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Veröffentlicht am 02.12.2017

USA! Ein autobiografischer Roman!

Kulturschock! Au-pair USA
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Miriam ist 19 Jahre alt, als sie sich als Au- pair bewirbt. Ihr Traum, ein Jahr lang in den USA zu leben, geht in Erfüllung und sie fliegt nach New York. Ein ereignisreiches Jahr, in der sie viel Schönes, ...

Miriam ist 19 Jahre alt, als sie sich als Au- pair bewirbt. Ihr Traum, ein Jahr lang in den USA zu leben, geht in Erfüllung und sie fliegt nach New York. Ein ereignisreiches Jahr, in der sie viel Schönes, aber auch viel Trauriges und Hartes erlebt. Gerade die fremde Kultur ist eindrücklich und das Leben in einer fremden Familie nicht immer einfach. Sobald Miriam neue Freunde findet, geht es aufwärts und das Heimweh wird schwächer. Das Jahr geht sehr schnell vorbei und schon heisst es wieder Abschied nehmen. Auch diesmal wieder mit gemischten Gefühlen.

"Kulturschock! Au-pair USA" ist ein autobiografischer Roman und die Autorin Miriam Traut erzählt wie ihr Abenteuer USA ablief. Gerade die Gefühle beim Abschied nehmen in der Heimat sind sehr authentisch beschrieben. Man spürt als Leser sehr gut, wie die Spannung und Freude auf die neuen Erfahrungen steigt. Aber auch die Trauer von Familien und Freuden und damit auch von dem Leben in Deutschland Abschied zu nehmen. Das Selbe am Schluss des Buches in umgekehrter Reihenfolge ! Immer wieder, und vor allem bei Buchbeginn, erfährt man als Leser in Rückblenden warum sie sich für ein Jahr in den USA entschieden hat. Und wie sie in einer Art Bewerbung zu ihrer Gastfamilie kam. Das gibt dem ganzen Tiefe und man versteht die Motivation dahinter. Dann das Leben in den USA, das ohne Frage sehr authentisch beschrieben ist. Hier entpuppt sich so manches Klischee als Tatsache. Egal ob es um die Riesenportionen in den Restaurants oder die Erziehung und Beschäftigung des 4 jährigen Gastsohnes Cornelius geht.Sehr gut eingefügt wurden Facts zu Schulbildung, Strassenverkehrsregeln und Essverhalten. Miriam beschönigt nichts…mir hat gefallen, dass nicht nur alles glorifiziert wird. Ich denke dieses Buch ist ideal für jene Leser, die einen Auslandaufenthalt planen. Der Schreibstil ist sehr authentisch, ab und zu hat es ein paar holperige Stellen. Auch sind die Sätze manchmal sehr kurz und knapp gehalten, damit wird der Eindruck einer Erzählung vermittelt. Was das Buch ja schlussendlich auch ist. Miriam erzählt über ihre Erfahrungen in den USA.

Veröffentlicht am 02.12.2017

Hoch hinaus!

Manche mögen's steil
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Das IT Unternehmen MediSolutions sucht einen Abteilungsleiter und die 32 jährige Victoria Elsässer ist heiss auf den Job. Sie arbeitet als Software- Entwicklerin bei der Firma und hofft ihren Konkurrenten, ...

Das IT Unternehmen MediSolutions sucht einen Abteilungsleiter und die 32 jährige Victoria Elsässer ist heiss auf den Job. Sie arbeitet als Software- Entwicklerin bei der Firma und hofft ihren Konkurrenten, Konstantin Lenzendorf, ausstechen zu können. Chef Felix von Mahlzahn hat die glorreiche Idee, bei einer mehrtägigen Tour in den Bergen, herauszufinden, wer am ehesten für den verantwortungsvollen Posten geeignet ist. Mit Bergführer Joe klettert und kraxelt die Belegschaft in den Bergen. Vicky verzichtet für die Tour sogar auf ihre heissgeliebtes Handy und den virtuellen Kontakt mit ihren Freunden.

