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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2024

Bis zum Schluss ein böser Genuss

How to murder your Boss – McMasters Handbuch zum Morden
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Zum Inhalt:
Es gibt irgendwo im Nirgendwo eine Universität, die ihre Absolventen in der hohen Kunst des Mordens ohne erwischt zu werden unterrichtet. Drei Absolventen dieser Akademie wollen jeweils ihre ...

Zum Inhalt:
Es gibt irgendwo im Nirgendwo eine Universität, die ihre Absolventen in der hohen Kunst des Mordens ohne erwischt zu werden unterrichtet. Drei Absolventen dieser Akademie wollen jeweils ihre Chefs in die ewigen Jagdgründe schicken. Das sollten sie auch tun, denn wer versagt, ist dem Tode geweiht.

Mein Eindruck:
Wer hat nicht schon einmal seinem Vorgesetzten die Pest oder Schlimmeres an den Hals gewünscht? Rupert Holmes spielt mit dieser tiefgründigen Idee und zeigt drei Menschen, für deren Mordlust man durchaus Verständnis aufbringen kann, wenn man sich selbst in einem Abhängigkeitsverhältnis befindet (und dabei ganz tief in sich hineinhorcht). Die mannigfaltigen Arten der Mordversuche, die auf der Akademie auf Mitstudenten verübt werden und die ausgeklügelten Vorbereitungen bis hin zu den Taten lassen die große Fantasie des Autors in diesem Bereich deutlich werden. Das ganze in einem Sprachduktus eines jovialen, englischen Gentlemans, den man praktisch beim Lesen im Ohr hat. Selbst der Epilog bietet noch ein schwarzhumoriges Schmankerl.

Mein Fazit:
Als Verlagsleiter hätte ich Angst vor diesem Autor

Veröffentlicht am 10.11.2024

Gekonnt ist gekonnt

Wir finden Mörder (We Solve Murders-Serie 1)
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Zum Inhalt:
Theoretisch ist Amy Personenschützerin von Rosi, einer Bestsellerautorin. Praktisch gerät sie selbst in das Visier eines Großkriminellen und muss feststellen, dass dieser Beweisstücke verteilt, ...

Zum Inhalt:
Theoretisch ist Amy Personenschützerin von Rosi, einer Bestsellerautorin. Praktisch gerät sie selbst in das Visier eines Großkriminellen und muss feststellen, dass dieser Beweisstücke verteilt, die sie zu allem Überfluss auch noch zur Hauptverdächtigen in mehreren Mordfällen an Influencern werden lassen. Zum Glück gibt es Schwiegerpapa Steve, der neben seiner verstorbenen Frau, Pub-Quiz und Kater kaum jemanden so gern hat wie Amy. Steve war Polizist, - und zwar ein sehr guter!

Mein Eindruck:
Insbesondere der Hauptsprecher Richard Barenberg macht einen fantastischen Job: Obwohl es wirklich viele Personen gibt, verleiht er jeder einzelnen mit seiner Stimme eine Identität. Dadurch kann man auch ohne "xxx sagte" im Text problemlos die Charaktere identifizieren. Die von Wolfgang Wagner gesprochenen Teile "im Stil eines britischen Gentlemans" sind wunderbar blasiert und passen ebenfalls perfekt ins Bild.
Bei der Geschichte gefällt, dass Richard Osman zwei sehr unterschiedliche Hauptpersonen geschaffen hat, - alter, weißer Mann mit Köpfchen (und zwei Fäusten) trifft auf toughe, junge Frau mit zwei Fäusten (und Köpfchen). Wie im Donnerstag-Mordclub präsentiert Osman auch hier sehr viele ältere, aber voll im Leben stehende Figuren, die sich durch eine großartige Stärke auszeichnen. Hier macht sich keiner klein; Die ältere Schriftstellerin flirtet, was das Zeug hält, der pensionierte Kriminalbeamte ermittelt besser als die jungen Kollegen und schwierig wird es nur, wenn Männer über Gefühle sprechen sollen und das erst wirklich können, wenn der Gegenüber verstorben ist.
Der schwarze Humor im Buch ist grandios, auch die bösen Figuren machen Spaß und wachsen ans Herz und die Idee, aus dieser Combo eine Reihe zu machen, ist aller Ehren wert.

Mein Fazit:
Auch im Alter kann man Spaß und Action genießen

Veröffentlicht am 03.11.2024

Kleine Schmankerl

Zu faul zum Nichtstun
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Zum Inhalt:
Horst Evers liest kurze, lustige (und erfundene?) Geschichten aus seinem Alltag und kann dabei auch über sich selbst lachen.

Mein Eindruck:
Dass Horst Evers Kabarettist ist, merkt man seinem ...

Zum Inhalt:
Horst Evers liest kurze, lustige (und erfundene?) Geschichten aus seinem Alltag und kann dabei auch über sich selbst lachen.

