeugt nicht nur von Beginn an Spannung, sondern versetzt den Leser mit ihrem sehr bildlichen Schreibstil direkt in eine andere, düstere Welt.
Die Welt hat mir unheimlich gut gefallen, denn sie wirkt einfach mit ihrer kalten und finsteren Atmosphäre zusätzlich auf die Spannung ein. Ob Städte oder das kleine Gasthaus im eingeschneiten Dorf, in dem ein großer Teil des ersten Bandes stattfindet, alles wurde direkt vor meinem inneren Auge sichtbar.
Die Geschichte wirkt geheimnisvoll und immer wieder gibt es kleinere, aber auch größere Plottwists, die die Spannung erhöhen. Man beginnt mitzurätseln, was bzw wer hinter den Morden steckt und wie all das zusammenhängen kann. Das ein oder andere habe ich zwar vorhersehen können, was ich aber keineswegs schlimm fand, denn es gab so einige Überraschungen. Emotionen werden lebendig und ich habe nicht nur mit Sin mitgefiebert, sondern in jeder Hinsicht auch mitfühlen können.
Die magische Welt, die hier mehr oder weniger unterdrückt wird, hat ein eigenes Magiesystem, die unterschiedlichen magischen Völker ihre eigenen Fähigkeiten. Noch hat man nur einen kleinen Einblick erhalten, doch da im Hintergrund eine Rebellion schwelt, schätze ich, dass wir hier noch ganz viel mehr erleben dürfen.
Protagonistin Sin ist eine großartige Figur, die mir gleich von Beginn an sehr sympathisch war. Auch Sin trägt ein Geheimnis in sich und ihre Fähigkeit ist etwas ganz besonderes. Ich mochte aber auch ihre toughe Art und das sie ohne Angst agierte und sich auf keinen Fall irgendwie einschüchtern ließ. Natürlich führt genau das aber auch zu so manch einem Konflikt mit dem Anführer der Vakár, die man auch die Todbringer nennt und die hier ganz besonders dunkel und gefährlich gezeichnet sind. Alezander, der Anführer oder auch der Syr der Syrs bringt Sin so manches Mal zur Weißglut und natürlich prickelt es zwischen ihnen gewaltig. Doch auch die Schlagabtäusche sind nicht zu verachten und brachten mich manchamal zum Lachen und manchmal zur Weißglut.
Die Nebencharaktere bekommen ebenfalls ihrer Wichtigkeit nach ein authentisches Auftreten und individuelle Züge, so dass sie hier ebenfalls für Abwechslung im Geschen sorgen.
Mein Fazit: Ein absolut starker Auftakt der Trilogie, der spannend, fesselnd und mitreißend war und dank des wunderbaren Schreibstils bin ich nur so durch die Seiten geflogen. Sin ist ein starker Charakter, die sich allerdings schnell in Gefahr bringt und manchmal, auch dank ihres Sturkopfs, Hals über Kopf handelt Alezander wirkt düster und absolut faszinierend und mit seiner Art bringt er die Leser zum Wegschmelzen, aber auch zur Weißglut, denn natürlich verbirgt auch er etwas. Ganz klare Leseempfehlung für diesen gigantischen Auftakt!

Veröffentlicht am 20.10.2024

I just can't get enough!

Der Schlachter (Tom-Bachmann-Serie 4)
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Freitag ist Markttag, doch was die Frau des Metzgermeisters unter ihrer Plane vorfindet, lässt sie schreien. Eine brutal zugerichtete Leiche eines Mannes, dem nicht nur Körperteile fehlen, sondern auch ...

