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Aglaja

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2024

Das, was Kinder bezaubert.

Die geheimsten Orte der Welt
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Ein außergewöhnlich schönes und interessantes Buch hat E.A. Seemanns Bilderbande auf den Weg gebracht. Schon der Titel "Die geheimsten Orte der Welt" mit der Beifügung "Betreten auf eigene Gefahr!", lässt ...

Ein außergewöhnlich schönes und interessantes Buch hat E.A. Seemanns Bilderbande auf den Weg gebracht. Schon der Titel "Die geheimsten Orte der Welt" mit der Beifügung "Betreten auf eigene Gefahr!", lässt Kinderherzen höher schlagen. Auch der vorlesende Erwachsene wird manches daraus erfahren, was er vielleicht noch nicht wußte, oder wieder vergessen hat.
Das Kind wird als Du angesprochen, das auf einem fliegenden Teppich zu all diesen außergewöhnlichen Orten reist, z.B., dass es tief im Marianengraben schnell wieder umdrehen sollte, da es sonst Ohrenschmerzen bekommen könnte. Die Texte sind nicht unanspruchsvoll.
Die Illustrationen des Buches von Whooli Chen sind ein bezaubernder Traum, in leicht orientalischer, chinesischer Manier, manchmal an den Jugendstil erinnernd. Ich möchte die meisten dieser Bilder als Poster haben, um mich jeden Tag im Vorübergehen daran zu erfreuen.

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Veröffentlicht am 28.08.2024

Ein Buch, wie das Ballett "Boléro von Maurice Ravel. Ein Buch, über das man ein Buch schreiben könnte.

Mein Mann
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Ein Buch, aufgebaut ähnlich dem Ballett "Boléro" von Maurice Ravel. Eine ständige Wiederholung im gleichen Rythmus mit wachsendem Crescendo, bis zum dramatischen, misstönenden Paukenschlag der Wahrheit.
Der ...

Ein Buch, aufgebaut ähnlich dem Ballett "Boléro" von Maurice Ravel. Eine ständige Wiederholung im gleichen Rythmus mit wachsendem Crescendo, bis zum dramatischen, misstönenden Paukenschlag der Wahrheit.
Der Leser besteigt eine Wendeltreppe der Wochentage und Gedanken, deren immer geiche Spiralen sich im Raum nach oben bewegen, einer Höhe entgegenstreben, einem Endpunkt zu.
Eine Frau von vierzig Jahren, die vermeintlich alles hat, jagt einem Phantom hinterher, dem ewigen Verliebtsein. Sie hat sich durch ihre Ehe die Heilung von all ihren Ängsten versprochen. "In Wahrheit hat mir die Heirat keinen Frieden gebracht." "Verpflichtungen fand ich überall, aber die Liebe nirgends."
Ihr Leben sieht sie von außen, wie ein Theaterstück, in dem jeder eine Rolle spielt. Durch ihr Beharren in ihren inneren Defiziten nimmt sie sich die Chance, eine wahre, umhüllende, tiefe Liebe kennenzulernen, die nicht vom Äußeren lebt.
Ihr Leben ist wie ein Tanz auf einem Seil, gespannt zwischen griechischer Tragödie und Komödie, zum Lachen und zum Fürchten, von süßester Romantik bis zu klarster Berechnung, zwischen Intelligenz und Unreife, zwischen glasklarer Logik und tiefster Verunsicherung, zwischen Aufopferung und grenzenloser Egomanie. Ein Buch zwischen Ideal und Psychiatrie.
Ein Buch, über das man ein Buch schreiben könnte.

Das Buch hat ein anziehendes Cover von einer schönen jungen Frau, die erstaunliche Ähnlichkeit mit der Autorin selbst hat, so wie auch in dem Buch eigene Erfahrungen der Autorin ihren Niederschlag finden

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Der Bär

Cascadia
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Zwei Schwestern leben mit ihrer totkranken Mutter auf der Insel San Juan, umgeben von Meer und uralten nordpazifischen Regenwäldern - Kaskadien. So paradiesisch ihr Wohnort ist, umso weniger paradiesisch ...

