Ein spannendes Worldbulding mit viel Potenzial, dass aber noch nicht ganz ausgeschöpft wurde
Mir wurde das Buch als Rezi Exemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Die Geschichte startet mit einer Szene im Findelhaus in dem Lis und ihr bester Freund Grady ...
Mir wurde das Buch als Rezi Exemplar zur Verfügung gestellt, was meine Meinung allerdings nicht beeinflusst hat.
Die Geschichte startet mit einer Szene im Findelhaus in dem Lis und ihr bester Freund Grady gerade untergebracht sind und wir ihre erste Begegnung mit einem Hochgeborenen verfolgen können. Ich fand diesen Einstieg wirklich vielversprechend, Lis mit ihrer Gabe, bei einer Berührung die Schicksale der Menschen zu sehen und ihre (merkwürdige) Verbindung zu dem Hochgeborenen. Dann folgt ein Zeitsprung und wir treffen auf die nun Erwachsene Lis, die Dank ihrer Gab, mit Grady bei Claude dem Baron von Archwood als Mätresse lebt.
So weit so gut. Während man also langsam in das Machtgefüge der Welt eingeführt wird, alles rund um das Gut Archwood und die Personen erfährt, wird leider ein Thema immer präsenter… die allabendlichen und recht ausschweifenden Festivitäten.
Ich habe prinzipiell kein Problem damit, aber ich habe das Gefühl, das sich in dieser Geschichte ein wenig darin verloren wird und die Handlung nicht so weit vorangetrieben wird, wie sie hätte können. Kurzum ich finde es wurde ein wenig Potenzial verschenk.
Während man Lis noch ganz gut kennenlernt und ihr Handeln auch ganz gut nachvollziehen kann, bleiben andere Charaktere wie Grady (auf den ich mich seit dem Prolog sehr gefreut habe) und auch der Baron (obwohl der wirklich viele Auftritte hatte) ziemlich blaß. Grady, weil er einfach wenig Aufmerksamkeit bekommen hat und der Baron, weil es bei ihm gefühlt nur im Sx und Drgen geht.
Tja und dann gibt es noch „Lis Lord“, zu dem ich gar nicht viel sagen möchte, da ich das Gefühl habe zu Spoilern, aber ihre Chemie ist auf jeden Fall knistern und spannend. Mir fehlt tatsächlich noch ein wenig die Gefühlstiefe, aber die kommt ja vielleicht noch in den nächsten Bänden. Andererseits nach dem Ende keine Ahnung😅 Ich habe zwar ein wenig damit gerechnet, dennoch bin ich genervt, weil es noch nicht mal einen Ankündigungstermin für den zweiten Band in englisch gibt und ich wirklich gerne wissen würde wie es weiter geht.
Was mir dagegen wirklich gut an dem Buch gefallen hat, war das Worldbulding, die ständige angespannte und düstere Atmosphäre durch die brutale Welt in der Lis lebt und das hierarchische Machtgefüge vermittelt wird. Ich mochte auch das es einige unerwartete Plottwists gab, das ich das Buch in wenigen Tagen beenden konnte, da es sich so flüssig lesen lies und das trotz der Gegebenheiten immer ein klein wenig der bekannte Humor der Autorin durchkam.
Insgesamt mochte ich den Auftakt dieser neuen Reihe durchaus, ich hatte mir nur ein wenig mehr erhofft. Während mit das Worldbuilding, sowie die politischen Intrigen und Verstrickungen wirklich gut gefallen haben, schwächelt das Buch für mich zum einen im Punkt Charaktere (besonders Grady, ich brauche mehr von ihm!) und auch im Punkt Handlung, denn da fehlen mir die fortschreitenden Geschehnisse.