Ellen Berg hält der heutigen Gesellschaft in ihrem Buch "Manche mögen es steil" den Spiegel vor. Handykonsum, immer und überall erreichbar und online sein : Der Stress der heutigen Gesellschaft ist hausgemacht. So wie Vicky, völlig abhängig von der Technik und abhängig von der virtuellen Welt gibt es viele Menschen.
Die Figur Vicky ist in der Beziehung vielleicht etwas überspitzt dar gestellt…oder doch nicht ?
Zudem ist Vicky ein Workaholic, zeitweise möchte man sie schütteln und ihr zeigen, was sie alles verpasst im Leben durch ihr Karrieredenken.
Der Schreibstil von Ellen Berg ist gewohnt witzig. Ich habe schon etliche Bücher von ihr gelesen, und auch hier finde ich wieder ihren unvergleichlichen Wortwitz. Manchmal habe ich die Sätze 2 mal gelesen um diesen genau erfassen zu können. Immer wieder musste ich schmunzeln und lachen. Gerade zu Beginn gibt es eine Szene, in der Vicky in einem Geschäft für Kletterbedarf einkauft. Grandios geschrieben!
Vicky ist lange Zeit an zwei Männern interessiert und es ist vorhersehbar, welcher ihr Herz schlussendlich erobert. Doch der Weg dahin ist mit Höhen und Tiefen gespickt.
Das Klettern und der Aufenthalt in den Bergen ist zentrales Thema in diesem Buch. Entweder klettert die Autorin persönlich auch….oder aber, sie hat sehr gut recherchiert. Egal ob beim Material oder die Gefühle beim Klettern: Dies alles kommt sehr authentisch rüber.
Gegen Schluss hat Ellen Berg eine Wendung zu Vichys Vergangenheit eingebaut, die für mich nicht unbedingt hätte sein müssen. So war mir das etwas zuviel "Friede , Freude, Eierkuchen" !

Veröffentlicht am 26.11.2017

Eindeutig falsche Genreeinteilung!

Lass mich los
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Lily arbeitet als Rechtsanwältin und ihr erster Fall führt sie in die Strafvollzugsanstalt. Der verurteilte Mörder, Joe Thomas, der wegen Mordes an seiner Freundin sitzt, ist ihr erster Mandant. Lily ist ...

Lily arbeitet als Rechtsanwältin und ihr erster Fall führt sie in die Strafvollzugsanstalt. Der verurteilte Mörder, Joe Thomas, der wegen Mordes an seiner Freundin sitzt, ist ihr erster Mandant. Lily ist erst seit kurzem mit dem Künstler Ed verheiratet, doch sie fühlt sich von der ersten Minute an zu Joe Thomas hingezogen. Vielleicht auch aus dem Grund, weil er unter dem Asperger Syndrom leidet, wie ihr Bruder Daniel.
Die Beziehung zu Ed ist schwierig und so sind beide froh, als eine Nachbarin sie bittet, ab und zu sonntags auf ihre Tochter Carla aufzupassen. Carla ist das Kind einer aus Italien eingewanderten Mutter und leidet sehr darunter keinen Vater zu haben. So werden Lily und Ed immer mehr zu wichtigen Bezugspersonen für Carla.

Die Story beginnt mit einem Mord, gute Voraussetzungen für einen Psychothriller. Dann hüpft die Geschichte 15 Jahre zurück und man lernt als Leser die Protagonisten und ihr Leben kennen. In wechselnden Kapiteln, ist mal die Geschichte von Lily, dann wieder das Leben von Carla im Mittelpunkt. Gerade die Kapitel um Carla haben mich berührt. Carla erlebt in der Schule massiv betriebenes Mobbing. Ihre Mutter liebt sie, doch muss sie ihren Lebensunterhalt "verdienen". Sehr clever, wie die Autorin Szenen wiederholt hat und mal aus der Sicht von Lily und dann wieder aus Carlas Perspektive beleuchtet.
Die Figuren sind sehr bildhaft und gut beschrieben, sowohl im Aussehen wie auch die Charakterzüge. Ich konnte sie mir gut vorstellen. Lily ist frustriert und mit ihrem Leben nicht wirklich zufrieden. Und doch, hat sie ein paar Gedanken, die ich nicht nachvollziehen konnte. So denkt sie zum Beispiel beim Anblick eines Arbeitskollegen an Sex. Meiner Meinung nach ein zu offensichtlicher und dadurch gesuchter Hinweis, dass Lily bei ihrem Mann emotional nicht ausgefüllt ist.
Ein zentrales Thema in "Lass mich los " ist das Asperger-Syndrom. Hier spürt man hervorragende Recherchen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Thema mehr und mehr in Thrillern behandelt wird. Nicht immer wird diese Beeinträchtigung so authentisch und gut eingeflochten wie hier in diesem Buch.
Lily arbeitet als Rechtsanwältin und verteidigt unter anderem den inhaftierten Joe Thomas. Teilweise muss man ja in Büchern, in dem es um Recht und Verteidigung geht, selbst ein Jus Studium abgeschlossen haben, um all die Fachbegriffe und Handlungen einordnen zu können. Hier nicht ! Jane Corry hat diese Szenen so geschrieben, dass auch Laien nachvollziehen können, um was es geht.
Trotz der Dicke von 575 Seiten empfand ich zu keiner Zeit Langeweile oder Langatmigkeit.
Leider wird das Buch als "Psychothriller" gegenzeichnet und vermarktet. Dies schürt falsche Vorstellungen und Hoffnungen. Denn Thriller und / oder Psycho findet man nicht. Für mich muss ein Buch mit dieser Genreeinteilung Szenen beinhalten , die Gänsehaut auslösen. Und davon ist keine Einzige vorhanden in "Lass mich los". Trotzdem hat es mich gefesselt, denn die Lebensgeschichte von Carla und Lily ist interessant und mit etlichen Wendungen kein bisschen vorhersehbar.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Sehr überraschend!

