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Veröffentlicht am 08.10.2024

Schöne Geschichte

Die kleine Werkstatt der geretteten Dinge
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Gea hat eine eigenartige Kindheit hinter sich, allein mit ihrer Familie in der Einsamkeit, keine Freunde, keine Schule, keine sozialen Kontakte. Als junge Erwachsene kommt sie nach Mailand, wieder allein, ...

Gea hat eine eigenartige Kindheit hinter sich, allein mit ihrer Familie in der Einsamkeit, keine Freunde, keine Schule, keine sozialen Kontakte. Als junge Erwachsene kommt sie nach Mailand, wieder allein, ohne irgendwelche Bekannte oder andere Hilfe. Sie kommt zurecht. Alle Fertigkeiten die sie von ihrem Vater gelernt hat kann sie hier anwenden. Aus allem was sie findet kann sie etwas Neues schaffen oder wieder brauchbar machen. Sie kann fast alles reparieren, sei es verstopfte Waschbecken, schleifende Türen oder Regale auf hängen. Sie kann Puppenhäuser bauen und kochen. Sie ist ein Allroundtalent die außerdem das Überleben in einer feindlichen Umgebung gelernt hat. In ihrer Nachbarschaft ist sie beliebt, jeder akzeptiert ihre Zurückhaltung. Ein Erlebnis aus ihrer Kindheit begleitet sie in ihrem Viertel ein kleiner Trödelladen beherbergt ihre schönste Erinnerung. Nun soll er einem Wettbüro oder einem Burgerladen weichen. Auf einmal hat Gea Mut sich mit anderen aus zu tauschen, gemeinsame Sache zu machen und den Laden zu retten. Gemeinsam mit Frauen die wie sie einschneidende Erlebnisse hatten und sich daraus befreit und sich weiter entwickelt haben entwickelt sie Ideen wie sie den Laden retten und ihm ein neues Leben einhauchen können.
Die Szenarien die die Autorin vor unseren Augen entstehen lässt, lassen mich den Kopf schütteln, wer lässt so etwas zu, warum hilft keiner den Kindern, warum wird akzeptiert das Menschen aufgrund Spekulationen ihr Zuhause verlieren?
Die Autorin hat einige große Themen unserer Zeit zum Thema ihres Romans gemacht. Nachhaltigkeit, Konsumdenken, Einsamkeit, Sozialkompetenz und Weltuntergangsängste. Trotz dieser bedrückenden Geschichten hat der Roman eine Leichtigkeit ohne zu Verharmlosen die die Geschichte absolut lesenswert macht.

Veröffentlicht am 08.10.2024

L wie Lecker

L wie Lafer
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Lieblingsrezepte von wem? Von Johannes Lafer, von vielen Menschen, von einer Nation oder von mir? In diesem Buch habe ich einige meiner Lieblingsrezepte gefunden. Geschnetzeltes, Röstis, Sauerbraten ...

Lieblingsrezepte von wem? Von Johannes Lafer, von vielen Menschen, von einer Nation oder von mir? In diesem Buch habe ich einige meiner Lieblingsrezepte gefunden. Geschnetzeltes, Röstis, Sauerbraten oder Käsekuchen aber jedes mal anders wie ich es koche. Zum Beispiel der Sauerbraten: ich nehme keinen Rotweinessig sondern ganz einfachen, die Rosinen weiche ich auch nicht in Rum ein. Das alles werde ich beim nächsten Braten unbedingt ausprobieren. Das Trifle kenne ich so wie beschrieben. Der Käsekuchen ( obwohl ich ein ganzes Kochbuch mit Rezepten dazu habe ) ist noch einmal ganz anders.
Mir hat außer den Rezepten auch die Art und Weise der Ansprache gefallen. Z. B.: das in den Rezepten Fertigblätterteig auftaucht und nicht die sehr aufwändige Herstellung von selbstgemachten favorisiert wird. Auch das man Dosentomaten verwenden kann. Ansonsten frische Zutaten und der Rat saisonale Früchte und Lebensmittel zu verwenden. In der Regel sind alle Zutaten leicht erhältlich. Klar wenn man Jakobsmuscheln verwenden will, muss man schon in ein Fachgeschäft oder Fachabteilung gehen, aber das ist selbstverständlich. Das viele Gerichte mit einer Schritt für Schritt Anleitung versehen sind, fand ich gut, denn es gibt Käufer oder Beschenkte eines solchen Kochbuchs die nicht unbedingt viel Erfahrung in der Küche haben, aber Freude am Kochen bzw. diese erlernen wollen. Viele diese Steps lassen sich auch auf andere Rezepte ausweiten. Die Fotos sind natürlich perfekt und wunderschön da wird es die eine oder andere Enttäuschung geben, bei mir ist es regelmäßig die Linzer Torte. Mein Gitter sieht nie so schön aus. Schmecken tut sie trotzdem. Für mich ein schönes Kochbuch, denn es vermittelt mir ein gutes Gefühl das ein so herausragender Koch auch ähnlich kocht wie ich und die Gerichte mag die ich auch gern koche und esse.

