Pionierin der Kleinkind-Pädagogik
Die Pädagogin der glücklichen KinderDie junge Emmi studiert in Wien Medizin und wohnt bei ihrer Tante Poldi. In Wien bekommt sie Kontakt zu führenden Kinderärzten. Sie ist sehr angetan von der Art, wie die Ärzte mit den Kleinsten umgehen ...
Die junge Emmi studiert in Wien Medizin und wohnt bei ihrer Tante Poldi. In Wien bekommt sie Kontakt zu führenden Kinderärzten. Sie ist sehr angetan von der Art, wie die Ärzte mit den Kleinsten umgehen und ihnen ihre Untersuchungen sehr ausführlich und geduldig erklären. Emmi verliebt sich dann in György, einen Lehrer, der ihrer sehr fortschrittlichen Erziehungsmethoden und Neuheiten in der Pädagogik teilt. Emmi ist Jüdin, ihr Mann György hat eine komplett andere politische Einstellung. Als die Nazis an die Macht kommen, gerät Emmi als Jüdin in Gefahr. Auch ihr Mann hat große Probleme mit seiner politischen Gesinnung. Es hat mich sehr beeindruckt, wie die junge Emmi Pikler ihre Pädagogik vertritt und daran festhält, wie wichtig es ist, die Kinder genau zu beobachten. Sie geht davon aus, dass die Entwicklungsschritte von alleine passieren, und gibt den Kindern einfach die Zeit dafür, die sie brauchen. Sie wird als Kinderärztin äußerst erfolgreich, muss ich aber auch immer wieder auf der einen Seite Herausforderungen von Kollegen stellen, die ihre pädagogische Meinung nicht teilen. Auf der anderen Seite hat sie es als Jüdin sehr schwer und muss sich später sogar verstecken. Das Buch ist sehr gut geschrieben, es ist sehr spannend und zeigt in toller Weise, das Leben der jungen Emmi Pikler auf. Es hat mir auch sehr gut gefallen, dass am Ende des Buches dargestellt wird, was in dieser Roman Biografie biografisch ist und was die Autorin dazu erfunden hat. Das Buch ist eine unbedingte Leseempfehlung für alle, die sich für historische Romane und Pädagogik interessieren.