The Ending - Du wirst dich fürchten. Und du wirst nicht wissen, warum
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Jake und seine Freundin sind auf dem Weg zu seinen Eltern. Die beiden sind seit sieben Wochen ein Paar und es ist der erste Besuch bei seiner Familie. Seine Freundin ist von der jungen Liebe nicht so überzeugt ...

Jake und seine Freundin sind auf dem Weg zu seinen Eltern. Die beiden sind seit sieben Wochen ein Paar und es ist der erste Besuch bei seiner Familie. Seine Freundin ist von der jungen Liebe nicht so überzeugt wie er, sie denkt daran Schluss zu machen. Jake ahnt nichts von ihren Gedanken, unterhält sich während der langen Autofahrt über Allerlei mit ihr. Doch sie verbirgt noch mehr, denn sie wird von einem Stalker verfolgt …auch das hält sie vor Jake geheim.

Die Geschichte ist vorwiegend in ich Perspektive aus der Sicht von Jakes Freundin geschrieben. Einen Namen erfährt man als Leser nicht, was für mich zu Beginn sonderbar war. Dies vor allem, weil die Frau ansonsten doch sehr offenherzig ihre Gefühle und Gedanken mit den Lesern teilt. Sie denkt über Trennung nach, während Jake offensichtlich an die Beziehung glaubt. Immer wieder taucht sie auch in Erinnerungen ab. Erinnerungen daran, als sie noch klein war und durch ein Fenster beobachtet wurde. Auch Erinnerungen an ihren Verfolger, der sie seit einigen Wochen telefonisch terrorisiert. Dies war der Zeitpunkt, ab dem ich unterschwellig gespürt habe, dass da ein grosser Knall auf mich zukommt.
In der Mitte und bei Ankunft der beiden bei seinen Eltern wird es gruselig und sehr skurril. Nach dem eher ruhigen Start nimmt die Story an Fahrt, Punkto Spannung auf und ab da konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen. Geisterbahnfeeling inklusive.
Verstärkt wurde das Ganze noch durch kursiv geschriebene und scheinbar willkürlich eingefügte Seiten. Lange Zeit konnte ich die nicht einordnen, und die Neugier hat mich durch das Buch getrieben. Diese Zeilen lösen sich erst ganz am Schluss auf und beinhalten eine Wendung, die ich nie und nimmer so geahnt habe. Der Autor hat mich da eiskalt erwischt und genau das ist es , was für mich auch gute Bücher ausmachen. Den Wow- Effekt, bei dem man da sitzt und denkt, dass man nie auf diese Auflösung gekommen wäre.
Der Schreibstil habe ich als abgehackt empfunden. in kurzen Sätzen in einer einfachen Sprache liest sich die Story sehr flüssig.
"Der kühnste und originellste literarische Psychothriller seit langem " schreibt die "Chicago Tribune " über "The Ending". Ueber kühn kann man diskutieren , originell finde ich dieses Buch auf jeden Fall. Es hebt sich ab vom Thriller Einheitsbrei und hat schon dadurch einige Sympathiepunkte von mir.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Sehr konstruiert!

