Cover-Bild Mein drittes Leben
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22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Tod, Trauer, Verlust
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 21.08.2024
  • ISBN: 9783257615296
Daniela Krien

Mein drittes Leben

Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2024! Sie hat alles gehabt und alles verloren: Sekunden der Unachtsamkeit kosten ihre einzige Tochter das Leben. Tief sieht Linda in den Abgrund und wäre beinahe gefallen, doch da sind hauchfeine Fäden, die sie halten – die Hündin Kaja, die steten Handgriffe im Garten, das Mitgefühl für andere. Wie viel Kraft in ihr steckt, ahnt sie erst, als sie zurückfindet in einen Alltag und zu sich selbst.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2024

Das Leben ist eine Folge von Abschieden ...

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Es ist als Mutter schwer, dieses Buch zu lesen, doch gleichzeitig ist es auch tröstlich und sehr berührend.
Ich gebe zu, ich bin ein Fan von Daniela Krien. Alle ihre Bücher haben mir bisher unheimlich ...

Es ist als Mutter schwer, dieses Buch zu lesen, doch gleichzeitig ist es auch tröstlich und sehr berührend.
Ich gebe zu, ich bin ein Fan von Daniela Krien. Alle ihre Bücher haben mir bisher unheimlich gut gefallen. Daher habe ich mich auf diese Neuerscheinung sehr gefreut! Auch hier zeigt sich ihr außergewöhnliches Talent, in einer unfassbar klaren und schönen Sprache zu schreiben. Ich liebe ihren Schreibstil!
Die Geschichte von Linda, die ihre einzige Tochter verliert, hat mich tief bewegt und erschüttert. Das Buch ist sicher nicht einfach zu lesen, aber gleichzeitig kann ich es einfach nur empfehlen. Ganz große Klasse, Daniela Krien! Eines meiner absoluten Lese-Highlights dieses Jahr!

"Kann man wieder glücklich werden?", frage ich sie. "Ja", sagt sie nach längerem Zögern. "Aber es ist eine andere Art von Glück. Wie soll ich sagen.... Es hat Tiefe, aber keine Leichtigkeit."

"Vor Sonja bin ich ein eigenständig fühlender, doch unvollendeter Mensch gewesen, ein Individuum ohne Zusammenhang. Ab ihrer Geburt war mein Lebensglück ihrem unterworfen. Von Beginn an und bis über ihr Ende hinaus bin ich das, was sie ist - glücklich, unglücklich, ängstlich, traurig, euphorisch, lebendig oder tot. Denn wenn ein Kind geht, nimmt es dich mit. Es lässt nicht mehr von dir zurück als eine welke Hülle."

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Zeiten des Umbruchs

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Linda und Richard erleben den absoluten Alptraum als ihre siebzehnjährige Tochter bei einem Fahrradunfall ums Leben kommt. Während sich Richard Stück für Stück zurück in die Normalität des Alltags kämpft, ...

Linda und Richard erleben den absoluten Alptraum als ihre siebzehnjährige Tochter bei einem Fahrradunfall ums Leben kommt. Während sich Richard Stück für Stück zurück in die Normalität des Alltags kämpft, erkrankt Linda schwer an Krebs, der jedoch erfolgreich behandelt werden kann. Ihre Depressionen hingegen lassen sie nicht los und so fast sie den Entschluss, sich von ihrem privilegierten Dasein zu verabschieden. Die vergräbt sich in nicht enden wollende Arbeit auf einem heruntergekommenen Bauernhof. Trotz Richards Besuche bleibt das Elternpaar hier einsam allein zurück, abgeschieden von vertrauter Zweisamkeit.
Daniela Kriens Roman 'Mein drittes Leben' besticht durch ihr eindringliches, schonungsloses Beschreiben der Gefühle der Ich-Erzählerin und Protagonistin Linda, die sie zu diesem Einsiedlerleben zwingen. Sie muss sich betäuben mit monotoner Arbeit, um den zerstörenden Gedanken keinen Raum zu bieten. Wir erfahren darüber hinaus wozu wahre Liebe im Stande ist und erhalten einen tröstenden Ausblick.
Ich empfehle diesen Roman, der auf der Long-list des Deutschen Buchpreises 2024 stand, sehr gern weiter.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Trauerbewältigung und ein Neubeginn

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In dem Buch „Mein drittes Leben“ geht es um Trauerverarbeitung nach dem Verlust eines Kindes.
Lindas 17jährige Tochter Sonja stirbt nach einem Fahrradunfall. Linda stürzt in ein tiefes Loch, sie sieht ...

