Cover-Bild Die Farben des Winters
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: OKTOPUS bei Kampa
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 10.10.2024
  • ISBN: 9783311300670
Hiltrud Baier

Die Farben des Winters

Wenn die Hamburger Grafikerin Nova Sarri nach Inspirationen für ihre Buchcover sucht, denkt sie an die Farben in Lappland. Früher hat sie dort jede Ferien bei ihrem Vater Juhan und seiner neuen Familie verbracht. Es sind ihre schönsten Kindheitserinnerungen: ihr Vater, dem sie bei der Pflege der Rentiere helfen durfte, ihre »Bonusmama« Kristin, die warme Mützen für sie strickte, und Kaspar, ihr körperlich beeinträchtigter Stiefbruder, der sich im Schlitten dicht an sie schmiegte. Dass mit dem Tod ihres Vaters auch der Kontakt zum Rest der Familie abbrach, ist für Nova bis heute schwer zu verkraften. Weder von Kristin noch von Kaspar hat sie je wieder gehört. Als ein Brief aus Nordschweden Nova zur Testamentseröffnung ihres Vaters einbestellt, glaubt sie an eine Verwechslung. Schließlich ist Juhan nicht vor zwei Wochen gestorben, wie der Notar behauptet, sondern vor mehr als zwanzig Jahren. Nova macht sich auf den Weg nach Nordschweden. Eine Reise, die ihr Leben von Grund auf verändert.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Gaby2707 in einem Regal.
  • Gaby2707 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2024

Sehr lesenswert!

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Nova Sarri ist Grafikerin in Hamburg und hat Vorfahren im nordschwedischen Lappland. Ihr Vater starb dort schon vor zwanzig Jahren, weswegen sie verwundert ist, als ein Notar sie zur Testamentseröffnung ...

Nova Sarri ist Grafikerin in Hamburg und hat Vorfahren im nordschwedischen Lappland. Ihr Vater starb dort schon vor zwanzig Jahren, weswegen sie verwundert ist, als ein Notar sie zur Testamentseröffnung in den hohen Norden bittet.

Sie ahnt nicht, dass sie sich auf eine Reise zurück zu ihren Wurzeln begibt und sich ein Geheimnis aufblättern wird.
Die Autorin lebt selbst mehrere Monate pro Jahr in Lappland und kennt sich dort aus. Man kann die Stille, den Schnee und die Dunkelheit förmlich beim Lesen spüren. Auch die Menschen und ihre Lebensart kann man nachempfinden, soweit das überhaupt möglich ist. Sie beschreibt durch ihre Figur die Traditionen und Kultur der Samen. Denn Nova erinnert sich an die Ferien bei ihrem Vater in Lappland und wieder dort im hohen Norden zu sein, das macht etwas mit ihr. Sie kommt von Beginn an sehr sympathisch rüber. Ihr Partner Leo ist der Gegenpol, zu ihr selbst wie zur Landschaft und den Samen. Kein Rüpel, aber nahe dran. Ihm ist die Gegend zu unwirtlich, zu kalt, zu schneeig und viel zu dunkel und still. Die Samen sind ihm nicht geheuer. Ich kann beide verstehen, mochte Nova jedoch lieber als Leo. Und auch die samischen Figuren sind nicht ohne und gut beschrieben. Sie sind mit anscheinend wenig sehr zufrieden und haben doch so viel mehr als man gemeinhin meint.
Ein sehr anregender, berührender Roman, der das Motto „weniger ist mehr“ mit Leben füllt und mit viel Wärme, gerade in dieser unwirtlichen Landschaft. Lesenswert!

Veröffentlicht am 10.10.2024

Eine spannende Familiengeschichte, die mich berührt hat

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Die Hamburger Grafikerin Nova Sarri, 36, glaubt an eine Verwechslung, als sie von einem nordschwedischen Notariat zur Testamentseröffnung ihres Vaters Juhan gebeten wird. Ihr Vater ist ja nicht erst vor ...

Die Hamburger Grafikerin Nova Sarri, 36, glaubt an eine Verwechslung, als sie von einem nordschwedischen Notariat zur Testamentseröffnung ihres Vaters Juhan gebeten wird. Ihr Vater ist ja nicht erst vor zwei Wochen, sondern schon vor über 20 Jahren an Herzversagen verstorben. Nova begibt sich von ihrem Lebensmittelpunkt Hamburg aus auf die Reise nach Lappland, wo sie die Ferien ihrer Kindheit mit ihrem Vater, ihrer Bonusmama Kristin und ihrem körperlich behinderten Halbbruder Kaspar verbracht hat. Noch ahnt sie nicht, wie diese Reise ihr Leben verändern wird.

