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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Ein Stück Zeitgeschichte wird in Form von Briefen lebendig

Wo die Freiheit wächst
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Es ist 1942 und die 16jährige Lene lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Köln. Der älteste Bruder ist schon Soldat, der Vater wird vermisst, der jüngere Bruder ist voller Eifer für ...

Es ist 1942 und die 16jährige Lene lebt mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in Köln. Der älteste Bruder ist schon Soldat, der Vater wird vermisst, der jüngere Bruder ist voller Eifer für das System und die jüngeren Schwestern werden mit Bombenangriffen groß. Lene selber macht eine Ausbildung zur Friseurin und verliebt sich in Erich., der zu den Edelweißpiraten gehört.

Eigentlich sind Briefromane nicht unbedingt meine Sache, aber für diesen Roman gilt das Gegenteil, denn ich glaube ohne diese Form wäre er nicht zu eindringlich geworden. Diese Briefe sind von Lene an ihren Bruder Franz, ihren Liebsten Erich und ihre Freundin Röschen geschrieben worden bzw. umgekehrt. Jeder von ihnen schreibt ein Stück aus dem Alltag...... Bombenangriffe, Treffen mit Freunden, das Leben an der Front, über die Familie, Beobachtungen und Empfindungen. Oft muss man zwischen den Zeilen lesen bzw. kann es um das wirkliche Ausmaß zu erfassen oder zu erahnen. Vieles durfte nicht geschrieben werden, denn die Briefe unterlagen einer strengen Kontrolle oder sie sind auf anderen Wege an die Empfänger gekommen.
Dadurch bekomme ich einen teilweise beängstigend nahen Einblick in das damalige Leben und auch das Lebensgefühl. Lene ist jemand, die durch das Kennenlernen von Erich noch mehr mit geöffneten Augen durch die Gegend läuft und sich viele Fragen stellt und Gedanken macht. Trotzdem ist sie erst 16 Jahre alt, kann Gefahren nicht richtig einschätzen. Vor allen Dingen Ist mutig, wenn auch leichtsinnig und vor allen Dingen verliebt. Der Tonfall der Briefe ändert sich innerhalb eines Jahres, in dem der Roman spielt und mit Erschrecken habe ich gemerkt, wie schnell "gestorben" aber auch Hoffungen und Träume zerstört werden.
Ein Roman für alle, die erfahren möchten, wie es war damals zu leben und insbesondere für Jugendliche, damit sie mit offenen Augen und kritisch die Welt betrachten. Jeder von uns kann etwas zur eigenen Geschichte beitragen!

Veröffentlicht am 11.11.2024

Sehr spannender Thriller - manchmal ein wenig undurchsichtig

Kalte Erlösung
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Es ist der neunte Teil der Reihe um Mara Billinsky, aber obwohl ich schon mal was mit ihr gelesen habe, stelle ich fest, dass ich wohl einige Gedächtnislücken habe, denn ich musste mich erst wieder orientieren, ...

Es ist der neunte Teil der Reihe um Mara Billinsky, aber obwohl ich schon mal was mit ihr gelesen habe, stelle ich fest, dass ich wohl einige Gedächtnislücken habe, denn ich musste mich erst wieder orientieren, was die beruflichen und privaten Beziehungen von Mara betrifft. Ihr aktueller Fall zu dem sie gerufen wird, ist ein Anwalt der bestailisch umgebracht wurde und kurz darauf gibt es eine weitere Tote, die dem gleichen Täterprofil zuzuschreiben ist. Außerdem ermittelt sie in einer Länderübergreifenden Einheit, wo es um einen sehr gefährlichen Täter geht. Mara ist eine sehr spezielle Ermittlerin bzw. Mensch, die häufiger Schwierigkeiten im sozialen Miteinander hat. Ihr momentaner Lover Erik Nordin ist gleichzeitig einer derjenigen, die in der Sondereinheit mitermitteln. Die weitere Gemeinsamkeit zwischen ihnen ist, dass sie nicht viel miteinander reden.

Ein weiterer Erzählstrang, kursiv gedruckt, erzählt von einer Person namens Goyo, die schon als Kind viel Schlimmes erlebt hat.

Was die Fälle miteinander verbindet, wer Goyo ist, und wie zusätzlich auch noch Maras Vater drin verwickelt ist, dies wird auf sehr spannende Weise erzählt. Manches Mal habe ich zurückgeblättert, weil ich das Gefühl hatte, das mir was an Info fehlte oder ich fasch interpretiert hatte. Es ist sicherlich günstig die unmittelbar davor liegenden Fälle gelesen zu haben, da sich die Story manchmal auf die Vergangenheit bezieht und einem dann der Zugang leichter gelingt. Mara hat mich als Person an manchen Stellen durch ihre nicht gezeigten Emotionen überrascht.

Das Ende war rasant und spannend, vieles wurde logisch aufgelöst, so dass bei mir am Ende die Neugier auf einen weiteren Fall definitiv besteht.

Insgesamt 4,5 Sterne , denn einen halben Stern ziehe ich aufgrund mancher Undurchsichtigkeit ab.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 08.10.2024

Gefühlvoller Roman mit Tiefenwirkung

Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben
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Ella hat beschlossen zu erkunden, wie es ist ein Jahr lang in einem Tinyhouse in einer Siedlung von Tinyhäusern zu wohnen. Dies will sie als Journalistin dokumentieren und filmen bzw. in einer Reportage ...

