Spicy, aber wenig Tiefe
Der Titel „Dirty Diana" hat mich sofort neugierig gemacht. Diana ist Anfang 40, Ehefrau und Mutter, und eigentlich glücklich mit ihrem Mann Oliver. Doch sie befindet sich in einer Phase ihres ...
Der Titel „Dirty Diana" hat mich sofort neugierig gemacht. Diana ist Anfang 40, Ehefrau und Mutter, und eigentlich glücklich mit ihrem Mann Oliver. Doch sie befindet sich in einer Phase ihres Lebens, in der sie sich nach mehr Leidenschaft und Intimität sehnt. Das Feuer in ihrer Ehe ist erloschen. Die Erinnerungen an Jasper, mit dem sie einst viel Leidenschaft erlebte, und an die Tapes ihres früheren Kunstprojekts, auf denen Frauen von ihren erotischen Fantasien erzählen, lassen Diana darüber nachdenken, das Projekt wieder aufzunehmen. Doch während sie diesen Gedanken verfolgt, gerät ihre Ehe zunehmend in eine ernste Krise.
Ich bin zwiegespalten, was diesen Roman angeht. Der erotische Aspekt ist auf jeden Fall intensiv und authentisch erzählt, wer nach spicy Inhalten sucht, wird hier nicht enttäuscht. Doch inhaltlich hat mir im Mittelteil etwas der rote Faden gefehlt. Das Buch ist zwar kurzweilig, aber stellenweise zieht es sich etwas in die Länge. Leider hat es nicht ganz die Tiefe und Vielschichtigkeit, die ich mir nach dem Klappentext erhofft hatte.
Auch die Figuren blieben für mich zu distanziert. Diana kommt man zwar etwas näher, da aus ihrer Sicht erzählt wird, aber selbst sie bleibt auf Abstand, und Einblicke in Olivers Gedankenwelt gibt es kaum. Dadurch fehlte mir etwas der emotionale Zugang zu den Charakteren. Insgesamt ein solider erster Band einer Trilogie, aber mit Luft nach oben.