Autorin Hiltrud Baier, die einen Großteil des Jahres in ihrer seit langem selbstgewählten Heimat Lappland lebt, nimmt mich mit in diese kalte, raue und wie es scheint, doch so wunderschöne Gegend im Norden Europas. Die dunkle, einsame Stimmung, die sie beschreibt, meine ich beim lesen hautnah spüren zu können. Die Entschleunigung des Lebens und die Lebensart der Menschen kommt in ihren Beschreibungen sehr gut rüber. Genau so wie sie die Kultur und die samischen Bräuche, die dort noch eine sehr große Rolle zu spielen scheinen, sehr bild- und lebhaft beschreibt. Ich bin ihr an diesen Schauplatz sehr gerne gefolgt.
Mich haben auch die Erinnerungen, die Nova an ihre Zeit von vor über 20 Jahren hat, fasziniert. Sie, die damals viel lieber bei ihrem Vater in Lappland gelebt hätte als bei ihrer Mutter in Stockholm; sie, die ja nur in den Ferien dort oben war und der ihr Vater trotzdem alles beigebracht hat, was man als Samin und für die Rentierzucht braucht. Sie, die jetzt erst merkt, wie zerrissen sie sich heute noch als halbe Samin und halbe Deutsche fühlt. Ich habe es richtig genossen, bei allem, was Nova damals erlebt hat, in ihren Gedanken dabei zu sein. Und ich fand es so schade, dass der Kontakt zu ihrer Familie dort oben nach dem Tod des Vaters von einem Tag auf den anderen abbricht. Warum das so ist, solltet ihr beim lesen dieses wundervoll geschriebenen Buch selbst heraus finden.
Nova, die Hauptfigur der Geschichte, ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Vielleicht auch, weil sie wie ich die Stille und das Alleinsein nicht scheut, eher vom Lärm und Unruhe der Großstadt genervt ist. In sie kann ich mich sehr gut hinein versetzen. Ganz im Gegensatz zu ihrem Lebensgefährten Leo, der mit der Kälte und der Unwirtlichkeit im hohen Norden gar nichts anfangen kann. Wobei ich auch ihn sehr gut verstehen kann. Bei Nova bricht ihre Vergangenheit nach so langer Zeit wieder auf. Und so prallen hier zwei total gegensätzliche Lebensformen aufeinander. Eine Figur, die mir auch sehr ans Herz gegangen ist beim lesen, ist die alte Aina, die ganz allein mit ihrem Hund in einer Hütte lebt. Ihre Ausgeglichenheit, ihre Ruhe und ihre Zufriedenheit haben mich stark beeindruckt und berührt.

„Die Farben des Winters“ beschreibt die Reise einer jungen Frau zurück zu ihren Wurzeln. Und die Geschichte enthüllt ein Geheimnis, an dessen Realität und Wahrheit Nova von Anfang an nicht geglaubt hat.

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Veröffentlicht am 21.10.2024

Auf den Spuren der Vergangenheit

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Hiltrud Baiers Roman zeichnet sich durch einen warmen Ton aus, dem eine Spur Melancholie beigemischt ist.
Das ergibt sich auch aus der Tatsache, dass die Protagonistin Nova als Kind einen Teil ihrer Famile ...

Hiltrud Baiers Roman zeichnet sich durch einen warmen Ton aus, dem eine Spur Melancholie beigemischt ist.
Das ergibt sich auch aus der Tatsache, dass die Protagonistin Nova als Kind einen Teil ihrer Famile und ihre zweite Heimat Lappland verlor. Sie ist halb deutsche, halb Schwedin.
Zur Beerdigung ihres Vaters kehrt sie nach langer Zeit zurück.
Der Schauplatz der Handlung ist reizvoll. Novas Vater hatte Rentiere. Man erfährt auch von der Kultur der Samen.
Hiltrud Baier gelingt es, gute Detailbeschreibungen einzubringen. Die Handlung wird überlagert davon, herauszufinden, was damals passiert ist. Nova ist auf den Spuren der Vergangenheit. Das hält auch die Leser bei der Stange. Ein lesenswerter Roman.