Ella hat beschlossen zu erkunden, wie es ist ein Jahr lang in einem Tinyhouse in einer Siedlung von Tinyhäusern zu wohnen. Dies will sie als Journalistin dokumentieren und filmen bzw. in einer Reportage verarbeiten. Da ihre Söhne beide gerade aus dem Haus ausgezogen sind, ihr Mann sich von ihr getrennt hat und das gemeinsame Haus nun verkauft worden ist, muss Ella sich sowieso verkleinern und dies macht sie nun aus beruflichen Gründen radikal.
Die Bewohner der Tinyhaussiedlung stehen ihr zunächst eher skeptisch gegenüber und Ella selbst hat nicht geahnt, wie es ist beengt zu wohnen, wenn zudem bei ihrem Einzug im November auch der Ofen nicht gut funktioniert. Erwchwerte Bedingungen, doch mit der Zeit lernt Ella die Bewohner näher kennen und ihren einen Nachbarn findet sie sehr interessant. Geht da mehr? Während Ellas Hormone mit ihr Achterbahnfahren, passieren einige kleine, mittlere und große Katastrophen.
Zu Beginn hat mich der Roman wegen der Thematik Tiny House und sich von Dingen trennen müssen, sehr interessiert. Leider fand ich den Einstieg dahingehend eher oberflächlich und auch so plätscherte die Story für mich eher dahin.. Doch dann erfahre ich immer mehr von den anderen Bewohnern und auch von Ella bzw. dem gesamten Leben in der Siedlung. Es passiert vieles, was mich sehr berührt hat. Zwischesndurch hatte ich Tränen in den Augen und den Tiefgang den der Roman entwickelt, hat mich überrascht. und positiv - trotz dramatischer Szenen - gepackt. Glücklicherweise gab es bei aller Dramatik und Ernsthaftigkeit, dann auch noch "Liebe" sowie humorvolle , sprachliche Einlagen und die haben den Roman abgerundet.
Ich freue mich jetzt schon auf weitere Romane der Autorin.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 06.01.2024

Mysteriös und spannend bis zum Schluss

Waiseninsel
4

Jessica Niemi ist eine Kommissarin, die einen "Sack von Problemen" mit sich herumträgt und oft zudem auch oft nicht weiß, ob sie gerade etwas real erlebt oder "Visionen" hat. Was aber leider gerade tatsächlich ...

Jessica Niemi ist eine Kommissarin, die einen "Sack von Problemen" mit sich herumträgt und oft zudem auch oft nicht weiß, ob sie gerade etwas real erlebt oder "Visionen" hat. Was aber leider gerade tatsächlich passiert ist, ist, dass sie einen Mann körperlich angegegangen hat, der sie beleidigt hat und festgehalten hat. Dies ist von jemand anderem gefilmt worden und ins Netz gestellt worden. Nun wurde sie von der Arbeit beurlaubt und versucht auf einer kleinen Insel ein Auszeit zu nehmen und auch dem Presserummel zu entkommen. Doch anstatt zu Ruhe zu kommen, passieren auf der Insel merkwürdige Dinge und als die erste Leiche aufgefunden wird, steckt Jessica mittendrin in den Ermittlungen.
Der Thriller ist äußerst spannend und hat einige mysteriös scheinende Elemente. Die Story gibt immer wieder Einblicke in die Vergangenheit und die Gedanken bzw. Erinnerungen anderer Personen. Was haben die Geschehnisse und die Toten von damals mit der Gegenwart zu tun? Stück für Stück erfahre ich mehr und habe immer wieder neue Vermutungen über den Täter bzw. die Täterin. Am Ende ist klar, wer die Verantwortung habe, aber einige Fragen bleiben offen. Einige Passagen im Buch hatten zumindestens für diesen Fall keine Bedeutung und haben mich "verwirrt". Nun interessiert mich , wie es im Privat-/Berufsleben der Kommissarin weitergeht, die ich sehr schätze. Ich hoffe sehr auf einen weiteren Fall mit Jessica Niemi. 4;5 Sterne

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  • Spannung
Veröffentlicht am 09.02.2023

Was passiert im Lehrerzimmer?

Die schlimmste Klasse der Welt (Band 2) – Rette sich, wer kann!
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Die Schüler der Klasse 5a haben innerhalb kürzester Zeit es geschafft, dass die Lehrerschaft sie für die schlimmste Klasse hält und so müssen sie in den Klassenraum direkt neben dem Lehrerzimmer einziehen. ...

Die Schüler der Klasse 5a haben innerhalb kürzester Zeit es geschafft, dass die Lehrerschaft sie für die schlimmste Klasse hält und so müssen sie in den Klassenraum direkt neben dem Lehrerzimmer einziehen. Schnell wird klar, dass nicht nur die Schüler sondern auch die Lehrer einige Verhaltensweisen an den Tag legen, die nicht vorbildlich sind. Mir ging es wie den Kinder, denen ich die Geschichte vorgelesen bzw die sie selber gelesen haben, über die Aktionen der Kinder konnten wir meistens lachen- auch nicht immer - aber die Lehrer verhielten sich zum größten Teil nur schrecklich. Ich als erwachsener Leser fand die Darstellung des Tablettenkonsums für Leser ab 10 grenzwertig, und hätte mir an dieser Stelle mehr Aufklärung darüber gewünscht. Sehr schön fand ich das Ende des Buches, in dem die Lehrer einen Denkzettel verpasst bekamen und die Klasse selber vorher für ihre Einfälle auch positives Feedback erhält. Mehr möchte ich nicht verraten.... selber lesen! Insgesamt 4;5 Sterne... aufgerundet 5.

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