Schiffsreise mal modern und magisch - mit queerer Liebe
In Deeper WatersEndlich ist Tal an der Reihe: Wie seine drei Geschwister zuvor, bricht auch er mit dem Schiff zu seiner Coming-of-Age-Reise auf. Für ihn ist dieser Aufbruch besonders, da er aufgrund seiner Magie zuvor ...
Endlich ist Tal an der Reihe: Wie seine drei Geschwister zuvor, bricht auch er mit dem Schiff zu seiner Coming-of-Age-Reise auf. Für ihn ist dieser Aufbruch besonders, da er aufgrund seiner Magie zuvor im Schloss abgeschirmt wurde. Seine Magie ist eng mit seinem Urgroßvater verbunden, der damit Angst und Schrecken verbreitet hat. Tal soll seine Magie weiterhin geheimhalten. Als das Schiff den jungen Athlen aus einem Wrack birgt, entdeckt Tal eine ganz andere Art der Magie - die Magie der Anziehung. Doch bevor etwas geschehen kann, verschwindet Athlen bereits, und Tal begegnet ihm erst nach seiner eigenen Entführung wieder. Dabei stellt er fest, dass auch Athlen alles andere als gewöhnlich ist. Ihrer aufblühenden Romanze stehen weit mehr Hindernisse im Weg, als Tal ahnt. Während er seine eigene Magie und die vielen Feinde seiner Familie als größte Hindernisse betrachtet, hat auch Athlen seine eigenen Probleme zu bewältigen.
Der Rahmen der abenteuerlichen Schiffsreise verleiht der Geschichte einen Hauch von klassischen Abenteuer, ohne veraltet zu wirken. Die jungen Charaktere sind modern und unterhaltsam gestaltet, insbesondere Athlen erweist sich als interessante und mystische Schlüsselfigur. Die Kombination von Queerness und magischen Elementen bringt die abenteuerliche Seefahrt aus dem männlich geprägten Bild heraus, ohne den Flair zu zerstören. Es zeigt, dass es sich lohnt, alte Muster zu überdenken, und dass Veränderungen Traditionen nicht zerstören, sondern bereichern können und einem breiteren Publikum schmackhaft gemacht werden können. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und beginnt mit einer Freundschaft. Dabei werden keine kitschigen Klischees bedient. Tal und Athlen handeln stets vernünftig und vergessen die Gefahren um sie herum nicht. Ein möglicher Kritikpunkt ist die Undurchdringlichkeit der magischen Welt. Es werden viele Wesen, Verstrickungen und Regeln eingeführt, wodurch man leicht durcheinander kommen kann. Erst spät begreift man, warum gerade Tals Magie ein Problem darstellt. Da man lange Zeit nicht weiß, wem man vertrauen kann, fiebert man bis zum Ende mit und wird vollständig von der Verschwörung eingenommen. Ein zweiter Teil, der genauso magisch, unterhaltsam und emotional ist, wäre großartig, denn man taucht gerne in diese Welt ein.