Sehr empathisch!
WohnverwandtschaftenDer Roman erzählt über das „ganz normale“ Zusammenleben in einer Vierer-WG. Constanze als jüngste zieht am 15. Januar 2022 zu Jörg, 68 Jahre alt, verwitwet und Besitzer der Wohnung, Anke, Mitte 50 und ...
Der Roman erzählt über das „ganz normale“ Zusammenleben in einer Vierer-WG. Constanze als jüngste zieht am 15. Januar 2022 zu Jörg, 68 Jahre alt, verwitwet und Besitzer der Wohnung, Anke, Mitte 50 und arbeitslose Schauspielerin, und Murat, Mitte 50 und mit eigener Firma. Das Ganze soll von ihrer Seite aus nur eine Übergangslösung sein, denn sie hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und findet in Hamburg nicht so schnell eine eigene Wohnung.
Die Autorin schafft es wunderbar die verschiedenen Befindlichkeiten ihrer vier Protagonisten einzufangen, indem sie sie in den verschiedenen Kapiteln jeweils in Ich- Form von einer Figur ausgehend oder auch von zweien im Wechsel, jeweils mit dem Namen als Überschrift, schreibt. Eine andere Form der Darstellung benutzt sie bei zwei Protagonisten oder mehreren, indem sie hier die Dialogform wählt, ihre Hauptfiguren sich also unterhalten.
Diese Art und Weisen der Darstellung bringen die Leser sehr dicht an die Protagonisten heran, lassen sie ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben und sie können sich so ausgesprochen gut in sie hineinversetzen. Man fiebert trotz der eher unaufgeregten Alltagsgeschichte regelrecht mit und möchte wissen wie es ihnen ergeht, denn alle vier werden einem schnell sympathisch.
Isabel Bogdan hat es wieder geschafft, den Lesern das Leben und Empfinden von anderen Menschen auf ihre unaufgeregte, empathische Art und Weise nahe zu bringen, so dass es schwer fällt, den Roman als zu Ende gelesen zur Seite zu legen.