Genau hier bei dir von Tine Nell ist im Fischer Verlag erschienen.

Liv ist ein quirliges Stadtmädchen, das gerne in Stockholm lebt, aber vorübergehend zu ihrer Halbschwester aufs Land zieht. Ihre Tante liegt im Krankenhaus. Während sie dort auf ihre Reha wartet, beschädigt ein Sturm das marode Dach. Liv und ihre Schwester wollen die Tante nicht beunruhigen und lassen das Dach ohne ihr Wissen reparieren. Um die Kosten zu decken, braucht Liv einen Aushilfsjob, die einzige freie Stelle gibt es in Cais Elchpark. Sie nimmt den Job an, obwohl sie und Cai sich nicht leiden können und oft aneinandergeraten. Ob es an dem Kuss vor ein paar Monaten liegt?

Band 2 der Schweden-Dilogie kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da immer wieder wichtige Informationen zur Handlung von Band 1 gegeben werden. Der Leser wird wieder in die idyllische Landschaft Schwedens entführt, die Natur, der Alltag und das Essen mit seinen besonderen Namen werden perfekt in die Handlung eingebunden.
Die Charaktere sind sehr lebendig, auch die Nebendarsteller glänzen mit Tiefe. Die Charaktere aus Band 1 bekommen etwas Raum, dadurch bekommt die Geschichte Tiefe und wird sehr lebendig. Das wunderschöne Cover und der Farbschnitt runden das Gelesene zusätzlich ab, man möchte sofort in den See springen.

Fazit: Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, die Landschaft Schwedens und die Menschen sind sehr gut dargestellt. Für mich war es ein Wohlfühlroman, die Atmosphäre hat gepasst, es gab ein Happy End, auch wenn der Weg etwas steinig war. Nur das Hin und Her der Hauptprotagonisten hat mich manchmal genervt, sie standen sich sehr oft selbst im Weg. Für Fans von Romantik ist die Geschichte auf jeden Fall geeignet.

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Nachtwald von Triona Walsh erschien als Hörbuch am 27.11.24 im Argon Verlag.
Spielzeit: 11 Std. und 7 Min.
Gesprochen von: Christiane Marx

Nach einem sechsmonatigen Aufenthalt in einer Entzugsklinik lernt Lizzie George kennen, den neuen Ehemann ihrer Mutter. Damit sich alle besser kennenlernen können, fährt die Familie für ein Wochenende in den Westen Irlands, in das Haus von George, das sich als ein etwas heruntergekommenes Herrenhaus entpuppt. Es liegt einsam, ohne Handyempfang, mitten in einem dunklen Wald und ist nur durch einen langen Fußmarsch zu erreichen. Was als entspanntes Kennenlernen geplant war, wird zum Albtraum, als ein ungebetener Gast auftaucht.

Die Handlung schildert die Ereignisse eines einzigen Wochenendes. Schon die Umgebung, der dichte Wald, der das alte Herrenhaus fast verschluckt, wirkt bedrückend. Hinzu kommt die Abgeschiedenheit, das Wissen, nicht ohne weiteres fliehen zu können. Alles in allem wird von Anfang an eine Gänsehaut erzeugt, das Gefühl, dass etwas nicht stimmt kommt schnell auf. Die Fröhlichkeit der Gastgeber wirkt gespielt. Lizzie, deren Mutter Claire George überstürzt geheiratet hat, traut dem Frieden von Anfang an nicht.
Erzählt wir die Handlung aus Sicht von Lizzie, sie steht im Fokus, der Hörer erfährt warum sie in der Entzugsklinik war. Die anderen Charaktere sind nicht bis ins Detail beschrieben, der Hörer lernt nur kennen was Lizzie sieht.
Die Autorin hat durch die Abgeschiedenheit des Anwesens eine düstere Atmosphäre geschaffen. Die Handlung ist komplex, es gibt viele Verdachtsmomente. Der Täter wird bis zum Schluss durch unerwartete Wendungen gut verborgen. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende hoch. Christiane Marx verleiht dem Ganzen mit ihrer abwechslungsreichen Stimme zusätzliche Spannung und Tiefe.

