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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2024

Gelungenes finales Ende der Serie

Die Töchter der Ärztin
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Das Jahr 1931 beginnt für die beiden Thomasius-Schwestern auf unterschiedlichen Kontinenten. Während Henny mit ihrem Mann Victor, Tochter Vicky und dem Baby Leo in Los Angeles inmitten des frühen Filmglanzes ...

Das Jahr 1931 beginnt für die beiden Thomasius-Schwestern auf unterschiedlichen Kontinenten. Während Henny mit ihrem Mann Victor, Tochter Vicky und dem Baby Leo in Los Angeles inmitten des frühen Filmglanzes von Hollywood feiert, wartet Antonia auf ihren Auserwählten Bertram, mit dem sie die Praxis ihrer Schwester weiterführt. Mutter Ricarda und ihr Mann Siegfried genießen ihren Ruhestand, kümmern sich um Großmutter Karla und reisen sogar zu Flora an die Côte d’Azur. Doch das Schicksal von Karla und eine Hochzeit, wird bald die ganze Familie wieder zusammen bringen.

Mit dem dritten Teil „Zeit des Vertrauens“ gehen nun „Die Töchter der Ärztin“ leider dem finalen Ende der Serie entgegen. Auch dieses Mal gelingt es dem Autorenduo unter dem Pseudonym Helene Sommerfeld mich mit ihren Geschichten voller Spannung, Liebe, Herzschmerz und Emotionen zu fesseln und zu berühren. Besonders eindrucksvoll wird die politisch aufgeladene und angespannte Stimmung der Zeit beschrieben, die fast greifbar wird. Natürlich sind auch wieder all die lieb gewonnenen Protagonisten dabei, es fühlt sich so schön familiär an.

Mein Fazit:
Eine wunderbare Familien-Saga, ich liebe diese Serie, deren Finale nun knapp vor der Machtergreifung Hitlers endet. Finde ich perfekt so, ein stimmiger Abschluss, habe alle Bände nur so verschlungen:).

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Eintauchen in eine fesselnde historische Geschichte im Drei-Kaiser-Jahr 1888

Im Takt der Freiheit
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Berlin 1888 - Felicitas Louisburg, Tochter eines unermesslich reichen Eisenbahn-Fabrikanten lebt das unendliche langweilige Leben eines gut behüteten Mädchens. Als weibliches Wesen wird ihr rein gar nichts ...

Berlin 1888 - Felicitas Louisburg, Tochter eines unermesslich reichen Eisenbahn-Fabrikanten lebt das unendliche langweilige Leben eines gut behüteten Mädchens. Als weibliches Wesen wird ihr rein gar nichts erlaubt, jeder ihrer Schritte wird von der gestrengen Anstandsdame überwacht. Kein Wunder das ihr Intellekt, vom Vater völlig missachtet, rebelliert! Vor allem als sie durch Zufall beim Ausritt mit einem jungen Mann auf einem Velociped kollidiert, wird ihr Hang zur Freiheit und Selbstbestimmung geweckt.

In ihrem neuen historischen Roman „Im Takt der Freiheit“ führt uns Autorin Hanna Caspian in eine aufregende Zeit der Veränderung im preußischen Kaiserreich. Das Jahr 1888 in Berlin, war sowohl politisch, wirtschaftlich und sozial äußerst aufregend. Allein das drei deutsche Kaiser auf dem Thron kamen, die Menschen anfingen Elektrizität zu nutzen, an neuer Mobilität gewannen und an Erfindungen tüftelten. Auch die Kolonisierung und der langsame Wandel in der Gesellschaft mit Erstarkung von Menschen und Frauenrechten prägten diese Epoche. All diese Themen und noch viele mehr werden hier im Roman angesprochen und machen die Lektüre wieder zu einem packenden und lehrreichen historischen Erlebnis. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Entwicklung des Fahrrads geworfen, allein schon eine fesselnde Thematik. Die Protagonisten wurden wieder ausgesprochen interessant besetzt. Neben Felicitas, dem beherzten Star der Handlung, gibt es noch viele weitere interessante Charaktere, sogar eine Zofe aus den deutschen Kolonien, auch ein Thema das damals bewegte. Wie gewohnt fühlt sich der Schreibstil der Autorin sehr lebhaft, äußerst authentisch und gut recherchiert an, ich bin absoluter Fan ihrer Bücher.

