Ein neuer Fall für Lodi Lenke - atmosphärisch und spannend!
"Auf finsteren Wegen" von Rieke Jost ist als Taschenbuch mit 317 Seiten bei Edition M erschienen und es handelt sich um den sehr gelungenen zweiten Band der Reihe um die empathische Kommissarin Lodi Lenke ...
"Auf finsteren Wegen" von Rieke Jost ist als Taschenbuch mit 317 Seiten bei Edition M erschienen und es handelt sich um den sehr gelungenen zweiten Band der Reihe um die empathische Kommissarin Lodi Lenke und ihr Team. Das Ganze ist ein in sich abgeschlossener Fall und somit eigenständig lesbar.
Der Jäger Helmut Fänger wird tot auf einem Hochsitz im Wald gefunden - brutal ermordet mit 27 Messerstichen. Die Tatwaffe wird am Tatort gefunden und ist übersät mit Fingerabddrücken - doch auch wenn der Täter erkennungsdienstlich erfasst wurde und der Polizei somit bekannt ist, erweist sich die Suche nach ihm als eine harte Nuss - wo findet man einen Verdächtigen ohne festen Wohnsitz? Ist er innerhalb der Gruppierung militanter Tierschützer zu finden, die bei den Ermittlunbgsarbeiten in den Vordergrund treten? Und könnte es einen Mittäter geben? Lodi, Katrin, Hannes und Florianbekommen alle Hände voll zu tun und je tiefer sie graben, desto brisanter stellt sich die Lage dar...
Rieke Jost hat einen sehr detaillierten und bildhaften Schreibstil, wodurch sie eine ausgesprochen lebendige, authentische Atmosphäre erzeugt. Die klebrige Hitze des unnachgiebigen, drückenden Sommers konnte ich vollkommen nachfühlen.
Außerdem ist eine gute Portion Lokalkolorit beigemischt, so dass ich das Buch Lesern und Leserinnen, die sich im Raum Kassel auskennen, besonders ans Herz legen möchte, da sie sicherlich so Einiges wiedererkennen.
Der Plot ist gut durchdacht, glaubhaft und schlüssig angelegt und auch hier steht, wie bereits im ersten Band, die sorgfältige Ermittlungsarbeit ganz klar im Vordergrund. Aber auch die private Komponente nimmt gerade genug Raum ein - Lodis Sorgen und ihr eigenes Trauma sind realistisch dargestellt und man spürt die Last auf ihren Schultern förmlich selbst, und auch die persönliche Entwicklung der Kommissarin hat mich bewegt. Ebenso hat ihr seit dem letzten Fall erkrankter Kollege Thomas erneut eine Rolle inne, was mir sehr gefallen hat.
Die Gratwanderung der passenden Dosierung von privaten und arbeitstechnischen Belangen ist der Autorin bestens gelungen und dadurch ist das Team ungemein menschlich und nahbar.
Alles in Allem sehr empfehlenswert und richtig spannend !