Zwei Schwestern leben mit ihrer totkranken Mutter auf der Insel San Juan, umgeben von Meer und uralten nordpazifischen Regenwäldern - Kaskadien. So paradiesisch ihr Wohnort ist, umso weniger paradiesisch ist ihre Lebenswelt. Vor allem die jüngere Schwester Sam, setzt alle ihre Erwartungen in das Weggehen von diesem Ort, diesen prekären Verhältnissen, ihrer verhassten, schlecht bezahlten Arbeit. Sie hängt an ihrer Schwester und orientiert sich in allem an ihr, ein fast symbiotisches Verhältnis. Sie geht davon aus, dass ihre Schwester genau so denkt wie sie, sie reden nicht darüber, so wie über vieles Wesentliche nicht geredet wird, aus Angst vor Verletzung. Doch eines Tages, mit dem Erscheinen eines Bären tut sich zwischen beiden eine Kluft auf, die Sam in Verzweiflung stürzt. Sie will unbedingt die Schwester zurückhaben, die sie vermeintlich all die vergangenen Jahre kannte. Sie fasst einen Plan, der in einer Katastrophe endet.

Die Autorin hat ein Buch geschrieben, das tief berührt, das im Gedächtnis bleibt. Sie hat von der ersten Seite an eine Spannung erzeugt, die den Leser atemlos läßt, bis zur letzten Seite. Es ist ein Buch über den Menschen in der Gesellschaft mit anderen und mit sich, ohne Halt an übergeordneten Entitäten, eingebettet in die Natur dieser Welt.

Den ursprünglichen amerikanischen Titel "The Bear" hätte ich als aussagekräftiger empfunden.

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Veröffentlicht am 05.08.2024

"berührende Erzählkunst"

Das Wesen des Lebens
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Die Autorin, eine junge Frau, die sowohl naturwissenschaftliche Forschung betreibt, als auch Literatur studiert hat, erstaunt den Leser, auf wie meisterliche Weise sie diese beiden akademischen Fächer ...

Die Autorin, eine junge Frau, die sowohl naturwissenschaftliche Forschung betreibt, als auch Literatur studiert hat, erstaunt den Leser, auf wie meisterliche Weise sie diese beiden akademischen Fächer zusammenbringt.
Eine Zartheit und Zärtlichkeit für die Schöpfung der Natur spricht aus ihren Worten, die sich trotzdem an der reinen Lehre der Wissenschaft orientieren.
Sie übersetzt die blanken Fakten der Wissenschaft in die schönste Literatur.
In ihrem federleichten, poetischen Stil bringt die Autorin dem Leser die Geschichte um die Entdeckung der Stellerschen Seekuh nahe, deren "Begegnung mit dem Menschen kurz und schrecklich war", wie auch bei vielen anderen Kreaturen, die der Gier des Menschen zum Opfer gefallen sind.
Der Ansatz der Wissenschaft war vor dreihundert Jahren ein anderer, niemals hätte man gedacht, dass es durch die Hand des Menschen möglich sein könnte, eine so tiefgreifende Änderung, wie die Ausrottung von Arten herbeizuführen.
"Selbst der größte wissenschaftliche Geist ist fehlbar."

Naturwissenschaft und Literatur - eine gelungene Marriage

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Was denkt ein Chinese?

Ein Chinese sagt nicht, was er denkt
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Ein grundehrlicher Schweizer trifft auf eine Kultur von List und Täuschung, eine Kultur, die das Leben als Krieg betrachtet, den man mit allen Mitteln gewinnen muss.

Der Autor hat ein faszinierendes Buch ...

Ein grundehrlicher Schweizer trifft auf eine Kultur von List und Täuschung, eine Kultur, die das Leben als Krieg betrachtet, den man mit allen Mitteln gewinnen muss.

Der Autor hat ein faszinierendes Buch geschrieben über China und die Chinesen. Er schöpft aus seinen eigenen Erfahrungen, die er im Rahmen einer Geschäftsgründung gemacht hat und aus seinem Leben mit seiner chinesischen Frau, einer Professorin für Traditionelle chinesische Medizin. Er schreibt sehr anschaulich über die Erkenntnisse, die er über Chinesen gewonnen hat, im Kontext zu deren weltanschaulichen, systembedingten Unterschieden zu der westlichen Kultur. Nicht nur seine persönlichen Erlebnisse sind in seinem Buch zu finden, sondern auch allgemeingültige Überlegungen und Maximen aus einem großen Themenkreis.

Jedem, der sich für China interessiert, oder sich aus geschäftlichen Gründen dafür interessieren muss, sei dieses Buch empfohlen. Es öffnet die Tür zum Verstehen einer völlig anderen Kultur, in der man ohne Anleitung nicht weit kommt.

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