Mein Fazit:
Ein äußerst facettenreicher historischer Roman, dessen Lektüre mir großen Spaß bereitet hat und tolle Einblicke in die Zeit bietet. Von mir eine absolute Leseempfehlung:).

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Veröffentlicht am 24.10.2024

Erschütternder 2. Teil der Nachkriegs-Krimiserie aus Essen

Alte Taten, neuer Zorn
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Essen 1949 - der ehrenwerte Richter Dr. Vahrendonk wird im Gerichtsgebäude das Opfer eines Giftattentats. Ein brisanter und ziemlich heikler Fall für Mordermittler Carl Bruns und seinen neuen Assistenten ...

Essen 1949 - der ehrenwerte Richter Dr. Vahrendonk wird im Gerichtsgebäude das Opfer eines Giftattentats. Ein brisanter und ziemlich heikler Fall für Mordermittler Carl Bruns und seinen neuen Assistenten Harry. Denn die Justiz will schnell Erfolge sehen. Es gibt dabei reichlich Verdächtige aus Gegenwart und Rächer aus dunkler Vergangenheit des Richters. Doch sobald Bruns, im Umfeld der Justiz ermitteln will, werden ihm Steine in den Weg geworfen. Der Fall ist äußerst verzwickt und auch Carls Privatleben ist Mords was los!

„Alte Taten, neuer Zorn“ ein treffender Titel für den zweiten Band von Eva Völlers Nachkriegs-Krimi. Es gibt zwar einen neuen Fall, aber ich fand es sehr hilfreich das vorangegangene Buch mit der Vorgeschichte aller Protagonisten zu kennen.
Die Handlung ist wieder absolut spannend gewählt und beschäftigt sich mit der Aufarbeitung der deutschen Nazi-Vergangenheit im westlichen Teil Deutschlands. Das haarsträubende Unrecht des Nazi-Systems in seiner Brutalität wird sichtbar und von der Autorin gekonnt in die Geschichte einbezogen. Auch wenn die Story fiktiv angelegt ist, solche fürchterlichen Fälle gab es wohl zu tausenden, das ist wahrlich erschütternd.
Mit ihrem sympathischen Ermittler Carl Bruns und seinem bewegten Privatleben gibt es einen weiteren aufregenden Aspekt in der Handlung. Das Buch vermittelt zudem einen guten moralischen und eindrucksvollen Überblick über das damalige Leben der Menschen. Die Handlung ist an Spannung wirklich kaum zu überbieten und so grandios miteinander verknüpft, man glaubt es kaum. Glänzend kombiniert, recherchiert und geschrieben, fliegt man nur so durch die Seiten.

Mein Fazit:
Meiner Meinung nach eine äußerst spannende und gelungene Fortsetzung mit einem bewegenden Blick zurück. Klare Leseempfehlung gegen das Vergessen.

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Veröffentlicht am 20.10.2024

Eine extreme, mitreißende und erschütternde historische Familientragödie

Die Mitford Schwestern
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Die Mitford-Schwestern brillieren mit ihrer Schönheit in der britischen Upperclass. Doch das glanzvolle Bild bekommt einen dramatischen Sprung, als die glamouröse Diana, nach nur kurzer Ehe mit dem reichen ...

Die Mitford-Schwestern brillieren mit ihrer Schönheit in der britischen Upperclass. Doch das glanzvolle Bild bekommt einen dramatischen Sprung, als die glamouröse Diana, nach nur kurzer Ehe mit dem reichen Guinness Erben, ihren Mann für den Anführer der britischen Faschisten Oswald Mosley verlässt. Ihr fanatischer Einsatz für den Faschismus wirkt sich auch drastisch auf die Familie aus, während ihre jüngere Schwester Unity völlig dem Nazi-Wahn verfällt, wendet sich die Jüngste dem Kommunismus zu. Nancy die Vernünftige versucht ihre Meinung derweil in sarkastische Romanform umzusetzen.