Freitag ist Markttag, doch was die Frau des Metzgermeisters unter ihrer Plane vorfindet, lässt sie schreien. Eine brutal zugerichtete Leiche eines Mannes, dem nicht nur Körperteile fehlen, sondern auch ein ganzes Stück Fleisch aus der Hüfte, lässt die Polizei den Ermittler des BKA, Tom Bachmann und dessen Team rufen, denn dieser Fall zählt zu den wirklich brutalen. Kaum hat das Team jedoch mit den Ermittlungen begonnen, taucht eine weitere Leiche auf, ebenfalls vor einer Metzgerei und ebenfalls mit einem Stück seiner selbst, das ihm fehlt. Kannibalismus? Rache? So ganz wird die Richtung der Ermittlungen nicht klar und es scheint, als würde der Täter eskalieren.
Mit Der Schlachter erschien nun der vierte Fall für den BKA Ermittler Tom Bachmann und sein Team und auch wenn die Fälle an für sich eigenständig sind, lohnen sich auch die ersten drei Bände der Reihe. Aber Achtung, diese Bücher sind nichts für schwache Nerven, denn es wird hin und wieder blutig und die Frage nach Hüfte oder Haxe betrifft hier nicht die übliche Ware eines Metzgers. Wer damit umgehen kann, erhält ein unheimlich spannendes Buch, das man kaum aus der Hand legen kann. Hier gibt es immer wieder neue Überraschungen, Plottwists und erschreckende Momente und man versucht, selbst mitzurätseln, wer dahintersteckt.
Aus unterschiedlichen Perspektiven wird dieses Buch knallhart und schonungslos erzählt. Wir verfolgen Bachmann bei seinen Ermittlungen, aber beobachten auch den Täter beim Entfernen von Körperteilen und letzten Endes gibt es noch eine dritte Perspektive, die mit Bachmanns Vergangenheit, die ihn immer wieder einholt, zusammenhängt. Gerade auch um diese dritte Perspektive greifen zu können, macht es Sinn, alle Bücher der Reihe zu lesen, denn hier geht es um zwei Menschen, die mit Tom gemeinsam aufwuchsen, allerdings eine ganz andere Laufbahn einschlugen als er selbst.
Neben den wechselnden Perspektiven bekommen wir auch einen kleinen Einblick in die Vergangenheit von Toms ehemaligen Freunden. Dieses Mal ist es Lisa, deren traurige Vergangenheit wir kennenlernen dürfen. Diese hat mich ganz schön betroffen gemacht und aucht traurig, denn das Schicksal des kleinen Mädchens ist leider oft Realität.
Tom Bachmann ist eine unglaublich spannende Figur, dem man durchaus seine Vergangenheit und die daraus resultierenden emotionalen Störungen anmerkt. Nichtsdestotrotz ist er hier ein Beweis, dass man nicht immer in die Fußstapfen der Eltern treten muss, wenn man das in diesem Zusammenhang so nennen möchte.
Auch auf den Täter dürfen wir einen Blick werfen und bei diesem wird schnell klar, dass er ebenfalls aufgrund seiner Vergangenheit zu morden beginnt., Er ist brutal, schonungslos und doch hatte ich am Ende zumindest ein kleines bisschen Mitleid.
Mein Fazit: knallhart, schonungslos, temporeich und mega spannend. Für mich hat dieser Thriller wieder sehr spannende Lesestunden bereitgehalten. Wer einen ungewöhnlichen Ermittler, mit einer wirklich erschreckenden Vergangenheit auf der Suche nach brutalen Serienmördern begleiten will, ist hier genau richtig. Chris Meyer ist für mich die deutsche Antwort auf Chris Carter. Frau Meyer: I just can't get enough!

Veröffentlicht am 08.10.2024

Fantasy Pageturner

The Games Gods Play – Schattenverführt
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Alle hundert Jahre kommen die zwölf Götter des Olymps auf die Erde, um ihren sterblichen Teilnehmer für ihre Crucible Games auszuwählen. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn ausgerechnet der Gott ...

