Gut, aber etwas mehr Schwung hätte nicht geschadet
Mimi ist verzweifelt. Ihr Freund Douglas hat sich von ihr getrennt und möchte, das sie auszieht. Ohne eine Perspektive steht sie in Schottland da und weiß nicht, was sie tun soll, als sie einen unerwarteten ...
Mimi ist verzweifelt. Ihr Freund Douglas hat sich von ihr getrennt und möchte, das sie auszieht. Ohne eine Perspektive steht sie in Schottland da und weiß nicht, was sie tun soll, als sie einen unerwarteten und eigentlich auch unerwünschten Anruf erhält. Eine "Freundin" feiert ihre Hochzeit und Mimi ist eingeladen. Eigentlich hat sie keine Lust nach Deutschland zurückzukehren und längst vergessene Freundschaften aufzuwärmen, aber freie Kost und Logis locken sie. Mimi hat viele Erinnerungslücken und eigentlich auch kein echtes Interesse an ihren "Freundinnen", die sie sofort in ihrer Mitte aufgenommen haben, aber sie spielt das Spiel, das von ihr erwartet wird und nähert sich den vier früheren Studienfreundinnen tatsächlich doch noch an. Am Hochzeitstag warten schon alle Gäste in der Kirche, aber das Brautpaar erscheint nicht. Der Bräutigam ist tot, die Braut verschwunden und Mimi findet sich plötzlich im Fokus der polizeilichen Ermittlungen vor. Wurde sie gezielt eingeladen?
Die Geschichte ist an sich spannend, gut durchdacht und regt zum Nachdenken an. Was ist Freundschaft, was macht sie aus und wie weit würde man gehen, um seine Freunde zu schützen? Würde man einen Mord vertuschen, selbst begehen oder Freunde ans Messer liefern? Diese Anstöße an sich sind nicht schlecht, aber manchmal war es fast schon zu viel des Guten. So entsteht die eine oder andere Länge. Die Protagonistin Mimi ist zu Beginn wirklich schwierig. Ich mochte sie nicht, konnte viele Verhaltensweisen nicht nachvollziehen. Nach und nach lichtet sich der Nebel, das Verständnis für sie steigt, aber die Verwirrung um Täter und Motiv wird immer größer. Das Ende ist kaum vorhersehbar und sehr gut aufgelöst! Etwas mehr Schwung hätte dem Buch aber nicht geschadet...