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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2024

Toller Debütroman

Okaye Tage
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Sam, 28 Jahre alt, lebt in Stockholm, besucht ihre Familie in London jedoch schon seit ihrer Jugend regelmäßig und fühlt sich dort sehr wohl. Als sie den Sommer für ein Praktikum in einer Londoner Agentur ...

Sam, 28 Jahre alt, lebt in Stockholm, besucht ihre Familie in London jedoch schon seit ihrer Jugend regelmäßig und fühlt sich dort sehr wohl. Als sie den Sommer für ein Praktikum in einer Londoner Agentur verbringt, lernt sie auf einer Party Luc kennen. Während Sam etwas chaotisch, spontan und impulsiv ist, wirkt Luc kontrolliert, ist idealistisch und sucht nicht nur den perfekten Job für seine Ideale, sondern auch seinen Platz in der Welt. Obwohl Sams Zeit in London begrenzt ist, lernen sich die beiden weiter kennen, verlieben sich ineinander und beginnen eine Beziehung.

Sam und Luc sind in ihren Endzwanzigern, erarbeiten sich eine Karriere, haben Ziele und Träume. Die räumliche Distanz zwischen London und Stockholm ist für die Beziehung der beiden nicht einfach. Aus wechselnden Perspektiven wird von den Ups and Downs, den berauschenden Gefühlen, den Herausforderungen und Krisen erzählt.
Ich mag den Schreibstil von Jenny Mustard sehr gern, denn der Ton schwankt je nach Situation zwischen Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit und übermittelt die Emotionen, Zweifel und Verlustängste nachvollziehbar.
Sowohl Sam und Luc mochte ich sehr und konnte ihre Gedanken und ihr Handeln größtenteils nachvollziehen. Auch wenn der Schluss wenig überraschend war, hat mich der Weg dorthin inklusive der Abbiegungen und ernsten Aspekte in der Beziehungsarbeit begeistern können.
Ein schöner Debütroman!

Veröffentlicht am 09.10.2024

Spannende Neuentdeckung

In Zeiten des Todes
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An einem kalten Winterabend wird im Januar 1992 am Stadtrand Bozens die grausam ermordete Leiche einer Prostituierten gefunden. Der junge Kommissar Luther Krupp und die Streifenpolizistin Arianna Lici ...

An einem kalten Winterabend wird im Januar 1992 am Stadtrand Bozens die grausam ermordete Leiche einer Prostituierten gefunden. Der junge Kommissar Luther Krupp und die Streifenpolizistin Arianna Lici ermitteln, während die anderen Kollegen sich eher wenig um den Fall scheren und keinen Bedarf sehen in dem Millieu zu ermitteln. Auch die Bevölkerung scheint der Mord nicht sonderlich zu interessieren. Krupp will den Fall jedoch nicht zu den Akten legen und beginnt zu ermitteln. Dann taucht eine weitere Leiche auf - ebenfalls eine Prostituierte und Krupp und Lici beschleicht der Verdacht, dass hier ein Serienmörder am Werk ist. Gibt es womöglich noch andere, bislang unentdeckte Opfer? Diese Vermutung hat auch ein junger Journalist der Stadtzeitung, der seinen Chef beeindrucken möchte und daher in dem Fall recherchiert.

Ich kannte bisher noch keinen Thriller von Luca D'Andrea, fühlte mich von dem Klappentext sehr angesprochen, aber war im ersten Moment aufgrund der hohen Seitenanzahl etwas skeptisch, ob über die vielen Seiten ein Spannungsbogen aufgebaut werden kann.
Luca D'Andrea schreibt flüssig und atmosphärisch. Das Auffinden der Leiche, die Widerstände innerhalb des Polizeiapparats und die Entwicklungen innerhalb der Ermittlungen habe ich gebannt verfolgt. Auch wenn die Figuren viel Raum bekommen, sich zu entfalten, hat dies der Spannung keinerlei Abbruch getan.
Die Auflösung kam etwas schnell und war an einigen Stellen etwas konstruiert, doch ich war bis zur letzten Seite gefesselt und konnte mich gut in das kalte Bozen und die Ermittlungsarbeit hineinfühlen.
Eine tolle Neuentdeckung für mich, ich werde mir D'Andreas andere Bücher sicherlich auch zulegen.

Veröffentlicht am 04.10.2024

Liebesverstrickungen

Die Sache mit Rachel
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Rachel ist behütet in einer eher wohlhabenden Familie aufgewachsen und musste sich keine Gedanken um Geld machen. Das ändert sich jetzt allerdings, sodass sie jobben muss, um ihr Studium zu bezahlen. Im ...

Rachel ist behütet in einer eher wohlhabenden Familie aufgewachsen und musste sich keine Gedanken um Geld machen. Das ändert sich jetzt allerdings, sodass sie jobben muss, um ihr Studium zu bezahlen. Im Buchladen lernt sie ihren Kollegen James kennen und es passt auf Anhieb zwischen den beiden. Rachel stürzt sich in diese Freundinnenschaft, zieht mit James zusammen und die beiden verbringen den Großteil ihrer Zeit gemeinsam. Dabei lernen sie sich selbst und die innersten Gedanken und Geheimnisse derdes anderen kennen.
Rachel schwärmt für ihren Literaturprofessor Dr. Byrne und organisiert mit James eine Lesung im Buchladen. Dort soll Rachel ihren Professor verführen. Der küsst allerdings nicht Rachel, sondern James, was für immer tiefere Verstrickungen sorgt.

