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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2018

Gewöhnungsbedürftiger Schreibstil, nerviger Protagonist und irgendwie nicht das, was ich erwartet habe

Einatmen, Ausatmen
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ängerin Giorgina liegt nach einem Autounfall im Koma. Am Krankenbett biete sich ein höchst ungewöhnliches Bild - drei Männer, die um ihr Leben bangen. Alle drei spielen in ihrem Leben eine große Rolle ...

ängerin Giorgina liegt nach einem Autounfall im Koma. Am Krankenbett biete sich ein höchst ungewöhnliches Bild - drei Männer, die um ihr Leben bangen. Alle drei spielen in ihrem Leben eine große Rolle und beginnen nun, um die Gunst der Kranken zu buhlen. Es beginnt ein Schlagabtausch voller Eifersucht, Schuldzuweisungen und letztendlich auch das Auseinandersetzen mit der Vergangenheit und ihrer Liebesgeschichten.


Hier eine Bewertung zu schreiben fällt mir schwer, denn ich bin mit einer sehr hohen Erwartung und einer sehr genauen Vorstellung, wie diese Geschichte aussehen soll, an dieses Buch herangegangen. Und dann habe ich Seite um Seite meine Erwartungen zurückschrauben und meiner Enttäuschung Platz machen müssen.
Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und die vulgäre Ausdrucksweise des Protagonisten Ben raubt mir den letzten Nerv. Seine Art macht mich rasend und ich möchte eigentlich nur noch das Buch zuklappen und zur Seite legen. Ein sehr unangenehmer Zeitgenosse.
Dem stehen aber Konrad und Cecso gegenüber und machen alles wieder wett, was vorher zunichte gemacht wurde. Ihre Charaktere sind, genauso wie Bens, mit Instrumenten verglichen und sehr stimmig. Ihre Art bereichert das Buch und es entsteht in diesen Passagen eine stimmige Geschichte.
Die Erinnerungen von Giorgina sind ohne Interpunktion geschrieben und wirken dadurch geleiert und ich neige dazu, diese Passagen zu überlesen.
Alles in allem eine Geschichte voller gegenseitiger Schuldzuweisungen, viel vulgärer Sprache, Selbstmitleid und wenig Liebe.
Schade, denn ich hatte mir eine gute Komposition aus Freundschaft, Liebe und Schuld vorgestellt - und leider nicht bekommen.


Veröffentlicht am 04.01.2018

Bleibt leider hinter meinen Erwartungen zurück

Weiberwirtschaft
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anna sichtet den Nachlass ihres Vaters und stößt dabei auf einen alten Koffer, der ihrer viel zu früh verstorben Mutter gehört hat. In diesem Koffer befinden sich Erinnerungsstücke aus einer Zeit, da die ...

anna sichtet den Nachlass ihres Vaters und stößt dabei auf einen alten Koffer, der ihrer viel zu früh verstorben Mutter gehört hat. In diesem Koffer befinden sich Erinnerungsstücke aus einer Zeit, da die Mutter als Teenie in den 1950ern in der Gaststätte der Mutter mithelfen musste und ihren späteren Mann kennenlernte. Auf den Spuren der Vergangenheit sucht Hanna auch nach ihren Wurzeln und ahnt nicht, dass sich so ihr ganzes Leben verändern wird.


