Ein ironisch-liebevoller Blick auf das Genre
The Secret Book Club – Ein Liebesroman ist nicht genugDer erfolgreiche Eishockeyspieler Vlad Konnikov hat ein Geheimnis: Seine Ehe ist nicht echt. Elena hat ihn nur geheiratet, damit sie in den USA studieren konnte. Vlad hingegen hoffte immer, dass irgendwann ...
Der erfolgreiche Eishockeyspieler Vlad Konnikov hat ein Geheimnis: Seine Ehe ist nicht echt. Elena hat ihn nur geheiratet, damit sie in den USA studieren konnte. Vlad hingegen hoffte immer, dass irgendwann mehr aus ihnen wird. Nur deshalb hat er sich überhaupt dem Secret Book Club angeschlossen. Durch die Liebesromane, die die Männer dort zusammen lesen, wollte Vlad lernen, wie er das Herz seiner Frau gewinnen kann. Und die wichtigste Lektion lautet Ehrlichkeit. Also gesteht er ihr endlich, dass er eine echte Beziehung will. Im Gegensatz zu Elena. Sie will die Scheidung. Aber dann verletzt Vlad sich im wichtigsten Spiel seiner Karriere, und Elena weicht ihm nicht von der Seite. Gibt es doch noch Hoffnung? Oder findet sich das einzige Happy End in dem Liebesroman, den Vlad heimlich schreibt?
Die Prämisse ist klar und, wie sollte es anders sein, simpel. Ich habe das Buch trotzdem mitgenommen, weil ich die Idee eines Männerbuchclubs lustig fand. Und ich wurde nicht enttäuscht. Der Schreibstil der Autorin ist wahnsinnig gut. Handwerklich ist das wirklich ein anderes Level in diesem Genre. Die Geschichte klingt laut Klappentext wenig anspruchsvoll, doch die Charaktere bekommen unglaublichen Tiefgang, indem nicht einfach nur eine Liebesgeschichte erzählt wird, sondern auch Krimielemente eingebaut werden. Was das Buch meiner Meinung besonders macht, ist der lakonische Umgang mit dem Genre. Ich meine, wenn sich gut gebaute Männer zusammenschließen, um heimlich Liebesromane zu lesen/studieren, um bessere Menschen, Männer und Liebhaber zu werden... Das ist auch die große Stärke des Buches: es nimmt sich selbst nicht so ernst und sowohl die Figuren als auch der Leser erlebt es mit einem herzlichen Augenzwinkern.
Das Buch kann unabhängig von den vorangegangenen Bänden gelesen werden. Daher sollte sich niemand, der das Genre liebt und einen frischen Blick darauf werden möchte, sich dieses Buch entgehen lassen. Es ist liebevoll, witzig und kurzweilig. Perfekt für einen Sonntagnachmittag!