Fazit: Die Stimme von Christiane Marx gefällt mir besonders gut, sie kann die düstere Atmosphäre sehr gut vermitteln. Ich kenne sie schon von anderen Hörbüchern und ihre Stimmfarbe gefällt mir besonders gut.
Die Autorin hat es geschafft, mich gut zu unterhalten, die düstere Atmosphäre der Abgeschiedenheit wurde sehr gut transportiert. Die Spannung blieb konstant hoch. Mir ging es wie Lizzie, ich ahnte sehr schnell, dass da etwas faul ist. Ich kann diesen spannenden und vielschichtigen Thriller weiterempfehlen.

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The Freedom Clause von Hannah Sloane ist im Oktober 2024 im Pola Verlag erschienen.

Daphne und Domenic lernen sich auf dem College kennen, heiraten schnell. Nach 3 Jahren ist der Alltag in ihre Beziehung eingekehrt, das Sexleben nicht mehr aufregend, fast eingeschlafen. Nach einer Silvesterparty schlägt Domenic Daphne vor, die Beziehung durch eine offene Ehe aufzupeppen. Daphne ist nicht begeistert, willigt aber unter bestimmten Bedingungen ein.

Um die beiden Protagonisten spinnt die Autorin eine vielschichtige Handlung, die stellenweise emotional und von Eifersucht geprägt ist. Hannah Sloane nähert sich dem Thema der offenen Beziehung vorsichtig, anfangs braucht die Handlung, bis sie in Fahrt kommt, denn sie lässt den Leser*in die Protagonisten erst kennenlernen. Diese Einblicke werden durch die wechselnde Ich-Perspektive aus der Sicht von Daphne und Domenic gegeben, so werden ihre Gedanken und Gefühle sichtbar. Die Charaktere werden realistisch dargestellt, dabei entwickelt sich Daphne weiter, sie entpuppt sich im Laufe der Geschichte als starker Charakter, Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen zeigen sich bei ihr immer mehr. Dies wird besonders deutlich, nachdem sie begonnen hat, ihre Gedanken und Erlebnisse in den Blogbeiträgen zu verarbeiten. Domenic hingegen wird sehr stereotyp dargestellt, ihm fehlt es an Tiefe, er entwickelt sich im Laufe der Geschichte kaum weiter, zumindest nicht zum Besseren. Es kommt zu Konflikten zwischen den beiden, das gegenseitige Vertrauen gerät ins Wanken. Sloane fängt diese Situationen sehr realistisch ein, man spürt die Entfremdung der beiden.

Fazit: Der Roman regt zum Nachdenken an. Andererseits gibt es auch viele Fragen, die jeder für sich selbst beantworten muss. War die Freiheitsklausel die richtige Entscheidung für die beiden, wäre ein offenes Gespräch nicht besser gewesen?
Eine offene Beziehung kann nur funktionieren, wenn beide voll dahinter stehen! Ehrlichkeit ist sehr wichtig.
Daphne und Domenic hatten für mich ein ganz anderes Problem, sie hätten viel mehr miteinander reden müssen. Wie sie sich das Zusammenleben vorstellen, von der Hausarbeit bis zum Sexleben. Das ist natürlich nicht einfach, vor allem wenn ich an ihr junges Alter denke.
Meiner Meinung nach geht es der Autorin mehr um die Selbstverwirklichung der Frauen. Schade fand ich, dass sie Domenic keine Chance gegeben hat, sich weiter zu entwickeln. Alles in allem fand ich die Geschichte sehr gut, sie ist unterhaltsam und kein Einheitsbrei.

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Jewel & Blade: Die Wächter von Knightbgidge von Anne Lück ist als Hörbuch bei GOYALibre erschienen.
Gelesen von: Pia-Rhone Saxe
Spielzeit: 12 Stunden
Harper arbeitet in der Goldschmiede ihrer Mutter, nachdem ihre Schwester einen schweren Unfall hatte. Eines Tages taucht ein Fremder in der Goldschmiede auf, er bittet sie einen Goldring zu reinigen, dabei passieren verstörende Dinge, sie sieht eine Szene aus dem Leben von König Artus vor sich. Antworten findet sie erst, als sie einem jungen Mann namens Archer nach London folgt. In London stößt sie auf einen Geheimbund, außerdem bahnt sich eine Liebesgeschichte für sie an. Das Schicksal hat einiges für sie vorgesehen!