"Weiberwirtschaft" hat mich vom Klappentext fasziniert und ich dachte, ich schwelge als Leser in Erinnerungen der wilden 50er. Doch leider war das nur teilweise so und ich musste meine Erwartungen ganz schön zurückschrauben.
Während die Erzählungen von Lotte tatsächlich Fiftieesfeeling pur sind und auch den Alltag in der Gaststätte schildern, verliert sich die Erzählung von Hanna in einem eher nervigen Unterton. Hanna erscheint mir kopf-, plan- und manchmal sogar herzlos, wenn sie aus ihrem Leben und den aktuellen Ereignissen berichtet. Ihr Ton geht mir an die Nerven und zerrt gewaltig an ihnen. Aber sie hat auch ihre guten Seiten und das macht es mir so schwer, sie gänzlich unsympathisch zu finden.
Ganz anders ergeht es mir mit den Schilderung von Hans, der über Lotte erzählt. Die Erlebnisse und Erinnerungen besitzen Seele und bringen mir Hannas Mutter so nah, als würde ich sie selbst kennen.
Auch laufen die Erzählstränge nicht wirklich schjön ineinander, sondern hören immer irgendwie abrupt auf und das stört mich sehr.
Die Geschichte an und für sich hat Herz und Seele und verzaubert , da man viel aus dem Alltag der Gaststätte in den 1950ern erfährt, die Erlebnisse der jungen Lotte sind toll geschildert und wirken authentisch.
Leider nimmt dann aber immer der Zauber ein jähes Ende, sobald Hanna auftaucht und ihr Leben Spielraum bekommt. Schade, ich hatte mit etwas mehr Nostalgie und weniger nervtötende Protagonistin erhofft.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 03.01.2018

Zuerst ganz spannend, dann aber wird's richtig kitschig

Das Flüstern der Magnolien
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Bevor Julia noch einmal einen Schritt auf die Menschen zu geht, muss erst Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden. Wie kann sie ahnen, dass eben genau dieser Himmel mit Eli zum Greifen nah ist ? ...


Bevor Julia noch einmal einen Schritt auf die Menschen zu geht, muss erst Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt werden. Wie kann sie ahnen, dass eben genau dieser Himmel mit Eli zum Greifen nah ist ? Ein Stapel alter Briefe bringt nicht nur Licht in längst vergessene Zeiten, er zeigt auch Julia auf, dass die Zeit für Zärtlichkeit immer wieder neu beginnt...


Zuerst war ich ganz angetan vom vielversprechenden Genremix aus Romance, Mystery und historischen Zeitgeschehen. Doch irgendwie ist der Feuereifer beim Lesen genauso schnell verloschen, wie vorher entflammt.
Die beiden Zeitstränge sind zwar recht gut miteinander verknüpft und die Ereignisse, gerade aus der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, sind sehr spannend geschildert, aber nach und nach verlieren sich die Personen in so viel Kitsch, dass ich manchmal darüber nachgedacht habe, das Buch zur Seite zu legen und irgendwann fertig zu lesen. Die Charaktere sind anfangs noch recht schön gezeichnet, verlieren sich dann aber immer mehr in der Schublade Gutmensch und alles läuft wie am Schnürchen. Kein Problemchen, kein Wölkchen oder gar ein schlecht gelaunter Mensch trüben die Geschichte und das ist mir echt zu viel des Guten. Es entsteht kein rechter Bezug zu den Personen und dieses schmalzig-kitschige Gehabe geht mir dann doch recht schnell auf den Nerv. Die Geschichte mit ihrem Ausgang wird recht schnell durchschaubar, Daran ändert auch nichts die extrem konstruierte Dramatik am Schluß - im Gegenteil, es macht das Buch noch unglaubwürdiger.
Schade, gerade mit dem Potential der geschichtlichen Ereignisse hätte dies ein wundrvoller Roman werden können.


Ich bedanke mich herzlich beim Verlag und bei NetGalley für die kostenfreie Bereitstellung dieses Rezi-Exemplares.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Titel klingt nach mehr, als das Buch tatsächlich darstellt

Das Haus der verborgenen Träume
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Der Zweite Weltkrieg macht auch vor den Geschwistern Alice und Will nicht Halt. Auf einer Farm in Cornwall untergebracht, sollen sie sich dort vor den Bombenangriffen sicher fühlen. Trotz aller guten Vorsätze, ...

