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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.10.2021

Ungewöhnliche Geschichte

Die Enkelin
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Die Enkelin ist ein zweifellos toller Roman, der eine ungewöhnliche Geschichte erzählt. Kaspar findet seine geliebte Frau Birgit tot in ihrer Wohnung. Als er später ihren Nachlass sichtet, stellt er fest, ...

Die Enkelin ist ein zweifellos toller Roman, der eine ungewöhnliche Geschichte erzählt. Kaspar findet seine geliebte Frau Birgit tot in ihrer Wohnung. Als er später ihren Nachlass sichtet, stellt er fest, dass Birgit Geheimnisse vor ihm hatte. Die Geheimnisse sind durchaus sehr gravierend und eröffnen Kaspar die Option, neue Menschen, darunter eine Enkelin, in sein Leben zu lassen. Dabei wird er allerdings mit einer Weltsicht konfrontiert, die mit seiner eigenen enorm kollidiert.
Mir gefällt der ruhige Schreibstil des Buchs, der gut zu Kaspar passt. Die Charaktere sind durchaus unterschiedlicher Natur und längst nicht alle sympathisch – genauer gesagt, hat jeder der Charaktere seine Fehler und wird dadurch authentischer. Kaspar reflektiert viel und meistert den Zwiespalt, in dem er sich mit seiner Enkelin oft befindet, ziemlich souverän.
Was mir nicht gut gefällt, ist, dass der Sprachstil Kaspars nicht von dem Birgits oder seiner Enkelin abweicht. Das macht das Lesen des mittlerein Parts teilweise anstrengend und verhindert etwas einen tieferen Inneneinblick in die Enkelin. Vor allem Kaspar und Birgit ähneln sich in ihrem Erzählstil zu sehr. Was mich ebenso verwundert, ist, dass Kaspar eine aus meiner Sicht nicht angemessene Reaktion auf die Offenbarungen Birgits Geheimnisse reagiert. Dass er besonnen ist und Birgit dennoch liebt – geschenkt, aber jeder Mensch wäre um einiges bestürzter und verletzter als er es war.

Veröffentlicht am 26.06.2021

Spannend

Wer zuletzt lügt
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Wer zuletzt lügt ist ein spannendes Buch, das sich sehr schnell durchlesen lässt.
Die Hauptprotagonistin ist Fiona, deren beste Freundin Trixie gestorben ist – zumindest behaupten das alle. Nach und nach, ...

Wer zuletzt lügt ist ein spannendes Buch, das sich sehr schnell durchlesen lässt.
Die Hauptprotagonistin ist Fiona, deren beste Freundin Trixie gestorben ist – zumindest behaupten das alle. Nach und nach, mit vielen Rückblenden zu verschiedenen Zeitpunkten in der Geschichte, erfährt man viele Geheimnisse, viele Dramen und Unsicherheiten. Was ist wahr und was ist gelogen? Das ist das, was Fiona herausfinden muss, wobei sie sich allerdings auch gerne selbst anlügt.

Fiona ist eine schwierige Protagonistin. Ein seltsames und gefährliches Körperbild wird durch sie vermittelt und leider nie wirklich "richtiggestellt". Es wirkt an vielen Stellen sehr befremdlich, dass sie dauernd daran denkt, nicht in ihre Sachen zu passen, während sie gerade um so viele Dinge und Menschen in ihrem Leben trauert. Ihre Charakterentwicklung hätte aus meiner Sicht besser laufen können.

Die vielen Cliffhanger der Geschichte machen das Buch durchaus sehr spannend und lesenswert. Sowohl zu Beginn als auch zum Ende jedes Kapitels erfährt man wichtige Details, die den Leser immer weiterlesen lassen.

Veröffentlicht am 08.11.2024

Ganz anders

Das Parfüm des Todes
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Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns ...

