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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2024

Zum Mörder gemacht?

The Killer Profile
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Midnight stößt bei ihrer Arbeit, der Auswertung von Tests für das Biotech-Unternehmen Necto, auf ein außergewöhnliches Profil. Glaubt sie erst noch an einen Systemfehler, stellt sich schnell heraus, dass ...

Midnight stößt bei ihrer Arbeit, der Auswertung von Tests für das Biotech-Unternehmen Necto, auf ein außergewöhnliches Profil. Glaubt sie erst noch an einen Systemfehler, stellt sich schnell heraus, dass sie auf einen auffälligen Probanden gestoßen ist. Nach Meldung des Profils an die Geschäftsleitung, soll sie dieses lediglich löschen und Stillschweigen wahren. Midnight geht jedoch auf die Suche nach der Identität hinter dem Profil.

Das Buch fand ich eher durchwachsen. Wahrscheinlich habe ich mir etwas anderes vorgestellt. Auch mag ich diese Brutalität nicht mehr. Ich kann sie zwar gut lesen, aber muss es wirklich so blutig und bestialisch sein!? Fällt einem Autor nichts Neues mehr ein, als mit immer wieder grausamen und qualvollen Morden zu schockieren?

Über einige aufgeworfene Aspekte kann man dennoch nachdenken. Wie (leicht) können Menschen durch äußere Einflüsse getriggert werden? Wie stehen wir zu Unternehmen, denen es nur um den Profit geht und die mit unseren persönlichen Daten Geld verdienen. Haben sie auch eine moralische Verantwortung?

Wenn es jedoch um die eigentliche Story geht, bin ich nur mäßig begeistert.
Midnight ist eine sympathische junge Frau die sich um ihre Zwillingsschwester kümmert. Im Verlauf des Buches erfährt man einiges über den familiären Hintergrund und die enge Bindung der Schwestern. Insgesamt ist mir Midnight aber als zu positiv und unfehlbar dargestellt. Sie opfert sich geradezu für ihre Zwillingsschwester. Geht nicht aus und muss Freunden absagen. Sie stellt sich gegen ihren Arbeitgeber Necto. Mehrere Protagonisten lassen sich von Necto kaufen, aber sie nicht. Und dann will sie noch einen Serienmörder entlarven. Wo sind ihre Ecken und Kanten?

Geht es schließlich um die Aufklärung der Identität des Serienmörders, wirkt der Weg dahin sehr konstruiert. Sind es doch eher unrealistische Zufälle, die Midnight auf die richtige Spur bringen. In Anbetracht der Gefahr, ist sie zu naiv und furchtlos.

Fazit: zu sehr in schwarz weiß und klischeehaft gehalten. Necto ist das böse Unternehmen, Midnight der Gutmensch. Für die Spannung wird das Ganze mit einem Serienmörder gewürzt.

Veröffentlicht am 25.10.2024

Das war nett …

Lückenbüßer (Kluftinger-Krimis 13)
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… aber wo ist der Krimi geblieben?

Das ist bereits der 13. Band der Kluftinger Reihe, aber der Erste für mich. Dennoch ist mir die Reihe vom Namen her ein Begriff und ich habe angenommen einen Krimi lesen ...

… aber wo ist der Krimi geblieben?

Das ist bereits der 13. Band der Kluftinger Reihe, aber der Erste für mich. Dennoch ist mir die Reihe vom Namen her ein Begriff und ich habe angenommen einen Krimi lesen zu können.
Es ist durchaus geschickt gemacht vom Verlag, dass man kein Genre draufschreibt. Weder Regionalkrimi noch Kriminalroman, … Wobei Krimi eh gestrichen werden könnte. Also doch Roman? Auch mir fällt es schwer hier eine passende Zuordnung zu finden.

Der Einstieg wurde mir leicht gemacht. Das Buch ist flüssig zu lesen. Und auch ohne Vorkenntnisse habe ich die Personen schnell kennengelernt und sie waren mir trotz ihren Eigenheiten sympathisch.

