Gute Schreibe, anregend und unterhaltsam
Hape Kerkeling mag ich sehr gerne. Angefangen bei dem "lekker Mittagessen im Bellevue" über Horst Schlämmer, Paulinchen und seine Art mit Dingen umzugehen. Nicht zuletzt, weil er handfest und anständig ...
Hape Kerkeling mag ich sehr gerne. Angefangen bei dem "lekker Mittagessen im Bellevue" über Horst Schlämmer, Paulinchen und seine Art mit Dingen umzugehen. Nicht zuletzt, weil er handfest und anständig rüber kommt. Dieses Buch ist ein Genuss.
Die Urmutter aller Menschen kommt seiner Ansicht nach aus Tansania, damit sind alle Rassisten Oma-Hasser und schon deshalb reichlich tüdelü. Diese Einleitung lässt meine Mundwinkel zucken. Und man merkt beim Lesen, wie gut er für seine Geschichte recherchierte und wie er Fiktion und Wahrheiten miteinander vermengt. Man merkt auch, was Fantasie und welche Quäntchen Wahrheiten sind. Er unterhält seine Lesenden aufs Beste. Dabei kommen durchaus traurige Lebensabschnitte zu Wort während dieses Streifzuges durch die Jahrhunderte. Und ich wanderte geistig mit ihm durch Europa, lernte Regenten anders kennen als vor, Künstler kommen ebenso vor wie Bürgerliche. Sehr anregend! Manches beäugt er kritisch, manches sehr humorig. Manchmal ging mir der Rote Faden ein wenig verloren, aber das machte nichts. Lose Fäden werden wieder aufgenommen und oft verknüpft.
Unterhaltsam und lesenswert zugleich. Wer Kerkeling menschlich schätzt, wird diesen Titel auch mögen und in den Geschichten abtauchen.