Alle hundert Jahre kommen die zwölf Götter des Olymps auf die Erde, um ihren sterblichen Teilnehmer für ihre Crucible Games auszuwählen. Doch in diesem Jahr ist alles anders, denn ausgerechnet der Gott der Unterwelt, Hades, hat sich in diesem Jahre dazu entschieden, ebenfalls daran teilzunehmen. Seine Wahl fällt auf Lyra, die seit ihrer Kindheit bei den Pledges, einer Diebesgilde, lebt. Diese ist völlig fassungslos, dass ausgerechnet Hades sich für sie enschieden hat, doch Hades hat ganz eigene Absichten mit diesem für Lyra gefährlichem Spiel. Aber je länger die Spiele sich hinziehen, desto mehr fühlt sich Lyra ausgerechnet zu Hades hingezogen, denn dieser bricht nicht nur einmal für sie die Regeln.
Ich muss ja gestehen, dass ich beim Blick auf das Cover zunächst eher an nordische Götter gedacht habe und nicht an Zeus, Hades und Co, aber trotzdem erweckte das Cover sofort meine Neugier und da die Geschichte ein wenig nach Panem mit Fantasy klang, war klar, dass ich das lesen muss.
Der Einstieg fällt sehr leicht, denn Abigail Owens schreibt absolut leicht und locker und bedient sich auch gerne an einer sehr jugendlichen Sprache. Gerade auch die Dialoge, auch zwischen Hades und Lyra, ließen mich so manches Mal schmunzeln, so dass trotz der Spannung auch jede Menge Humor mit einfließt.
Die Handlung beginnt recht rasch, nachdem man einen kurzen ersten Blick auf Lyra erhaschen kann. Die Crucibles sind wirklich spannende Spiegel, die jede Menge Abwechslung bieten und das Buch niemals langweilig werden lässt. Auch zwischen den einzelnen Spielen gibt es immer wieder spannende Momente, vor allem zwischen den beiden Protagonisten der Story.
Natürlich ließen mich die Crucibles umgehend an Panem denken, aber trotzdem wurde es kein Abklatsch und hat seinen ganz eigenen Charme. Auch die kurzen Kapitel in den doch recht umfangreichen Buch mit über 700 Seiten lassen das Buch recht schnell vorbeifliegen.
Ganz besonders gut gefallen hat mir die Protagonistin Lyra, die alles andere als auf den Mund gefallen ist und mit ihrer Schlagfertigkeit mich manches mal zum Lachen brachte. Auch vor den Göttern kuscht sie nicht und gibt auch nicht klein bei. Eine toughe, clevere Protagonistin, die man gerne bei ihren Abenteuern begleitet hat.
Hades ist ebenfalls ein besonderes Protagonist und wirkte auf mich alles andere als der finstere Gott der Unterwelt. Allerdings war ich mir auch nie so wirklich klar, ob man ihm vertrauen kann, denn dass er etwas bezweckt mit der Teilnahme an den Crucibles ist klar.
Neben diesen beiden gibt es zahlreiche Nebencharaktere, die Götterwelt mit all ihren unterschiedlichen Göttern und Helfern, die Teilnehmer oder aber auch die Pledges. Sie sind zahlreich, bieten Abwechslung und trotzdem kommt man hier gut zurecht und kann sie recht schnell zuordnen.
Das es sich hier übrigens um einen ersten Band einer Reihe? ich weiß es leider nicht genau, handelt, wurde mir erst recht weit in der Geschichte bewusst. Ich hoffe, dass man nicht zu lange auf eine Fortsetzung warten muss, da ich noch keinerlei Ankündigungen dazu gefunden habe.
Mein Fazit: Ein spannendes Buch, das man trotz seines Umfangs nicht aus der Hand legen möchte. Hier punktet vor allem Protagonistin Lyra mit ihrer schlagfertigen Art und auch Hades fand ich gelungen. Man bekommt durch die Crucibles spannende Abwechslung, auch wenn der ein oder andere Plottwist leicht vorhersehbar ist. Spannender erster Band, der mit einem Cliffhanger endet und der hoffen lässt, dass es nicht zu lange dauert, bis Band 2 erscheinen wird.

Veröffentlicht am 07.10.2024

Märchenhaft und düster zugleich - absolutes Highlight

Gilded – Die Versuchung des Goldes (Gilded 1)
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Serilda lebt in dem kleinen Dorf Märchenfeld, von den Kindern des Ortes wird sie für ihre fantastischen Geschichten geliebt, doch die Erwachsenen haben regelrecht Angst vor ihr, da ihre Augen unheimlich ...