Flugangst 7A
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Psychiater Mats Krüger lebt seit dem Tod seiner Frau in Buenos Aires, seine Tochter Nele ist in Deutschland geblieben. Nele ist hochschwanger und Mats fliegt trotz seiner Flugangst zu ihr nach Berlin. ...

Psychiater Mats Krüger lebt seit dem Tod seiner Frau in Buenos Aires, seine Tochter Nele ist in Deutschland geblieben. Nele ist hochschwanger und Mats fliegt trotz seiner Flugangst zu ihr nach Berlin. Irgendwie wird er die 11900 Kilometer Flugstrecke schon hinter sich bringen…denkt er ! Doch was während des Fluges abgeht, toppt jede Flugangst! Denn Mats bekommt einen Telefonanruf und soll den Flug LA 23 abstürzen lassen. Wenn er dies nicht tut, wird seine Tochter und ihr Baby sterben.

Der Prolog hat als Appetithäppchen neugierig auf das Buch gemacht und mich atemlos weiter lesen lassen. Das Flugzeug ist nicht unbedingt mein bevorzugtes Reisemittel, doch unter Flugangst leide ich nicht. Ich bin jedoch dankbar, ist nach diesem Buch nicht gleich eine längere Flugreise geplant! Seite 21 beginnt das Grauen, das sehr gut und bildlich beschrieben ist. Wie auch die Flugangst von Mats Krüger, die sehr authentisch rüber kommt. Die Situation erinnert sehr an die German- Wings- Katastrophe, bei der ein psychisch kranker Copilot viele Menschen in den Tod gerissen hat. Der Grund für den im Buch geplanten Absturz ist schlüssig, der Weg dazu doch sehr konstruiert.
Ich habe schon mehrere Bücher von Fitzek gelesen, und in allen finde ich eine zwar spannende, jedoch auch völlig überkonstruierte Geschichte. Wie auch hier in "Flugangst 7 A"! Beim Lesen hatte ich mehr und mehr das Gefühl, von Überzeichnung. Alles Schreckliche, das im Leben eintreffen kann, geschieht den Figuren in diesem Buch. HIV, Krebstod der Frau, Zeitdruck wegen einer Hochzeit, Erpressung, Waffen , die im Flugzeug versteckt wurden, geplanter Absturz, Stalking, Geburt unter widrigen Umständen mit möglicher Ansteckung des Babys,Flugangst, traumatische Erfahrung einer Flugbegleiterin… all dies in einer einzigen Story. Als Beispiel picke ich die Zeitnot wegen geplanter Hochzeit heraus: Felicitas Heilmann, eine Kollegin von Mats, wird um Hilfe gebeten. Sie nimmt die Ermittlerrolle ein, was ich grundsätzlich gut finde, da mal was anderes Punkto Ermittlerrolle. Sie soll also Tochter Nele finden, bevor ihr etwas geschieht. Felicitas weiss, dass dies vor dem Ende des Fluges geschehen muss, da sonst etwas Schreckliches geschehen wird. Druck genug, denkt man?Nein, Fitzek setzt noch unnötig Druck auf , indem er Felicitas wortwörtlich Stunden vor ihrer Hochzeit auf die Suche gehen lässt. So hat die Gute ihren zukünftigen Ehemann, der nachfragt, wo sie bleibt und die Uhr im Nacken. Solche Uebertreibungen sind einfach nicht nötig, geben der Geschichte dann wie schon erwähnt etwas Konstruiertes.
Bei einem Logikloch habe ich grosszügig die Augen geschlossen. Ich frage mich wie der Täter die Schichtpläne der Flugbegleiterin mit dem Flug, den Mats wählt, zusammen legen konnte. Und dann noch Film und Waffe kurzfristig darin verstecken vermochte ?
Hingegen spürt man sehr gute Recherchen bei den Details von einem psychotherapeutischen Gespräch. Ebenfalls die Atmosphäre in dem Flugzeug ist sehr gut beschrieben. Der Flugbegleiter Valentino als Lacher ein einziges, grosses Klischee!
Der Schreibstil ist ohne Zweifel toll und mitreissend. Was mir sehr gefallen hat , ist dass man bei nebenbei eingeworfenen Sätzen und Wörtern stutzt….und dann überraschende Erklärungen dafür kriegt. Genau diese Details haben mich durch das Buch fliegen lassen.