Aber auf den Krimi habe ich lange warten müssen. Der Tote wird zwar zu Beginn gefunden, aber die Ermittlungen stocken im weiteren Verlauf. Vor lauter Wahlkampfveranstaltungen und Pilze sammeln gehen, kommen diese eindeutig zu kurz. Man hat nicht das Gefühl, dass dem Ganzen ein strukturiertes Vorgehen zu Grunde liegt. Erst als das Buch dem Ende zugeht, stehen die Ermittlungen wieder im Fokus.

Die Geschichte selber ist durchaus kurzweilig, humorig und strahlt bayrische Gemütlichkeit aus. Dadurch das Kluftinger für den Gemeinderat kandidiert, können aktuelle Themen wie Gleichberechtigung, gender pay gap, Digitalisierung oder vegane Ernährung einfließen. Keine Sorge, diese werden nur kurz erwähnt und nicht groß diskutiert. Aber so wirkt das Buch insgesamt sehr zeitgemäß, wobei Kluftinger hier nicht die beste Figur macht und gerne noch altbekannte Ansichten vertritt.

Eine kleine Message zum Umgang mit sozialen Medien, dem Bloßstellen und Beleidigen von anderen Personen, dem vorschnellen Urteilen bzw. auch Verurteilen können sich die Autoren nicht verkneifen. Jedoch eine durchaus wichtige Message, über die es sich lohnt selber zu reflektieren.

Fazit: sucht man einen Krimi sollte man sich ein anderes Buch suchen. Möchte man leichte Unterhaltung mit bayrischem Einschlag oder etwas lesen, was in den Bergen / im Allgäu spielt und darf die Mordermittlung dabei eine Nebenrolle spielen, kann man gerne zugreifen

Veröffentlicht am 07.10.2024

In den Fängen des Persers?

All das Böse, das wir tun
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Das ist ein Buch bei dem die Meinungen weit auseinander gehen werden. Man muss es wohl selber lesen um sich wirklich einen Eindruck verschaffen zu können.

Mein Interesse für dieses Buch wurde erst auf ...

Das ist ein Buch bei dem die Meinungen weit auseinander gehen werden. Man muss es wohl selber lesen um sich wirklich einen Eindruck verschaffen zu können.

Mein Interesse für dieses Buch wurde erst auf den zweiten Blick geweckt. Fand ich doch weder Cover noch Titel interessant. Aber der Klappentext hat es mir angetan und die ersten Seiten haben es bestätigt. Der Beginn ist durchaus vielversprechend und die ersten Kapitel gehen unter die Haut. Besonders wenn sie aus Sicht von Amala geschrieben sind. Ihre Entführung, ihr Begreifen, wenn sie aus der Ohnmacht aufwacht, ihr Unverständnis und vor allem ihre Angst.

Es geht auf der einen Seite also um das Verschwinden von Amala und das ihre Tante, die Anwältin Francesca Cavalcante beginnt zu ermitteln.
In einer zweiten Zeitebene geht es um die Entführung junger Mädchen vor dreißig Jahren. Damals war die Polizistin Itala Caruso in die Ermittlungen verwickelt.

Doch mir hat es Probleme bereitet, die Namen, Positionen, Beziehungen auseinanderzuhalten und ich habe zwischendurch immer wieder den Überblick verloren. So konnte ich die dahinter liegenden Verflechtungen von Intrige, Korruption und Bestechlichkeit nur schwer fassen und verstehen.
Dadurch ist das Lesen sehr anstrengend und fordern.

Leider fühlte ich mich auch nach der Hälfte des Buches nicht eingebunden, sondern sehr in der Luft hängen gelassen. Es war mir zu verworren und undurchsichtig. Kann es sonst als spannend empfunden werden, war es hier genau gegenteilig. Es dauert insgesamt leider zu lange um ausreichend Informationen zu haben um die Zusammenhänge wenigstens einigermaßen zu verstehen zu können.