Veröffentlicht am 04.10.2024

Bildgewaltig

Monas Augen – Eine Reise zu den schönsten Kunstwerken unserer Zeit
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Was wäre wenn ich mein Augenlicht verlieren würde, nicht mehr sehen können was vor mir liegt, keine Farben besonders jetzt im Herbst, nicht mehr lesen können dieses Abtauchen in andere Welten, was bleibt ...

Was wäre wenn ich mein Augenlicht verlieren würde, nicht mehr sehen können was vor mir liegt, keine Farben besonders jetzt im Herbst, nicht mehr lesen können dieses Abtauchen in andere Welten, was bleibt dann ? Erinnerungen , Bilder im Kopf, Beschreibungen von anderen was sie sehen.
Für mich ein Albtraum der gar nicht so abwegig ist, denn ich bin sehr stark kurzsichtig und unterschwellig ist bei jedem Besuch beim Augenarzt diese Angst da. Wie ist es denn dann bei einem Kind, das noch viel sehen will, auf dem sich die Angst der Erwachsenen überträgt. Abrupt von jetzt auf gleich, setzt bei Mona die absolute Dunkelheit ein, für 63 Minuten, ohne erkennbare Ursache. Ein Psychologe soll die Ursachen erforschen, der Großvater will lieber mit seiner geliebten Enkelin Erinnerungen schaffen, Bilder die wenn es zum Schlimmsten kommt, im Kopf sind und immer wieder abgerufen werden können. Ergeht mit ihr in die Museen und Bildergalerien von Paris, alle die berühmten Kunstwerke in einer Stadt vereint, Glück im Unglück. Jede Woche ein Bild. von Botticelli, da Vinci, Rembrandt, Turner oder Vermeer. Bilder nicht nur betrachten,, sie schön oder weniger ansprechend finden, sondern verinnerlichen und die Intension und die Art des Schaffens dahinter erkennen und bewahren.
Viele Bilder kennt man von Hörensagen,, von Abbildungen oder hat sie vielleicht auch schon im Original gesehen. Mit diesem Buch sieht man sie garantiert anders, außer man ist intensiv mit der Kunst beschäftigt. Die Informationen zu den Bildern war sehr vielfältig und und sehr ausführlich, mehr sogar wie in den Beschreibungen zu den Bildern allgemein zur Verfügung steht.
Man könnte meinen zu viel des Guten, die Geschichte zwischen Großvater und Enkelin wird zu sehr in den Hintergrund gedrängt. Aber für mich ist es die schönste Liebeserklärung seit langen. Nicht nur zum Kind sondern auch zur Kunst und den Kunstschaffenden.
Denn der Gedanke soviel an Schönheit im Gedächtnis zu speichern wie es eben nur geht, Schönheit die über Jahrhunderte schon hält, die nicht vergeht, weil sie geschützt wird und viele sie bewundern., dass ist der Tenor in diesem Buch und mit diesen Erinnerungen wird auch die Dunkelheit vielleicht zu ertragen sein und die Fähigkeit sich an anderen Sinneswahrnehmungen freuen wird möglich.

Veröffentlicht am 01.10.2024

Ein besonderes Paket

Die Glückslieferanten
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Ein besonderer Lieferservice, man kann Pakete noch nach dem eigenen Tod zu stellen lassen. In einigen Fällen ist es etwas besonders Schönes. Eine Erinnerung, ein Zeichen das die verstorbene Person immer ...