Rund um die Artussage hat Anne Lück eine interessante und unterhaltsame Geschichte gesponnen. Die Handlung baut sich langsam auf, ab der Mitte kommt immer mehr Spannung ins Spiel, einige Wendungen und sich überschlagende Ereignisse zeigen sich am Ende der Geschichte. Die Sprecherin Pia-Rhône Saxe erweist sich als ausdrucksstarke Erzählerin. Der Schreibstil ist abwechslungsreich, leicht und flüssig. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Harper, wodurch ihre Gefühle und Gedanken sehr gut transportiert werden.
Die Charaktere sind lebendig und haben Ecken und Kanten. Harper zeigt sich als mutige und zielstrebige junge Frau. Einige Nebendarsteller entwickeln sich im Laufe der Handlung sehr unterschiedlich.

Fazit: Für mich eine wirklich gelungene Geschichte, die Verarbeitung der Artussage fand ich sehr erfrischend und kreativ. Anne Lück hat es nicht versäumt, unvorhergesehene Wendungen einzubauen, die mich überrascht haben. Die Sprecherin fand ich gut gewählt, sie konnte mich in die Geschichte hineinziehen. Jewel Blade kann ich gerne weiterempfehlen.

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Ein Herz aus Eis und Schnee von Karolyn Ciseau erscheint am 10.10.2024 als eBook und Ende Oktober als Printausgabe im Drachenmond Verlag.
Das Cover ist wunderschön gestaltet, das Blau passt perfekt zu der eisigen Landschaft.

Über dem Königreich Nascimur liegt ein Fluch: Seit der Geburt des Prinzen Eirik herrscht Eiszeit. An seinem 17. Geburtstag lässt dieser Fluch sein Herz zu Eis erstarren, nur der Kuss der wahren Liebe kann ihn und das ganze Land vor diesem grausamen Schicksal bewahren. Zu diesem Zweck hat der Hof 30 Mädchen aus der ganzen Welt ausgewählt, um die Gunst und Liebe des Prinzen zu gewinnen. Farina reist aus der Wüstenprovinz Sitienti an und taucht in die prunkvolle Welt ein. An Verliebtsein ist nicht zu denken, denn ihrer Heimat geht es dank der Eiszeit in Nascimur gut, die Wüstenlandschaft ist zurückgegangen. Als sich dennoch Gefühle zwischen den beiden entwickeln, löst dies eine Welle aus.

Die Geschichte beginnt mit einem kurzen Prolog. Die Wüstenprovinz Sitienti und das eisige Nascimur werden sehr bildhaft beschrieben. Die Handlung wird ausschließlich aus der Sicht von Farina erzählt, nur ihre Handlungen, Gedanken und Gefühle werden interpretiert. Ihre Figur entwickelt sich im Laufe der Zeit weiter, sie schaut über den Tellerrand hinaus, erfährt viel über die anderen Provinzen.
Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf, anfangs überwiegen die Brautschaumomente, durch Wendungen an den richtigen Stellen wird viel Spannung aufgebaut. An einigen Stellen werden Hintergründe weggelassen, teilweise nur spärlich erklärt, was den Lesefluss nicht beeinträchtigt. Der Schreibstil ist sehr flüssig zu lesen, die Sprache leicht verständlich.

Fazit: Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, da ich sehr gerne Märchenadaptionen lese, war die Geschichte wie für mich gemacht. Gerade jetzt, wo die kalten und dunklen Monate beginnen, passt das Wintermärchen von Karolyn Ciseau sehr gut. Die Geschichte hat mich entfernt an Selection, die vierte Braut und die Eiskönigin erinnert, wer diese Geschichten mag, sollte sich Ein Herz aus Eis und Schnee nicht entgehen lassen.

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