Profilbild von carmensbuecherkabinett

carmensbuecherkabinett

Lesejury Star
offline

carmensbuecherkabinett ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit carmensbuecherkabinett über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2024

Der Oldtimermafia auf der Spur

Hurlebaus jagt den Fälscher
0

Mitten in der Nacht wird Kommissar Hurlebaus zu einem Tatort gebeten. Zwischen einem Oldtimer und einem doch recht eigenwilligen Graffiti wurde ein Journalist regelrecht zerquetscht. Was suchte der Journalist ...

Mitten in der Nacht wird Kommissar Hurlebaus zu einem Tatort gebeten. Zwischen einem Oldtimer und einem doch recht eigenwilligen Graffiti wurde ein Journalist regelrecht zerquetscht. Was suchte der Journalist um diese Zeit am Tatort? War es ein Unfall?
Hurlebaus begibt sich auf Spurensuche und findet dabei nicht nur heraus, dass der Journalist eine große Enthüllungsstory plante, sondern auch, dass diese weitere Morde nach sich zieht. Doch kann er den oder die Täter rechtzeitig stoppen?

Mittlerweile ist es der vierte Krimi mit Kommissar Hurlebaus, für mich war es jedoch der erste. Als Quereinsteigerin in die Reihe kann ich daher sagen, es lohnt sich, auch mittendrin in der Reihe erst hinzuzustoßen. Jochen Bender schreibt seinen Krimi so, dass man die vorangegangenen Bänder nicht kennen braucht, um den aktuellen Fall zu verstehen. Der Fall in sich ist ohnehin abgeschlossen, aber auch bei den zwischenmenschlichen Entwicklungen hatte ich kein Defizit, so dass ich mich schnell in der Geschichte zurechtfand und Hurlebaus – was für eine Name! – ins Herz schloss.

Der Krimi ist lokal in Stuttgart und Umgebung verankert, was man auch deutlich spürt. Als Stuttgarter dürfte man den einen oder anderen Schauplatz wiedererkennen, für Ausstehende ist es ein Sightseeing zwischen zwei Buchdeckeln.

Jochen Bender hat sich für diesen Krimi einen realen Kriminalfall zu Grunde gelegt und darauf seinen Krimi gestrickt. Das merkt man deutlich, ebenso wie die gründlichen Recherchen, die er zu der Thematik Oldtimer-Fälschungen betrieben hat. Als Leserin nahm ich die ganzen technischen Details zwar wahr, jedoch störten sie mich nicht weiter, da sie wunderbar in den Lesefluss eingeflochten waren.

Der Fall ist spannend, emotional und ich spürte deutlich den Spannungsbogen, der immer weiter anstieg, verbunden mit dem Kopfkino, wer denn nun der oder die Täter sein könnte(n). Wendungen und Überraschungen machten es schwer, eine oder mehrere Personen klar herauszukristallisieren, von daher war es wirklich Spannung bis zu den letzten Seiten.

Fazit:
Es war mein erstes Buch mit Kommissar Hurlebaus, jedoch gewiss nicht das letzte. Mittlerweile habe ich mich so sehr mit ihm angefreundet, dass ich ungeduldig auf eine Fortsetzung warte und mich bis dahin freue, dass es bereits drei weitere Fälle mit ihm gibt, um die Wartezeit zu überbrücken.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2024

Abgründe in Caterbury

Wer mit den Wölfen heult
0

Police Sergeant Martin Gordon schießt während eines Banküberfalls auf einen seiner Kollegen Clark Jarrett und verletzt diesen schwer. War es ein Unfall oder gar Absicht?
Um diesen Umstand zu klären, wird ...

Police Sergeant Martin Gordon schießt während eines Banküberfalls auf einen seiner Kollegen Clark Jarrett und verletzt diesen schwer. War es ein Unfall oder gar Absicht?
Um diesen Umstand zu klären, wird die Psychotherapeutin Lilly Brown zu Rate gezogen. In zehn Sitzungen soll sie herausfinden, ob Martin Gordon überhaupt noch dienstfähig ist und ob der Schuss ein Unfall war.
Doch dann erschießt sich Gordon in der Cathedral von Canterbury und hinterlässt Lily den Auftrag, herauszufinden, was wirklich geschehen ist.

Bei diesem Fall handelt es sich um das zweite Buch mit Lily Brown, für mich war es jedoch das erste. Der Quereinstieg fiel mir leicht und ich fand schnell Zugang zu Lily und ihrer Arbeitsweise. Das lag nicht zuletzt auch an dem wunderbaren Schreibstil der Autorin Tessa Duncan, der mich bereits nach wenigen Zeilen fesselte und gefangen hielt.