Ein besonderer Lieferservice, man kann Pakete noch nach dem eigenen Tod zu stellen lassen. In einigen Fällen ist es etwas besonders Schönes. Eine Erinnerung, ein Zeichen das die verstorbene Person immer noch da ist, in einigen Fällen kann es auch böse wirken. Ich habe dir nichts mehr zu sagen und noch vielmehr will ich nichts mehr von dir hören. Der Lieferservice liefert zum Glück auch noch in Fällen aus in denen die Umstände eine persönliche Übergabe verhindern. Es sind mehr Episoden die hier beschrieben sind. Eher Kurzgeschichten zu einzelnen Schicksalen und es wird natürlich auch die Zuverlässigkeit und andere Qualitäten des Services gelobt.
Das Buch " Die Erinnerungsfotografen" von dieser Autorin war im letzten Jahr mein absolutes Highlight. Ein ähnlicher Aufbau, nur viel intensiver und es gab einen besonderen Zusammenhang zwischen den einzelnen Geschichten.
Ich war daher begeistert das es ein neues Buch der Autorin geben wird. Leider ist die Reihenfolge der Bücher in meinen Augen falsch. Dieses Buch ist gut, aber der Vorgänger ist hundertmal besser. So ist der Eindruck entstanden es mit den gleichen Mitteln noch einmal zu versuchen. Das ist schade, denn für sich gesehen ist das Buch gut, nur es wird nun immer mit dem anderen Buch verglichen. Anders herum hätte man gesagt die Autorin hat sich sogar noch gesteigert. Die Figuren die besucht werden sind liebenswert und fein gezeichnet, während die Lieferantin und ihr Chef blass bleiben, das ist enttäuschend denn auch sie hätten eine Menge zu sagen.

Veröffentlicht am 28.09.2024

Mehr als ein Krimi

Das Diamantenmädchen
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Vor dem 1.Weltkrieg waren Paul und die Geschwister Wilhelm und Lilly unzertrennlich. Jetzt Jahre nach Kriegsende sind nur noch Lilly und Paul über. Willhelm ist für tot erklärt, auf dem Schlachtfeld geblieben, ...

Vor dem 1.Weltkrieg waren Paul und die Geschwister Wilhelm und Lilly unzertrennlich. Jetzt Jahre nach Kriegsende sind nur noch Lilly und Paul über. Willhelm ist für tot erklärt, auf dem Schlachtfeld geblieben, Paul hat der Krieg verändert, der feinsinnige, humorvolle Diamantenschleifer ist verändert, in sich gekehrt und will Lilly nicht mehr sehen. Lilly ist Journalistin beim Ullstein Verlag mitten im Berlin der 20 Jahre
Parallel zu. Lillys Geschichte, ermittelt Kommissar Schambacher in einem Mordfall. Ein Farbiger wurde erschossen, bei ihm findet man unter anderem einen Rohdiamanten. Ein Diamantenmord und eine Story über Diamanten, zwangsläufig müssen Lilly und Schambacher aufeinander treffen. Aber es gibt noch mehr Bezugspunkte zwischen den beiden.
Es ist mehr als ein Krimi um Habgier und Diamanten. Selbst das aufregende Berlin ist nur ein leiser Gast im Hintergrund. Die Menschen leben nach dem Krieg einfach weiter. Was in anderen Romanen tiefschürfend beschrieben wird. Ist hier einfach nur eine Randbemerkung. Kriegsversehrte Bettler, Die goldenen Zwanziger, Politische Unruhen, das Aufkommen der Nationalsozialisten., alles erscheint dem Autor nicht so wichtig. In leisen Tönen erzählt er von den Folgen für die jungen Männer die den Krieg überlebt haben.
Der Krimi ist der Aufhänger um zu erzählen wie drastische Umstände die Menschen verändern und wie sie danach auf ihre Umwelt wirken. Wie sie Opfer der Politik wurden, wie sie ohne Rückhalt in alte Rollen zurück versetzt werden obwohl alles anders geworden ist.
Für mich ist Ewald Arenz ein Autor der leisen Töne, der trotzdem die wichtigen Themen im alltäglichen Leben von allen Seiten beleuchtet.
Lilly ist stellvertretend für die Frauen die auf einmal allein für sich einstehen müssen, Paul und Schambacher müssen mit ihren Erinnerungen leben, und weiter leben. als Symbole für eine ganze Generation ,