Mordhotel
Die Osterferien haben gerade begonnen, Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind bereitet eine Pressekonferenz vor, um ihre Pläne für ein in die Jahre gekommenes Hochgebirgshotel zu präsentieren. In strahlendem ...
Die Osterferien haben gerade begonnen, Immobilienentwicklerin Charlotte Wretlind bereitet eine Pressekonferenz vor, um ihre Pläne für ein in die Jahre gekommenes Hochgebirgshotel zu präsentieren. In strahlendem Glanz soll ein neuer Luxuspalast das verstaubte, brachliegende Haus ersetzen. Aber dazu soll es nicht mehr kommen, Wretlind wird - in einer zähen Blutlacke liegend - in ihrer Hotelsuite aufgefunden.
Wiederum ermitteln Hanna Ahlander und Daniel Lindskog auf Hochtouren, bilden Polizeiarbeit und Einblicke in deren Privatleben einen gelungenen und abwechslungsreichen Mix. Gegner des imposanten Neubaus, Beziehungen zu (bestechlichen?) Politikern, aber auch die arrogant wirkende Art Charlotte Wretlinds bieten vielfältige Spekulationen für ein mögliches Tatmotiv. Unterschiedliche Blickwinkel, rasche Szenenwechsel und kurze Momentaufnahmen von Personen, die scheinbar nichts mit dem Geschehen zu tun haben, sorgen für Abwechslung, langsam wird ein Erzählstrang aus der Vergangenheit an die aktuellen Ereignisse herangeführt. Mit all diesen geschickt eingesetzten Details hält Viveca Sten eine stete Spannung aufrecht und vermittelt mit persönlichen Belangen von Hanna, Daniel und Anton ein sehr lebendiges Bild der eifrigen Kriminalisten. Die anschauliche Kulisse des abgelegenen und verlassenen Hochgebirgshotels steigert am Ende die Dramatik noch einmal und erinnert an Hannas frühere mutige, aber doch auch leichtsinnige Entscheidungen. Ob das wirklich gut gehen kann?
Auch Band 3 der Polarkreis-Krimi-Reihe überzeugt durch einen interessanten Fall und lebensnahe Figuren, die man als Leser mittlerweile sehr gerne in die klirrende Kälte Åres begleitet. Ich spreche eine Leseempfehlung aus!