Dennoch sei nicht verschwiegen, dass es neben der Krimihandlung und Aufklärung auch um menschliche Abgründe geht. Um die Grenzen zwischen Gut und Böse und um deren Überschreitung. Um Vertuschung auf höchster Ebene mit weitreichenden Folgen. So begegnen wir an verschiedenen Stellen der Frage, ob der Zweck die Mittel heiligt.

Veröffentlicht am 02.09.2024

Krimi mit Familienanschluss

Glutmoor (Janosch Janssen ermittelt 2)
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Das dies der zweite Teil mit Janosch Janssen ist und ich Teil 1 nicht kenne, war nicht von Nachteil. Ohne Probleme habe ich die Hauptpersonen und deren familiäre Situation kennengelernt.

Gut gefallen ...

Das dies der zweite Teil mit Janosch Janssen ist und ich Teil 1 nicht kenne, war nicht von Nachteil. Ohne Probleme habe ich die Hauptpersonen und deren familiäre Situation kennengelernt.

Gut gefallen hat mir der direkte Einstieg. 4 Familienmitglieder werden gezielt getötet. Da die nicht anwesende Tochter als Einzige überlebt, wirft dies reichlich Fragen auf. Wem galt der Anschlag? Ist auch die Tochter noch in Gefahr? Waren der Sohn und Enkel zur falschen Zeit am falschen Ort?
Auch die möglichen Hintergründe der Tat sind vielfältig. Möglich sind eine politische Motivation oder Einbruch bzw Raub. Auch könnte der Expartner der Tochter dahinterstecken.

Diese Vielzahl an Ermittlungsmöglichkeiten fand ich toll. Aber im Laufe des Buches nahm die familiäre Situation den Janosch Janssen eine immer größere Rolle ein. Ich finde es völlig ok, etwas aus dem Privatleben zu erfahren. Doch hier waren die Ermittlung und Vernehmungen emotional aufgeladen und von Gefühlen geleitet. Mir fehlte der roten Faden bei den Ermittlungen. Die vielen privaten Überlegungen und Abwägungen gehen nicht nur zu Lasten der Spannung, sondern des Falles insgesamt.

Fazit: leicht und schnell nebenbei zu lesen, aber auch schnell wieder vergessen

Veröffentlicht am 26.06.2024

Bell – das letzte Mädchen

Die Dämmerung (Art Mayer-Serie 2)
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Ich bin ohne Kenntnisse des ersten Bandes in dieses Buch gestartet. Aber mich persönlich hat es nicht gestört. Ich kam schnell in die Story. Der Schreibstil war leicht, flüssig und sehr angenehm zu lesen. ...

Ich bin ohne Kenntnisse des ersten Bandes in dieses Buch gestartet. Aber mich persönlich hat es nicht gestört. Ich kam schnell in die Story. Der Schreibstil war leicht, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Gelegentlich wird auf den ersten Fall verwiesen. Doch nie so, dass ich Kenntnisse darüber gebraucht hätte.

So unterhaltsam der Inhalt war, hat es mich leider nie wirklich gepackt und mir fehlte es an Spannung. Nach meinem Empfinden wollte der Autor mit den Morden bzw. der Darstellung der Toten fesseln und etwas neues, bisher ungelesenes schaffen. Am interessantesten ist jedoch nicht der Fall selber und die Ermittlungen, sondern die Einschübe über Bo & Bell.
Da Bo & Bell nur Spitznamen sind, ist unklar wer sich dahinter verbirgt. Die Geschichte der Beiden spielt vor fast 20 Jahren, ist fesselnd und geht unter die Haut. Was haben sie mit Leo, der Tochter der Ermordeten zu tun? Und vor allem, ist hier das Motiv des Mordes zu finden?

Irgendwie ging mir die Aufklärung dann zu schnell. Ich kann den Täter und das Motiv zwar grundsätzlich nachvollziehen, aber für mich blieb die Zurschaustellung der Toten unklar und unrealistisch. Auch war der persönliche und familiäre Hintergrund des Täters klischeebehaftet.

Fazit: Band 3 muss nicht, aber kann gelesen werden.