Spannend von der ersten bis zur letzten Seite
Tief im SchattenSeit meiner diesjährigen Skandinavien-Reise hat mich richtig das Krimi-Fieber mit Fällen aus dieser Region gepackt. Im Oktober ist nun endlich „Tief im Schatten“, der zweite Teil der Polarkreis-Krimi-Reihe ...
Seit meiner diesjährigen Skandinavien-Reise hat mich richtig das Krimi-Fieber mit Fällen aus dieser Region gepackt. Im Oktober ist nun endlich „Tief im Schatten“, der zweite Teil der Polarkreis-Krimi-Reihe erschienen.
Kaum hatte sich der Trubel von den Ermittlungen des ersten Falls gelegt, da erschüttert ein neuer Mord das beschauliche Åre. Und das ausgerechnet zu Beginn der heißbegehrten Sportferien, als tausende Skifahrer aus Stockholm den Ort stürmten! Eine Mutter findet die Leiche eines brutal zugerichteten Mannes an einer einsamen Landstraße. Kurz darauf folgt die Erkenntnis: Das Opfer ist niemand Geringeres als Johan Andersson, eine lokale Berühmtheit und ehemaliger Skiprofi. Sein brutaler Tod schockierte die gesamte Gemeinde, denn Johan galt als positiv und engagiert und niemand kann sich erklären, wer hinter dieser düsteren Tat stecken könnte.
Parallel dazu tauchen wir in die Vergangenheit von Rebecka Ekvall ein. Als junges Mädchen wächst sie in einer strenggläubigen Gemeinde auf und heiratet einen deutlich älteren Mann, den charismatischen Nachwuchspastor. Was sie zuerst als Liebe und Fürsorge interpretiert, entpuppt sich schnell als Kontrollsucht und häusliche Gewalt. Ihre Geschichte bildet einen starken Kontrast zum scheinbar idyllischen Leben in Åre.
Hanna Ahlander und Daniel Lindskog, die Ermittler des ersten Falls, stehen auch diesmal im Zentrum der Ermittlungen. Sie verfolgen verschiedene Spuren und Theorien, während ein weiterer Todesfall den Druck erhöht. Daniels Privatleben leidet unter der Belastung. Seine Frau wünscht sich, dass er mehr Zeit mit ihr und der kleinen Tochter verbringt, doch Daniels Arbeitstage werden immer länger, und auch Hanna kämpft mit persönlichen Problemen.
Der Einstieg mit dem Leichenfund beginnt gleich dramatisch und hat mich aufgrund der Brutalität und den vielen offenen Fragen sehr gefesselt. Dazu das Setting in der Polarkreisregion, die ich so mag – für mich eine tolle Kombi. Die ruhigen, abgelegenen Dörfer stehen in einem krassen Kontrast zu dem brutalen Mord an Johan. Und im weiteren Verlauf der Ermittlungen tun sich immer mehr Abgründe auf, die mich haben staunen lassen.
Die Charaktere sind authentisch ausgestaltet, besonders die beiden Ermittler und Rebecka. Mir ihr habe ich besonders gelitten und gespannt verfolgt, wie ihr Handlungsstrang weitergeht. Die Thematik um die religiöse Gruppe fand ich toll gewählt. Das Ende hat bei mir auch keine Wünsche offengelassen. In einem spannenden Showdown geht es nochmal heiß her. Die Motive und Handlungen waren nachvollziehbar, der Fall klasse konstruiert.
„Der Kriminalfall selbst ist spannend inszeniert und hält einige Überraschungen bereit. Die verschiedenen Handlungsebenen sorgen für Abwechslung, doch die Motive der Täter bleiben letztlich etwas vage.
„Tief im Schatten“ ist ein Krimi, der von der ersten bis zur letzten Seite mit Spannung und unerwarteten Wendungen besticht. Für mich hat hier alles gepasst und es gibt eine klare Leseempfehlung für jeden, der Lust auf spannende Lesestunden hat. Aufgrund der Hauptcharaktere empfehle ich aber, mit dem ersten Band zu beginnen.