Ich habe das Buch in den letzten Wochen überall gesehen, sodass es für mich nur eine Frage der Zeit war, bis ich es lese. Ich mochte sowohl den flüssigen, leichten und humorvollen Schreibstil von Caroline O'Donoghue als auch ihre Figuren und deren Enwicklung sehr gern. Durch die intimen Gespräche bekommen die Leser*innen Einblicke in James' und Rachels Gedanken, Wünsche und Träume. Beide sind in ihren 20ern nicht nur auf der Suche nach sich selbst und guten Zukunftsaussichten, sondern auch auf der Suche nach der großen Liebe und ihrem Platz im Leben. Das habe ich sehr gern nachverfolgt, mit den Figuren mitgefiebert und fand das Ende versöhnlich. Nebenbei werden die Rezession und die einsetzenden Existenzängste, Jobverluste und der Kampf im Arbeitsleben thematisiert.

Ein schöner Roman, den ich sehr gern gelesen habe!

Veröffentlicht am 18.09.2024

Mikroplastik als Bedrohung

Partikel
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Wolf Harlander ist für seine brinsanten Umweltthriller bekannt. In "Partikel" wird Mikroplastik und dessen Bedrohung auf die Umwelt und das Leben thematisiert. Mikroplastik und dessen katastrophale Auswirkunen ...

Wolf Harlander ist für seine brinsanten Umweltthriller bekannt. In "Partikel" wird Mikroplastik und dessen Bedrohung auf die Umwelt und das Leben thematisiert. Mikroplastik und dessen katastrophale Auswirkunen sind politisch brandaktuell, medizinisch sehr herausfordernd und auch für die Ökosysteme sehr schädlich.

Wie auch in Harlanders anderen Büchern gibt es hier verschiedene Handlungsstränge, die sich streckenweie überschneiden und ergänzen. So gibt es ein Frachtschiff, das mit seiner unbekannten Ladung verschwindet, diverse Verhandlungen und Geschäfte innerhalb der politischen Akteure und Unternehmen sowie die Erkenntniss, das Mirkoplastik auch in den Körpern ist und die Gesundheit und das Leben bedrohen. So wird bei der kleinen Zoe ein gefährliches Karzinom in der Leber festgestellt, hervorgerufen durch das Mikroplastik in ihrem Blut, das nicht abgebaut werden kann, und der Kampf um ihr Überleben beginnt. Melissa, Zoes Tante, ist Journalistin und recherchiert zu dem Unternehmen Cyaclean, deren Versprechen es ist, das globale Plastikproblem lösen zu können. Sie schöpft die Hoffnung, durch diese Erkenntisse auch das Leben ihrer Nichte retten zu können. Doch dann verschwindet Zoe, Strände werden von Plastikteilen überschwemmt und es entwickeln sich Machenschaften auf internationaler Ebene, die Konsequenzen für alle beinhalten.

Wolf Harlander erzählt spannend und temporeich. Zunächst hatte ich etwas Mühe, die einzelnen Stränge auseinanderzuhalten und gleichzeitig miteinander in Verbindung zu bringen bzw. nicht zu vergessen. Für längere Lesepausen ist "Partikel" nicht geeignet, weshalb ich dann mehrere Kapitel am Stück gelesen habe und viel besser folgen konnte. Harlander arbeitet mit Spannung und Brisanz, die sich durch die immer schlimmer werdenden Geschehnisse recht schnell aufbaut. Die Schilderungen kommen mir tatsächlich gar nicht so unrealistisch vor und ich habe bis zum Schluss mitgefiebert.
Ein spannender Umweltthriller, der die Ernsthaftigkeit und Problematik von Mikroplastik thematisiert.

Veröffentlicht am 18.09.2024

Cosy Crime mit zweiten Chancen

Cosy Secrets – Der kupferne Schlüssel
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Die Krimiautorin Rae wird von den Freundinnen ihrer Großmutter darüber benachrichtigt, dass sie verschwunden sei. Die Freundinnen behaupten, dass Fenella entführt wurde, während Rae sich sicher ist, dass ...

Die Krimiautorin Rae wird von den Freundinnen ihrer Großmutter darüber benachrichtigt, dass sie verschwunden sei. Die Freundinnen behaupten, dass Fenella entführt wurde, während Rae sich sicher ist, dass ihre Großmutter nur verreist sei. Schließlich wäre das nicht ungewöhnlich für sie. Als jedoch erste Ungereimtheiten auftauchen, macht sich Rae auf den Weg nach Schottland, um Fenellas Verschwinden auf die Spur zu kommen. Als Krimiautorin wird sie ja wohl wissen, wie ermittelt wird. In diesem Zuge trifft sie dann auch sehr schnell auf ihren Ex-Freund Archer Warwick, der ihr bei der Suche hilfreich sein könnte.

Ich kenne Franzi Kopka noch nicht, lese Cosy Crime jedoch zwischendurch immer sehr gern und dieses Buch klang nach einem gemütlichen Roman, einer guten Mischung zwischen Spannung und Romantik. Und genau das ist es auch: Die Figuren werden liebevoll ausgearbeitet, sind nahbar und ich mochte sowohl die Entwicklungen zwischen Rae und Archer als auch das Rätseln der Freund*innen und Bekannten um Fenellas Verbleibeort. Mit der Zeit werden immer mehr Geheimnisse aufgedeckt und Rätsel gelöst.
Der Schreibstil ist flüssig, die Dialoge sind lebhaft und ich konnte mich vollkomen in das Setting fallen lassen.

Eine schöne Cosy Crime-Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe und auf deren zweiten Teile ich mich freue!