Der Fall beginnt zunächst spannend mit der Szene in der Bank. Hier durfte ich quasi Gordon über die Schulter blicken und seine Sicht der Dinge mir ansehen. Jedoch fehlten auch mir die Hintergründe und es taten sich sehr viele Fragen auf. Diese zu klären war dann die Aufgabe von Lily. Doch die Autorin bleibt nicht alleine an Lily haften, immer wieder mal gibt es Perspektivenwechsel und so hat man als Leser immer einen kleinen Vorsprung, nie aber die endgültige Lösung.

Sehr interessant fand ich auch, dass Tessa Duncan nicht nur einen sehr spannenden Krimi geschrieben hat, sondern diesem auch viel Lokalkolorit mitgibt. Da der Krimi in Canterbury spielt, wird die Historie von Canterbury angesprochen und ich konnte einen kleinen historischen Ausflug in die Geschichte machen, um mich etwas von dem Geschehen an der Front zu erholen.

Tessa Duncan spricht in ihrem Krimi viele brisante Themen an wie Gruppendynamik, Gruppendruck bzw. -zwang, Mobbing, aber auch falsche Ideale und Vorstellungen. Themen, die immer aktuell sind, viele betreffen und nur wenigen bewusst sind. Das Buch regt zum nachdenken und überdenken an.

Fazit:
Ich habe das Buch binnen zweier Tage durchgelesen gehabt und konnte es nur schwer aus der Hand legen. Das offene Ende in Lilys Leben gibt Hoffnung auf ein Wiedersehen mit ihr. Bis dahin bleibt mir noch der erste Teil, den ich noch nicht kenne, jedoch schnell ändern werde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2024

Die Sage zwischen den Zeiten

Rungholt
0

1362 versankt in einer Sturmflut die Stadt Rungholt im Meer. Seither geistert sie als Legende durch die Köpfe der Menschen und immer wieder hoffen viele auf eine Wiederkehr der alten Stadt.

Auch Janna ...

1362 versankt in einer Sturmflut die Stadt Rungholt im Meer. Seither geistert sie als Legende durch die Köpfe der Menschen und immer wieder hoffen viele auf eine Wiederkehr der alten Stadt.

Auch Janna kennt die Sagen und Geschichten um Rungholt und ist ihr verfallen. Als dann jedoch eine Frau in ihrem Gasthof absteigt, die ein altes Tagebuch bei sich führt, taucht Janna in die Geschichte einer jungen Frau ein, die den Untergang von Rungholt miterleben musste.

Die Sage um Rungholt begegnete mir erst kürzlich in einem anderen Roman, so dass ich gespannt war, wie die Autorin Ann-Kathrin Wasle sich der Thematik genähert hat. Zunächst war ich angenehm überrascht von dem Schreibstil. Dieser ist nicht nur sehr angenehm, er ist auch bildhaft und fesselnd. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, konnte ich auch schon Janna und nicht zuletzt Leonore folgen, sah Rungholt und den alten Gasthof vor mir und tauchte in eine Geschichte ein, die sowohl historisch wie auch leicht fantastisch angehaucht ist.

Den Spagat zwischen den beiden Zeitebenen meistert die Autorin vorbildlich und sie ließ mich auch immer wieder mal auftauchen und Luft schnappen, nur um gleich darauf wieder in der Geschichte in dem Leben der beiden Frauen versinken zu wollen.

Zwar spielen die beiden Handlungsstränge in längst vergangenen Zeiten, jedoch sind viele der angesprochenen Themen immer noch aktuell und relevant. Die Autorin widmet nicht zuletzt Themen wie die Unterdrückung und Abhängigkeit von Frauen oder auch dem Naturschutz ein großes Augenmerk, verpackt ihre Kritik geschickt in dem Fließtext der Geschichte und gibt ihren Appell unterschwellig weiter.

Fazit:
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, die Zeitebenen üben einen bestimmten Reiz aus, aber nicht zuletzt der Schreibstil und die ohnehin schon verwunschene Geschichte um Rungholt sorgen für ein Lesevergnügen, das noch lange nachwirkt.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2024

Einblicke mit WOW-Effekt

THE BOOK
0

The Book ist kein Roman, den man abends zum entspannten Schmökern mit auf die Couch nehmen kann. Tatsächlich ist es Buch, das mit einem etwas größeren DinA 4 Format und einem entsprechenden Gewicht nach ...

The Book ist kein Roman, den man abends zum entspannten Schmökern mit auf die Couch nehmen kann. Tatsächlich ist es Buch, das mit einem etwas größeren DinA 4 Format und einem entsprechenden Gewicht nach einer passenden Unterlage schreit.

Mein erster Eindruck, als das Buch bei mir ankam, war WOW! Bei diesem Buch stimmt einfach mal alles. Die äußere Erscheinung mit dem Leineneinband, der nachtblauen Farbe und den abgesetzten silbernen Ornamenten macht schon was her.