Serilda lebt in dem kleinen Dorf Märchenfeld, von den Kindern des Ortes wird sie für ihre fantastischen Geschichten geliebt, doch die Erwachsenen haben regelrecht Angst vor ihr, da ihre Augen unheimlich sind und man behauptet, sie sei von der Göttin der Geschichten und Lügen gesegnet. Als eines Nachts zwei Moosweiblein bei ihr um Schutz vor den Erlkönig und dessen wilde Jagd Schutz suchen, zögert sie nicht, zu helfen. Doch der Erlkönig glaubt Serilda nicht und verstrickt sie immer mehr in Lügen, bis sie ihm auftischt, sie könne Stroh zu Gold spinnen. Der Erlkönig hält dies für unwahrscheinlich, doch schon beim nächsten Vollmond entführt er Serilda und lässt sie in einem Kerkerraum voller Stroh zurück. Serilda ist verzweifelt, doch dann steht wie aus dem Nichts ein junger Mann vor ihr, der genau das beherrscht: nämlich Stroh zu Gold spinnen. Gegen ein Medaillon hilft er Serilda, doch ob dem Erlkönig dies wirklich reicht?
Wow, was war das bitte für ein wahnsinnig gutes Buch?! Die Autorin hat mich direkt von der ersten Seite an gecatched und mich erst zur Ruhe kommen lassen, nachdem es beendet war. Doch was heißt zur Ruhe – eigentlich möchte ich gleich wissen, wie es weitergehen wird und muss wohl noch etwas Geduld haben.
Dieser Schreibstil ist so unglaublich bildlich, aber irgendwie auch märchenhaft und man hat einfach auch das Gefühl, hier ein Märchen für Erwachsene zu lesen, aber was sie hier letztendlich erzählt, ist wirklich nur krass und wahnsinnig gut. Diese Umsetzung hat mich in ihren Bann gezogen.
Aber Achtung, dieses Buch ist nicht nur düster, sondern auch wirklich grausam und brutal und ich glaube, dass hier manch eine Beschreibung nichts für Zartbesaitete ist. Aber wer es gerne einmal düster und blutig mag, wird hier voll auf seinen Geschmack kommen.
Allein schon die Tatsache, dass hier das Märchen des Rumpelstilzchens mit der Saga des Erlkönigs verknüpft wird, ist spannend und fesselnd, aber der Ideenreichtum der Autorin hat mich sprachlos gemacht. Wenn man glaubt, es wird gut, kommt eine Überraschung und an einer Stelle hat sie mir das Herz wirklich zerrissen.
Ich weiß gar nicht, wo ich hier beginnen soll, um meine Begeisterung zum Ausdruck zu bringen, aber hier passte alles, das Worldbuilding, die Spannung, die Storyline und immer wieder Plottwists, die ich nicht erahnen konnte, dazu gekonnt gezeichnete Charaktere, ob Protagonist oder Antagonist, die Autorin hat für mich hier ein ganz besonderes Buch erschaffen.
Diese Fantasywelt ist eine Mischung aus Märchenwelt und gruseliger, mittelalterlicher Welt und Marissa Meyer schafft es, diese Welt lebendig werden zu lassen. Man fühlt sich hier einfach hineingezogen in diese Mischung aus charmantem, sogar zwischendurch lustigem Märchen und einer düsteren Horrorshow.
Serilda als Protagonistin hat mir unheimlich gut gefallen, sie ist die Müllerstochter, die es liebt, den Kindern Geschichten zu erzählen und die Kinder genauso liebt, wie sie sie. Doch Serilda schafft es auch immer wieder, sich selbst in Schwierigkeiten zu bringen, auch wenn sie durchaus viel Mut beweist und tough ist, gerät sie nur allzu schnell in Schwierigkeiten. Nichtsdestotrotz, sie ist schlagfertig und hat das Herz am rechten Fleck.
Doch auch die Nebenfiguren sind unheimlich gut gezeichnet, ich habe mich vor dem Erlkönig gefürchtet, Gild unheimlich gerngehabt, die Kinder und die Wirtin waren einfach genial. Ach, es stimmte auch hier einfach alles für mich.
Mein Fazit: Diese Rezension ist meine Liebeserklärung an diese großartige Geschichte, die in jeder Hinsicht genau meins war. Ich habe die Worte regelrecht inhaliert und bin in eine düstere Märchenwelt versunken, dessen Helden und Antihelden ans Herz gehen. Marissa Meyer hat eine unheimliche Gabe, märchenhaft und bildlich, aber doch auch grausam zu erzählen. Für mich eine ganz klare Leseempfehlung, vor allem an die, die es auch gerne düster mögen.

Veröffentlicht am 06.10.2024

Einfach zum Wohlfühlen

Spellshop
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Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches und schafft es hier eigentlich ganz geschickt, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Gemeinsam mit dem sprechenden Spinnenkraut Cal, eine Pflanze, muss ...

Kiela ist Bibliothekarin in der Hauptstadt des Reiches und schafft es hier eigentlich ganz geschickt, den Menschen aus dem Weg zu gehen. Gemeinsam mit dem sprechenden Spinnenkraut Cal, eine Pflanze, muss Kiela flüchten. Zuvor gelingt es ihr aber, noch einen kleinen Teil der Bibliotheksbücher zu retten. Aus ihrer Not heraus, fällt Kiela ein, dass das Haus ihrer Eltern, ein kleines Cottage auf der Insel Caltrey, nun eigentlich ihr gehören muss. Kurzerhand reist sie gemeinsam mit Cal nach Caltrey und beginnt, das Häuschen wieder wohnlich zu machen. Während ihr neuer Nachbar Larran sich bemüht, Kiela zu helfen wo er nur kann, muss Kiela sich erst einmal daran gewöhnen, dass jemand mit ihr Kontakt sucht. Doch sie muss auch den Bewohnern der Insel begegnen und so gilt es wieder, über den eigenen Schatten zu springen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Insel sich verändert hat, denn seitdem die Zauberer des Reiches nicht mehr zur Insel kamen, wächst und gedeiht hier kaum noch etwas. Da kommt Kiela eine ganz besondere Idee, mit der sie nicht nur sich selbst, sondern allen anderen helfen kann.
Gleich mein erster Blick auf dieses durch und durch bezaubernde Cover rief in mir den Wunsch wach, diese Geschichte zu lesen. Es sieht nicht nur nach herrlich cozy Herbstlektüre aus, sondern ist genau auch das. Unbedingt Kakao, Zimtschnecken und Kuscheldecke vorm Lesen des Buches bereitstellen.
Autorin Sarah Beth Durst schreibt mit einer so wundervollen Sprachen, dass die Geschichte ganz schnell Konturen annimmt. Dabei ist sie einfach nur heimelig und zum Wohlfühlen und ich habe beim Lesen einfach immer wieder lächeln müssen, weil mich die gesamte Geschichte völlig bezaubert hat.
Die Ideen der Autorin sind wirklich grenzenlos, denn das kleine Inselreich, das sie hier entworfen hat, ist bunt und voller Fantasiegestalten, die die Geschichte wirklich besonders werden lassen. Trotzdem gibt es so gut wie keine Magie, denn diese ist den Mächtigen vorbehalten. Als diese der Insel fern bleiben, gerät deren Natur und deren Bewohner aus dem Gleichgewicht, die Pflanzen verdorren, die Wasserpferde bekommen keinen Nachwuchs mehr und vieles mehr.
Aus all diesen Aspekten wird eine wirklich wundervolle Geschichte, denn hier sind es nicht nur die kleinen Zauber, die die Insel wieder lebendig werden lässt, sondern auch der Aspekt des Zusammenhalts und der Freundschaft.
Genau das steht hier auch einfach im Vordergrund, denn erzählt ist das alles recht unspektakulär bzw. in eher ruhigen Worten. Doch genau das machte dieses Buch aus und ich fand es zu keiner Zeit langweilig, da einfach immer etwas neues geschah und man ständig das Gefühl hatte, wieder etwas noch nie da gewesenes zu erkunden.
Kiela wuchs mir schnell ans Herz. Man merkt ihre Unerfahrenheit mit anderen Menschen und sie muss hier durchaus lernen, ihre Komfortzone zu verlassen und auf andere zuzugehen. Dass diese ihr mit großer Freundlichkeit und Wärme entgegen kommen, ist ebenfalls etwas völlig Neues für Kiela. Im Laufe der Geschichte wird aus der zwar warmherzigen, aber doch völlig verschlossenen, jungen Frau eine selbstbewusste Persönlichkeit.
Dann gibt es aber noch so unheimlich viele weitere Charaktere, die mir ganz schnell ans Herz wachsen und die, so unterschiedlich sie auch waren, mit ganz viel Herz und Hilfsbereitschaft bereit standen. Das Spinnenkraut Cal, der durch einen missglückten Zauber entstand, oftmals ängstlich wirkte, aber immer ein guter Freund ist, der Nachbar Larran, der ohne zu zögern hilft, aber auch die Dorfbewohner, man kann sie einfach nur gern haben, denn sie vermitteln auch etwas ganz besonderes: nämlich das aufeinander zu gehen und einfach Hilfe anbieten, denn oftmals fragt man, wie Kiela, nicht danach.
Mein Fazit: Ein wunderschöner, warmherziger, aber auch absolut vielfältiger Roman, den ich mit einem ständigen Lächeln gelesen habe, denn die Geschichte ist einfach so bezaubernd, dass man gar nicht anders kann. Unheimlich bunte Figuren, wie man sie auch noch nicht kannte und eine wunderschöne Message hinter der Geschichte machen dieses Buch zu einem absoluten Wohlfühlroman, den ich von der ersten bis zur letzten Seite genosse habe. Ich möchte unbedingt einmal auf die Insel Caltrey reisen und all diese besonderen Charaktere kennenlernen. Be- und Verzaubernd!