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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2024

Genretypisch und recht vorhersehbar erzählt

Secrets of the Campbell Sisters, Band 1: April & May. Der Skandal (Sinnliche Regency Romance von der Erfolgsautorin der Golden-Campus-Trilogie)
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Nach einem Skandal im vorherigen Jahr muss die Älteste von vier Schwestern in der diesjährigen Ballsaison erneut ihr Glück versuchen. Sie macht neue Bekanntschaften, trifft auf geliebte sowie gehasste ...

Nach einem Skandal im vorherigen Jahr muss die Älteste von vier Schwestern in der diesjährigen Ballsaison erneut ihr Glück versuchen. Sie macht neue Bekanntschaften, trifft auf geliebte sowie gehasste Personen und muss sich ihren Gefühlen und der Wahrheit stellen.

Ein weiterer Regency-Roman, der sich leider wenig hervorhebt aus der Masse durch den recht vorhersehbaren Plot. Passend ist da das Cover, welches sich wenig unterscheidet von anderen Büchern des Genres, dennoch ist die Farbkombi stimmig und die Gestaltung nicht zu überladen gewählt.
Zuerst einmal muss man sagen, dass die Namensgebung der Schwestern wirklich nicht sehr originell ist, im Buch wird dies thematisiert und damit begründet dass die Eltern eben einfach gewusst hätten, dass alle Schwestern in unterschiedlichen, aufeinanderfolgenden Monaten geboren werden würden. Das war’s.
Um den Skandal des Vorjahres wird erst ein großes Geheimnis gemacht, welches dann nach und nach gelüftet wird. Dennoch sind die Verwicklungen und aufkommenden Gefühle der beiden Schwestern recht vorhersehbar und es gibt keine überraschenden Wendungen. Einzelne Sätze, Phrasen und Überlegungen der jeweiligen Personen werden lieber mehrmals wiederholt, statt eine tiefgreifende Entwicklung der Charaktere darzustellen oder der Erzählung weitere Nuancen zu verschaffen. Die unterschiedliche Perspektiven sorgen wenigstens für etwas Abwechslung und Spannung, wenn auch viel von der Geschichte dadurch gestreckt wird. Die Protagonisten versinken so lange in ihren Überlegungen, bis die Geschichte sich nicht mehr vorwärts bewegt und gegen Ende dann doch plötzlich eine offene Aussprache möglich ist, wo dies vorher durchweg unmöglich schien. Stellenweise wurde ich dann doch wieder unterhalten, beispielsweise durch die Gespräche von May und Lord Talbot, weil ich diese Art von Romanen einfach gerne zum abschalten lese. Durch den einfachen und bildhaften Schreibstil gelingt der Einstieg auch sehr leicht.
Durch die Vorhersehbarkeit der Story sowie den recht glatten Charakteren, ist das Buch für mich dennoch insgesamt leider kein Highlight.

Veröffentlicht am 16.01.2024

Begeleitung in das Leben auf der anderen Seite

Die Erinnerungsfotografen
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Eine Erzählung über das Leben und Sterben, das festhalten und das loslassen. Hirasakas Fotostudio ist für die Menschen die letzte Station auf dem Weg ins Jenseits, hier blicken sie auf die Momente ihres ...

Eine Erzählung über das Leben und Sterben, das festhalten und das loslassen. Hirasakas Fotostudio ist für die Menschen die letzte Station auf dem Weg ins Jenseits, hier blicken sie auf die Momente ihres Lebens zurück.
Die Geschichte beinhaltet die Rückschau auf das Leben von drei Personen und auch auf das Schicksal von Hirasaka selbst. Auf einfühlsame und berührende Weise schildert die Autorin die Lebenswege der Personen, jedoch reicht dies aufgrund der Kürze des Buches nur für einen kleinen Einblick.
Ein Buch zum Abschied nehmen und erinnern, das bei mir jedoch keinen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.10.2024

Inhaltlich etwas abgedriftet

Lieben
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Emilia Roig beschäftigt sich mit der Liebe, mit den verschiedenen Arten der Liebe in Partnerschaft, Familie oder mit Freunden, mit ihren Ansprüchen, Auswirkungen und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft. ...

Emilia Roig beschäftigt sich mit der Liebe, mit den verschiedenen Arten der Liebe in Partnerschaft, Familie oder mit Freunden, mit ihren Ansprüchen, Auswirkungen und ihrer Rolle in unserer Gesellschaft. Besonders treffend schreibt Roig zu Beginn "Liebe ist keine Zustandsbeschreibung, sondern eine Praxis."
Manche von Emilia Roig's Thesen sind mir zu radikal, zu weit hergeholt, zu theoretisch. Dennoch finde ich, dass ihre Arbeiten immer zum nachdenken anregen und das erwarte ich von einem Sachbuch wie diesem. Kritik an unseren patriarchalen Gesellschaftsstrukturen, Kapitalismus und Rollenbildern inklusive. Denn um den Diskurs voran zu bringen, müssen alle Stimmen einbezogen werden und Gehör finden können.
Leider driftet das Buch mir irgendwann zu sehr ins spirituelle ab, bis es vor allem um Energien und Astrologie geht und der Konsum psychedelischer Drogen verharmlost wird.

