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Veröffentlicht am 10.10.2024

gruselige Vergangenheit

Das Dorf der toten Seelen
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Alice Lindstedts Familie hat einst im Grubenort Silvertjärn im abgelegenen Wald von Norrland gewohnt. Das Dorf wurde sehr kurzfristig verlassen, die Beweggründe sind mysteriös und unbekannt. Alice hat ...

Alice Lindstedts Familie hat einst im Grubenort Silvertjärn im abgelegenen Wald von Norrland gewohnt. Das Dorf wurde sehr kurzfristig verlassen, die Beweggründe sind mysteriös und unbekannt. Alice hat gerade ihren Abschluss an der Filmhochschule Stockholm gemacht, und möchte sich einen Namen in der Filmbranche machen. Sie möchte dieses Ziel mit der Aufarbeitung ihrer Familiengeschichte verknüpfen. Sie stellt ihr Team zusammen, und bekommt auch die nötige Summe für die Finanzierung zusammen, mit der Option auf mehr Geld, wenn das Projekt spannend ist. Alice dokumentiert die Reise mit ihrer Kamera und übertragt die ersten Informationen direkt ins Internet. Doch die Reise gestaltet sich nicht so einfach, wie sich das Alice vorgestellt hat. Nicht nur, dass alte Wunden zwischen ihrer Freundin und ihr aufklaffen, das Dorf birgt ein dunkles Geheimnis. Es spukt, und das Dorf scheint doch noch bewohnt zu sein. Alice muss sich um ihre Mannschaft kümmern, da es schnell Verletzte gibt. Und die Situation droht zu eskalieren. Das Projekt steht auf der Kippe und entwickelt sich zu einem Thriller, den keiner so erwartet hat.

Dieses Buch war sehr spannend, da die Geschichte des Dorfes recht mysteriös ist. Die Dorfgemeinschaft hütete sehr lange ein Geheimnis. Zwischenmenschliche Beziehungen werden gedeckt, aber von der jungen Alice wieder nach und nach aufgedeckt. Gerade diese zwischenmenschlichen Verbindungen machen dieses Buch so spannend. Auch die Aufteilung der Erzählstränge zwischen heute und damals finde ich sehr gut.

Es ist ein Buch, bei dem ich mich gut gruseln konnte, und das Hörbuch war schnell ausgehört. Die Sprecherin hat ihr übriges dafür getan. Katja Pilaski bringt die Geschichte besonnen an den Hörer, ohne die Spannung zu verlieren, aber auch ohne in Hektik zu geraten. Wer sich etwas gruseln will bzw. Spannung genießen will, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Wahre Begebenheit

Tochter des Regenwaldes
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Wie fängt man eine Rezension an über ein Buch, das einen bewegt hat? Wir finden uns im Amazonas wieder, in dem Nemonte Nenquimos Familie und Stamm lebt. Dieser Stamm steht stellvertretend für so viele ...

Wie fängt man eine Rezension an über ein Buch, das einen bewegt hat? Wir finden uns im Amazonas wieder, in dem Nemonte Nenquimos Familie und Stamm lebt. Dieser Stamm steht stellvertretend für so viele teils unbekannte Stämme, die seit Ewigkeiten im Urwald Amazonas leben, und ihn sehr genau kennen. Jede Veränderung wird bemerkt, jedes Detail zählt. In enger Verbindung leben die Menschen dort mit den Tieren und Pflanzen. Als eines Tages ein Flugzeug landet, wird schnell klar, dass diese nichts Gutes für den Stamm bedeuten. Es sind Mitarbeiter einer Ölfirma, die eine Ölquelle in der Region ausgemacht haben, wo Nemontes Stamm lebt. Die Mitarbeiter der Ölfirma wollen das Öl bergen, bringen Geschenke, bieten den Einheimischen Jobs an. Zudem kommen einige Missionare, die den Menschen ihren Glauben überstülpen wollen. Erst lässt sich Nemonte überzeugen von der neuen Glaubensrichtung, folgt den Missionaren sogar in die nächst größere Stadt. Doch bald merkt sie, dass dies nicht das wirkliche Glück ist, das sie für ihr Leben benötigt. Sie zieht zurück in ihr Heimatdorf, und versammelt alle betroffenen Stämme um sich, um den Kampf gegen den Ölkonzern anzutreten.

Es ist ein sehr persönliches Buch über Nemonte Nenquimo. Sie erzählt ihre eigene Geschichte, die vermutlich vielen Menschen im Amazonasgebiet so oder so ähnlich ergangen sein wird. Die Geschenke sind Dinge, mit denen die Bewohner des Amazonasgebietes wenig bis gar nichts anfangen konnten. Die christliche Religion ist nicht die ihre. Die Jobs bei der Ölfirma sind anstrengend, schlecht bezahlt. Hier wurde – wie so oft – die Bedürfnisse gieriger Wesen anderen Menschen übergebügelt, ohne zu prüfen, ob das wirklich sinnvoll ist. Nemonte ist nicht nur einen schmerzhaften Weg gegangen. Sie war stark genug, um den Kampf aufzunehmen, der sich nach David gegen Goliath angefühlt haben muss. Sie hat viele Gespräche führen müssen mit anderen Stämmen, Überzeugungsarbeit geleistet, und Hilfe an Stellen erfahren dürfen, mit der sie vermutlich nicht gerechnet hat. Sie hat eine Hilfsorganisation gegründet, und ihren Mann kennen gelernt. Nemonte konnte den Kampf gegen den Ölriesen gewinnen.

Dieses Buch hat mich in sofern beeindruckt, da es die Wandlung von Nemonte sehr eindeutig beschrieben hat. Zuerst war sie dem neuen gegenüber nicht abgeneigt, auch wenn sie z. B. den christlichen Glauben nicht ganz verstanden hat. Sie wurde entsprechend unter Druck gesetzt von den Missionaren, wurde sozusagen beeinflusst. Aber auch die Wandlung, die Besinnung zu ihrer Vergangenheit und der Geschichte ihres Stammes, war toll zu lesen. Leider hat Nemontes Stamm und die Nachbarstämme sehr viel schlechtes erfahren, während sie für die Ölfirma gearbeitet haben. Allein Nemontes Erfahrung mit den Zähnen hat mich schockiert. Aber ich freue mich sehr für Nemonte, dass sie den Kampf gewonnen hat gegen die Ölfirma und sie einen tollen Partner gefunden hat.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Sehr kreatives Buch

Die grüne Kiste
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Seien wir ehrlich: Aufräumen ist so mit das uncoolste, was man machen kann. Ob als Kind oder als Erwachsener, es nervt total. Selbst wenn man ausmistet, man findet so viele Dinge mit denen man sich doch ...

Seien wir ehrlich: Aufräumen ist so mit das uncoolste, was man machen kann. Ob als Kind oder als Erwachsener, es nervt total. Selbst wenn man ausmistet, man findet so viele Dinge mit denen man sich doch wieder beschäftigen kann.

So geht es auch Fiete. Seine Mama will eigentlich, dass er sein Zimmer aufräumt. Sie stellt ihm eine grüne Kiste in sein Zimmer, da soll er seine ganzen Sachen einräumen, die nicht so aufgeräumt sind. Aber das ist doch total doof. Diese Kiste schreit förmlich nach Abenteuer, und Fiete wird zum Raumfahrer, nein Schlittenfahrer. Oder doch der Ballonfahrer? Ganz ganz tolle Abenteuer lassen sich hier erleben. Und auch Fietes Mutter muss einsehen: Aufräumen kann ganz schön abenteuerlich sein und so eine grüne Kiste eignet sich wunderbar zum Ballonfahren.

Ach, wie mag ich dieses Buch. Denn das Buch hat nämlich eine Anleitung für eine grüne Kiste. Aber das ist auch nicht alles, hier sind für Eltern oder z. B. Erzieher ein Fragenkatalog angehängt, mit denen man das Kind fördern kann, um mit der Kiste zu spielen. Es sind Fragen, mit denen man die Kreativität der Kinder fördern kann. Aber auch eine Anleitung für einen Film findet man in der Anleitung.

Ich finde das Buch sehr gelungen. Auch wenn man nur so das Buch liest oder dem Anleitungsbuch folgt: es ist ein liebevoll gestaltetes Buch, mit dem man sich wunderbar aber auch sehr kreativ die Zeit vertreiben kann. Perfekt.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Wundervolles Buch

Marlene und das Kribbeln im Bauch
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Marlene und das Kribbeln im Bauch, bei diesem Titel musste ich erstmal an den Song „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner denken. Und den hab ich tatsächlich ganz lange im Ohr gehabt, als ich dieses Buch gelesen ...