Der Zweite Weltkrieg macht auch vor den Geschwistern Alice und Will nicht Halt. Auf einer Farm in Cornwall untergebracht, sollen sie sich dort vor den Bombenangriffen sicher fühlen. Trotz aller guten Vorsätze, niemandem zur Last zu fallen und der tatkräftigen Hilfe auf der Farm, überschlagen sich die Ereignisse. Will verliebt sich nämlich in Maggie, die Tochter des Hauses und das bringt mehr als einen Stein ins Rollen....

Zugegeben, das ist mal wieder ein Buch, durch das ich vom Cover zum Lesen verleitet worden bin. Auch klingt der Titel nach sehr viel mehr, hält aber nicht, was er verspricht.
Die beiden Erzählstränge aus der Zeit den Zweiten Weltkrieges und der Gegenwart wollen sich einfach nicht so richtig miteinander verbinden und die Handlungen der Vergangenheit sind für mich rasch zu durschauen und somit wenig spannend. Auch bleiben die Charaktere fad und blass und lassen somit keine rechte Verbindung entstehen. Das Familiengeheimnis ist rasch aufgedeckt und so fehlt irgendwie der Anreiz, weiter zu lesen.
Es fehlt an Dramatik, an Spannung, an Tiefe und irgendwie klingt alles recht banal und vorhersehbar, das macht das Buch zu einem endlos langen Schmöker, der mit dem Titel so rein gar nichts gemein hat. Ich habe leider keine verborgenen Träume oder gar etwas traumhaftes entdecken können und bleibe daher sehr enttäuscht zurück.

Herzlichen Dank an den Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt hat

Veröffentlicht am 19.11.2017

Bedient sich aller Klischees, die es für Frauenunterhaltung auf dem Markt gibt

Leuchtturmtage (Ein Nordsee-Roman 2)
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Stella, einst gefeierter Star am Modelhimmel, bekommt nach 15 Jahren Ehe unsanft die Tür gewiesen. Ihr Mann möchte die gemütliche, jetzt rundliche Hausfrau nicht mehr in seinem Leben wissen und rangiert ...

Stella, einst gefeierter Star am Modelhimmel, bekommt nach 15 Jahren Ehe unsanft die Tür gewiesen. Ihr Mann möchte die gemütliche, jetzt rundliche Hausfrau nicht mehr in seinem Leben wissen und rangiert sie kurz vor Weihnachten einfach kurzerhand aus.
Stella flüchtet nach Westerhever zu ihrem Bruder, der dort einen Bauernhof besitzt.
Das Leben an der Nordsee hat von nun an Stella fest im Griff und nicht nur der Wind pfeift ordentlich ums Haus, sondern rüttelt auch Stellas Leben durcheinander. 

"Leuchtturmtage" ist eigentlich ein Roman, der von der Verwandlung einer Mittdreißigern vom pummeligen Entlein zum schönen Schwan berichten soll.
Leider bedient sich aber die Geschichte an allen gängigen Klischees, die es in der Frauenunterhaltung auf dem Markt gibt. Egal, ob Stella munter wie ein Bienchen von  einem Mann zum nächsten schwirrt, oder der schwule Bruder sein Outing hat, ein Tierarzt, der um die Gunst von Stella buhlt und und und..
Es gibt kein Thema, das in diesem Kurzroman nicht verwurstelt wird und so entsteht eine unruhige Geschichte, die mich eher hin und her wirft, als mich sanft durch das Geschehen zu begleiten.
Zu vielen Nebenschauplätze werden in wenige Seiten regelrecht gepresst und lassen dadurch die Geschichte noch hektischer wirken.
Auch sind die Charaktere eher angerissen und oberflächlich, anstatt schön ausgearbeitet. Sie wirken dadurch austauschbar und es entsteht keinerlei Verbindung zu ihnen.
Lediglich die Szenen um den berühmten Westerhever Leuchtturm lassen ein wenig Nordseefeeling und Ruhe aufkommen.
Schade, das war leider ein Griff daneben


Ich bedanke mich beim Verlag, der mir über NetGalley dieses Rezi-Exemplar kostenfrei zur Verfügung gestellt har