Mein Eindruck:
Dass Horst Evers Kabarettist ist, merkt man seinem Hörbuch an: Perfekt intoniert werden einem die Kurzgeschichten dargeboten, so dass man ein wunderbares Kopfkino sein Eigen nennen darf. Alle Stücke sind bekömmlich, doch einige der Leckerbissen haben Sterneniveau - sei es die Straßenbahnfahrt mit der Linie 16 oder der Umtauschversuch eines Pullovers. Manche sind tiefgründig, andere Schenkelklopfer und insgesamt wird man sehr gut unterhalten.
Das Format dieses Hörbuchs eignet sich besonders gut kurz vor dem Einschlafen oder auf dem Weg zur Arbeit - immer ein Häppchen, bei dem das Unterbrechen nicht stört.

Mein Fazit:
Zaubert ein Lächeln ins Gesicht

Veröffentlicht am 07.10.2024

Ein monströses Verbrechen

Kein Land in Sicht
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Zum Inhalt:
Nach einem Filmriss wacht Sarah auf einem Kreuzfahrtschiff auf. Hier arbeitet sie vordergründig als Animateurin, in Wirklichkeit ist sie aber gemeinsam mit Kollegen einem Verbrecherring auf ...

Zum Inhalt:
Nach einem Filmriss wacht Sarah auf einem Kreuzfahrtschiff auf. Hier arbeitet sie vordergründig als Animateurin, in Wirklichkeit ist sie aber gemeinsam mit Kollegen einem Verbrecherring auf der Spur. Als sie realisieren muss, dass ihr engster Kollege verschwunden ist, wächst ihr Misstrauen gegenüber den Kollegen, - und das mit recht.

Mein Eindruck:
Die Autorin Christina Pertl lässt ihre Protagonistin gemeinsam mit den Lesern im Dunkeln tappen. Gemeinsam erforscht man die Tiefe des Auftrags, des Schiffs und die Größe des Verbrechens - und alles erweist sich als ungeheuerlich. Wie Sarah an ihrer Menschenkenntnis zweifeln muss, während gleichzeitig ihr Kollege um sein Leben kämpft, wie abgrundtief verkommen und/oder verzweifelt Figuren sind, gelingt der Autorin wirklich wunderbar darzustellen. Super auch die Wahl von Ort und Zeit: Ein so großes Schiff bietet viele Möglichkeiten, sperrt die Charaktere trotzdem ein; der Zeitdruck durch die Begrenzung der Reisezeit begünstigt die Nervosität beim Lesen. Gelungen ist das Ende mit seinen Seitenhieben zur Vertuschung von Unbill seitens der Kreuzfahrtgesellschaften und der Ohnmacht gegenüber dem organisierten Verbrechen. Es ist eben wie es ist und ein glamouröses Happyend würde dem Thema nicht gerecht werden.

Mein Fazit:
Fast unerträgliche Spannung mit Gefahr, auf das Ende zu spinxen!

Veröffentlicht am 06.10.2024

Die Liebe und der Tod

Agatha Raisin und der tödliche Biss
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Zum Inhalt:
Agatha hat es nicht leicht. Das neueste Objekt ihrer Begierde beißt unfreiwillig ins Gras - der Gärtner stirbt wenigstens an der frischen Luft. Nichtsdestotrotz kann Agatha bei einem Mord nicht ...

Zum Inhalt:
Agatha hat es nicht leicht. Das neueste Objekt ihrer Begierde beißt unfreiwillig ins Gras - der Gärtner stirbt wenigstens an der frischen Luft. Nichtsdestotrotz kann Agatha bei einem Mord nicht die Finger vom Ermitteln lassen und bei persönlicher Verstrickung schon gleich gar nicht. Dadurch bringt sie sich und auch ihr Team in Gefahr.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist Teil einer Reihe, doch es lässt sich auch ohne Kenntnis der Vorgänger lesen, - mit macht jedoch mehr Spaß. Denn ein großes Pfund des Wohlfühlens in dieser Serie liegt an den vielen über Jahre liebgewonnenen Charakteren, die gemeinsam mit Agatha älter, aber nicht unbedingt weiser werden. So schaut man nicht nur der Detektivin beim Kriminalisieren zu - und das macht diese inzwischen wirklich meisterhaft -, sondern ergötzt sich zusätzlich an den vielen Nickligkeiten, die das Leben ihr und ihrem Team bereitet.
M.C. Beaton hat für dieses Buch ebenfalls sehr viel "tödlichen Biss" ausgepackt. Es gehört definitiv zu den spannenderen der Serie und bietet allerlei Gefahren nicht nur für Agatha, sondern auch für Teile ihres Teams. Doch auch der Humor kommt nicht zu kurz, - dafür sind ihre Sidekicks prädestiniert: Ihr aufgedrehter Ex-Kollege Roy, die besonnene Pfarrersgattin Mrs Bloxby und - last but not least - ihr im wahrsten Sinne "HopOn-HopOff-Lover" Sir Charles. Die Autorin schafft es meisterhaft, die Konstellationen am Schweben zu halten ohne zu nerven und damit perfekt auf den neuen Band anzufüttern.

Mein Fazit:
Es ist immer wieder lustig, es ist immer wieder spannend, es ist immer wieder großartig!

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