Das Parfüm des Todes erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen jungen Frau, die nach einem furchtbaren Schicksalsschlag ein Trauma erlitten hat und trotz eines ursprünglich hervorragenden Geruchsinns nichts mehr riechen kann - außer, sie schnuppert den Geruch des Todes.
Das tut sie in einem sehr ungewöhnlichen Beruf als Tatortreinigerin. Eines Tages wird sie auf eine perfide Weise in eine Falle gelockt und muss nun ihre Unschuld beweisen.
Ich hatte zu Beginn Schwierigkeiten, mich in das ungewöhnliche Setting und die befremdlichen Charaktere hineinzuversetzen. Nach und nach wird das Buch jedoch interessanter und besser zu lesen. Die gesamte Geschichte ist ganz anders als andere mir bekannten Bücher. Dadurch, dass es recht speziell st, ist es nicht für jeden etwas, eröffnet allerdings denjenigen, die sich auf die Geschichte einlassen können, neue Welten.

Veröffentlicht am 24.10.2024

Nette Geschichte mit typisch japanischem Flair

Die Abende in der Buchhandlung Morisaki
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"Die Abende in der Buchhandlung Morisaki" erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Tokio, die ihrem Onkel und ihrer Tante in ihrem Antiquitätenladen aushilft.
Sie lebt ein ganz normales Leben, arbeitet, ...

"Die Abende in der Buchhandlung Morisaki" erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Tokio, die ihrem Onkel und ihrer Tante in ihrem Antiquitätenladen aushilft.
Sie lebt ein ganz normales Leben, arbeitet, trifft sich mit ihrer neuen Liebe und ihrer Freundin und zankt sich ab und an mit ihrem störrischen Onkel. Alles in Allem verläuft die Geschichte also in ruhigen, geordneten Bahnen. Dann jedoch wird die Tante erneut krank, was für die Familie eine harte Belastung ist, die es zu bewältigen gilt.

Die Geschichte hat einen angenehmen Schreibstil, der sehr leicht zu lesen ist, sodass das 250 Seiten lange Buch im Nu durch ist. Der Aufbau und Stil der Geschichte sind typisch für japanische Autoren. Wegen der Kulturunterschiede kommen einem westlichen Leser daher manche Szenen vermutlich seltsam vor. Insgesamt ist das Buch eine nette Erinnerung daran, dass auch schwere Zeiten zum Leben dazugehören und man auch diese übersteht, wenn man nach vorne schaut. Wer eine ganz besondere oder spannende Geschichte erwartet, wird allerdings möglicherweise enttäuscht werden.

Veröffentlicht am 10.10.2024

Melancholische Erinnerungen

Tage mit Milena
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"Tage mit Milena" erzählt die Geschichte von Annika und Luzie, die sich durch einen Zufall in Annikas Laden in Lübeck kennenlernen. Luzie erinnert Annika an ihre beste Freundin Milena, die mit ihr zusammen ...

"Tage mit Milena" erzählt die Geschichte von Annika und Luzie, die sich durch einen Zufall in Annikas Laden in Lübeck kennenlernen. Luzie erinnert Annika an ihre beste Freundin Milena, die mit ihr zusammen in ihrer Jugend in der Hausbesetzerszene in Hamburg aktiv war.
Um Luzie davon abzuhalten, so zu enden wie Milena, begibt sich Annika auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit. Dabei stellt sie fest, dass nicht alles so war wie sie es geglaubt hat. Schmerzliche Erinnerungen werden wach, während Luzie nur ein Ziel kennt: Ihr Leben dem Klimaschutz widmen.
Der Schreibstil des Buchs ist angenehm zu lesen. Der Aufbau des Buchs ist durch die vergleichsweise kurzen Kapitel ebenfalls gelungen. Auch wenn es zunächst etwas schwierig war, in die Geschichte einzusteigen, hat es letztendlich viel Spaß gemacht, sie zu lesen.
Insgesamt eine interessante Geschichte, die Einiges romantisiert, aber auch Kritik übt.