In dem Buch „Mein drittes Leben“ geht es um Trauerverarbeitung nach dem Verlust eines Kindes.
Lindas 17jährige Tochter Sonja stirbt nach einem Fahrradunfall. Linda stürzt in ein tiefes Loch, sie sieht keinen Sinn mehr im Leben. In der Leipziger Wohnung erinnert sie alles an Sonja, sie zieht auf einen Bauernhof auf dem Land und kündigt ihren Job als Kuratorin.
Auf dem Land findet sie allmählich wieder zurück ins Leben. Sie kümmert sich um Hündin Kaja, die ihr mit dem Bauernhof überlassen wurde und lernt Dorfbewohner und Nachbarn kennen. Mit Natascha, der Mutter eines jungen behinderten Mädchens, freundet sie sich an.
Ihr Mann Richard ist in Leipzig geblieben, er besucht Linda regelmäßig, auch nachdem er eine Beziehung mit der Schriftstellerin Brida Lichtblau eingeht. Dann geschieht etwas, das dazu führt, dass sich Richard zwischen Brida und Linda entscheiden muss.
Was ich nicht verstehen konnte, war die Beziehung zwischen Linda und ihrer Mutter. Linda nahm ihrer Mutter übel, dass sie kurz nach der Wende mit ihrer 12jährigen Tochter zu ihrem späteren Mann in den Westen Deutschlands gezogen ist. Sie habe große Eingewöhnungsschwierigkeiten am neuen Wohnort gehabt und keine neuen Freundschaften schließen können, was jedoch nicht an ihrem Stiefvater lag, der sie gut behandelt und gemocht hatte. Ich konnte die Entscheidung der Mutter nachvollziehen, die nicht nur für sich, sondern auch für Linda ein besseres Leben wollte.
Trotz des schwierigen Themas hat mich das Buch nicht traurig, sondern hoffnungsvoll zurückgelassen. Lindas Gedanken und Handlungen kreisen nicht mehr ausschließlich um sie selbst, sie hilft anderen, und ihr Leben hat dank der Unterstützung, die sie Natascha und Nine, Klaus und Bruni, Frau Engel und Richard zukommen lässt, wieder einen Sinn. Von mir eine große Leseempfehlung für diesen berührenden Roman, den ich nicht so bald wieder vergessen werde.

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Veröffentlicht am 15.09.2024

Hat mich schon ein bisschen umgehauen

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Daniela Krien ist ja inzwischen ein Name, an dem man nicht mehr vorbeikommt und deren Werke mir schon von vielen Seiten empfohlen worden sind. Daher habe ich die Nominierung des deutschen Buchpreises zum ...

Daniela Krien ist ja inzwischen ein Name, an dem man nicht mehr vorbeikommt und deren Werke mir schon von vielen Seiten empfohlen worden sind. Daher habe ich die Nominierung des deutschen Buchpreises zum Anlass genommen ihr neustes Buch zu lesen. Kurz und knapp: ich bin jetzt Fan und die anderen Bücher von ihr sind bereits bestellt.

Zum Inhalt: ihr Leben war voller Glück, bis ein Moment alles zerstört und ihre Welt in Dunkelheit versinkt. Gefangen in ihrer Trauer verlernt Linda zu leben, bis sie beschließt, dass sie sich zurück an die Oberfläche kämpfen will.

Also erstmal wow, tough topic. Der Klappentext lässt es ja bereits vermuten und ich bin da eigentlich auch gar nicht sensibel, aber Daniela Kriens Schreibstil trägt dazu bei, dass sich auch bei mir während des Lesens eine gewisse Schwere breit gemacht hat. Lindas Empfindungen werden sehr nahbar und authentisch geschildert, ihre völlige Selbstaufgabe hat mir ganz schön zu schaffen gemacht.