Hinzu kommt der nächste WOW-Effekt, wenn man das Buch aufschlägt. Die Seiten sind im Pergamentdesign und daher nicht reinweiß, sondern eher bräunlich. Ein sukzessives Lesen ist zwar möglich, jedoch reizt das Buch zum Blättern und Stöbern.

Dennoch wurden Kategorien geschaffen, die sich wie folgt darstellen:

- Die ersten Dinge
- Medizin
- Pflanzen
- Tiere
- Lebensmittel
- Werkstoffe
- Bauen
- Mechanik
- Optik
- Elektrischer Strom
- Segeln
- Fliegen
- Industrie
- Militär
- Alltagsleben
- Kommunikation
- Kunst
- Musik
- Der Mensch
- Spiele
- Delikatessen
- Gesellschaft

Es gibt sehr viele gezeichnete Abbildungen, die zur Veranschaulichung dienen und den wenigen Text untermalen. Der Text ist sparsam und nicht ermüdend, so dass man ihn gut lesen kann. Themen werden grob angesprochen, für Tiefe fehlt der Platz, immerhin möchte das Buch einen groben Überblick geben, die Grundlagen schaffen, sollte dieses Wissen einmal notwendig werden.

Fazit:
Es ist ein Buch, das eindeutig in einen gut sortierten Bücherschrank gehört und das man immer wieder zur Hand nehmen und darin blättern möchte. Die kategorische Einteilung zu Beginn schafft einen kleinen Überblick, sollte man sich für eine bestimmte Thematik interessieren. Ansonsten reicht ein wenig blättern, denn man bleibt garantiert irgendwo hängen und liest sich fest.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2024

Die 60iger Jahre bei Familie Thalmeyer

Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Träume
0

Selb, 60er Jahre: Das Leben von Jana Thalmeyer steht vor einem Umbruch. Die Tochter von Marie, der Porzellanmanufaktur-Geschäftsführerin, möchte in München Jura studieren. Kein leichtes Unterfang für eine ...

Selb, 60er Jahre: Das Leben von Jana Thalmeyer steht vor einem Umbruch. Die Tochter von Marie, der Porzellanmanufaktur-Geschäftsführerin, möchte in München Jura studieren. Kein leichtes Unterfang für eine Frau in jener Zeit. Aber Jana ist stark auch wenn sie mit allerlei Themen ihrer Zeit konfrontiert wird.
Auch die Manufaktur entwickelt sich weiter und so stellen Marie und ihre Schwester Sophie jetzt Luxusporzellan her, unterstützt von Paul Bocuse.
Alles könnte endlich in friedlichen Bahnen laufen, hätte Abel Metsch nicht die Druckerei seines Vaters übernommen und den alten Streit wieder aufleben lassen und würde Marie nicht lebensbedrohlich erkranken. Wie wird es weitergehen mit der Porzellanmanufaktur und der Familie Thalmeyer?

Das Buch ist der dritte und leider auch letzte Band der Reihe. Wieder stellte der besondere Schreibstil von Stefan Maiwald eine kleine Hürde für mich dar, ehe mich die Geschichte willkommen hieß und ich wieder ganz eintauchen konnte.
Der Schreistil ist wahrlich ein Phänomen, denn auf der einen Seite stolperte ich zunächst drüber, auf der anderen jedoch lies er mich nicht los und zwang mich regelrecht zum Weiterlesen. Bereits nach wenigen Seiten hatte ich mich an den Schreibstil gewöhnt gehabt und konnte eintauchen in eine Geschichte, die die 60 Jahre in Deutschland lebendig werden ließ.
Stefan Maiwald beschränkt sich keineswegs auf die Familie Thalmeyer und ihre direkte Umgebung. Vielmehr schaut er gerne über den Tellerrand und lässt auch mal bekannte Persönlichkeiten zu Wort kommen.
Kurze Kapitel und Perspektivenwechsel heizen den Lesefluss an und sorgen dafür, dass man in die Geschichte eintauchen und sie so schnell nicht wieder aus der Hand legen kann.
Die Geschichte ist klar strukturiert. Man merkt deutlich, wie viel Mühe der Autor in seine Recherchen gesteckt hat und wie schwer ihm der schmale Grat zwischen dem schreiben eines trockenen Sachbuchs und einem leichter zu lesenden Roman gefallen ist. Stefan Maiwald gelingt es, die recherchierten Fakten so zu vermitteln, dass man sie als Teil der eigentlichen Geschichte um Familie Thalmeyer wahr- und aufnimmt.

Fazit:
Zwar handelt es sich um den Abschlussband der Trilogie, aber dennoch wird mir Familie Thalmeyer noch lange in Erinnerung bleiben und vielleicht wird es mal eine Fortsetzung mit einer anderen Generation dieser oder einer anderen Familie geben. Ich würde mich zumindest darüber freuen, zusammen mit Stefan Maiwald die folgenden Jahrzehnte im Rahmen einer Familiensage entdecken zu können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere