Spannender Roman mit ernstem aber stets aktuellem Hintergrund
Wer mit den Wölfen heultEs herrscht helle Aufregung in Dover und die Gerüchteküche brodelt. War es etwa Absicht? Der Schuss von Martin Gordon auf seinen Kollegen? Nein, das kann nicht sein. Oder doch? Um das herauszubekommen ...
Es herrscht helle Aufregung in Dover und die Gerüchteküche brodelt. War es etwa Absicht? Der Schuss von Martin Gordon auf seinen Kollegen? Nein, das kann nicht sein. Oder doch? Um das herauszubekommen und zu entscheiden, ob er auch künftig für den Polizeidienst geeignet ist, wird er Patient von Lily Brown. Alleine ihr Gutachten ist also ausschlaggebend für die Zukunft des Mannes. Keine leichte Aufgabe.
„Wer mit den Wölfen heult“ ist der zweite Band einer Reihe, in der Psychologin Lily Brown die Hauptakteurin ist. Martin Gordon zeigt sich ihr gegenüber zwar zunächst noch kooperativ, das ändert sich aber bald. Und zwar ab dem Zeitpunkt, wo die Fragen von Lily in die Tiefe gehen. Sie merkt, dass ihr Gegenüber lügt und fragt sich, wen er decken will.
Die Autorin ist vom Fach und das kommt in ihren Büchern klar zum Vorschein. Der Roman ist spannend und der lebendige Sprachstil lädt zum Mitfiebern ein. Besonders mit Martin hatte ich Mitleid aber auch die Probleme von Lily nahmen mich mit. Neben den Gesprächen mit dem Polizisten gibt es auch ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten aus dem ersten Band der Reihe.
Zwei Fälle, die nichts miteinander zu tun haben, aber beide spannend dargestellt wurden. Dem Leser wird weit vor der Lösung klar, wohin die Reise geht. Aber das Drumherum und die Namen der Täter, das bleibt bis zum Schluss ein Geheimnis.
Tessa Duncan schreibt, dass sie durch reale Fälle zum Schreiben dieses Buches kam. Dass sie bestens recherchiert weiß ich, da ich ihre historischen Romane kenne. Aber auch als Erzählerin spannender Krimis hat sie mich überzeugt. Zumal auch hier wieder ein Thema die größte Rolle spielt, das in der Öffentlichkeit immer mal wieder für Empörung sorgt. Das ist der Korpsgeist bei Polizei und Bundeswehr. Daraus entsteht häufig Mobbing und davon sind nicht selten die weiblichen Bediensteten betroffen.