Aber wo Schatten ist, ist auch Licht- allen voran die Menschen, die Linda nicht aufgeben, egal wie harsch sie sie von sich stößt oder es einfach nicht schafft, am Leben teilzunehmen. Wie authentisch die Beziehung zu Robert dargestellt ist, kann ich nicht beurteilen, vor seinem Charakter kann man aber nur den Hut ziehen. Generell gibt es in diesem Buch allerhand berührende kleine Gesten, die so viel ausmachen können.

Die Geschichte kommt mit wenig aus- wenig Figuren, wenig Handlungsort, kein schmückendes Beiwerk. Die Handlung ist Fühlen und Reflektieren, Erinnern und Zurückblicken, Weitermachen und Loslasssen. Die offene Erzählstruktur, die schnörkellos und ungeschönt erzählt, hat mir gut gefallen und mich tief bewegt. Es sind kleine Schritte, mit denen sich Linda ihr Leben zurückholt, die feinfühlig geschildert werden.

Ein grandioses Buch über eine bewegende Geschichte. Für mich ein Buch, dass auch nach dem Zuschlagen noch lange bleibt und nachhallt. Und ein viel zu alltägliches, tragisches Thema, das hier auf sanfte Art ganz wunderbar aufbereitet wurde.

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Veröffentlicht am 07.09.2024

Ein langer Weg der Trauer

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Lindas Tochter kam bei einem Unfall ums Leben. Mit dem Moment, da diese Nachricht sie erreicht hat, hat sie den Boden unter den Füßen verloren. Nach einer Weile findet ihr Mann Richard wieder ins Leben ...

Lindas Tochter kam bei einem Unfall ums Leben. Mit dem Moment, da diese Nachricht sie erreicht hat, hat sie den Boden unter den Füßen verloren. Nach einer Weile findet ihr Mann Richard wieder ins Leben zurück. Damit kann Linda nicht umgehen und sie zieht sich nach einer Krankheit auf einen kleinen heruntergekommenen Bauernhof nahe Leipzig zurück, da sie das Mitleid anderer Menschen nicht ertragen kann.
Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Linda erzählt. Somit ist man sehr nahe an ihr dran und kann ihre Gedanken und Emotionen mitverfolgen.
Der Autorin Daniela Krien hat einen ruhigen und empathischen Schreibstil. Die Charaktere sind feinfühlig und sehr menschlich gezeichnet.
Linda hat Richard, der zwei Kinder aus der ersten Ehe hatte, kennengelernt und sie haben sich von Anfang an bestens verstanden. Richard hätte nicht unbedingt weitere Kinder gebraucht, doch Linda hat ihm zugesetzt. So kam Sonja zur Welt. Sie bekam kein Geschwisterchen mehr und die Erwartungen Lindas in sie waren enorm. Linda hat ihre Tochter stets mit den Stiefgeschwistern verglichen. Daher setzen ihr neben der unaufhörlichen Trauer auch Schuldgefühle zu. Außerdem erinnert sie in Leipzig alles an Sonja. Daher zieht sie sich auf den Hof zurück. Das Kümmern um die Tiere und die Arbeit im Garten geben ihrem Leben Struktur. Richard besucht sie regelmäßig, aber die beiden finden keinen gemeinsamen Weg. Richard ist lange geduldig, doch dann geht er eine neue Beziehung ein und Linda verspürt sogar Eifersucht. Mit der Zeit findet Linda Kontakte im Dorf. Die Trauer bleibt, aber Linda lernt mit dem Verlust zu leben. Dann muss sie den Hof verlassen und zieht zurück nach Leipzig. Als Richard krank wird, ist Linda für ihn da.
Es ist schwer, einen geliebten Menschen zu verlieren und jeder geht mit der Trauer anders um. Linda stößt alle von sich und überlässt sich voll ihrem Leid. Tabletten tragen sie durch die Nächte. Am Tag arbeitet sie auf dem Hof, um nicht nachdenken zu müssen. Niemand versteht, dass sie Zeit braucht und nicht weiß, wann sie sich dem Leben wieder zuwenden kann.
Ein empfehlenswerter Roman, der zeigt, dass jeder nach einem solchen Verlust Zeit braucht, um wieder zurück ins Leben zu finden. Dafür gibt es keine Fristen.

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