Veröffentlicht am 11.10.2024

Spannende Thematik, leider recht allgemein gehalten

Digital. Kriminell. Menschlich.
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Die Autorin Jana Ringwald gibt in diesem Buch einen Einblick in ihr komplexes Aufgabengebiet als Cyber-Staatsanwältin, dabei steht vor allem die Arbeit der Staatsanwaltschaft im Vordergrund, moralische ...

Die Autorin Jana Ringwald gibt in diesem Buch einen Einblick in ihr komplexes Aufgabengebiet als Cyber-Staatsanwältin, dabei steht vor allem die Arbeit der Staatsanwaltschaft im Vordergrund, moralische Fragestellungen werden erörtert und die allgemeinen Fallstricke unserer digitalisierten und globalisierten Welt im Hinblick auf Verbrechen im digitalen Raum werden vorgestellt.

Die zugrundeliegende Thematik finde ich sehr spannend und man merkt beim lesen, dass Jana Ringwald eine engagierte Staatsanwältin ist, die sich vorbehaltlos und neugierig mit einer für sie neuen Welt beschäftigt hat. Beim lesen haben mich jedoch zwei Dinge gestört, die ich aufgrund des Klappentextes anders erwartet hatte.

Dies ist zum einen der fehlende Praxisbezug im Sinne von konkreten Fällen, bei denen man der Ermittlung folgt. Es werden zwar Bespiele genannt, jedoch ohne einen chronologischen Verlauf darzulegen. Stattdessen wird dort, wo es gerade passend erscheint, ein Häppchen eingeworfen, ohne dass es einen roten Faden gibt. Dann wieder gibt es Kapitel, bei denen das Fallbeispiel dann nichts mit Cyberkriminalität zu tun hat. Ich hätte mir gewünscht, die Sachverhalte anhand eines großen Beispiels erklärt zu bekommen, oder an jeweils thematisch passenden Beispielen, die dann auf ein Kapitel beschränkt sind.

Der andere Störfaktor war für mich der Aufbau und Schreibstil des Buches. Es liest sich nicht richtig flüssig, immer wieder gab es Wiederholungen, verschachtelte Sätze, manche Fachbegriffe werden erst später erklärt, obwohl sie am Anfang schon fallen, andere werden irgendwie mehrmals erklärt, Beispiel Bitcoin. Ein Glossar wäre hier vielleicht passend gewesen um den Lesefluss zu erleichtern und Leser:innen mit unterschiedlichem Wissensstand einzubinden und abzuholen. In der Mitte des Buches gibt es mehrere Kapitel, die mir richtig gut gefallen haben, da sie strukturiert aufgebaut waren und es um das Ansehen des Berufes in der Gesellschaft, den moralischen Wert der Arbeit, die Fehlerkultur oder die Schuldfrage ging. Da dies aber recht allgemeine Themen sind, hätte ich sie eher am Anfang erwartet. Die anderen Kapitel haben sich in meinem Kopf zu "einem" vermischt, da die Unterteilung sich mir nicht erschlossen hat.

Ich bin etwas hin- und hergerissen, da die zugrundeliegende Thematik doch eigentlich spannend ist und das Buch auch einige interessante Punkte hatte. Aber der fehlende Praxisbezug und der Schreibstil haben mir leider einfach nicht gefallen, weswegen ich das Buch nicht weiterempfehlen würde, wenn man einen Einblick in verschiedene Fälle von Cyberkriminalität haben möchte.

Veröffentlicht am 20.08.2024

Nicht mein Fall

Die Anomalie
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Ich weiß nicht ob ich das Buch absolut schwachsinnig oder genial konstruiert finde. In einer doch recht dystopisch anmutenden Situation werden immer wieder auch philosophische Überlegungen angestellt, ...

Ich weiß nicht ob ich das Buch absolut schwachsinnig oder genial konstruiert finde. In einer doch recht dystopisch anmutenden Situation werden immer wieder auch philosophische Überlegungen angestellt, manchmal verliert sich der Autor aber auch darin. Die Charakterisierungen der Personen werden nur angeschnitten, wodurch man alle ein wenig, aber niemanden so richtig kennt. Das Ende habe ich gar nicht verstanden, oder vielleicht doch aber dann war es jedenfalls lahm. Trotzdem waren einzelne Gedanken recht spannend, wie jede kleine Entscheidung den Weg des eigenen Lebens verändern kann beispielsweise. Auch die verschiedenen Blickwinkel in religiöser, wissenschaftlicher, philosophischer und ganz lebenspraktischer Hinsicht (beispw. wer von beiden bekommt die erarbeiteten Rentenansprüche) waren interessant. Weiterempfehlen würde ich es jedoch nicht.