Der neue historische Roman der Bestsellerautorin Marie Benedict „Die Mitford Schwestern“ widmet sich der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen und erzählt das Leben von sechs legendären Schwestern und ihren extremen und äußerst konträren politischen Anschauungen. Während Nancy, die Schriftstellerin und älteste Schwester den ruhigen und konservativen Part in der Familie innehat, schwanken die jüngeren zwischen extremen politischen Richtungen wie den Kommunisten und den Faschisten.
Die Lebensgeschichten der Schwestern werden grandios dargestellt, der Leser betrachtet die damalige Zeit durch die Augen von jeweils drei Personen. Der Focus liegt dabei auf Nancy, Diana und Unity Mitford. Besonders verstörend und fanatisch wird dabei Unitys Faszination für Hitler geschildert. Diese Art von Personenkult und blinden Fanatismus, erscheint aus unserer heutigen Sichtweise auf die Vergangenheit schon sehr beängstigend. Doch wie im Nachwort erwähnt, kommt auch in der heutigen Zeit dieses Phänomen wieder zum Ausdruck, wenn man sich so auf der politischen Bühne umschaut. Der flüssige und anschauliche Schreibstil der Autorin hat mich schon bei ihrem Porträt von „Lady Churchill“, begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht, es ist erstklassig recherchiert und umgesetzt.

Mein Fazit:
Der Roman bietet ein faszinierendes, unterhaltsames und fesselndes Zeitporträt und bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung, besonders auch für Geschichtsinteressierte.
Bislang waren mir die Mitfords gar kein Begriff, doch nun habe ich gar Lust mir einmal einen Roman von Nancy Mitford zu besorgen.

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Veröffentlicht am 07.10.2024

Sensationell packender Thriller

Bis in alle Endlichkeit
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Eines Morgens fällt dem Privatdetektiv Lee Crowe in einer miesen Gegend von San Francisco eine wunderschöne junge Frau vor die Füße, besser gesagt er findet sie tot auf dem Dach eines Rolls-Royce. Die ...

Eines Morgens fällt dem Privatdetektiv Lee Crowe in einer miesen Gegend von San Francisco eine wunderschöne junge Frau vor die Füße, besser gesagt er findet sie tot auf dem Dach eines Rolls-Royce. Die beste Gelegenheit für einen Schnappschuss für die Medien als Zubrot. Die Tote ist zufälligerweise die Tochter der fünftreichsten Frau der Welt, Olivia Gravesend. Wie es der Zufall will, wird Crowe von Olivia als Ermittler engagiert, da diese nicht an einen Selbstmord ihrer Tochter glaubt. Kaum mit seiner Recherche begonnen, geht es rund in Lees Leben, bald kann er kaum fassen welche Geheimnisse da ans Tageslicht kommen.

„Bis in alle Endlichkeit“ ist ein neuer Thriller, des Deutschen-Krimipreis-Trägers 2023 James Kestrel, der langsam aber intensiv startet und kontinuierlich immer mehr an Fahrt zulegt. Die Geschichte ist geheimnisvoll, rätselhaft und auch megaspannend. Lee Crowe als ermittelnder Privatdetektiv ist ein interessanter und sympathischer Protagonist mit dem Herz am rechten Fleck. Geschickt manövriert er sich durch brenzlige Situationen und hat immer ein As im Ärmel. Der Schreibstil ist äußerst geistreich, bildhaft und spannungsreich gestaltet, am meisten begeisterten mich manch überraschende Wendungen. Das Thema ist außerordentlich interessant und brisant gewählt, dazu kommt eine genial gestrickte rasante Handlung.
Das Cover passt gut zur Location, die Geschichte spielt in der Gegend um San Francisco wie die Brücke sofort vermuten lässt.

Mein Fazit:
Großartiger Thriller mit einer tollen Story. Einmal gestartet möchte man mit der Lektüre gar nicht mehr aufhören. Hoffe auf Fortsetzung, das Ende klingt vielversprechend!

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