Marlene und das Kribbeln im Bauch, bei diesem Titel musste ich erstmal an den Song „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner denken. Und den hab ich tatsächlich ganz lange im Ohr gehabt, als ich dieses Buch gelesen habe. Denn was ist denn mindestens genauso schön, wie das erste Kribbeln im Bauch? So geht es auch Marlene. Die freut sich sehr, in eine inklusive Disko zu dürfen. Den ganzen Tag kann sie an nichts anderes Denken. Und dann lernt sie in dieser Disko auch noch Mika kennen. Den Namen Mika verbindet Marlene eigentlich mit ihrer Cousine, die auch so heißt. Aber Mika ist noch viel mehr. Beide verstehen sich auf Anhieb. Doch als Mika schnell wieder weg muss, ist Marlene traurig. Sie kann ihm ja gar nicht schreiben, geschweige denn ihn anrufen? Denn sie würde ihn gerne wieder sehen und sich mit ihm verabreden. Die Woche vergeht sehr langsam, bis es wieder Samstag ist und Ömer, ihr Betreuer, sie wieder zur Disko fährt. Ob sie dort Mika wieder trifft, und was es mit dem Armband auf sich hat, erfahrt ihr natürlich nicht bei mir, sondern im Buch.

Als ich Monika Fuchs auf der Buchmesse Leipzig traf, hat sie mir dieses Buch sehr ans Herz gelegt, und Monika hat nicht zu viel versprochen. Die Geschichte von Marlene und Mika ist ganz wundervoll. Denn beide sind richtig tolle Menschen. Sie brauchen ein bisschen Hilfe im Alltag, die sie von ihrer Familie und von außen erhalten. Allein Ömer ist mein heimlicher Held in dieser Geschichte. Wie er mit Marlene auf Suche nach Mika geht, bzw. mit ihr in die Disko geht und das erste Kribbeln live erlebt, finde ich so cool. Auch die Familie hilft Marlene, die Woche bis zum nächsten möglichen Wiedersehen zu verkürzen und zu überbrücken.

Dieses Buch ist mit Zeichnungen versehen, aber mit so vielen tollen anderen Sachen, dass ich restlos begeistert bin. Dieses Buch hat eine einfache aber auch groß gedruckte Sprache, so dass auch Menschen dieses Buch lesen können, denen Lesen nicht so leicht fällt. Und: man kann einen QR Code scannen, so dass einem das Buch vorgelesen wird. Welch tolle Hilfestellung ist das denn bitte?

Ich freue mich immer sehr, wenn Menschen wie Monika es schaffen, anderen den Zugang zu Literatur zu erleichtern. Jeder von uns hat Special Effects, jeder von uns kann etwas besser und etwas schlechter. Nicht jeder mampft ein Buch wie ich in null Komma nix weg, und dann ist es super, wenn man hier so tolle Geschichten zur Verfügung gestellt bekommt, dass man nicht ausgeschlossen wird. Ich hoffe ja sehr, dass es mehr von so Büchern dieser Art gibt.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Total knuffiges Hörbuch

Die Geschichte vom kleinen Weihnachtsstern
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Sirius ist ein kleiner Stern, der leider von seinen Mitschülern äh Mitsternen gehänselt wird, weil er so klein ist. Und dann fällt er auch noch eines Nachts aus seiner kleinen Wolke, in der er schläft. ...

Sirius ist ein kleiner Stern, der leider von seinen Mitschülern äh Mitsternen gehänselt wird, weil er so klein ist. Und dann fällt er auch noch eines Nachts aus seiner kleinen Wolke, in der er schläft. Von weitem hört er noch seine Eltern, die können ihm aber auch nicht helfen, wie man wieder zurück ans Firmament kommt. Aber: er ist nicht allein, und die Waldbewohner helfen ihm, wieder seinen Platz am Himmel einzunehmen. Sirius wird von einer Maus namens Pippa eingesammelt, die ihn von Waldbewohner zu Waldbewohner begleitet und sozusagen auf Spurensuche geht. Schnell wird klar: alleine schaffen sie es nicht. So begibt sich Sirius mit den Tieren zusammen auf die Reise nach der Lösung bis hin zu den Menschen. Denn von denen können sie erfahren, was an Weihnachten wirklich wichtig ist, bzw. wie man Weihnachten feiert.

Es ist ein wunderschönes Hörbuch für Groß und Klein. Auch die Großen können erfahren, was an Weihnachten wichtig ist. Die einzelnen Kapitel sind so gestaltet, dass man gut Tag für Tag ein bisschen was hören kann von der Geschichte. Man kann aber das auch wie ich machen und das Hörbuch fast in einem Rutsch anhören. Die Protagonisten sind hauptsächlich Tiere, deren Eigenschaften erhalten werden, aber sie haben auch menschliche Züge. Aber das passt ja auch, denn wer versteht schon die Fuchssprache oder den Uhu. 😉

In diesem Hörbuch geht es darum, wie man auch mit kleinen Dingen gemeinsam ein helles Weihnachtsfest feiern kann. Mir hat’s prima gefallen.

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